Werdet zum Rennsport-Weltmeister!
Qualmende Reifen, klirrende Motoren und jede Menge Spaß verspricht der neue Ableger der MotoGP-Reihe. Bereits zum vierten Mal dürft ihr euer Können auf dem heißen Asphalt auf der Nintendo Switch beweisen. Denn auch in diesem Jahr darf den Spuren bekannter Weltstars wie Valentino Rossi oder Marc Márquez gefolgt werden. Vorab sollte aber gesagt werden, dass sich dieses Spiel vorrangig für Fans des Motorsports eignet.
Zum Start des Spieles muss zunächst ein neues Talent geboren werden, welches ihr nach euren eigenen Wünschen individualisieren könnt. Hierbei könnt ihr alle wichtigten Merkmale eures Fahrers anpassen sowie ihm auch einen einprägsamen Namen verleihen. Zudem muss erstmal die Schwierigkeit des Spiels voreingestellt werden, für Einsteiger empfiehlt sich mit der Geschwindigkeitsklasse leicht anzufangen. Diese kann natürlich jederzeit wieder geändert werden. Angekommen im Hauptmenü werdet ihr mit einer Handvoll verschiedener Modi begrüßt.
Das Kernstück des Spiels ist weiterhin der Karrieremodus. Hier dürft ihr anfangs selbst entscheiden, in welcher Liga ihr starten wollt und euch bis zum Weltmeistertitel immer weiter hinauf kämpfen. Zuvor muss aber einiges an Papierkram vollzogen werden. Heißt, in der Praxis werdet ihr euch einem der verschiedenen Motorsportteams anschließen müssen und unter deren Haube versuchen, immer weiter aufzusteigen. Gleichzeitig haltet ihr Ausschau nach einem Vertreter, der euch möglichst hohe Prämien nach den Rennen zusichern soll. Dies funktioniert komplett unkompliziert, denn euch werden jederzeit alle Details und Vorteile zu den Vertragspartnern übersichtlich aufgezeigt. Euer wichtiger Wegbegleiter bleibt aber das Motorrad. Dieses möchte von Zeit zu Zeit aufgewertet werden, das geschieht durch neue Maschinerie wie Motoren, Fahrwerk, Aerodynamik und Elektronik. Hierfür gilt es eine ausgeglichene Balance zu finden, um ein möglichst turniertaugliches Fahrzeug zu kreieren.
Das Gameplay auf der Rennbahn setzt wie gewohnt auf Realismus. Auch in diesem Spiel wurde es nochmal deutlich verfeinert und lässt einen tiefer in die Fahrphysik eindringen. Neben progressiver Beschleunigung, die nicht von jetzt auf gleich stattfindet sowie komplizierterem Bremsen, bietet MotoGP 21 einiges an neuen Feinheiten. Es stellt sowohl für Erfahrene als auch für Anfänger eine gleichermaßen anspruchsvolle Lernkurve dar, die es gleichermaßen zu bewältigen gilt. Zum Glück gibt es viele Anpassungsmöglichkeiten im Spiel, mit denen versucht wird, alle Arten von Spielern zu erreichen. Dies kann letztlich die Schwierigkeiten mit sich bringen, zunächst die perfekten Einstellungen für einen selbst zu finden. Mit Geduld und nötigem Engagement lässt sich dieses Ziel aber recht schnell realisieren. Hierfür empfehlen sich auch die umfangreichen Tutorials, die einen gut mit reichlich Übungsrahmen ins Spielgeschehen einführen.

Im Karrieremodus behaltet ihr stets den Überblick über anstehende Rennen und vieles mehr.
© Milestone S.r.l.
Eine eher unauffälliges, aber neues Detail macht sich bei einem Unfall bemerkbar. Im neuesten Ableger darf nämlich gewählt werden, ob man bei einem Sturz aufsteht und sein Motorrad holt. Klingt auf den ersten Blick banal, ist in der Realität aber umso gefährlicher. Es kostet euch einiges an Zeit wieder auf die Strecke zurückzukehren, birgt aber auch die Gefahr überfahren zu werden. Alternativ könnt ihr diese Funktion aber auch abschalten. Neu ist zudem auch eine lange Rundenstrafe. Diese lässt den Spieler sein Fehlverhalten in Form von mehrmaligem Absteigen auf dem Asphalt ausbaden. Anders als in den Vorgängern, in denen ihr eine proportionale Zeitstrafe erhalten habt, müsst ihr bei dieser Bestrafung eine längere und engere Spur fahren, die euch wertvolle Sekunden in einem wichtigen Rennen kosten können. Solltet ihr Fehler rückgängig machen wollen, dürft ihr mit einer Rückspulfunktion das Geschehen einige Sekunden zurückdrehen und eure Entscheidung korrigieren. Vorsicht sei hier auch bei Regen geboten, der das Rennen nun noch trickreicher gestaltet.
Wenn man mit seinen Freunden oder mit der Familie um die Wette fahren möchte, dann sind mehrere Konsolen und Exemplare des Spiels notwendig. Das Spiel unterstützt auch dieses Mal lediglich einen lokalen Modus, in dem man Lobbys erstellen sowie suchen kann. Insgesamt können hier bis zu 8 Spieler daran teilnehmen, allerdings ohne Splitscreen-Unterstützung. Besonders lange Freude an dem Spiel werden vorrangig Liebhaber des Motorsports haben. Für die Langzeitmotivation werden auch einige Schnellmodi angeboten, die allerdings auf einem ähnlichen Spielprinzip wie die Karriere aufgebaut sind. Mit dem Neuen Grand Prix, Zeitfahren und Neue Meisterschaft wird zwar einiges an Inhalten geboten, diese müssen aber aufgrund fehlender Onlinefunktionen leider etwas an Spaßpotenzial einbüßen.
Grafisch reißt auch MotoGP 21 keine Bäume aus. Die Modellierung von Motorrädern und Piloten, die Darstellung der Fahrphysik sowie die Auflösung und Beleuchtung laufen auch dieses Mal über die Unreal Engine, ohne dabei super schön auszusehen. Das Geschwindigkeitsgefühl leidet darunter aber keineswegs, so versucht das Spiel stets die 30 FPS aufrechtzuerhalten. Die Charaktermodelle erhielten zudem ein kleines Upgrade, allerdings zeigt sich dieses vor allem im Handheldmodus leicht verschwommen an. Auch ploppen im Hintergrund nach und nach erst Objekte auf, die das optische Gesamtpaket etwas trüben.
Musikalisch werden viele instrumentale Melodien verwendet, die die Handlung perfekt untermalen. Lediglich das Geräusch der Motoren könnte beim ersten Spielen sehr laut ertönen, lässt sich aber jederzeit nach den eigenen Wünschen anpassen. Die Steuerung ist sehr intituitiv gestaltet worden und darf den eigenen Vorstellungen nachempfunden werden. Jegliche Tastenbelegung darf in den Optionen umplatziert werden. Leichte Eingabeabweichungen haben sich während des Tests allerdings bemerkbar gemacht.
Unser Fazit

6
Überzeugend