Endlich Picross zum Anfassen!
Der Name Picross dürfte vielen Puzzlebegeisterten mittlerweile ein Begriff sein, versorgt uns doch Jupiter mittlerweile mit mindestens zwei neuen Ausgaben ihrer Picross S-Serie pro Jahr. Kurz vor Jahresende, am 27.12.2021, erschien mit Picross S7 der neueste Teil im Nintendo eShop der Nintendo Switch. Auf was genau sich Puzzlefans freuen können, erfahrt ihr in unserem Spieletest.

Im Gegensatz zu den schwarz-weißen Picross sehen die Color Picross wesentlich ansprechender aus.
© Jupiter
Für alle, die es erfolgreich geschafft haben, sich dem Spielprinzip von Picross bis heute zu entziehen, hier eine kurze Erläuterung. Ein Picross ist ein Puzzle, das aus einem Gitternetz besteht, welches ihr mit Pixeln füllen müsst, um schließlich ein kleines Pixel-Artwork zu erhalten. Damit ihr wisst, an welchen Stellen ihr Pixel platzieren dürft, geben euch Zahlen am linken und oberen Rand an, wie viele Pixel pro Reihe und Spalte stehen sollen. Habt ihr beispielsweise eine 5er-Reihe, neben der die Zahl 5 steht, wisst ihr, dass die ganze Reihe ausgefüllt werden muss. Steht hingegen eine 4 daneben, muss entweder links oder rechts ein Feld frei bleiben. Stehen zwei Zahlen, zum Beispiel eine 1 und eine 3, so muss zwischen den beiden Zahlen mindestens ein Feld unausgefüllt bleiben. Das Spielprinzip erinnert also etwas an ein Sudoku oder das gute, alte Minesweeper (Wer kennt es noch?).
Picross S7 bietet euch exakt dieselben Modi wie schon der Vorgänger. Im Modus „Picross“ erwarten euch ganze 150 pixelige Puzzles in schwarz-weiß, die nach den zuvor beschriebenen Regeln gelöst werden müssen. Während euer erstes Picross mit 5x5 Feldern noch recht überschaubar ist, werden die schwierigeren mit 20x15 Feldern einiges mehr an Zeit in Anspruch nehmen. Dieselben 150 Bildchen erwarten euch ein zweites Mal im Modus „Mega Picross“, allerdings wird hier der Schwierigkeitsgrad dadurch erhöht, dass die Angaben, wie viele Pixel einzufüllen sind, auch zwei Reihen oder Spalten umfassen können. Hier müsst ihr deutlich mehr Hirnschmalz aufbringen. Im Modus „Extra“ gilt es, besonders große Rätsel zu lösen. Leider bietet das Spiel hier standardmäßig nur zwei 30x30 große Picross, drei weitere 40x30 große könnt ihr freischalten, wenn ihr Speicherdaten der drei Vorgängertitel Picross S4-6 auf eurer Nintendo Switch besitzt. Der Modus „Color Picross“ stellt das klassische Prinzip durch die Verwendung unterschiedlicher Farben auf den Kopf. Hier erwarten euch nur 30 Rätsel, die allerdings bei Fertigstellung als animierte Bildchen dargestellt werden. Schließlich gibt es noch den Modus „Clip Picross“, bei dem einzelne, nach nichts aussehende Bildchen zusammen ein großes Bild ergeben. Die 150 einzelnen Clips müsst ihr jedoch erst freischalten, indem ihr Picross im normalen oder Mega-Modus löst. Insgesamt kommen wir also auf eine Zahl von stolzen 485 Rätseln, die ihr lösen dürft, auch wenn die doppelte Verwendung der normalen Picross als Mega Picross eine kleine Mogelpackung darstellt. In allen Modi können unerfahrene Spieler außerdem auf diverse Tipps und Hilfestellungen zurückgreifen. Picross-Veteranen können Einführungen und Erklärungen glücklicherweise überspringen.

Beim Clip Picross ergeben viele Bildabschnitte ein zusammenhängendes Bild. Die drei kleinen Schweinchen grunzen vor Freude!
© Jupiter
Ihr seht also, dass für Fans der Picross-Reihe ordentlich neues Rätselfutter bereitgestellt wird. Doch liefert uns Picross S7 lediglich neue Rätsel aus der bewährten Fließbandproduktion oder kann der Titel auch mit irgendwelchen Neuerungen punkten? Wer unseren Spieletest zum Vorgänger gelesen hat, kann sich vielleicht noch an den größten Kritikpunkt erinnern. Obwohl die Picross-Reihe bereits auf dem Nintendo 3DS eine Touch-Eingabe unterstützt hatte, fehlte von dieser Funktion auf der Nintendo Switch trotz des Touchbildschirms bisher jede Spur. Picross S7 schafft hier endlich Abhilfe und bietet neben der Button-Steuerung auch eine Touch-Unterstützung. An dieser Stelle möchte ich euch jedoch die Verwendung eines Touchpens nahelegen. Bei kleinen 5x5 Rätseln trifft man auch mit dem Finger zielsicher das richtige Kästchen, während größere Picross ohne Touchpen schnell zum Ärgernis werden können. Für die besonders großen Picross im Extra-Modus eignet sich die Touch-Steuerung meiner Meinung nach jedoch nicht, da der Bildschirm der Nintendo Switch hierfür einfach zu klein ist.
Auch wenn sich im siebten Titel endlich etwas im Bereich der Eingabeoptionen getan hat, so schafft es die musikalische Gestaltung des Spiels noch immer nicht wirklich zu überzeugen. Natürlich habe ich an ein Puzzlespiel nicht die größten Erwartungen, was den Soundtrack angeht. Jedoch hängt mir der immergleiche Song nach mehreren Stunden Dauerschleife doch irgendwann aus den Ohren heraus. Hierfür müssten die Songs schon wirklich wahre Knaller sein, was sie jedoch nicht sind. Ein Minimum von rund zehn verschiedenen Songs, die sich regelmäßig abwechseln, wäre sicherlich nicht zu viel verlangt, um dem Ganzen etwas mehr Abwechslung zu verleihen. Ich jedenfalls habe irgendwann den Ton ganz ausgestellt und eigene Musik gehört.
Unser Fazit

7
Spaßgarant