Auf der Suche nach Katzen

Suchspiele sind besonders bei jungen Kindern sehr beliebt. Neben Büchern voller Wimmelbilder gibt es auch eine Vielzahl an digitalen Alternativen. Das Spiel Hidden Paws schlägt in eine ähnliche Kerbe und versucht mit schicker Grafik und ruhigen Melodien, an den Bildschirm zu fesseln. Inwiefern das Spiel nun überzeugen kann, erfährt ihr hier.


Hidden Paws gehört zu den Puzzle-Spielen, bei denen ihr versucht, verschiedene Dinge zu finden, in diesem Fall Katzen und Wollknäuel. Eine Handlung gibt es dabei nicht. Wer das Spiel startet, wird direkt vor vollendete Tatsachen gestellt: Hier ist die Welt. Suche die Katzen und Wollknäuel. Wenn du Hilfe brauchst, tippe unten links und du bekommst einen Hinweis. Dialoge oder andere handlungsrelevante Dinge sind nicht vorhanden. Der Fokus liegt auf dem Erkunden der kleinen Inseln und dem Finden der Katzen und Wollknäuel. Die Grundsteuerung wird zu Beginn des ersten Levels grob umrissen. Die Kameraperspektive lässt sich komplett frei in der dreidimensionalen Spielwelt bewegen. Highlight an dieser Stelle ist, dass nicht nur die Tasten der Nintendo Switch unterstützt werden, sondern auch die Möglichkeit vorhanden ist, seine Eingaben mittels Touchscreen zu machen.


Vielseitige Inseln und stimmige Musik treffen auf eine fragwürdige Kamerasteuerung


Die Spielwelten sind alle nach einem ähnlichen Prinzip konzipiert. Im Zentrum findet ihr in den Weiten des dunklen Ozeans eine oder verschiedene Inseln, auf denen Bäume, Laternen, Häuser und andere Gegenstände stehen. Eure Aufgabe ist es nun, euch mittels Kamera umzusehen und eure Katzenaugen anzustrengen. Ziel des Spiels ist, alle Katzen und Wollknäuel in dem jeweiligen Level zu finden. Dabei könnt ihr hineinzoomen, euch in alle Richtungen bewegen und mittels Joystick als Cursor und A-Knopf mit Gegenständen interagieren. So findet ihr zum Beispiel Kisten, die ihr öffnen könnt. Nur besonders neugierige Schnüffler finden alle Geheimnisse einer Insel heraus.


Eine Katze, zwei Katzen ... bei dieser Szenerie ist es schwer, sich nur auf die Samtpfoten zu konzentrieren.

© Manic Hyena

Der Schwierigkeitsgrad der Level ist nicht hoch, wird aber im Laufe der Level gesteigert. Mehr Katzen oder Wollknäuel müssen gesucht werden oder die gesuchten Objekte verstecken sich besser als in den Leveln zuvor. Dabei versucht das Spiel, besonders durch ein vielseitiges Leveldesign zu punkten. Mal sind es viele kleine Inseln, mal eine sehr hohe Insel und auch kleine Dörfer finden ihren Platz in Hidden Paws. Jedes dieser Level wurde mit Liebe zum Detail kreiert. Interessant ist, dass es nicht nötig ist, alles zu finden, um ins nächste Level zu kommen. Ihr könnt einfach ins nächste Level wechseln und später zurückkehren.


Pluspunkte sammelt das Spiel bei der grafischen Darstellung und dem Sound. Die Umgebung wirkt wie gebastelt und künstlerisch zusammengestellt. So wirken die Katzen zum Beispiel wie kleine Kunstwerke. Dies wird durch eine geringe Polygon-Anzahl bewirkt und hat mich direkt überzeugt. Der Rest der Umgebung lässt sich als malerisch umschreiben. Je nach Spielwelt stehen andere Dinge im Mittelpunkt und beleben die Insel. Ihr werdet euch bestimmt in das ein oder andere Level verlieben. Der Sound zum Spiel ist gut abgemischt und bietet eine besonders ruhige Melodie, die die Konzentration unterstützen soll. Wenn ihr also nach einem anstrengenden Tag herunterfahren wollt, ist dieses Spiel wahrscheinlich genau das Richtige.


Die Schattenseiten des Spiels lassen dennoch leider nicht lange auf sich warten. Die Steuerung ist vergleichsweise umständlich und in der Standardeinstellung auch unangenehm schnell. Glücklicherweise lässt sich das ändern, ist aber durch die Tastenbelegung aus meiner Sicht immer noch nicht ideal. So sind besonders die Schultertasten der Switch die wichtigsten Tasten für die Bewegung in der Spielwelt. Die Kamerabewegung wird allerdings oft durch die Kombination von Schultertasten und Joystick durchgeführt, was aus meiner Sicht aber umständlich und nicht intuitiv ist. Die Unterstützung des Touchscreens ist zwar eine nette Ergänzung, bietet aber nur limitierte Möglichkeiten, die Kamera zu nutzen. Diese Funktion ist eher zum Antippen der Umgebung gedacht. Insgesamt scheitert das gesamte Spiel letztlich an der schlechten Steuerung. Mich hat es besonders zu Beginn viele Nerven gekostet, bis ich sie ohne Mühe drauf hatte.


Preislich liegt das Spiel mit 3,99 Euro im günstigen Bereich. Dafür bekommt man mehr als zehn verschiedene kleine Suchwelten mit vielen knuffigen Katzen. Freunde von Suchspielen werden sich hier austoben können. Eltern könnten dieses Spiel besonders für ihre Sprösslinge in Betracht ziehen. Junge Kinder werden sicherlich Spaß damit haben, auch wenn die Steuerung etwas mehr Geschick und Geduld bedarf. Eltern sollten sich dann eventuell die Zeit nehmen, um zu Beginn zu helfen.

Unser Fazit

5

Für Genre-Fans

Meinung von Simon Münch

Mich hat dieses Spiel dadurch, dass mir viele süße Katzen versprochen wurden, neugierig gemacht. In diesem Punkt hat Hidden Paws sein Versprechen auch gehalten. Für mich als erwachsener Katzenfan ist das Spiel leider dennoch nichts. Die Level sind zwar schön und vielseitig gestaltet und bieten Raum zur Erkundung, mir fehlt aber die Herausforderung oder der echte Anreiz, das Spiel zu spielen. Die Kamerasteuerung ist aus meiner Sicht eine Geduldsprobe. Besonders löblich dagegen ist die musikalische Untermalung, die mich zumindest für eine kurze Zeit in den Bann gezogen hat. Ich denke, dass vor allem die jüngeren Katzenfans dort draußen ihren Spaß damit haben werden. Eltern, die ein ruhiges Suchspiel für die kleinen Switch-Spieler suchen, sollten Hidden Paws im Auge behalten. Bei einem Preis von weniger als vier Euro ist das Risiko auch denkbar gering.
Mein persönliches Highlight: So viele Katzen🐾*schnurr*

Die durchschnittliche Leserwertung

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