Hit the Road Jack!
Der letzte Retro-Test in unserer diesjährigen SNES-Themenwoche behandelt mit Looney Tunes: Road Runner erneut eines meiner liebsten Spiele. Obwohl ich den Titel in meiner Jugend nie durchgespielt habe, ist er mir aufgrund des Road Runners und seiner charmanten Art im Gedächtnis geblieben. Inwiefern ich auch heute noch an meine spielerischen Grenzen gestoßen bin und ob ich die Credits doch noch zu Gesicht bekommen habe, könnt ihr nachfolgend lesen.

Der Jagd nach dem Road Runner begleitet euch das ganze Spiel über.
© Sunsoft / Warner Bros. Animation
Looney Tunes: Road Runner greift die Serienvorlage auf und erzählt das Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem namensgebenden Road Runner und Wile E. Coyote. Ähnlich wie bei Tom & Jerry versucht der Kojote den Road Runner zu erwischen, dieser ist meist jedoch viel zu schnell und gewitzt. Dadurch entstehen lustige Geschichten, die mit etlichen Slapstick-Einlagen begeistern können. Diese Geschehnisse könnt ihr in der Haut des Road Runners auf dem SNES selbst erleben.
Das Spielprinzip erinnert dabei durchaus an Sonic the Hedgehog. Road Runner ist nach einigen Schritten nämlich unheimlich schnell zu Fuß, erklimmt steile Wände und fliegt durch seine Geschwindigkeit regelrecht durch die Lüfte. Im Kern handelt es sich dabei um einen Platformer, welcher euch durch Wüstenlandschaften, fabrikähnliche Gebiete, Höhlen und sogar in futuristische Gefilde führt. Hauptproblem des Spiels ist jedoch, dass durch den Rausch der Geschwindigkeit etliche Sprünge zu ungenau ausfallen oder ihr alternativ auf eben jene Schnelligkeit verzichten müsst. Durch diese Umstände steht sich das Spiel selbst im Wege.

Nehmt euch vor den gefährlicher werdenden Einfällen des Kojoten in Acht!
© Sunsoft / Warner Bros. Animation
Ziel des Abenteuers ist es, die Zielflagge der fünf Level zu erreichen, welche nochmals in jeweils kleinere Abschnitte unterteilt sind. Dabei ist euch Wile E. Coyote stets auf den Fersen und kommt mit immer neuen Erfindungen daher, um euch zu erwischen. Das sorgt für enormen Stress beim Spielen, da sich seine Einfälle den Road Runner zu kriegen, als viel zu mächtig herausstellen. Zudem ist das Wüstentier so programmiert, dass er manches Mal vollkommen unvorhergesehen auf dem Bildschirm erscheint und euch erwischt. Doch auch kleinere Feinde und Fallen stellen sich euch immer wieder in den Weg und ihr werdet nicht drumherum kommen, einige Treffer einzustecken.
Das kostet wertvolle Energie, welche ihr stets im Blickt behalten solltet. Ebenso verhält es sich mit der Ausdauer des Road Runners. Zwar könnt ihr beides mittels auffindbarer Items regenerieren, hierzu muss an viele Stellen jedoch stehengeblieben werden, um Futter aufzupicken. Auch diese Mechanik steht dem Spielprinzip der hohen Geschwindigkeit enorm im Weg und stört den Spielfluss ungemein. Eine volle Energieleiste sorgt aber ebenso wie eine gute Zeit beim Levelabschluss für Bonuspunkte, durch welche ihr euch mit euren Liebsten und Freunden messen könnt.
Von der technischen Seite empfinde ich den Titel auch heute noch als schön anzusehen. Wie bereits bei Tiny Toon: Buster Busts Loose! sind die Welten serientypisch gestaltet und überzeugen mit knalligen Farben. Auch Road Runner und Wile E. Coyote sind originalgetreu dargestellt und runden das Erlebnis ab. Die ungenaue Steuerung schadet dem Spielspaß jedoch enorm, sodass Frustmomente vorprogrammiert sind. Nichtsdestotrotz habe ich mich durch das Abenteuer durchgebissen und konnte trotz vieler Momente, in welcher der Controller fast durch die Luft geflogen ist, nach all den Jahren endlich das Ende erblicken.
Wollt ihr selbst einmal in das etwa einstündige Abenteuer eintauchen, bleibt euch nur der Weg zur originale Hard- und Software. Leider hat Nintendo es versäumt, solche kleinen Videospielperlen, zu welcher ich Road Runner trotz seiner großen Probleme zählen würde, in sein digitales Portfolio aufzunehmen. Spaß macht das Spiel nämlich, vor allem wenn man Fan des Road Runner ist. Alle anderen sollten sich auf einige harte Spielsessions einstellen.
Unser Fazit

5
Für Genre-Fans