Ein galaktisches Abenteuer geht in die zweite Runde
Als Nintendo im vergangenen Jahr versehentlich auf der eigenen nordamerikanischen Webseite das Spieleprofil zu Mario + Rabbids Sparks of Hope veröffentlichte, war die Freude bei Fans des Vorgängers groß. Die ersten Screenshots und Informationen weckten daraufhin die Hoffnung auf bekannte Figuren, eine offene Spielwelt und spannende Neuerungen. Wir sind in den letzten Tagen durch die Galaxie gereist und können euch nachfolgend verraten, ob an den Stärken des Vorgängers angeknüpft wird oder ob euch ein gänzlich neues Rezept erwartet.

Der besondere Charme der Rabbids ist auch im neuesten Abenteuer zu spüren.
© Nintendo / Ubisoft Entertainment
Die Geschichte spielt sich dabei nach den Geschehnissen des ersten Teils ab. Die Bewohner des Pilz-Königreichs wollen eigentlich nur samt den neu gefundenen Rabbid-Freunden und mit Unterstützer Beep-O die Ruhe genießen. Dem Ganzen macht Schurkin Misera jedoch einen Strich durch die Rechnung, da sie das Ziel anstrebt, die kostbare Energie der Sparks für sich zu beanspruchen, was das Universum ins Chaos stürzen würde. Bei diesen Sparks handelt es sich um knuffige Kreaturen, die durch eine Verschmelzung von Rabbids und Lumas entstanden sind. Natürlich lassen unsere Helden dieses Unterfangen nicht zu und begeben sich auf eine galaktische Reise. Vorwissen über den ersten Teil ist übrigens nicht notwendig, da ihr als Spielerin oder Spieler sehr gut in die Geschichte eingeführt werdet.
Habt ihr das Abenteuer einmal begonnen, werdet ihr unterschiedliche Planeten bereisen, welche allesamt mit eigenen Thematiken und Bewohnern glänzen können. Sei es der malerische Strahlestrand, welcher bereits in den ersten Trailern gezeigt wurde oder der Waldplanet Prima-Paletti, der dank Misera nun aber vollkommen vergiftet ist und nicht mehr so schön strahlt wie zu vergangenen Zeiten. Da sich eine Orientierung in diesen unbekannten Gefilden als schwierig herausstellt, trefft ihr auf einheimische Rabbids, welche sogar mit kurzen Sätzen und Aussagen in deutscher Sprachausgabe aufwarten können. Weggefährte Beep-O ist sogar vollkommen vertont, was im Zusammenspiel mit den Bildschirmtexten eine echte Bereicherung ist. Von Planet zu Planet gelangen unsere Helden im Übrigen mittels Raumschiff, sodass schon fast das Gefühl eines Super Mario Galaxy aufkommt, auch wenn es sich nicht um ein typisches Abenteuer des charmanten Klempners handelt.
Zwar dürft ihr in Mario + Rabbids Sparks of Hope die Planeten allesamt nach euren Bedürfnissen erkunden, eure Bewegungsfreiheit ist dabei jedoch durchaus limitiert. Ein Springen ist beispielsweise nicht möglich, wohingegen Mario und seine Freunde durchaus in der Lage sind, mit Objekten zu interagieren, um beispielsweise Schalter zu drücken, Röhren zu benutzen, zu rennen oder auch Schieberätsel zu lösen. Die Vielfalt ist im Vergleich zum ersten Abenteuer durchaus positiv hervorzuheben, da es einfach unheimlich viel zu entdecken gibt. Seien es Schatztruhen, geheime Gänge oder weitere Bewohner – einfach jeder Planet lädt zum Verweilen ein. Viele der Rätsel sind jedoch gerade zu Spielbeginn sehr simpel gehalten. Das wird aber durch die jeweilige Inszenierung wettgemacht, da auch einige Aufträge der Bewohner mit kleinen Zwischensequenzen untermalt sind.
Ansonsten erwarten euch typische Nebenquests mit abwechslungsreichem Repertoire, die sich euch neben eurer Hauptaufgabe auftun. So gibt es klassische Münzherausforderungen wie das Einsammeln der berühmt-berüchtigten acht roten Münzen, das Entdecken von verborgenen Gegenden, das Zurückbringen verlorener Gegenstände oder auch das Suchen von Pinguinen, die gerade ein Versteckspiel veranstalten. Zudem gibt es besondere Kämpfe, die mit speziellen Herausforderungen ausgestattet sind. Erlangen könnt ihr dabei nicht nur Münzen und neue Sparks, sondern auch eine Münz-Währung, die nur auf dem jeweiligen Planeten zu verwenden ist, auf welchem ihr euch befindet. Dadurch könnt ihr im Laden nicht nur Heilmittel, sondern auch neue Skins für eure Waffen und andere Geheimnisse erwerben. Im Verlauf des Spiels wächst sogar die Anzahl an Nebenaufgaben noch weiter, da die einzelnen Planeten nach ihrer Rettung mit noch weiteren Geheimnissen begeistern können. Auch ihr selbst erlangt neue Fertigkeiten wie das Auffinden von unsichtbaren Wegen. Eine Spielmechanik, die bei einem Strategiespiel wie diesem jedoch im Vordergrund steht, sind natürlich die Kämpfe.
Diese starten, sobald ihr mit einem Feind auf der Oberwelt in Berührung kommt. Um diese zu beschreiten, müsst ihr zuerst euer Team festlegen, welches anfänglich aus zwei und später sogar aus bis zu drei aktiven Helden besteht. Dabei habt ihr Zugriff auf alte Bekannte wie Mario, Peach, Luigi und ihre Rabbid-Varianten, aber auch Neulinge wie Rabbid-Rosalina, Bowser und Schwertkämpferin Rebella schließen sich euch im Verlauf der Geschichte an. Euer taktisches Vorgehen beginnt dabei bereits bei der Auswahl der Kämpfer, da jede Spielfigur über eigene Fähigkeiten und Waffen verfügt, die im Kampf Verwendung finden. Zusätzlich dürft ihr eure Helden auch mit befreiten Sparks ausrüsten, was euch weitere Boni im Kampf beschert. So könnt ihr euch beispielsweise für eine Zeit lang unsichtbar machen, um nicht entdeckt zu werden, oder ihr stoßt Wellen von Schleim von euch, die euren Feinden die Energie rauben.
Die Auswahl ist dabei wirklich gigantisch und bietet unheimlich viel Spielraum für Individualität. Mit insgesamt 30 verschiedenen Sparks und den neun Helden, wovon jeder einen eigenen Fähigkeitenbaum hat, ergeben sich etliche Kombinationen. Gepaart mit den unterschiedlichen Gegnern, welche ebenso mit ganz eigenen Taktiken daherkommen, könnt ihr vor allem in den schwierigeren Kämpfen und gegen Bossgegner durchaus mit euer Auswahl hantieren, um alles auf den bevorstehenden Kampf anzupassen, damit dieser zu euren Gunsten endet. Ich persönlich hatte mein Dreamteam zwar relativ schnell zusammen und kam auch ohne dieses Wechseln von Teammitgliedern und Sparks gut durch die Geschichte, was aber auch auf die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen zurückzuführen ist, welche ihr an eure Spielweise anpassen dürft.
Die Kämpfe selbst sind im Vergleich zum Vorgänger deutlich dynamischer, wenngleich sie an den Stärken des Ursprungstitels ansetzen. Gespielt wird rundenbasiert, sodass ihr eure Spielfiguren über das Spielfeld ziehen könnt, Angriffe ausführt oder auch eure Fähigkeiten einsetzt, um die feindlichen Rabbids auszuschalten oder um euch auf diese vorzubereiten. So könnt ihr beispielsweise mit passenden Sparks eure Angriffskraft erhöhen oder ihr nutzt Rabbid-Peach, um die Energie eures Teams zu heilen. Zudem dürft ihr Gegner umrennen, um ihnen bereits einen kleinen Teil ihrer Energie abzuziehen, umherirrende Bob-ombs werfen oder ihr schultert einen eurer Helden, um diesen in die Luft zu befördern, wodurch auch höhere Ebenen erreicht werden können.

Der individuelle Fertigkeitenbaum der Charaktere bietet taktisches Potenzial.
© Nintendo / Ubisoft Entertainment
Die größte Neuerung dürfte aber die Bewegungsfreiheit sein, die euch Mario + Rabbids Sparks of Hope im Kampf bietet. Anders als in vielen anderen Strategie-Spielen zieht ihr eure Figuren nämlich nicht auf einzelne Felder, sondern könnt diese in einem festgelegten Bewegungsradius vollkommen frei bewegen. Dadurch ergeben sich viele taktische Möglichkeiten, wenn es darum geht, für eure Figuren die besten Positionen zum Angriff oder zur Deckung zu erreichen. Dabei kommt euch auch zugute, dass ihr frei zwischen den Charakteren wechseln könnt und der Zug erst endet, wenn die jeweiligen Aktionspunkte für eine Runde aufgebraucht sind. So kann ein einzelner Zug durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen, da extrem viel taktiert werden kann. Weil einige Schlachtfelder außerdem über besondere Hindernisse und Objekte wie Röhren oder Sprungschalter verfügen, gleicht kein Kampf dem anderen.
Technisch ist Mario + Rabbids Sparks of Hope mindestens auf einem ebenso hohen Niveau wie sein Vorgänger. Die Charaktermodelle sind allesamt toll gestaltet und gerade die Zwischensequenzen haben es mir angetan. Positiv zu nennen sind außerdem die Ladezeiten, welche beim Durchspielen nie negativ auffielen, sodass schnelle Spielrunden jederzeit möglich sind. Kritisch betrachten muss man jedoch, dass einige entfernte Objekte durchaus aufploppen, wenn man sich ihnen nähert. Zudem kann ich auch nicht nachvollziehen, warum sich dazu entschieden wurde, das Sprinten auf den X-Knopf zu legen. Dies fühlt sich beim Erkunden einfach sehr unhandlich an, sodass ich häufig auf die Funktion verzichtete.
Insgesamt ist das zweite Abenteuer der Bewohner des Pilz-Königreichs zusammen mit den Rabbids eine willkommene Weiterentwicklung. Gerade das freie Bewegen in den Kämpfen und die offenen Areale auf den Planeten tun dem Konzept unheimlich gut und heben es auf das nächste Level. Zudem könnt ihr etliche Stunden damit verbringen, all die Nebenaufgaben zu bewältigen, die sich euch auftun. Und da diese immer wieder mit lustigen wie auch interessanten Charakteren verbunden sind, ist die Motivation der Komplettierung sehr hoch. Allein das Sammeln und Freischalten aller Sparks wird euch an den Bildschirm fesseln und darüber hinaus könnt ihr noch geheime Truhen, Gegenstände, Münzen und sogar Einträge zu den Charakteren des Spiels sammeln. Hier wurde definitiv viel Liebe investiert. Solltet ihr also nur im entferntesten etwas mit Super Mario, den Rabbids oder Strategie-Spielen anfangen können, kommt ihr an Mario + Rabbids Sparks of Hope nicht vorbei. Lediglich zur Spielzeit insgesamt lässt sich nur schwer etwas sagen, da diese vor allem an den gewählten Schwierigkeitsgrad und euren Spielstil gekoppelt ist. Erkundet ihr viel und wollt möglichst alles sehen, könnt ihr gut und gerne über 30 Stunden investieren. Spielt ihr auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad oder nutzt vielleicht sogar den Unbesiegbarkeitsmodus, galoppiert ihr deutlich rasanter durch das Abenteuer.
Unser Fazit

9
Geniales Spiel
Meinung von Maik Styppa-Braun
Mario + Rabbids Sparks of Hope ist ein würdiger Nachfolger und spinnt die Geschichte der Verschmelzung von Pilz-Königreich und Rabbids auf tolle Art und Weise weiter. Die Story ist unterhaltsam, die Charaktere sind wie gewohnt toll in Szene gesetzt und die deutsche Sprachausgabe, wenngleich sie nicht vollumfänglich vorhanden ist, ist eine tolle Bereicherung. Zwar ist gerade der Anfang des Abenteuers etwas zu einsteigerfreundlich und auch die Aufgaben sind sehr simpel gehalten, dies steigert sich jedoch im Verlauf des Abenteuers durch die Galaxis und spornt enorm an, weiterzumachen. Grund hierfür ist nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch die vielen Geheimnisse und Extras, die die verschiedenen Planeten bieten. Auch der Hauptschwerpunkt des Spiels, die Kämpfe, wurde um gute Ideen ergänzt, bietet aber noch immer das spaßige, rundenbasierte Grundrezept aus dem ersten Teil. Daher kann ich ohne bedenken eine Empfehlung aussprechen.Bestelle dir jetzt Mario + Rabbids Sparks of Hope über unsere Onlineshop-Partner
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