Test zu Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway - Nintendo Switch

Überzeugende Alternative oder ein Griff in den grünen Schleim?

Das Nickelodeon-Universum ist vielen von uns bekannt. So wird es wahrscheinlich so sein, dass viele von euch etliche Stunden mit Serien wie SpongeBob Schwammkopf zugebracht haben. Auch wenn die meisten Zuschauenden dieser Serien von damals mittlerweile erwachsen sind, scheint die Liebe für eben diese Charaktere ungebrochen – sowohl bei den vergangenen als auch den aktuellen Zuschauern. Zumindest ungebrochen genug, um auch heute noch Videospiele aus dem Universum zu veröffentlichen. Mit dem Titel Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway versucht das Nickelodeon-Franchise nun, junge und junggebliebene Fans anzulocken. Kann sich das Spiel als eine ernsthafte Alternative zum Verkaufsschlager Mario Kart 8 Deluxe behaupten? Oder fährt der Funracer geradewegs in seinen schleimigen Abgrund?


Zu Beginn ist die Auswahl noch überschaubar. Gesammelte Slime-Coins können aber gegen freischaltbare Elemente eingetauscht werden.

© Viacom International Inc.

Unter den Funracern unangefochten an der Spitze thront Mario mit seinen Freunden. Immer wieder versuchen sich andere Hersteller an diesem Genre, schaffen es aber nicht immer, nachhaltigen Enthusiasmus zu erzeugen. Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway kommt nun immerhin mit einer großen Charakterauswahl von 40 verschiedenen Personen daher. Die Charaktere stammen alle aus den diversen Franchises des riesigen Nickelodeon-Universums. Dabei dürft ihr euch auf klassische, beliebte Charaktere wie Aang (Avatar: Der Herr der Elemente) oder SpongeBob und Patrick (SpongeBob Schwammkopf) freuen. Im dritten Teil dieser Rennspielreihe stehen auf diese Weise viele Charaktere aus den klassischen Produktionen, aber auch aus den moderneren Ablegern des Universums zur Wahl. Durch diese große Auswahl ist sowohl für die jüngeren als auch für die erwachsenen Spielenden eine interessante Auswahl geboten. Eine vollständige Liste an Charakteren findet sich hier.


Die meisten Inhalte von Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway stehen zu Beginn allerdings nicht zur Verfügung. Diese werden erst im Laufe des Spiels freigeschaltet und schaffen es so, mehr Zeit zum Spielen herauszuschlagen und die Motivation aufrechtzuerhalten. Nach der Wahl des Charakters geht es an eure Seifenkiste, welche ihr euch aus verschiedenen Teilen zusammenstellen könnt. Wie man es vom Racer-Spitzenreiter kennt, stehen euch auch hier sowohl Karts als auch Bikes zur Auswahl. Außerdem habt ihr die Möglichkeit zu wählen, mit welchem farblichen Anstrich, welchem Auspuffsrohr und welchen Reifen ihr gerne ins Rennen starten möchtet. Eure Auswahl hat einen Einfluss auf bekannte Parameter: Gewicht, Beschleunigung, Tempo, Handhabung und Turbo. An dieser Stelle warten keine wesentlichen Überraschungen und sind weitestgehend mit dem neuesten Ableger der Mario Kart-Reihe vergleichbar.


Ein wichtiger Unterschied zu dem Platzhirsch ist jedoch, dass ihr nicht nur einen Fahrer, sondern gleich drei zusätzliche Charaktere zur Unterstützung auswählt. Dabei erfüllt jeder Charakter eine andere Rolle, welche ihr zuordnet. Neben dem Fahrer habt ihr so einen Team-Chef, einen Ingenieur und einen Mechaniker in eurem Team. Es gibt insgesamt 90 Charaktere, welche als Unterstützer gewählt werden können. Jeder Charakter erfüllt seine Rolle auf seine eigene Art und Weise aus. Das Feature ist zwar nicht neu und kam bereits im Vorgänger zum Einsatz. Diese zusätzliche Möglichkeit, sein Fahrer-Team individuell zusammenstellen zu können, bietet aber diverse Möglichkeiten. Je nach Charakterauswahl könnt ihr offensive oder defensive Boni nutzen, die beispielsweise aus einem Boost oder zusätzlichen Items bestehen.


Jede Strecke und jeder Charakter kommt mit seinen speziellen Eigenheiten daher.

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Der Versuch der großen Vielseitigkeit zieht sich bei Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway zudem durch weitere Bereiche. Neben einer sehr großen und diversen Auswahl an Charakteren und Möglichkeiten zur Ausgestaltung des Karts sind außerdem 36 Strecken verfügbar. Die Gestaltungen dieser Rennstrecken sind allesamt interessant anzusehen. Jeder Rundkurs kann durch eine erkennbare Referenz an sein dazugehöriges Franchise glänzen. Der namensgebende Schleim spielt zudem immer wieder eine zentrale Rolle und bringt ordentlich Schwung und Geschwindigeit ins Spiel. Daneben gibt es auch Itemboxen zu entdecken, welche durchaus entscheidend sein können, wenn es um Sieg oder Niederlage geht. Neben dem klassischen Turnierkampf, der aus einer Rennserie von vier verschiedenen Strecken besteht, stehen zudem weitere Spielmodi wie ein Herausforderungsmodus zur Verfügung. Mit dem Modus „Zeitfahren“ könnt ihr versuchen, eure Bestzeiten zu knacken und eine dazugehörige Rangliste anzuführen. Der wahrscheinlich kreativste Modus ist der Arena-Modus, in welchem verschiedene Minispiele auf euch warten. Sogar ein an Splatoon angelehnter Modus warter hier auf die Spielenden. In diesem Minispiel sollt ihr eine Arena einfärben, um zu gewinnen.


Bisher liest sich zusammenfassend doch durchaus gelungen, oder? Leider hat das Spiel aber auch mit einigen Schwächen zu kämpfen, welche diesem Funracer durchaus Probleme bereiten und die Spielfreude senken kann. Die instabile Bildrate in besonders lebendigen Abschnitten oder wenn viele Charaktere auf einem Haufen fahren, lässt den Titel in keinem guten Licht dastehen. Nicht selten kommt es daher zu ruckelnden Momenten, welche besonders im TV-Modus schwer ins Gewicht fallen. Wer zudem den Splitscreen-Modus nutzen möchte, könnte hier besonders schnell ein dunkles Erwachen erleben. Zudem fallen häufiger die unschönen Texturen auf, welche für die Darstellung des Bodens genutzt wurden. Besonders das Gras sowie der Erdboden wirken billig und trüben die Illusion, gerade in einer anderen Welt Kartzufahren. Ebenfalls unschön sind Fahrende in der Ferne. Sie wirken unscharf und stark verpixelt, was ebenfalls keinen hochwertigen Eindruck hinterlässt.


Der Arena-Modus bietet eine etwas andere Schleim-Schlacht.

© Viacom International Inc.

Das Problem mit der Bildrate hat dabei auch direkten Einfluss auf die Steuerung. Diese ist grundsätzlich einfach zu erlernen, ohne Überraschungen ausgestaltet und wird auch über ein Tutorial eingehend erklärt. Ihr könnt Gas geben, bremsen, bei Sprüngen Stunts ausführen, Items werfen und auch in Kurven driften. In diversen Testläufen kam es aber immer wieder dazu, dass der Einsatz von bestimmten Aktionen (wie dem Stunt oder das Werfen der Gegenstände) verzögert geschehen ist. Auch das Abschätzen der eigenen Geschwindigkeit wird so schwerer und die Wahrscheinlichkeit erhöht sich, ungewollt Fehler zu machen.


Fahrbar sind die Strecken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, welche sowohl für Anfänger als auch Experten geeignet sind. Wer sich die Zähne ausbeißen will, kann auch einen besonders schweren Modus freispielen und dort seine Fähigkeiten zum Besten geben. Für Einzelspieler lohnt sich dieser Funracer auf eine ähnliche Art und Weise wie vergleichbare Produktionen aus dem Genre. Mehrspieler können sich lokal austoben oder mittels bestehender Internetverbindung Lobbys mit eigenen Vorgaben öffnen. Die Online-Verbindung war im Testlauf unproblematisch – bis auf die bereits kritisierte Bildrate.


Wer sich von den technischen sowie grafischen Problemen nicht abschrecken lässt, Fan von Nickelodeon ist oder einfach Lust auf eine Alternative zu Mario Kart hat, bekommt hier eine interessante und vielseitige Produktion geboten. Zwar wird Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway aus meiner Sicht den König der Seifenkisten nicht stürzen können, für nette Runden online oder im lokalen Modus ist das Spiel aber durchaus spielenswert. Die große Auswahl aus verschiedenen Nickelodeon-Generationen wird Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechen und einen Nachmittag auf der Couch mit Spaß und Freude ausfüllen.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Simon Münch

Quirlig, überdreht und urkomisch – so und nicht anders definiere ich Nickelodeon. Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway schafft es, dem riesigen Franchise-übergreifenden Universum zumindest aus inhaltlicher Sicht gerecht zu werden. Ein vielfältiger Charaktercast von 40 Fahrern und insgesamt 90 Supportcharakteren ist ein echtes Highlight. Dabei wirken die Fahrer nicht nur blaupausenartig ausgearbeitet, sondern glänzen durch ihre Eigenheiten und ihr individuelles Charisma, welches durch passende synchronisierte Sprüche abgerundet wird. Ganz egal, welche Nickelodeon-Zuschauer-Generation zum Spiel greift, jeder wird hier sicherlich einen Charakter finden, den er gerne spielen möchte. Qualitativ glänzen die Strecken durch vielseitige Referenzen und dem Wechsel der befahrbaren Untergründe. Problematisch ist die Bildrate, die sich durchaus negativ bemerkbar macht, wenn viele Charaktere auf zu viele Schleimanimationen treffen. Dieser Umstand lässt einen sprichwörtlichen Riss durch die Produktion gehen und kann das Spielvergnügen trüben. Die teils leblosen Texturen sind ebenfalls ein Dorn im Auge, auch wenn man glücklicherweise nicht zu viel davon mitbekommt, wenn man gerade über die Strecke fegt.
Mein persönliches Highlight: Die große, vielseitige Charakterauswahl!

Communitywertung

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Auszeichnungen

Nickelodeon Kart Racers 3: Slime Speedway hat von uns bisher keine Auszeichnung erhalten

Kommentare 1

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  • VegetaBln

    Turmbaron

    Ich hatte das sehr früh für PS5. Hab es aber wieder verkauft.

    Die Wertung würde ich so unterstreichen, auf PS5 könnte man vielleicht ne 7/10 draus machen, da gibts keine Performance Probleme und es läuft mit 60 fps.


    Grundsätzlich macht das Spiel vieles sogar recht gut. Die Strecken Designs sind recht gelungen und es steuert sich auf sehr weich.

    Was mich persönlich dann aber doch irgendwie störte:

    Es ist halt Nickelodeon. Auch wenn ich es cool fand, die Turtles spielen zu können, gibts da halt auch die Rugrats usw.

    Man merkt schon, dass es eher für Kinder gedacht ist.

    Außerdem muss ich bemängeln, dass die Waffen nicht gut balanciert wurden, der Soundtrack teils echt öde ist und sich das Handling auch nicht so gut anfühlte wie in nem Sonic Racing, Crash Team Racing oder natürlich Mario Kart.

    Und ich spreche hier von der PS5 Version. Auf Switch soll das mit 23fps laufen. :/