Nostalgisch und doch mit vielen Neuerungen geht es nach Paldea!
Seit mehr als 20 Jahren gehen junge Trainerinnen und Trainer immer mal wieder auf ein ganz besonderes Abenteuer. Alles begann mit 151 kleinen Taschenmonstern, die gefunden und gefangen werden wollten. Auch dieses Jahr geht es in Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur wieder um den klassischen Weg zum Champion, wie man ihn bereits aus so vielen Teilen der Spielereihe kennt. Dieses Mal besuchen wir die riesige Welt von Paldea, die von echten Ländern wie Spanien und Portugal inspiriert ist – doch die oder der Allerbeste zu werden, ist dieses Mal nicht das einzige Ziel. Mit frisch polierten Pokébällen und einem Satz leckerer Tränke habe ich mich in die Wildnis von Paldea aufgemacht, um zu schauen, welche Abenteuer mich dieses Mal erwarten und wie neu sich die Open World wirklich anfühlt.
Die Pokémon-Reise in mittlerweile neunter Generation startet im Prinzip zunächst wie jede andere zuvor. Nach einleitenden Sequenzen, die uns in die Welt von Paldea einführen, können wir unseren Charakter wählen. Und auch wenn wir zu Beginn ein Geschlecht bestimmen müssen, können wir unsere Figur im Charaktereditor völlig geschlechtsneutral gestalten. Hier gibt es auch eine große Auswahl an Frisuren und auch euer Gesicht könnt ihr sehr individuell erstellen. Doch keine Angst, ihr seid nicht dauerhaft an euer Aussehen gebunden, sondern könnt all das im Spielverlauf auch wieder ändern.

Mit eurem Starter-Pokémon baut ihr eine besondere Verbindung auf.
© Nintendo / Creatures / GAME FREAK
Schließlich finden wir uns in unserem Kinderzimmer wieder und der große Tag ist endlich gekommen: Es geht auf unser erstes Pokémon-Abenteuer! Im Erdgeschoss werden wir wie eh und je von unserer Mutter begrüßt, die ein paar liebe Worte für uns übrig hat. Dann geht es auch schon los und wir stehen direkt vor der kniffligen Entscheidung, uns unser Starter-Pokémon auszusuchen. Dieses Mal haben wir die Wahl zwischen dem Pflanzen-Pokémon Felori, dem Feuer-Pokémon Krokel und dem Wasser-Pokémon Kwaks. Als waschechte Katzenmama und Pflanzen-Liebhaberin konnte ich natürlich nicht nein zu Felori sagen, auch wenn mir die Wahl dieses Mal wirklich schwer gefallen ist.
Anschließend nimmt uns Nemila unter ihre Fittiche, die als unterstützende Freundin und nicht etwa als fiese Konkurrentin fungiert. Sie ist Schulsprecherin der hiesigen Akademie und hat in der Welt von Paldea schon einiges mehr an Erfahrungen gesammelt, weswegen sie uns wichtige Tipps und Tricks mit auf den Weg gibt. So begleitet sie uns auch nach Mesalona City, wo wir die Trauben-Akademie finden. Daher ist der erste Weg erst einmal vorgegeben, was aber nicht bedeutet, dass ihr euch nicht erst einmal stundenlang in der Gegend umschauen könnt. Das ist nämlich mehr als reizvoll in dieser umfassenden Welt! An der Akademie angekommen, werdet ihr eingeschrieben und die ersten Tage vergehen wie im Flug – und nach ein paar Wochen, die für uns als Spielerin und Spieler nur wenige Sekunden sind, geht die Reise dann auch richtig los. Die Welt von Paldea ist nämlich riesig und will erkundet werden!

Es gibt reichlich Pokémon Center in Paldea, die nun offen gestaltet sind.
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Und wenn ich riesig schreibe, dann meine ich es auch, denn ohne Karte wäre man in der neuen Welt absolut verloren. Daher solltet ihr auch stets einen Blick auf den Wegweiser werfen, der einiges an Informationen für euch bereit hält. Die Karte und alle anderen wichtigen Funktionen sind zudem in eurem Smartphone integriert. Das sogenannte Smart-Rotom ist euer treuer Begleiter und verschiedene Charaktere werden euch im Verlauf des Spiels auch kontaktieren.
Einen vorgegebenen Weg gibt es in der offenen Welt nicht, weswegen ihr prinzipiell machen könnt, was ihr wollt. Das kann je nach Spielstil eine Freude, aber auch ein Graus sein, denn Paldea war mir persönlich dann manchmal doch etwas zu groß und eine kleine Richtungsweisung hätte zwischenzeitlich wirklich geholfen. Für jeden, der aber gerne allein auf Entdeckungstour geht, ist die neue Welt ein wahres Paradies, denn die Gebiete sind so groß, dass man sich stundenlang in den verschiedenen Arealen verlieren kann, ehe einem einfällt, dass man sich doch eigentlich einer Aufgabe verschrieben hat.
Generell beginnt eure Reise mit der Verkündung, dass die diesjährige „Schatzsuche“ begonnen hat. Dabei handelt es sich letztlich um eine Art „offenes Jahr“ an der Akademie, das es ermöglicht, loszuziehen und einen Schatz zu finden. Wie dieser aussieht oder was er beinhaltet, ist sehr individuell – denn schnell bemerken wir, dass die Reise und die Erfahrungen, die wir sammeln, das eigentliche Ziel sind. Dennoch ziehen wir nicht ohne Aufgaben los, weswegen wir den Pokédex überreicht bekommen und direkt drei verschiedene Handlungsstränge verfolgen sollen.
„Der Weg des Champs“ ist dabei der wohl bekannteste Handlungsstrang, denn er war der Kern aller vorhergehenden Pokémon-Editionen. Hier zieht ihr los und besiegt insgesamt acht verschiedene Arena-Leiterinnen und -Leiter, ehe ihr euch in der Pokémon Liga der Top Vier stellt. Anders ist dieses Mal, dass ihr, bevor ihr euch der Arenaleiterin oder dem Arenaleiter stellen dürft, zunächst eine Arenaprüfung bestehen müsst. Die setzt sich aus kleinen Rätseln, Minispielen und Trainer-Kämpfen zusammen, die euch bereits einen Vorgeschmack auf den finalen Kampf geben. Die sind auch nicht in der Arena zu absolvieren, sondern im Ort der Arena oder sogar ganz woanders, sodass ihr erst ein mal etwas reisen müsst. Besiegt ihr die Leiterin oder den Leiter, winkt euch ein Orden sowie eine besondere Technische Maschine (kurz: TM). Außerdem gehorchen euch Pokémon eines höheren Levels nun besser. An für sich fühlten sich die Kämpfe dynamisch an, auch wenn manche Aufgaben letztlich etwas einfacher waren als andere. Wirkliche Herausforderungen stellen sie letztlich nicht dar.
Ein Pokémon-Spiel ist aber nichts ohne echte Stressmacher, die einem das Leben schwer machen wollen. Vorliegend bekommt ihr es regelmäßig mit Team Star zu tun, die ständig neue Mitglieder suchen und auch gerne den einen oder anderen Kampf austragen wollen. Das Team wurde von Schülern der Akademie gegründet, die angeblich auf die schiefe Bahn geraten sind und nun Unruhe nicht nur an der Schule, sondern in ganz Paldea stiften. Dieser Hauptstrang nennt sich „Die Straße der Sterne“ und bietet euch ebenfalls jeweils einen Bosskampf. Insgesamt stellt ihr euch hier fünf verschiedenen Banden, die sich in Paldea ihre eigenen Quartiere aufgebaut haben.
Auch hier gilt es, eine Art Prüfung abzulegen, ehe sich der Anführer der Truppe zeigt. Diese Prüfung besteht allerdings nur daraus, eine bestimmte Anzahl von Pokémon in einer vorgegebenen Zeit zu besiegen. Dafür steht euch die neue Mechanik „Pokémon losschicken“ zur Verfügung, womit ihr drei eurer Pokémon direkt auf die gegnerischen Taschenmonster loslassen könnt. Beachtet hier jedoch, dass ihr auch die passenden Pokémon dabei habt, denn sonst können sie schnell wieder das Innere ihres Pokéballs aufsuchen und ihr müsst von vorne beginnen. Die anschließenden Bosskämpfe bestehen meist aus mehreren Phasen. In deren Anschluss bekommt ihr ebenfalls einen Orden und ihr lernt die Hintergründe von „Team Star“ genauer kennen.
Der dritte Handlungsstrang beschäftigt sich mit den sogenannten Herrscher-Pokémon und nennt sich „Der Pfad der Legenden“. Hier arbeitet ihr mit dem Charakter Pepper zusammen, der die Herrscher-Pokémon näher untersuchen möchte. Insgesamt warten fünf Stück auf euch und Pepper stößt im Kampf gegen jene Pokémon immer mit seinem eigenen dazu, was die Kämpfe ein bisschen leichter macht. Die Herrscher-Pokémon sind überdimensionale Pokémon und es gilt herauszufinden, warum sie so unglaublich groß und stark geworden sind. Auch hier bekommt ihr nach einem Triumph einen Orden überreicht und ihr lernt Pepper und seine Beweggründe näher kennen.
Dank der offen gestalteten Welt von Paldea liegt es ganz an euch zu entscheiden, wie ihr die drei Geschichtsstränge erleben wollt. Ihr könnt euch zunächst auf einen Handlungsstrang fokussieren oder aber die Aufgabe erledigen, die euch auf eurer Reise als erstes begegnet. Da es in Pokémon Karmesin und Purpur keinen linearen Weg gibt, müsst ihr diesen für euch selbst herausfinden. Es wird euch dabei passieren, dass ihr in ein Gebiet gelangt, in dem die Pokémon noch viel zu stark sind. In diesem Fall könnt ihr aber einfach einen anderen Weg einschlagen, um weiterspielen zu können.
So entdeckt ihr schließlich auch die unzähligen Pokémon, die sich im Gras verstecken und, wie schon zuvor in Pokémon-Legenden: Arceus, frei herumlaufen. Ihr seht direkt, welche Pokémon sich im Gras wuseln und könnt gezielt die angreifen, die ihr möchtet. Die Pokémon sind zudem gut durchmischt, sodass man in einem Gebiet eine Vielzahl an passenden Taschenmonstern finden kann. Hier gefiel mir auch die Dynamik besser, denn es gibt kleinere Gruppen oder aber auch Herden von Pokémon, die sich aber deutlich natürlicher verhalten als noch im Legenden-Ableger. Ein Kampf beginnt, indem ihr in das jeweilige Pokémon hinein lauft oder aber wenn ihr einen Pokéball auf eines werft. Pokémon rennen aber auch auf euch zu und es gibt einige Exemplare, die es kaum erwarten können, gegen euch zu kämpfen und euch daher förmlich verfolgen. Toll ist auch, dass sich Pokémon auf Bäumen verstecken oder über euch in der Luft herumfliegen, sodass sich die Jagd nach ihnen durchaus natürlich anfühlt.
Der Kampf startet übrigens ohne Umschweife sofort und ihr werdet nicht in einen separaten Kampfbildschirm befördert. Ansonsten hat sich am Kampfsystem grundsätzlich nichts geändert. Allerdings wurde das Menü etwas aufgebrochen, sodass ihr im Kampf beispielsweise die X-Taste drücken könnt, um so direkt einen passenden Pokéball auswählen, wenn ihr das wilde Monster fangen möchtet. Haltet zudem stets die große Karte oder die kleine Mini-Map im Auge, denn auch hier werden Pokémon angezeigt, die sich in der Nähe aufhalten. Darüber hinaus erscheint immer mal wieder die Mitteilung, dass eine große Ansammlung an Pokémon gesichtet wurde. Auch dann lohnt sich ein Blick auf die Karte.
So eine neue Pokémon-Generation kommt allerdings grundsätzlich nur selten ohne ein besonderes Gimmick aus. Vorliegend gibt es eine neue Kampf-Mechanik, die sich Terakristallisierung nennt. Die Verwandlung wird im Kampf durch einen Tera-Orb ausgelöst, den ihr zu Beginn eurer Reise in der Akademie bekommt. Euer Pokémon verwandelt sich dadurch in eine neue Form und je nach Taschenmonster erhält dieses durch die Terakristallisierung einen völlig anderen Typen. Die entsprechenden Attacken sind dann deutlich stärker, wodurch eine ganz neue Dynamik in den Kämpfen entsteht. Allerdings kann die Terakristallisierung in einem Kampf nur einmal angewandt werden, da der Tera-Orb in einem Pokémon Center erst wieder aufgeladen werden muss. Dadurch ist der Einsatz der Mechanik stärker limitiert und man muss genau abwägen, wann man sie nutzt. Das wird besonders spannend in Arena-Kämpfen, denn ihr seid in Paldea nicht die einzigen, die einen Tera-Orb besitzen, sodass sich ein Kampf ganz schnell um 180 Grad drehen kann, da nicht immer klar ist, welchen Tera-Typen das gegnerische Pokémon besitzt. Hier kann man sich regelrecht die Zähne an den Kämpfen ausbeißen, denn nicht selten ist der Tera-Typ des gegnerischen Pokémon genau der Typ, gegen den man kein passendes Pokémon im Gepäck hat.
Auch in der freien Wildbahn findet man Pokémon in ihrer Kristallform und durch eine leuchtende Säule, die sie abstrahlen, kann man sie schon von weitem erkennen. Sie müssen im Kampf zunächst geschwächt werden, sodass die Terakristallisierung aufbricht, ehe ihr sie fangen könnt. Außerdem findet ihr in Tera-Raids, die ihr verstreut in Paldea finden könnt, ebenfalls Pokémon in ihrer Terakristallform, die noch einmal deutlich stärker sind. Diese Raids sind auch auf der Karte eingezeichnet und immer wieder erscheinen neue in den Gebieten von Paldea. Es gibt sie in fünf verschiedenen Schwierigkeitsstufen und ihr könnt sie sowohl alleine als auch mit drei Freunden im lokalen oder im Online-Modus bestreiten.

Durch verschiedene Belohnungen werdet ihr stets mit wichtigen Items versorgt!
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Falls ihr einen Tera-Raid allein betretet, werden euch drei vom Computer gesteuerte Freunde an die Seite gestellt, die euch im Kampf helfen. Jeder von euch kann nur ein Pokémon in den Kampf schicken, allerdings wird es nach einer kurzen Pause auch wiederbelebt, sollte es im Kampf besiegt werden. Die Raids haben zudem ein Zeitlimit. Außerdem kann das wilde Pokémon neben seinen normalen Attacken auch eine Spezialattacke anwenden, die ihr aufhalten müsst. Das geht am besten, indem ihr euer Pokémon selbst in die Kristallform verwandelt, sodass sie am meisten Schaden austeilen. Außerdem steht euch noch das „Anfeuern“ im Kampf zur Verfügung, wodurch ihr euer Team bestärken könnt. Ist das Raid-Pokémon besiegt, habt ihr die Möglichkeit, es zu fangen. Zum Abschluss erhaltet ihr jede Menge nützliche Gegenstände, weswegen es sich auch im Alleingang lohnt, die verschiedenen Raids immer mal wieder abzuklappern.
Im Gras und in den Gebieten findet ihr außerdem nützliche Gegenstände wie Pokébälle, Tränke oder verschiedene TMs, sodass ihr euer durch Kämpfe hart verdientes Geld seltener ausgeben müsst. Daher solltet ihr auch alles mitnehmen, was im Gras glitzert und leuchtet, sodass euer Rucksack für euer Abenteuer stets gut gefüllt ist. Es lohnt sich zudem auch, Türme oder Ruinen zu erklimmen, denn auch dort verstecken sich verschiedene Gegenstände.
Auch die Trainer-Kämpfe sind zurück. Dieses Mal müsst ihr die Personen direkt ansprechen, um einen Kampf auszulösen. Die Trainerinnen und Trainer stehen zudem überall verteilt herum, sodass es sich lohnt, auch abseits der Straßen nach ihnen Ausschau zu halten. Hier bekommt ihr nicht nur einen dicken Batzen Erfahrungspunkte für eure Pokémon, sondern auch ein Preisgeld – und in den meisten Gebieten wartet zudem ein Mitarbeiter der Pokémon-Liga auf euch, um euch eine Belohnung für gewonnene Kämpfe zu geben.

Euer legendäres Pokémon bringt euch schneller an entlegene Orte.
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Dank des legendären Pokémon Miraidon oder Koraidon, das ihr ungewöhnlicherweise recht früh in der Geschichte anvertraut bekommt, könnt ihr euch auch recht zügig in Paldea bewegen. Auf dem Rücken der Pokémon seid ihr nämlich deutlich schneller unterwegs als zu Fuß und im Verlauf eures Abenteuers lernen die beiden Pokémon auch weitere Wege der Fortbewegung dazu, sodass euch später auch der Himmel und die Gewässer von Paldea nicht mehr unerreichbar bleiben. Eine weitere, sehr hilfreiche Art zu reisen ist das Schnellreisen. Hierfür müsst ihr die verschiedenen Pokémon Center in Paldea aufsuchen, ehe ihr den jeweiligen Ort als Schnellreiseziel anwählen könnt. Habt ihr das Pokémon Center einmal besucht, könnt ihr von überall in Paldea dort hinreisen. Diese Art zu Reisen ist angesicht der großen Welt wirklich ein Lebensretter.
Ihr solltet allerdings auch daran denken, ab und zu an die Akademie zurückzukehren, denn auch wenn ihr eure „Schatzsuche“ gerade absolviert, könnt und solltet ihr am Alltag der Akademie teilnehmen. Dort warten verschiedene Kurse auf euch, die ihr belegen könnt. In Zwischen- bzw. Abschlussprüfungen könnt ihr zudem euer Wissen unter Beweis stellen. Hier erfahrt ihr nicht nur nützliche Dinge über die Welt der Pokémon, sondern bekommt auch generelles Wissen vermittelt, womit ihr bei euren Freunden angeben könnt. Von Biologie über Geschichte bis hin zu Hauswirtschaft bietet die Akademie jede Menge Kurse, die von euch gemeistert werden wollen. Außerdem winken euch auch hier Belohnungen, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Ihr solltet zudem mit euren Dozentinnen und Dozenten reden und ihr Vertrauen gewinnen. Letztlich gibt es in der Mensa immer eine Kleinigkeit zu Essen, falls ihr hungrig seid.

Ein leckeres Sandwich verleiht neue Kräfte und versorgt euch mit besonderen Boni.
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Apropos Essen: Pokémon Karmesin und Purpur bieten eine riesige Auswahl an verschiedenen Gerichten, die ihr in den Städten kaufen könnt. Egal ob Sushi, Crêpes, Eiscreme, Reisbällchen oder Zuckerwatte – die Auswahl ist so groß, dass man daraus locker ein vielfältiges Kochbuch zaubern könnte. Die verschiedenen Gerichte geben euch, wenn ihr sie esst, verschiedene Boni. So erhöht sich beispielsweise die Fangkraft für Pokémon des Typs Boden oder Feen-Pokémon erscheinen deutlich häufiger in der freien Wildbahn. Die jeweiligen Effekte könnt ihr direkt beim Kauf einsehen, sodass ihr immer das passende Gericht wählen könnt. Auch beim Picknick, das ihr selbst veranstalten könnt, verleihen euch die selbstgemachten Sandwiches verschiedene Boni, weswegen es sich lohnt, ab und zu eine Pause einzulegen. Hier könnt ihr dann auch mit euren Pokémon spielen, sie baden und waschen und zusammen mit Freunden macht das Belegen der Sandwiches doppelt so viel Spaß.
Es gibt darüber hinaus noch so viel mehr zu tun. So laden die großen Städte vor allem zum Einkaufen ein. Überall in Paldea gibt es Boutiquen und Shops, in denen ihr euren Kleiderschrank auffüllen könnt, um immer das passende Outfit parat zu haben. Auch Frisörsalons stehen euch zur Verfügung. Neuerdings gibt es auch Apotheken für sämtliche Gegenstände, die eure Pokémon wieder fit machen oder aber auch Supermärkte, in denen ihr euch Zutaten für euer nächstes Picknick besorgen könnt. Überall in Paldea könnt ihr mit Pokédollar oder aber mit XXX bezahlen, die ihr zum Beispiel durch das Besiegen der Team Star-Mitglieder bekommt. Zudem steht euch ein Foto-Modus zur Verfügung, wodurch ihr nicht nur die Möglichkeit habt, Selfies mit euren Freunden zu machen, wenn sie zu Besuch sind, sondern auch neue Profilbilder für euren Trainerpass zu schießen. Hier gibt es diverse Filter und verschiedene Posen, sodass ihr auch thematisch passende sowie witzige Fotos machen könnt.
In jedem Pokémon Center befindet darüber hinaus eine TM-Maschine, die genutzt werden kann, um TMs herzustellen. Die dafür benötigten Ressourcen lassen wilde Pokémon fallen, weswegen ihr eigentlich immer genug dabei haben solltet. Die TM-Maschine ist eine tolle Sache, vor allem, weil man sich früher genau überlegen musste, welches Pokémon nun die eine wertvolle Attacke lernen durfte. Jetzt könnt ihr euch die passenden Angriffe einfach selbst zusammenbasteln. Die Handhabung ist auch sehr übersichtlich, weswegen das Zusammenstellen auch schnell erledigt ist.
... fragen sie einen Arzt oder ein Chaneira. Die Grafik von Pokémon Karmesin und Purpur hat sich sehr an der des Vorgänger-Spiels orientiert und kommt nun in einer 3D-Version daher. Allerdings hat sie einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und auch wenn es noch immer Spiele gibt, die hier deutlich besser aussehen, kann man sagen, dass die neuen Editionen ganz hübsch daherkommen. Texturen von Felsen und Höhlen sind nun deutlich detaillierter und manche Zwischensequenzen erinnern dann wirklich an einen Animationsfilm. Die Grafik hat sich im Vergleich zu Pokémon-Legenden: Arceus also deutlich gebessert, auch wenn es noch immer Ungereimtheiten gibt.

Ist viel los im Bild, kann es zu Einbrüchen der Performance kommen.
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Gerade bei vielen Effekten, die auf einmal passieren – wie beim Reiten durch einen Sand- oder Regensturm oder bei der Terakristallisierung in einem Raid – kann es dann doch zu Frame-Einbrüchen kommen. Große Ruckler habe ich zwar nicht erlebt, allerdings sehen die Umgebungen durch das Leuchten der Kristallisierung manchmal alles andere als schön aus. Zudem sollte man Pokémon Karmesin und Purpur unbedingt im Handheld-Modus spielen, da man auf größeren Bildschirmen wie dem Fernseher dann doch Grafikdefizite wie beispielsweise fehlende Kantenglättung viel deutlicher erkennen kann. Das schränkt den Spielspaß dann leider erheblich ein, da hier besonders stark auffällt, dass auch Pokémon Karmesin und Purpur kein grafisches Meisterwerk sind und in der Hinsicht leider noch immer hinterherhinkt.
Das merkt man auch weiterhin an Personen oder Pokémon, die sich etwas weiter weg im Hintergrund bewegen und sehr hakelig unterwegs sind. Erst ab einer bestimmten und sehr kurzen Distanz bewegen sich die Objekte dann normal, was durchaus etwas nervig sein kann. Dasselbe gilt für Bäume oder Gegenstände, die plötzlich aufploppen, auch wenn das sehr selten der Fall war. Allerdings stört auch das den Spielfluss etwas, vor allem, wenn es sich um eine Herde Pokémon handelt, die man zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht bewältigen kann, aber plötzlich vor einem steht.
Musikalisch gesehen macht die Mischung aus neuen Liedern und altbekannten Melodien wiederum Spaß. Hier wird man nämlich von den gewohnten Klängen im Pokémon Center empfangen und auch die Kampfmusik kommt im vertrauten Gewand daher. Spannend war auch hier, dass die Arenakämpfe je nach Phase mit zusätzlicher, anspornender Musik untermauert und die unterschiedlichen Gebiete mit passenden Melodien versehen wurden. Alles in allem macht das einen guten Eindruck, auch wenn es noch immer keine Vertonung der Dialoge gibt.
Da der Multiplayer-Modus zum Zeitpunkt des Tests noch nicht zugänglich war, konnten wir ihn auch nicht ausführlich testen und fließt daher nicht in die Bewertung mit ein. Klar ist jedoch, dass es an jedem Pokémon Center einen Sammelort gibt, an dem ihr eure Freunde rufen könnt. So könnt ihr insgesamt zu viert losziehen und die Paldea-Region gemeinsam erkunden. Dazu gehört auch das Tauschen von Pokémon, das vor allem dann wichtig ist, wenn ihr euren Pokédex komplettieren möchtet. Denn erneut gibt es kleine Unterschiede zwischen den Editionen und nicht jedes Pokémon kann sowohl in Purpur als auch in Karmesin gefangen werden. Ihr könnt auch gegeneinander kämpfen, Tera-Raids besuchen und gemeinsam ein Picknick veranstalten. Es soll zudem möglich sein, dass ihr auf einer Karte eure Story-basierten Aufgaben erledigen könnt, die dann nur für euch selbst gespeichert werden. Denn Arenen zusammen besuchen oder Team Star als Gruppe vermöbeln ist nicht möglich. Was allerdings schon bekannt ist, ist, dass ihr Nintendo Switch Online benötigt, um Paldea online mit anderen Spielerinnen und Spielern erleben zu können.
Hinweis: Dieser Test ist identisch mit dem Test des Spiels Pokémon Karmesin
Unser Fazit

8
Ein Spiele-Hit
Meinung von Kerstin Steiner
Die Reise nach Paldea in Pokémon Karmesin und Purpur ist gefüllt mit spannenden Neuerungen und viel Nostalgie für alteingesessene Pokémon-Fans. Denn der Weg zum Champ fühlt sich unglaublich vertraut an und doch wurde durch kleinere Neuerungen der schon vertraute Gang aufgefrischt. Auch die verschiedenen Handlungsstränge konnten mich durchaus begeistern und hier fand ich die Geschichten dahinter deutlich spannender, als die acht Arenen zu besuchen. Denn hier verstecken sich sehr menschliche Sorgen und Probleme, die das Spiel zwar einerseits sehr zugänglich machen, aber auch ältere Spielerinnen und Spieler nachdenklich stimmen können. Gespickt wird das Ganze mit allem, was man an den Pokémon-Spielen über die Jahre lieben gelernt hat, auch wenn manche Schwächen wie das stundenlange Leveln im Gras noch immer Teil des Abenteuers sind. Allerdings bietet das Spiel gefühlt ewig währenden Spaß und selbst nach Abschließen der drei Hauptgeschichten bieten die beiden Teile noch so viel mehr, dass man auch langfristig beschäftigt ist. Sei es die berühmte Jagd nach Schillernden Pokémon, das Ausbrüten von Eiern oder das Entdecken weiterer Geheimnisse von Paldea – langweilig wird einem hier definitiv nicht! Durch die große offene Welt wird zudem etwas geboten, was man so noch nicht von der Spielereihe kannte und es macht einfach unglaublich viel Spaß, auf eigene Faust loszuziehen. Wenn man dann noch seine Freunde im Schlepptau hat, dann kann man noch so viel mehr erleben, als man es vom Pokémon-Franchise gewohnt ist. So oder so ist für jeden Pokémon-Fan etwas dabei, egal ob Neuzugang oder jahrelanger Fan, sodass auch diese Editionen den gewohnten Spaß bringen, aufpoliert mit tollen Neuerungen und viel Nostalgie fürs Herz.Bestelle dir jetzt Pokémon Purpur über unsere Onlineshop-Partner
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