Test zu Wonder Boy Anniversary Collection - Nintendo Switch
Die ultimative Wonder Boy-Erfahrung?
Die Wonder Boy-Reihe hat für viele Spieler, die in der 8- und 16-Bit-Ära aufgewachsen sind, nach wie vor einen hohen Stellenwert. Die Platformer-Spiele, die später um Metroidvania-Elemente erweitert wurden, waren in den Arcade-Hallen und auf den SEGA-Konsolen der damaligen Zeit Dauerbrenner, die immer wieder für Begeisterung sorgten. In den letzten Jahren hat die Reihe mit dem geistigen Nachfolger Monster Boy und das Verfluchte Königreich und den Remakes zu zwei Wonder Boy-Teilen wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten. Auch eine Wonder Boy Collection mit insgesamt vier Titeln der Reihe hat im letzten Jahr ihren Weg zu uns gefunden.
Insofern scheint es auf den ersten Blick verwunderlich, dass der Publisher ININ nun mit der Wonder Boy Anniversary Collection eine weitere Klassiker-Sammlung für die Nintendo Switch herausbringt. Das Bild wird aber etwas klarer, wenn man realisiert, dass die Turrican-Marke, die ebenfalls von ININ neu aufgelegt wurde, eine ähnliche Behandlung erfahren hat. Auch dort gab es eine erste Sammlung ausgewählter Titel, die später um zwei separat erhältliche Anthologien erweitert wurde. Entsprechend stellt die Wonder Boy Anniversary Collection im Test gewissermaßen die ultimative Wonder Boy-Erfahrung dar, denn sie vereint nicht nur alle klassischen Wonder Boy-Spiele in sich, sondern auch noch die verschiedenen regionalen Versionen der einzelnen Titel. Formell sind in der Collection damit sechs Spiele in 21 Versionen für verschiedene Systeme enthalten: Wonder Boy (6 Versionen), Wonder Boy in Monster Land (4 Versionen), Wonder Boy III: Monster Lair (2 Versionen), Wonder Boy III: The Dragon‘s Trap (4 Versionen), Wonder Boy in Monster World (3 Versionen), Monster World IV (2 Versionen).
In spielerischer Hinsicht sind die verschiedenen Versionen der Spiele regional- und plattformbedingt angepasst, unterscheiden sich spielerisch aber wenig. So ist beispielsweise Monster World II, das besser unter dem Beinamen Dragon’s Trap bekannt ist, sowohl für das SEGA Master System als auch die Handheld-Konsole Game Gear erschienen. Für Retro-Enthusiasten bietet die Sammlung so eine sehr gute Möglichkeit, die komplette Geschichte der Wonder Boy-Serie zu erleben. Zumal die Anniversary Collection noch einige Extras wie ein Artbook beinhaltet. Abwesend sind die beiden Remakes zu Dragon’s Trap und Monster World IV, ihr seid hier also auf die Klassiker der Reihe festgelegt.
Da wir schon einen ausführlichen Testbericht zu den vier Spielen der Sammlung veröffentlicht haben, die in der Wonder Boy Collection erschienen sind, soll hier auf die beiden Neuzugänge Wonder Boy III: Monster Lair und Wonder Boy III: The Dragon’s Trap eingegangen werden werden. Ersteres ist ein Arcade-Spiel, das Ende der 1980er Jahre in den japanischen Spielhallen veröffentlicht wurde und später für das SEGA Mega Drive umgesetzt wurde. Der Titel ist ein recht simpler Action-Platformer, in dem ihr Gegner ausweichen oder sie mit einem Angriff aus eurer Waffe besiegen müsst. Das sorgt für kurzweilige Unterhaltung, ist über 30 Jahre später aber vor allem etwas für Liebhaber, die die Anfänge der Kultreihe in der Spielhalle kennenlernen möchten.
Der Arcade-Platformer Monster Lair erscheint zum ersten mal für die Nintendo Switch.
© SEGA / ININ Games
The Dragon’s Trap ist hingegen ein frühes Metroidvania, bei dem sich die Spielwelt nach kurzer Spielzeit öffnet und von euch verlangt, in verschiedene Tierformen zu schlüpfen. Diese Tierformen erlauben euch das Lösen spezifischer Aufgaben und Bezwingen von Gegnern, die mit Fähigkeiten der jeweiligen Formen verbunden sind. Als Drache könnt ihr beispielsweise Feuer speien, was in der Menschengestalt naturgemäß nicht möglich ist. The Dragon’S Trap ist ein nach wie vor charmanter Titel der 8-Bit-Zeit, der viel von seinem Charme auch heute noch versprüht. Das sehr gute Remake zum Titel, das auch das 8-Bit-Original enthält, schmälert den Wert als Zugabe zu dieser Sammlung aber etwas. Solltet ihr das Remake bereits besitzen, gibt es wenig Grund, hier erneut zuzuschlagen.
Die Aufmachung der Sammlung ist solide, auch wenn das Menü schöner gestaltet sein könnte und vor allem funktional wirkt. Daneben könnt ihr in den jeweiligen Spielen das Geschehen vor- und zurückspulen und euch , wie zuvor bereits erwähnt, Konzeptzeichnungen zu den einzelnen Spielen ansehen. Einleitungen der Originalspiele werden als Scans zur Verfügung gestellt und für die Arcade-Titel liegen sogar Werbebroschüren bei, die in Spielhallen auslagen oder an Arcade-Käufer gerichtet waren.
Unser Fazit
7
Spaßgarant