Ein solider Souls-like-Metroidvania-Mix, der nicht wirklich überrascht
Die Genres der Souls-likes und Metroidvanias erfreuen sich bereits seit Jahren größerer Beliebtheit und sind zumindest schon einmal ein Garant dafür, dass eben solchen Titeln zumindest ein bisschen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Da ist es nicht verwunderlich, dass diverse Entwickler die beiden Genres miteinander verknüpft haben: die herausfordernden und teils unbarmherzigen Kämpfe in einer großen Spielwelt, die man nach und nach mit neuen Fertigkeiten erst vollständig erkunden kann. Das haben sich auch die Macher von Elderand gedacht, die uns mit ihrem Werk ein solides, aber nicht gerade originelles Werk präsentieren.
Gerade die Spiele der Souls-Reihe sind dafür bekannt, dass sie ihre Handlung eher über Umwege erzählen. Elderand hat sich diesen Ansatz anscheinend zum Vorbild genommen, denn wirklich viel erfahren wir zu Beginn nicht. Wir sind ein namenloser Jäger bzw. eine Jägerin und werden nach einem Schiffbruch an einer fremden Insel angespült. Von hier an gilt erst einmal für lange Zeit das Prinzip „ahnungslos durch die Weltgeschichte schnetzeln“. Weitere Fragmente der Handlung erhalten wir vor allem durch viele Texte, die von uns in Form von Briefen, Tagebucheinträgen und Sonstigem in der Welt gefunden werden können. Zudem geben uns manche Gegenstände ein bisschen mehr Auskunft über die Welt. Aber Hand aufs Herz: der Geschichte merkt man definitiv an, dass sie nie das Kernstück des Spiels sein sollte und daher kann ich es niemandem verübeln, wenn man bereits nach kurzer Zeit das Interesse an der recht wirren Handlung verliert.
Viel wichtiger ist daher die Frage, wie sich Elderands Kämpfe anfühlen und ob sie auch so herausfordernd sind, wie es bei anderen Titel des Genres der Fall ist. Und hier kann man durchaus sagen: Ja … aber. Bereits die einfachen Gegnertypen wie die örtliche Flora und (fleischfressende) Fauna kommen mit ihren eigenen Angriffsmustern und Taktiken daher. Wer sich unbesonnen Kopf voran in den Kampf stürzt, der wird nicht lange überleben. Diese Schwierigkeit steigert sich im Laufe der Zeit immer weiter, wenn ihr dann auch auf humanoide Monster oder gar dämonenartige Wesen trefft, und gipfelt in den Bossen, die euch das Spiel immer wieder in den Weg stellt. Letztere haben es nämlich in sich und kommen immer mit mindestens zwei Angriffsphasen daher, auf die ihr euch gut einstellen müsst, um am Ende als Sieger hervorzugehen. Kommen wir zu dem bereits erwähnten „aber“: Zwar verlangen euch die einzelnen Gegner in der Theorie einiges ab, in der Praxis kann man viele von ihnen jedoch mit simplen Taktiken aushebeln. So reichte es des Öfteren aus, in den Rücken meiner Gegner zu springen und sie gefahrlos von hinten zu erledigen. Nichtsdestotrotz dürfte jeder von euch, der eine Herausforderung sucht, diese auch geliefert bekommen.
Sollten sich die Kämpfe ab einem gewissen Punkt dann doch als zu hart erweisen, könnt ihr ganz klassisch Erfahrungspunkte ergrinden und an Lagerfeuern in Attributserhöhungen investieren. Wenn ihr einmal das Zeitliche segnen solltet, dürfte es kaum verwundern, dass ihr eure Erfahrungspunkte verliert und am Ort eures Ablebens wieder einsammeln müsst. Je nachdem wie ihr euch spezialisiert, stehen euch dann die üblichen Möglichkeiten offen: Nah- und Fernkampf sowie das Nutzen von Magie. Dabei steht euch ein ganzer Blumenstrauß an Waffen zur Verfügung, die allerdings keine großen Überraschungen bieten, und im Laufe des Spiels schaltet ihr zudem neue Fertigkeiten frei, die euch das weitere Erkunden der Spielwelt ermöglichen.
Apropos Spielwelt: Neben den herausfordernden Scharmützeln ist die Welt von Elderand ein kleiner Hingucker. Die einzelnen Biotope und Abschnitte wissen zu gefallen und kommen nicht nur liebevoll gestaltet daher, sondern können auch durch einige Besonderheiten glänzen, auf die ich aber aus Spoilergründen nicht eingehen möchte. Um all dies jedoch wertschätzen zu können, solltet ihr dem typischen Pixel-Look nicht abgeneigt sein, denn auch hier beschreitet Elderand keine großartig originellen Wege. Zwar ist das Gegnerdesign wirklich gut gelungen, was man von der eigenen Spielfigur und den übrigen menschlichen Figuren auf der Insel nicht behaupten kann, doch zumindest für mich die Optik mittlerweile relativ ausgelutscht. Was hingegen immer gut geht, ist ein rockiger und knackiger Soundtrack, den das Spiel bietet und der die Kämpfe ordentlich aufbessert.
Unser Fazit

6
Überzeugend