Test zu The Legend of Nayuta: Boundless Trails - Nintendo Switch
Ein süchtig machendes Action-Adventure
Mittlerweile können wir auf der Nintendo Switch etliche Action-Adventures aufzählen, die mal mehr und mal weniger gut gelungen sind. In die Riege der Genre-Vertreter reiht sich nun auch The Legend of Nayuta: Boundless Trails ein. Der Titel aus dem Hause Nihon Falcom erfindet das Rad dabei keineswegs neu, kann aber durch das zugängliche Gameplay und einige interessante Kniffe durchaus in seinen Bann ziehen. Welche Höhen und Tiefen ich dabei erlebte, erfahrt ihr nachfolgend.
Die Geschichte des Spiels dreht sich um den namensgebenden Nayuta. Dieser ist von der Abenteuerlust gepackt und würde gerne die Geheimnisse der Welt untersuchen. Als eines Tages eine riesige Ruine neben seine Heimatinsel aus dem Himmel stürzt und er dort auf eine kleine Fee trifft, beginnt das große Abenteuer für den kindlichen Helden. Die Fee Noi stammt nämlich aus einer anderen Welt, die mit Nayutas zwar verbunden ist, dennoch ihre ganz eigenen Geheimnisse bewahrt. Zusammen macht sich das ungleiche Duo auf den Weg, jene Geheimnisse zu lüften und dabei dem Widersacher Zechst das Handwerk zu legen.
Insgesamt ist die Geschichte eher als nette Beilage zu bezeichnen, da diese wohl kaum inhaltlich vollends in seinen Bann zieht. Zwar sind die Charaktere interessant gestaltet, dennoch erwischte ich mich bei den häufig zu vielen und zugleich zu langen Bildschirmtexten dabei, Gespräche nahezu komplett wegzudrücken. Zudem dürften für manche die lediglich in Englisch gehaltenen Texte ebenso ein Faktor sein, weshalb ein Abtauchen in die Story und eine Identifizierung mit den Charakteren nur schwer fällt.
Im Grunde ist dies für mich aber gar nicht schlimm gewesen, da mich das restliche Gameplay ansonsten sehr überzeugte. Nayuta und Noi reisen während ihres Abenteuers zwischen den beiden Welten hin und her, wobei Nayutas Heimat als eine Art Mini-Oberwelt dient. Hier könnt ihr euch nämlich mit neuen Gegenständen eindecken, Gespräche führen, kleinere Quests erledigen und auch eure Kampffertigkeiten erweitern. Betretet ihr hingegen Terra, die Welt der kleinen Fee Noi, erwarten euch einzelne Level, die mit Fallen und Gegnern gespickt sind.
Hier offenbart sich dann das für mich wirklich stimmige Gameplay des Action-Adventures. Nayuta kann springen, mit einer Rolle ausweichen und unterschiedliche Schläge ausführen, um die durchaus abwechslungsreichen Gegner im Kampf zu besiegen. Zudem dürft ihr per Tastendruck auch Noi in den Kampf schicken, die jedoch keine eigene Lebensanzeige hat, sondern lediglich mit einigen Zaubern zur Unterstützung dient. Habt ihr eure Attacken ausreichend oft ausgeführt und genug Gegner besiegt, steigen die beiden Helden auch im Level, wodurch sich die Statuswerte erhöhen oder eben die Anzahl der verfügbaren Attacken von Noi sich erhöht. Dadurch stellt sich eine stetige Motivation ein, noch einige weitere Gegner zu besiegen, um an Stärke zu gewinnen.
In den Leveln selbst trefft ihr aber nicht nur auf kleinere Gegner sowie große Endbosse, sondern auch Rätsel müssen gelöst werden. Diese sind zwar insgesamt sehr einfach gehalten, funktionieren in Kombination mit den Platformer-Passagen aber doch sehr gut. Hierzu zählen Schalter- und Schieberätsel und manches Mal müssen auch Wasserstände verändert oder Räume von Gegnern beseitigt werden. Das Repertoire ist dabei definitiv nichts Neues, es passt aber insgesamt sehr gut zum gesamten Gameplay, weshalb sich bei mir keine Monotonie einstellte.
Diese kam aber im Laufe des Abenteuers dennoch auf. Grund hierfür ist, dass Spielabschnitte wieder und wieder absolviert werden müssen. Zwar könnt ihr im Spielverlauf die Jahreszeiten ändern, was auch zu Veränderungen in den Leveln führt und dank neuer Fähigkeiten eröffnen sich zudem noch weitere Wege, insgesamt war mir das aber zu viel des Guten. Hier hätten interessante Quests durchaus einen größeren Anreiz geboten, diese Chance wird aber leider nicht genutzt.
Technisch ist das gesamte Spiel leider ebenso sehr einfach gehalten. Gerade die Umgebungen sind häufig detailarm, wenngleich mir die Designs der Charaktere doch sehr gut gefallen haben, da jeder Figur sehr individuell und mit viel Charme gestaltet ist. Ansonsten fallen Ladezeiten weder positiv noch negativ ins Gewicht, die Steuerung hingegen empfinde ich als zweckerfüllend, auch wenn gerade das Treffer-Feedback optimiert werden könnte.
Alles in allem hatte ich meinen Spaß mit Nayuta und Noi auf ihrer gemeinsamen Reise, was mir die Kritikpunkte auch nicht nehmen konnten. Die schnellen Spielrunden in den Leveln und der stetige Fortschritt durch neue Waffen, Rüstungen und Fertigkeiten haben mich persönlich in ihren Bann gezogen, wobei dies definitiv sehr individuell ausfällt. Dennoch ist es am Ende ein stimmiges Gesamtpaket, welches mit rund 20 Stunden Spielzeit auch eine Menge zu bieten hat. Solltet ihr zudem jede noch so kleine Quest und Aufgabe mitnehmen, werdet ihr zudem noch weitere Stunden investieren können.
Unser Fazit
7
Spaßgarant