Test zu Headbangers Rhythm Royale - Nintendo Switch
Pfiffiges Taubenrennen mit technischem Handicap
Headbangers Rhythm Royale wurde während der letzten Sommerausgabe der Future Games Show, sprich im vergangenen Juni, angekündigt. Das musikalische Battle Royale lässt bis zu dreißig Spieler/-innen in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten, bis nur noch einer bzw. eine übrig ist. Bei den Wettkämpfen handelt es sich um einzelne Minispiele, die mal mehr, mal weniger mit Musik und Taktgefühl zu tun haben. Da das Spielprinzip heutzutage kaum noch Aufmerksamkeit erregend dürfte, hat sich die französische Spieleschmiede Glee-Cheese Studio noch etwas ganz Besonderes ausgedacht: die Tauben. Die einstigen Nutztiere und nun verrufenen Vandalen zogen mit ihrer stilisierten Darstellung und ulkigen Gestik die Blicke auf sich und brannten sich ins kollektive Gedächtnis der Zuschauerschaft des Livestreams ein. Mittlerweile ist das Spiel für Konsolen, darunter die Nintendo Switch, und den PC erschienen. Wir haben uns mitten ins bunte Gefieder gestürzt und möchten euch nun verraten, ob hinter der pfiffigen Fassade auch ein tolles Spiel steckt.

In diesem Minispiel müsst ihr die Instrumente zum eingangs eingespielten Jingle erraten
© Glee-Cheese Studio
Eine Handlung gibt es, wie ihr euch vielleicht denken konntet, keine. Headbangers Rhythm Royale wirft euch nach der obligatorischen Nutzungserklärung direkt ins Hauptmenü, wo ihr mit eurem gefiederten Counterfeit vertraut gemacht werdet, dessen Kopf ihr mittels Analog-Stick wild umherwackeln lassen könnt. Besitzt ihr zu Beginn noch eine sehr spärliche Auswahl an Kleidungsstücken, Frisuren und Accessoires für euren Vogel, nehmen die Optionen mit fortschreitender Spieldauer immer weiter zu. Um neue Kostüme freizuschalten, müsst ihr diese mittels Toastbrot (die virtuelle Währung des Spiels) im internen Shop kaufen oder schlicht Herausforderungen abschließen. Letztere können ohne Weiteres über das Hauptmenü eingesehen und so deren Fortschritt überprüft werden. Um Währung zu verdienen oder Herausforderungen abzuschließen, müsst ihr selbstverständlich das Spiel zocken und bestenfalls möglichst hohe Plätze belegen.
Habt ihr ein neues Spiel gestartet, unterbricht euch erst einmal ein etwas längerer Ladebildschirm, ehe ihr euch in der Spielersuche wiederfindet. All das läuft komplett automatisch ab und kostet euch einzig Wartezeit. Dank der Unterstützung von Crossplay füllen sich die Lobbies verhältnismäßig schnell und werden gegebenenfalls noch mit Bots (computergesteuerte Kontrahenten) aufgefüllt. Anschließend gilt es, sich in vier der insgesamt 23 Minispielen möglichst weit oben zu platzieren, denn Headbangers Rhythm Royale funktioniert nach dem „Fall Guys“-Prinzip. In den ersten beiden Runden scheiden jeweils zehn Tauben aus, in der vorletzten fünf und im Finale wird so lange gespielt, bis nur noch eine übrig ist. Die Disziplinen haben dabei mal mehr, mal weniger mit Musik und Taktgefühl zu tun. Häufig spielt auch die Reaktionsgeschwindigkeit eine große Rolle.

Ihr könnt eure Taube mit allerlei Kostümen, Accessoires und mehr eurem persönlichen Geschmack nach anpassen
© Glee-Cheese Studio
Für zusätzliche Vorteile fliegen regelmäßig kleine Boxen durch das Bild, die mittels Knopfdruck auf die Schultertaste eingesammelt werden können. Darin verbergen sich Handicaps für eure Gegner/-innen, verschiedene Trümpfe oder schlicht Spiel- bzw. Erfahrungspunkte. Die Minispiele selbst sind zwar spaßig, beruhen unterm Strich aber zu häufig auf das rechtzeitige Drücken bestimmter Knöpfe. Auch steigt in manchen Wettkämpfen der Schwierigkeitsgrad in kürzester Zeit ins schier Unschaffbare an, insbesondere bei den Disziplinen, in denen ihr euch Sequenzen einprägen müsst. Spaß macht das Ganze dennoch, insofern man es nicht mit der Spielzeit übertreibt. Denn Headbangers Rhythm Royale ist vielmehr ein Spiel für Zwischendurch und weniger Unterhaltung für den gesamten Abend.
Leider sorgt die Technik für Spieler/-innen auf der Hybridkonsole für Nachteile. Das liegt nicht zuletzt an der halbierten Bildrate, die statt sechzig nur dreißig Bilder pro Sekunde beträgt. Dadurch fühlt sich Headbangers Rhythm Royale auf der Nintendo-Konsole sehr viel träger an als auf den Konkurrenzplattformen. Schaffte ich es auf der Nintendo Switch nur selten bis ins Halbfinale, landete ich auf der Xbox Series X, wo ihr das Spiel mit einer „Xbox Game Pass“-Mitgliedschaft kostenfrei zocken könnt, häufig problemlos unter den Top 5. Klar ließe sich Crossplay auch deaktivieren, doch dann findet ihr so gut wie keine Spieler/-innen mehr und müsst mit einer Lobby voller Bots vorliebnehmen. Da Headbangers Rhythm Royale nicht mal einen lokalen Mehrspielermodus oder das Spielen mit mehreren Geräten unterstützt, fällt das umso mehr ins Gewicht. Apropos Crossplay, einen plattformübergreifenden Spielstand, sprich Cross-Progression, gibt es leider ebenfalls nicht.
Unser Fazit

5
Für Genre-Fans