Test zu Song of Nunu: A League of Legends Story - Nintendo Switch
Ein grundsolides Spin-off
Mit dem Namen League of Legends haben viele Spieler in der Vergangenheit hauptsächlich das bekannte MOBA sowie eine Community, der man eine hohe Toxizität nachsagt, in Verbindung gebracht. Das hat sich dank der Netflix-Serie „Arcane“ sowie den bisher erschienenen Spielen Ruined King: A League of Legends Story, Hextech Mayhem, Mageseeker sowie Convergence geändert. Denn der Publisher Riot Forge hat es sich zum Ziel gemacht, die bekannte Marke in verschiedenen Genres unterzubringen. Nun folgt mit Song of Nunu: A League of Legends Story ein weiterer Titel, der in dem Universum von Runeterra spielt. Wieso der Action-Adventure-Platformer für nicht ganz so viel Aufruhr im Genre sorgt, erfahrt ihr im folgenden Test.
Unter den vielen Champions des MOBA League of Legends sind so einige, die eher kurioser Natur sind. Einer davon war der Junge Nunu und sein Yeti-Begleiter Willump, die damals schon die eine oder andere interessante Gameplay-Mechanik in das Spiel brachten. Um genau jenen Helden aus dem League of Legends-Universum soll es in diesem Spiel gehen. Doch keine Sorge: auch wenn ihr noch nie eine Partie des MOBA gespielt habt, könnt ihr der Geschichte problemlos folgen. Diese kommt jedoch auch recht klassisch daher und bietet zwar die eine oder andere Wendung, die letztendlich aber auch nicht überraschend ist. Ihr steuert den Jungen Nunu, der einem Volk angehört, dass wohl am ehesten den Inuit nachempfunden ist, und der nach seiner verschollenen Mutter sucht. Mit an seiner Seite ist der sogenannte letzte Yeti des Nordens, Willump. Dabei stoßen sie natürlich auch auf mysteriöse Elemente wie ein dunkles Eis, das sich in der Welt auszubreiten scheint und einer Antagonistin, die nur auf dem ersten Blick als das erscheint, was sie tatsächlich ist.
Klingt alles irgendwie vertraut? Kein Wunder, denn Song of Nunu bewegt sich nicht nur hinsichtlich seiner Geschichte stets auf sicherem Terrain und kommt daher ohne allzu große Überraschungen daher – auch nicht mit seinen eher kindlichen Humor, der bei mir so gar nicht zünden wollte. Auch hinsichtlich des Gameplays haben die Entwickler sich für die sicherste Lösung entschieden, was ganz sicher nicht verkehrt ist. Im Kern ist Song of Nunu nämlich ein grundsolider Action-Adventure-Platformer. Dabei steuert ihr Nunu aus einer Third-Person-Perspektive und springt über Hindernisse, klettert Hänge und Felsen hinauf und löst verschiedene Rätsel. Letztere reichen dabei von simplen Schalterrätseln bis hin zu Passagen, bei denen ihr schnell und koordiniert handeln müsst. An Komplexität gewinnen die Rätsel und Puzzle-Einlagen immer dann, wenn Nunu seine Flöte hervorholt. Im Laufe des Spiels erlernt ihr nämlich stets neue Töne, die ihr mit eurem Instrument spielen müsst und die zum Lösen der eher kniffligeren Passagen benötigt werden. Für manche der Rätseleinlagen müsst ihr auch Willump einen Weg ebnen oder mit seiner Hilfe bestimmte Zugänge öffnen. In solchen Momenten spielt Song of Nunu auch seine größte Stärken aus und es machte sich gut und gerne der Charme der „guten alten 3D-Platformer“ ™ breit, ohne jedoch allzu frustrierend zu werden.
Doch dabei bleibt es nicht. Zwischendrin nehmt ihr auch auf Willumps Rücken Platz und dann wird es actionreicher. Willump kann nämlich im Gegensatz zu Nunu ordentlich austeilen und so könnt ihr die verschiedensten Gegner bekämpfen, die euch an den Kragen wollen. Die Kämpfe bringen eine dynamische Komponente mit in das Spiel, fühlen sich aber nicht ganz so organisch wie die Platformer- und Puzzle-Passagen an. Das liegt mitunter auch daran, dass Willumps Steuerung träge ausfällt und die Scharmützel sich im Vergleich zu anderen Action-Adventure-Titel, wie z.B. ein Darksiders, deutlich gemächlicher anfühlen. Daneben wird das Spielgeschehen auch immer wieder durch kleinere Minispiele aufgelockert wie einer Eisfahrt auf Willumps Rücken. Diese eingestreuten Elemente machen durchaus Spaß, sind aber eben „nur“ Standard-Kost.
Hinsichtlich seiner Optik gelingt Song of Nunu hingegen ein hübsches Gesamtbild auf der Nintendo Switch, jedoch gilt auch hier wieder: hübsch ja, aber durch die teils schwächelnde Leistung der Nintendo Switch fehlt es immer wieder an Details. Trotz allem gelingt es dem Spiel, den nordischen Flair gut einzufangen, sodass ich mich gerne durch das eisige Freljord gerätselt und gekämpft habe. Was hingegen weniger schön war, waren die gelegentlichen Einbrüche in der Framerate und die vergleichsweise längeren Ladezeiten – die jedoch beide mittlerweile keine Seltenheit mehr bei neueren Switch-Titeln sind. Löblich wie eh und je bei Spielen des Publisher Riot Forge: Song of Nunu wurde komplett ins Deutsche übersetzt und synchronisiert. Ihr bekommt also eine deutsche Sprachausgabe, die ihre Höhen und Tiefen hat und letztendlich durchaus Geschmackssache ist.
Unser Fazit
6
Überzeugend