Test zu Kamaeru: A Frog Refuge - Nintendo Switch

Ein entspannter Tag am Teich

Die kleine Simulation Kamaeru: A Frog Refuge ist ein wahrer Traum für all jene, die Frösche lieben und in ihrem Leben nicht genug von ihnen haben können. Die kleinen Amphibien stehen nämlich im Mittelpunkt des Geschehens und ihr sollt das örtliche Sumpfgebiet wieder aufbauen, wo sich allerlei Lebewesen tummeln und unter anderem als Nahrungsgrundlage für die unzähligen Frösche dienen, die ihr zähmen könnt. Das Ganze habe ich mir mal genauer angeschaut und im Laufe des Spiels meine ganz eigene Froschsammlung zusammengestellt.


Cleo und Axel kennen sich noch aus Kindertagen

© Armor Games Studios

Die Geschichte ist recht einfach gehalten und zu Beginn des Spiels trefft ihr als Cleo auf euren alten Freund Axel, der nicht weit vom Sumpfgebiet entfernt wohnt, in dem ihr im Kindesalter miteinander spieltet. Axels Plan ist, nicht allzu weit entfernt eine Zuflucht für Frösche zu errichten und ihr greift ihm spontan unter die Arme. Dazu werden dort Möbel benötigt, die dann verschiedene Frösche anlocken. Von dem ersten Geld könnt ihr bereits einen Sessel und eine Badewanne kaufen, welche auch schon die ersten feuchten Freunde anlocken. Im Laufe der Geschichte schaltet sich die Bürgermeisterin hinzu und eure Froschzuflucht beginnt immer mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.


Um die Zuflucht noch mehr auszubauen, müsst ihr allerdings den Ort wechseln und euch zum Sumpfgebiet begeben. Nur leider ist es ausgetrocknet und ihr müsst neue Teiche anlegen und verschiedene Pflanzen setzen, sodass ihr auch schon bald Insekten, Beeren und andere Dinge sammeln und ernten könnt. Sie erlauben euch verschiedene Gegenstände herzustellen ‒ zum Beispiel Marmelade oder Pappbecher, welche ihr dann am Verkaufswagen neben der Zuflucht verkaufen könnt. So verdient ihr Geld, welches ihr in den Ausbau der Zuflucht und auch des Sumpfgebiets investieren könnt.


Eure Froschsammlung wird erweitert, indem ihr Frösche, die in den beiden Gebieten auftauchen, zähmt. Dazu müsst ihr ihnen vier Mal das passende Futter geben: Fliegen, Käfer oder Libellen und je seltener ein Frosch, desto besonderer die Speisevorlieben. Daher ist es wichtig, das Sumpfgebiet möglichst divers aufzubauen, damit ihr auch immer einen vielfältigen Insektenvorrat mit euch herumtragt. Für den Fall, dass ihr dennoch nicht die passende Nahrung parat haben solltet, könnt auch Fotos von den Fröschen schießen und sie der Akte hinzufügen. Im Menü gibt es übrigens die Möglichkeit nachzusehen, welche Frösche ihr bereits gezähmt habt und welche noch fehlen. Das wird aber auch mit kleinen Herzchen angedeutet, wenn ihr euch in der Gegend umschaut ‒ sprießen Herzchen auf einem Frosch, dann ist er bereits gezähmt. Denkt daran, euch beim Sammeln etwas zu beeilen, denn nach kurzer Zeit verschwinden Frösche wieder und es tauchen andere auf.


Gestaltet die Zuflucht ganz nach euren Vorlieben

© Armor Games Studios

Auch die pensionierte Chirurgin Anabelle lernt ihr recht schnell kennen. Sie widmet sich der Froschforschung und zeigt euch, wie ihr verschiedene Arten züchten könnt. Die Tiere haben unterschiedliche Farben und Muster und manche könnt ihr nur durch die Zucht erhalten. Das Ganze gestaltet sich als kleines Tic Tac Toe-Spiel, in dem Eigenschaften wie zum Beispiel die Hauptfarben oder die Muster der Elternfrösche ausgewählt werden. Weitere Merkmale kommen zufällig hinzu.


Eine weitere Mechanik des Spiels ist der Umweltfaktor: Im Sumpfgebiet könnt ihr einsehen, wie hoch der Biowert ist, der sich aus dem Kohlenstoffeinfang und der Biodiversität ergibt. Keine Angst, ihr müsst keine studierten Biologen sein, um hier durchzublicken ‒ eigentlich ist es nur wichtig, dass ihr eine hohe Diversität an Pflanzen anbietet, sodass das Sumpfgebiet gut gedeihen kann. Je höher der Biowert ist, desto größer ist zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, dass ihr auch seltene Insekten findet, die ihr für die ebenfalls seltenen Frösche braucht. Die Darstellung der Übersicht ist recht einfach zu verstehen und leicht nachzuvollziehen. Der Technologiebaum des Sumpfgebiets erlaubt euch darüber hinaus weitere Pflanzen und Produktionsgebäude freizuschalten, mit denen zum Beispiel Brennnesseln verarbeiten werden können. Schlussendlich könnt ihr sogar Helfer engagieren, welche euch im Sumpfgebiet unter die Arme greifen.


Es ist euch freigestellt, wie ihr die beiden Gebiete gestaltet und es stehen verschiedene Dekorationsmöglichkeiten zur Verfügung. Im Sumpfgebiet könnt ihr die Teiche und Pflanzen so anlegen, wie es euch gefällt. Geht mal der Platz aus, könnt ihr in der Zuflucht Land hinzukaufen, sodass ihr mehr Raum für Dekorationen habt. Immerhin lockt das Frösche an und so erhaltet ihr Fotos in jeweils unterschiedlichen Posen und Situationen, die ihr eurem Froschdex hinzufügen solltet. Pro Frosch sind vier verschiedene Fotos möglich und durch das Dekorieren wird zudem das Ansehen der Zuflucht hochgestuft.


Die Frösche kommen von ganz allein und wollen gefüttert werden

© Armor Games Studios

In der Werkstatt ‒ geleitet von Djena ‒ lassen sich Möbelsets, Wände und Böden entwerfen. Dort könnt ihr zum Beispiel neue Zäune oder Wege aussuchen, welche ihr in der Zuflucht einbaut. Alternativ könnt ihr bei Djena auch Möbel umfärben, wenn euch die Standard-Versionen nicht gefallen.


Grafisch bestechen wunderschöne und niedliche Zeichnungen, welche dem Spiel gerechterweise den Titel Cozy-Game verpassen. Auch wenn hier Tageszeiten angegeben werden und ihr theoretisch schlafen gehen könntet, seid ihr nicht am Rhythmus gebunden und dürft gut und gerne mehrere Ingame-Tage und Nächte durchspielen. Ab und zu ist das Schlafen im Falle einer Quest notwendig, aber ansonsten spielt der Tagesablauf keine Rolle. Die Steuerung ist im Grunde leicht, zu Beginn jedoch recht wenig intuitiv. Mit ein bisschen Übung kommt man sehr bald zurecht, aber manche Optionen sind zu sehr versteckt. Hier fehlen leider auch ein paar Quality-of-Life-Aktionen wie zum Beispiel das Setzen mehrerer Pflanzen nacheinander.


Während des Spielens konnte ich zwar keine Bugs feststellen, allerdings läuft es nicht so flüssig, wie es wahrscheinlich könnte. Hier und da ruckelt es und beim Wandern über die Karte stockt es hin und wieder. Das sollte sich aber mit einem Patch beheben lassen, da hier keine grafische Meisterleistung geboten wird. Das Spiel ist komplett auf deutsch ‒ leider ohne Vertonung.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Kerstin Steiner

Kamaeru: A Frog Refuge hat mich schnell mit seiner niedlichen Grafik begeistert. Frösche sind zwar nicht unbedingt meine Lieblingstiere, allerdings macht das Spiel die kleinen Tierchen so sympathisch, sodass man sich in einem regelrechten Sumpf von neuen Arten zähmen, Futter sammeln und die Umwelt retten wiederfindet. Auch wenn es nicht den Eindruck macht: Man ist immer gut beschäftigt, weil die Mechaniken wunderbar ineinandergreifen und man hat ständig etwas zu tun. Außerdem kommt in den ersten Stunden immer etwas Neues hinzu, wodurch man lange am Ball bleibt. Letztendlich ist es aber der Sammeltrieb, der immer mehr Frösche füttern und züchten lässt. Wenn man daran kein Interesse hat, wird man mit dem Spiel nicht unbedingt glücklich. Interessant finde ich auch noch den Umweltfaktor: Wenn man mit den Charakteren abseits der Quest spricht, erfährt man hier und da etwas über die Wichtigkeit von Sümpfen und wie essentiell sie für das heimische Ökosystem sind. In der Performance ist noch Luft nach oben und ein Patch könnte das sicher beheben.
Mein persönliches Highlight: Die Grafik und der entspannte Loop aus Sammeln, Gestalten und Landwirtschaft

Communitywertung

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Auszeichnungen

Kamaeru: A Frog Refuge hat von uns bisher keine Auszeichnung erhalten

Kommentare 3

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  • wonderboy

    Turmfürst

    Jetzt werden wir auch immer mehr in Spielen mit dieser Thematik belästigt..

  • Latrodea

    Turmknappe

    @wonderboy

    mit Fröschen? Oder mit Umwelt?


    Umweltspiele gibt es mindestens seit 1991 mit "Das Erbe"

    Frogger wieder rum kam 1981 raus :mario:

  • wonderboy

    Turmfürst

    @wonderboy

    mit Fröschen? Oder mit Umwelt?

    Das Zweitere !


    Diese permanente Maßregelung geht mir auf die Testikel und das schreibe ich als Mitbegründer der 'Grünen'..