Test zu Surmount - Nintendo Switch
Erreicht die Spitze eines mysteriösen Berges in diesem Abenteuer
In den meisten Fällen überschneiden sich die Hobbys meiner Freunde und mir, aber es gibt da eine Ausnahme. Aus unerfindlichen Gründen gibt es gleich mehrere Personen, die es lieben, zu klettern. Meine dünnen, zierlichen Finger sind jedoch nur dafür gemacht, Knöpfe zu drücken und Analog-Sticks zu bewegen, und nicht, um sich in Gestein festzugreifen. Daher beschränken sich meine Erfahrungen beim Klettern hauptsächlich auf The Legend of Zelda: Breath of the Wild und Tears of the Kingdom. Mit Surmount habe ich nun ein Spiel, das diese Thematik in den Mittelpunkt stellt.
Der mysteriöse Mount Om ist der höchste Berg in der Welt von Surmount, dessen Spitze zudem noch nie erreicht wurde. Der Grund: Er verändert ständig sein Aussehen, sodass es keine optimale Route gibt, um ihn zu erklimmen. Hier kommt ihr ins Spiel. Nachdem ihr euren Charakter selbst im Editor gestaltet habt, kommt ihr in der Stadt New Tully an, einem kleinen Ort direkt am Fuße des Berges. Von dort könnt ihr Mount Om besteigen oder Bewohnern in verschiedenen Sidequests helfen, die sich alle ums Klettern drehen.
Das Gameplay von Surmount dreht sich, wie ihr wahrscheinlich schon vermutet habt, ums Bergsteigen. Vor euch liegen steile Hänge, an denen ihr euch festhalten könnt, indem ihr für die linke Hand die L-Taste und für die rechte Hand die R-Taste verwendet. Mithilfe des Analog-Sticks dreht ihr euch dann und versucht, in einer höheren Position mit einer Hand erneut zuzugreifen, um so nach und nach das Ende des Levels zu erreichen. Wenn ihr den Analog-Stick dreht und im passenden Moment loslasst, springt ihr und könnt so eine größere Distanz zurücklegen. Diese Mechanik solltet ihr schnell meistern, denn manchmal ist die nächste Fläche, an die ihr euch festhalten könnt, zu weit entfernt.
Auf eurem Weg zur Spitze erwarten euch auch Hindernisse wie beispielsweise fallende Kletterflächen oder Wespen, die euch abstürzen lassen. Auch gibt es Gestein, an dem ihr euch nicht festhalten könnt und abrutscht. Ist euer Fall zu hoch, nehmt ihr Schaden, den ihr unter anderem mit dem Konsum von Früchten wiederherstellen könnt. Eure Gesundheit und Ausdauer teilen sich einen Energiering, der sich während des Kletterns nach und nach leert und sich wieder füllt, wenn ihr euch ausruht. Seid ihr verwundet, schrumpft der Ring dauerhaft und ihr könnt weniger klettern, bevor ihr euch wieder ausruhen müsst. Glücklicherweise muss die Fallhöhe schon etliche Meter betragen, bevor ihr wirklichen Schaden nehmt.
Um euch auf eurer Mission zu helfen, findet ihr auch Items wie Raketenrucksäcke oder Enterhaken, mit denen ihr größere Strecken zurücklegen könnt. Diese können allerdings nur begrenzt oft eingesetzt werden, bevor sie wieder verschwinden. Noch besser ist das Sicherungsseil, das ihr an verschiedenen Stellen platzieren könnt und an dem ihr euch auch ausruhen und den Fall im Fall der Fälle abbremsen könnt. Ihr könnt das Seil aber auch wieder lösen, wenn ihr beispielsweise den nächsten „Checkpoint“ erreicht, ihr solltet euch also sicher sein, dass ihr auch wirklich in keiner Gefahr seid, denn ansonsten kann der Sturz äußerst schmerzhaft sein. Übrigens Respekt an den Hauptcharakter, der in der Lage ist, selbst im Fall sich noch festzuhalten, wenn es eine Stelle zum Festhalten gibt, ohne dass ihm dabei die Arme abreißen. Habt ihr schließlich eine bestimmte Zielmarke erreicht, könnt ihr eine Pause machen und zwischenspeichern.

Unsere Heldin ist nach dem Lösen der Mission so begeistert, dass sie vor Freude in der Luft schwebt. Ein Bug, oder doch ein Feature?
© Indiana-Jonas and Jasper Oprel
Ich würde euch jedoch nicht empfehlen, Mount Om direkt zu besteigen. In New Tully trefft ihr nicht nur auf viele kuriose Charaktere, sondern habt auch die Chance, Sidequests anzunehmen. Diese beinhalten zumeist kleinere Kletterabschnitte und verlangen von euch, Gegenstände zu finden oder bestimmte Ziele zu erreichen. Als Belohnung erhaltet ihr nicht nur Items, die euch beim Klettern helfen, sondern auch Geld, welches ihr für die gleichen Kletterausrüstungsgegenstände verwenden könnt. Auch Kleidungsstücke lassen sich erwerben, um so euren Charakter weiter zu personalisieren.
Der Titel bietet auch einen lokalen Mehrspielermodus, bei dem ihr zusammen mit einem anderen Spieler euer Kletterabenteuer erleben könnt. Dieser hat jedoch seine Schwächen, da beide Spieler sich einen Bildschirm teilen. Stürzt eine Person ab, reißt es die andere Person mit herunter. Ist ein Spieler besser als der andere, fokussiert sich die Kamera auf ihn, während der andere Bergsteiger zurückgelassen wird. Sollte euer Können also nicht ungefähr auf einem Level sein, dürfte der Mehrspielermodus eher frustrieren, als Spaß machen.
Während meiner Zeit mit Surmount musste ich jedoch auch einige unschöne Bugs erleben, von denen die meisten harmlos waren. So schwebte der Charakter auf einmal auf dem Rücken mitten in der Luft. Ein anderes Mal wurde ich jedoch ins Aus katapultiert und musste das Spiel neu starten. Trotz des simplen, wenn auch ansehnlichen Grafikstils kam es ab und an auch zu Framerate-Einbrüchen, beispielsweise wenn es regnete. Die Nintendo Switch mag alt sein, aber ein Spiel dieser Art könnte das Hybrid-System mit der passenden Optimierung ohne Probleme stemmen. Eine andere Mechanik, die vom Spiel gewollt ist: Beendet ihr das Spiel, verliert ihr euer zusätzliches Kletterequipment. Ich habe keine Ahnung, wie diese Entscheidung zustande gekommen ist, aber ich bin kein Fan davon.
Unser Fazit

6
Überzeugend