Test zu Luigi's Mansion 2 HD - Nintendo Switch
Der nächste Hochkaräter von Nintendo
Vor rund zwei Wochen konnten wir im Rahmen unserer Vorschau unsere ersten Eindrücke zu Luigi's Mansion 2 HD mit euch teilen. Seitdem haben wir weitere Spielstunden investiert, den finalen Boss erledigt und auch den Multiplayer-Modus ausgiebig getestet. Dabei haben wir gleichzeitig auch den Blick zurück auf die Nintendo 3DS-Version geworfen und verraten nachfolgend, warum die überarbeitete Nintendo Switch-Fassung definitiv die beste Variante des Spiels ist, die ihr käuflich erwerben könnt.
Die Story des Spiels dürfte den meisten wohl bekannt sein. Unser grüngekleideter Klempner wird von Professor I. Gidd gerufen, da erneut Geister ihr Unwesen treiben. Diese sind nämlich für allerlei Schabernack im Nachtschattental verantwortlich und der Professor vermutet, dass der zerstörte Finstermond schuld daran ist. Schnell stellt sich heraus, dass Bösewicht König Buu Huu seine nicht vorhandenen Finger im Spiel hat. Dieser zerstörte nicht nur den Finstermond in mehrere Einzelteile, auch Luigis Bruder Mario wurde entführt und in ein Gemälde gesperrt. Luigi macht sich also auf, die unterschiedlichen Gebiete des Spiels zu erkunden, um den Finstermond zu rekonstruieren, König Buu Huu das Handwerk zu legen und seinen Bruder zu retten.
Um den Geistern der Welt Herr zu werden, erhält Luigi den umfunktionierten Staubsauger Schreckweg 09/15. Dieser ermöglicht es unserem Helden, die schauderhaften Wesen einzufangen, sofern diese zuvor mit der Taschenlampe geblendet wurden. Dies passiert jedoch nicht ohne weiteres Zutun, denn erst nach einigen saugstarken Aktionen verschwinden diese im Beutel des Schreckweg. Je nachdem, auf welchen der Geister ihr trefft, ist hierfür mehr oder weniger viel Taktik notwendig. Denn die Geister des Spiels verfügen nicht nur über unterschiedlich viel Kraft, sondern setzen euch auch ordentlich zu. Manche bewerfen euch mit übernatürlichem Schleim, andere rüsten sich mit Schwertern oder verstecken sich in allerlei Gegenständen. Das macht die Geisterjagd abwechslungsreich, wenngleich die meisten Kämpfe ohne große Schwierigkeit ablaufen.
Auf seinem Abenteuer darf Luigi gleich fünf verschiedene Umgebungen erkunden. Zu Beginn führt es ihn durch eine Gruselvilla, die wohl als das klassischste Geisterhaus bezeichnet werden kann. In den Efeutürmen werdet ihr hingegen auf allerlei Flora und Fauna treffen und im Ingenieurshof bieten euch mechanische Konstruktionen knifflige Hindernisse. Jedes der insgesamt fünf Geisterhäuser überzeugt mit einer einzigartigen Thematik, individuellen Rätseln und Spielmechaniken, was das Durchspielen von Luigi's Mansion 2 HD zu einem Fest macht. Aufgeteilt ist jede der Welten dabei in einzelne Missionen, die euch Professor I. Gidd stellt. Vom Suchen einzelner Schlüssel über das Aktivieren von Konstruktionen bis hin zur Jagd nach einem geisterhaften Vierbeiner sind sie allesamt abwechslungsreich gestaltet. Wie auch in der Vorschau kann ich dabei nur nochmals betonen, dass es mir unheimlich gut gefällt, wie die einzelnen Geisterhäuser von Mission zu Mission immer mehr Räume preisgeben und es immer mehr zu entdecken gibt.
Am Ende eines jeden Geisterhauses wartet dann ein Boss auf euch, der sich spielerisch nochmals deutlich von den Geistern der einzelnen Level abhebt. Sonderlich schwer sind auch diese nicht, sofern man die Taktik verstanden hat. Dennoch machen sie unheimlich viel Spaß und runden das durchweg gute Gameplay nochmals ab. Bei all euren Jagden nach den Geistern der einzelnen Häuser sammelt Luigi auch eine ganze Menge Geld in Form von Münzen, Scheinen und Goldbarren. Dadurch schaltet ihr für den Schreckweg 09/15 immer wieder neue Funktionen frei, wodurch ihr beispielsweise die Geister schneller einfangen könnt. Das motiviert ungemein, jedoch fallen mir persönlich die einzelnen Extras zu mau aus. Bereits deutlich vor dem Spielende hatte ich alle Verbesserungen eingesackt, sodass die einzelnen Münzen obsolet wurden. Das ist sehr schade.
Dennoch bietet euch Luigi's Mansion 2 HD eine ganze Menge Inhalt. Neben der Story dürft ihr zum Beispiel auf die Suche nach gut versteckten Edelsteinen gehen, von welchen es insgesamt 65 Stück gibt. Diese sind auf einzelne Missionen aufgeteilt, sodass ein mehrmaliges Spielen vonnöten ist. Besonders spannend ist jedoch die Jagd nach Buu Huus. Diese frechen Gesellen sind ebenso in vielen der Level verborgen. Um sie ausfindig zu machen, muss Luigi auf die Düsterlampe zurückgreifen. Mit dieser können unsichtbare Gegenstände zum Vorschein gebracht werden und auch die Buu Huus müsst ihr mit dieser anleuchten, bevor sie in eurem Schreckweg landen. Findet ihr in einem der Geisterhäuser alle Buu Huus, erwarten euch zudem Extralevel. Definitiv ein großer Motivationsfaktor im Spiel.
Habt ihr einmal alle Missionen geschafft und jedes Extra freigeschaltet, endet das Spielvergnügen aber noch nicht. Im Wirrwarrturm dürft ihr gemeinsam mit Freunden auf die Jagd nach Geistern gehen. Dort erwarten euch, je nach Auswahl, unterschiedlich viele Etagen, in welchen ihr entweder ausreichend viele Geister fangen oder den Ausgang finden müsst. Extras, die euch für jede Etage zur Verfügung stehen, machen das Rennen um den besten Geisterjäger besonders spannend. Vor allem aber bietet der Wirrwarrturm neue Herausforderungen in Form von speziellen Geistern, was ihn zu einer klasse Ergänzung zum Hauptspiel macht.
Natürlich könnt ihr diesen auch allein bewältigen, was im Vergleich aber deutlich weniger spaßig ist. Verzichten müsst ihr hingegen auf die Möglichkeit, den Wirrwarrturm zusammen mit nur einer Cartridge zu spielen. War dies auf dem Nintendo 3DS noch möglich, könnt ihr auf der Hybridkonsole nur lokal miteinander spielen und jeder benötigt ein eigenes Spiel und eine eigene Konsole. Definitiv ein Schritt zurück, vor allem da auf ein gemeinsames Spielen an einer Konsole vollkommen verzichtet wird. Dabei wäre dies auf der Couch doch so passend bei einem Nintendo-Spiel.
Was bleibt ist am Ende natürlich noch der Blick auf die Technik. Diese kann sich wirklich sehen lassen und ist kein Vergleich mehr zum Original. Hinzu kommt die passende melodische Untermalung, die das gruselige Abenteuer nochmals untermauert. Das erwarten die Fans am Ende aber auch, da ihr ansonsten mit keinerlei Neuerungen rechnen braucht. Das ist schade, schlussendlich aber auch zu verschmerzen. Immerhin werdet ihr allein mit der Story gute 15 Stunden Spaß haben und damit habt ihr noch nicht alle Geheimnisse des Hauptspiels gelüftet. Hinzu kommt der Wirrwarrturm, welcher euch ebenfalls noch etliche Stunden begeistern kann, sofern euch der Multiplayer-Aspekt anspricht. Alles in allem ist das Gesamtpaket also sehr ordentlich, wenngleich ich mir zumindest ein kleines Extra im Vergleich zum Original gewünscht hätte. Dennoch erhaltet ihr ein weiteres tolles Nintendo-Spiel, welches groß und klein begeistern wird.
Unser Fazit

9
Geniales Spiel