Test zu SCHiM - Nintendo Switch
Ein Katz-und-Maus-Spiel im Schatten
Immer wieder erscheinen kleine Indie-Titel, die einen bezaubern, auch wenn sie einen insgesamt nur wenige Spielstunden beschäftigen. Das gleiche gilt für den Platformer SCHiM, der schon durch seinen ungewöhnlichen Namen auffällt. Doch auch das Spielprinzip ist ungewöhnlich, denn man bewegt sich von Schatten zu Schatten, da man ein Wesen ist, das selbst einmal ein Schatten war. Dadurch entsteht ein kleines Abenteuer, das leichter aussieht als es ist. Doch kann das kleine Hüpfspiel auch längerfristig begeistern? Das habe ich mir mal genauer angesehen, ohne dabei meinen eigenen Schatten zu verlieren.
SCHiM erzählt eine Geschichte, die ganz ohne Worte auskommt. Im Mittelpunkt steht zunächst ein kleiner Junge, und als Spielerin und Spieler können wir ihn erst einmal beim Erwachsenwerden beobachten. Schon in den frühen Kapiteln wird uns das Gameplay ein wenig vorgestellt und wir müssen mit einem kleinen Schattenwesen von einem dunklen Fleck zum nächsten hüpfen. Irgendwann durchlebt unser Protagonist eine schwere Zeit in seinem jungen Leben und durch einen Vorfall wird er von seinem Schatten, der eigentlich fest mit jeder Person verbunden ist, getrennt. Nun geht die Suche, ganz im Stil von Peter Pan, los und wir müssen als Schatten zurück zu unserer Person finden.
Als Schattenwesen habt ihr nur wenige Möglichkeiten, mit eurer Umwelt zu interagieren und die Hauptaktionen sind natürlich das Springen und die Fortbewegung. Ziel ist es nun an das jeweilige Kapitelende zu kommen. Wo das ist, können wir durch Drücken von ZR herausfinden. In der Umgebung gibt es genug Dinge, die herumstehen und Schatten werfen, weswegen es zunächst recht leicht ist, von A nach B zu kommen. Später müsst ihr euch jedoch auch auf Fahrradfahrer oder eine Entenmama verlassen, um vorwärts zu kommen. An anderen Orten müsst ihr zusätzlich noch mittels Y mit Gegenständen oder Lebewesen interagieren, damit es weiter gehen kann. An einer Straßenkreuzung zum Beispiel müsst ihr dafür sorgen, dass auf der richtigen Seite grün ist, damit euch ein Autoschatten mit zum nächsten Punkt nehmen kann.

Nachts wird es noch mal kniffliger, vor allem wenn Lampen flackern oder Blitze das Areal erhellen
© Extra Nice
Das kann sich schnell als eine wahre Spring-Tortur herausstellen, bei der es auf euer Geschick und das richtige Timing ankommt. Landet ihr mal neben einem Schatten, werdet ihr wieder ein Stück zurück in einen Schatten gesetzt, was bei manchen Spring-Passagen eine größere Distanz sein kann. Hier ist es gut, wenn man sich den Weg zuvor etwas genauer anschaut und ein bisschen Geduld mitbringt. Unterwegs könnt ihr in den Schatten auch Gegenstände finden, die sich zu echten Dingen in der Spielwelt verwandeln und euch wiederum Schatten spenden. Daher solltet ihr nach solchen Gegenständen immer Ausschau halten, sodass ihr ohne Umwege ans Ziel kommt.
Falls nicht immer alle Schattenplätze offensichtlich sind, könnt ihr auch die Schultertasten nutzen, um das Spielfeld zu drehen. Dadurch habt ihr vier verschiedene Winkel, aus welchen ihr den besten nächsten Sprung in ein weiteres Schattenfeld planen könnt. Am Ende eines jeden Kapitels wartet meist eine besondere Person oder Gegenstand, der euch durch eine kurze Zwischensequenz in den nächsten Abschnitt befördert. Ein Ritt auf einer Katze tut dann doch mal ganz gut, oder? Im Zuge dessen wird euch immer wieder der Protagonist eingeblendet, wodurch ihr das Katz-und-Maus-Spiel weiter verfolgen könnt. Dadurch werdet ihr nach und nach durch die Geschichte geführt, die deutlich mehr Tiefgang hat, als man es vermuten mag.
Grafisch sticht SCHiM auch hervor und zeigt sich von einer stilistischen Seite, die durch wenige Farben beeindruckt. Die vielen Details sind schön anzuschauen und dadurch lohnt es sich auch, sich einmal abseits der Wege umzuschauen. Ein paar Ruckler tauchten immer mal wieder in den kurzen Ladesequenzen auf, das Spiel selbst läuft soweit flüssig und ohne Fehler. Auch die Steuerung ist gut durchdacht, wobei SCHiM euch nicht exakt getimte Sprünge auch mal verzeiht. Eine Punktlandung ist also, vor allem bei sehr kleinen Schattenfeldern, nicht unbedingt nötig. Die Musik passt sich dem entspannten Spielverlauf an und immer wieder werden echte Soundeffekte eingemischt, wenn zum Beispiel ein Bus abfährt.
Unser Fazit

7
Spaßgarant