Test zu Farewell North - Nintendo Switch
Auf vier Pfoten durch die Highlands
Es scheint, dass das Spiel Stray im Jahr 2022 dafür verantwortlich war, dass wir immer öfter einen Vierbeiner als Protagonisten spielen. In dem Adventure Farewell North schlüpfen wir allerdings in die Rolle des Border Collies Chesley, der sein Frauchen Cailey begleitet, die sich auf einer Reise auf von Schottland inspirierten Inseln befindet. Die Welt ist aber deutlich zu grau und eintönig, wodurch die emotionale Geschichte unterstrichen wird. Es liegt nun an euch, wieder Farbe in die Welt der Frau zu bringen, die mit dem Verlust ihrer Mutter zu kämpfen hat. Wie sich das Abenteuer spielt, habe ich mir genauer angeschaut.
Zusammen mit unserem Menschen geht es in die schottischen Highlands, denn davon wurde die Welt im Spiel inspiriert. Das merkt man auch schnell an den rauen Landschaften und der schönen Gewässer, die wir ebenfalls erkunden können. Zu Beginn des Spiels können wir zunächst einstellen, ob wir auch gälische Untertitel einblenden wollen. Dadurch wird die besondere Verbindung zu Schottland demonstriert, was dem Spiel eine besondere Atmosphäre vermittelt. Wenn sie euch jedoch stören, könnt ihr sie nachträglich immer noch deaktivieren.
Danach geht es auch schon los und in einem ersten Ausflug auf vier Pfoten könnt ihr euch mit der Steuerung vertraut machen. Der Border Collie kann nicht nur rennen und springen, sondern auch Dinge sammeln, indem er sie mit seiner Schnauze aufnimmt und herumträgt. Das ist vor allem für die kommenden Rätsel noch enorm wichtig. Was sofort auffällt, ist, dass die Welt um euch herum schwarz-weiß ist und der gesamten Umgebung die Farben verloren gegangen sind. Daher ist der Fokus eurer Reise, die Welt wieder bunt zu machen und das schafft ihr, indem ihr kleine Rätsel und Aufgaben löst, die auch euren Menschen mit einschließen.
Begleitet nun Cailey auf ihrem Weg und jedes Mal, wenn sie zum Stehen kommt, liegt es an euch, ihr den Weg freizumachen. Das sind auch eure Hauptaufgaben im Spiel, denn mal ist eine Brücke nicht vorhanden oder ein Tor blockiert. Als Hund liegt es nun an euch, eine alternative Route zu finden oder einfach einen anderen Blickwinkel ausfindig zu machen, wodurch der Weg dann eröffnet wird. Oft müsst ihr selbst dafür im Umland wachsende Disteln nutzen, wodurch der Weg für euch dann zugänglich wird. Denn ihr habt als Hund die Fähigkeit, die Welt wieder lebendig zu machen, was letztendlich auch dazu führt, dass ihr die Rätsel alleine ohne Cailey lösen könnt.

Chesley kann mit Hilfe von Disteln kurzzeitig Farbe in die Welt zurückbringen
© Mooneye Studios / Kyle Banks
Viele Rätsel bestehen auch daraus, Tiere zurückzubringen oder zu retten. Rettet einen Wal aus einem Netz, bringt ein verlorenes Lamm zurück oder haucht wieder Leben in kleine Vögel ein, sodass am Ende die jeweilige Insel wieder in lebendigen Farben erstrahlt. Auch wenn die Rätsel an sich nicht schwierig zu lösen sind, war oft nicht ersichtlich, was genau zu tun ist. Das endete zwischenzeitlich mit einer kleinen Suche nach irgendwelchen Hinweisen und auch wenn es ein blaues Licht gibt, das euch manchmal den Weg weist, bleibt es manchmal unübersichtlich.
Um zwischen den Inseln hin und her zu reisen, steht euch ein Kajak zur Verfügung, das ihr durch das rhythmische Drücken der Schultertasten steuern könnt. Dadurch fühlt sich die Fortbewegung sehr realistisch an, was jedoch auch sehr herausfordernd sein kann. Im Menü könnt ihr eine deutlich einfachere Steuerung einstellen, wenn ihr nicht zum Kajak-Profi werden möchtet. Cailey füllt nebenher ein Notizbuch mit zusätzlichen Erinnerungen, wodurch die Geschichte etwas mehr Tiefgang erhält. Außerdem könnt ihr acht Noten im Spiel finden, die jeweils für ein Lied stehen, an das sich Cailey erinnert. Außerdem solltet ihr herumfliegende Irrwichte sammeln, denn sie erhöhen die Ausdauer von Chesley. Da die Inseln mit der Zeit immer größer werden, ist es hilfreich, die Ausdauer zu erhöhen, sodass ihr längere Wege schneller zurücklegen könnt.
Grafisch ist das Spiel recht hübsch anzuschauen und gerade wenn die Welt in bunten Farben erstrahlt, sieht alles wirklich sehr schick aus. Allerdings hat das Spiel auch ein paar Probleme, denn durch den Schwarz-Weiß-Stil ist es manchmal schwierig, den richtigen Weg zu finden. Oft bin ich einfach irgendwo abgestürzt, weil nicht ersichtlich war, wann ein Abhang beginnt. Auch steckte ich manchmal fest und obwohl ich mich wieder selbst befreien konnte, hat es den Spielfluss gestört. Die Performance des Spiels ist allerdings in Ordnung und Abstürze gab es auch keine.
Unser Fazit

7
Spaßgarant