Test zu Hidden Through Time 2: Discovery - Nintendo Switch
Eine logische Weiterentwicklung
Wimmelbildspiele und die Nintendo Switch – eigentlich ein No-Brainer, möchte man meinen. Die Tatsache, dass sie auch mobil genutzt werden kann, macht das Spielprinzip nahezu prädestiniert für die Hybridkonsole. Dass das allerdings trotz allem nicht immer der Fall sein kann, hat bereits Hidden Through Time bewiesen. Nun wollen wir uns den Nachfolger genauer anschauen und euch verraten, wieso immer noch nicht alles perfekt ist, euch aber ein runderes Spielerlebnis erwartet.
Arztbesuche sind und waren nie so ganz mein Ding, vor allem nicht als Kind … ach ne, damit hatte ich ja bereits den Test zum Vorgänger begonnen. Aber am Kern der Dinge hat sich selbst zweieinhalb Jahre später nichts geändert: Wimmelbildspiele wie „Wo ist Walter“ haben schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt und jetzt, wo ich mittlerweile Vater geworden bin, bin ich um jedes Spiel dankbar, das man jederzeit pausieren und zur Seite legen kann und das sich entschleunigt spielen lässt. Hidden Through Time 2: Discovery kam mir also eigentlich gerade recht.
Am Spielprinzip an sich hat sich wenig geändert: Ihr sucht auf einem mehr oder weniger vollen Bildschirm nach verschiedenen Gegenständen. Dafür müsst ihr nicht nur die Außenumgebungen absuchen, nein auch das Innere von Gebäuden will genauer unter die Lupe genommen werden. Neu ist nun, dass ihr in manchen Levels zwischen Tag und Nacht hin- und herschalten könnt und müsst, um manche der gesuchten Dinge zu finden. Dabei verändert sich auch der jeweilige Level. Während in einer Stadt viele Figuren tagsüber ihrer Arbeit nachgehen, befinden sie sich abends auf der Straße oder im Kino und gehen ihrer Freizeit nach. Das macht die Sucherei mitunter noch etwas anspruchsvoller als sie eh schon ist, denn wie schon im Vorgänger haben sich die Entwickler redlich Mühe gegeben, die gesuchten Gegenstände und Personen gut zu verstecken. Die kleinen Hinweise, die man sich geben lassen kann, sind auch diesmal mehr oder weniger genau und sorgen nicht immer für einen Aha-Effekt. Wer allerdings gar keine Lust mehr auf die Suche hat, der kann jeden Level bei Bedarf überspringen.
Ebenfalls neu ist der Umstand, dass das Spiel nun in drei Akte unterteilt ist, die allesamt mit einer eigenen Narration daherkommen. Noir, das viktorianische Zeitalter sowie Science Fiction sind die drei großen Themen und jede davon wird von einer Geschichte umrahmt, die von einem gut gesprochenen Erzähler kommentiert wird. Dabei wird euch immer eine Identifikationsfigur an die Hand gegeben, mit der ihr die einzelnen Level durchsucht. Auch wenn die erzählten Geschichten keinen Originalitätspreis gewinnen, so ist es im Vergleich zum Vorgänger doch ganz erfrischend, einem roten Faden zu folgen, der einen durch die einzelnen Akte begleitet.
Technisch hat der Nachfolger gerade in Sachen Animationen und Detailgrad einen ziemlichen Sprung nach oben gemacht. Die Figuren sehen alle detaillierter aus, die Karten sind noch lebendiger und wuseliger als zuvor und abends gönnt man der Spielerschaft sogar eine sanfte Beleuchtung, die für ordentlich Atmosphäre sorgt. Was sich dafür immer noch nicht verbessert hat sind die Ladezeiten, die sich doch immer noch einen Tick zu gestreckt anfühlen. Zudem hat man im Handheld-Modus teilweise das Problem, dass man die Schrift der einzelnen Hinweise aufgrund ihrer Größe nicht immer gut lesen kann. Dankenswerterweise gibt es hier jedoch eine Touchscreen-Unterstützung, sodass ihr nicht auf die Analog-Sticks angewiesen seid, die sich nur sehr klobig und umständlich bedienen lassen. Davon ab haben die Entwickler aber merklich eine Schippe obendrauf gelegt. Die Hintergrundmusik dudelt immer noch vor sich hin und diesmal hatte ich nicht einmal das Bedürfnis, sie abzuschalten. Zuletzt sei noch angemerkt, dass das Spiel auch ins Deutsche lokalisiert wurde.
Unser Fazit
7
Spaßgarant