Test zu PICO PARK 2 - Nintendo Switch
Ein Koop-Platformer für bis zu 8 Spieler
Koop-Erfahrungen sind in der heutigen Videospiellandschaft rar gesät, erst recht, wenn es lokal sein soll. Abhilfe schaffen Indie-Studios, die das kreieren, wofür die Großen kein Geld in die Hand nehmen wollen. Ein solches Beispiel ist auch PICO PARK 2, ein kleiner, simpler Koop-Platformer, der von nur einer Handvoll Leuten entwickelt wurde. Seit Ende August gibt es den Titel für wenige Taler im Nintendo eShop der Nintendo Switch zu haben und wir haben uns einmal daran gewagt, durch die Welten und Modi zu spielen, um euch zu berichten, was das Spiel so draufhat.

Normalerweise habt ihr es mit einer 2D-Seitenansicht zu tun, doch manchmal geht es auch zur Top-Down-Ansicht über
© TECOPARK
Zuerst ein Überblick über die Spielmöglichkeiten. PICO PARK 2 kann sowohl lokal an einer Konsole als auch online mit bis zu 8 Spielern gespielt werden. Wenn ihr wollt, könnt ihr beides sogar mischen. Online stehen euch dabei sowohl öffentliche als auch private Räume zur Verfügung. Wenn eure Freunde gerade also keine Zeit haben, könnt ihr euer Glück mit fremden Spielern der ausgewählten Serverregion versuchen. Da Cross-Play mit anderen Plattformen unterstützt wird, ist es durchaus möglich, dass ihr mit etwas Glück gerade eine Gruppe findet.
Der Modus „WELT“ ist hier das Herzstück des Spiels und wartet mit 15 Welten á 4 Level auf. Jede Welt ist nach einem bestimmten Thema entworfen und die Level erkunden dieses durch verschiedene Spielideen. Dabei dürft ihr euch auf viel Abwechslung einstellen, da jedes Konzept nicht mehr als ein- oder zweimal verwendet wird. Eindruck hinterlassen hat etwa die Welt „Stopp-und-los“, wo ihr es mit Buu-Huu-ähnlichen Gegnern zu tun bekommt oder sich immer nur ein Teil der Spielergruppe gleichzeitig bewegen darf. Kommunikation ist da extrem wichtig.
Drückt ihr L, ruft ihr ein überschaubares Kommunikationsmenü auf, wo ihr aus kurzen Nachrichten wie „Hüpf!“ oder „Hier!“ und einem praktischen 3-sekündigen Countdown wählen könnt. Das mag zuerst dürftig erscheinen, deckt aber so ziemlich alles ab, was man für die Spielsituationen brauchen könnte. Sicher, mit einem Sprachchat ließe es sich nochmal weitaus einfacher koordinieren, aber ein Muss ist er nicht. Die Spielideen sind meist auf Anhieb oder nach ein wenig Trial-and-Error zu verstehen und außer Springen und Laufen können die Figürchen sowieso nur selten was.
Die Schwierigkeit kommt dadurch, dass Fehler hart bestraft werden. Erwischt es einen Spieler, müssen alle von vorne beginnen. Das heißt, je mehr Spieler ihr seid, desto anfälliger ist die Gruppe für Fehlversuche. In manchen Leveln wird mit Checkpoints gearbeitet, um Frust zu reduzieren, aber knackig sind einige Level trotzdem. Diejenigen, die die wahre Herausforderung suchen, können sich zudem am „FINSTER“-Modus probieren, der nochmal 4 extra schwierige Welten bietet. Die willkürlichen Fallen haben ein bisschen was von Kaizo Mario.
PICO PARK 2 hat auch eine Handvoll an Minispielen auf Lager, die ihr entweder gegeneinander im „KAMPF“-Modus oder miteinander im „ENDLOS“-Modus spielen könnt. Nichts allzu Besonderes, aber ein netter Zeitvertreib obendrauf. Zumindest dann, wenn ihr euch nach ein, zwei Stunden noch nicht an der simplen Gestaltung des Spiels sattgesehen habt. Optik und Sound-Design rufen auf jeden Fall die BOX BOY-Reihe in Erinnerung, die mit fortschreitenden Ablegern jedoch mehr aus diesen Aspekten gemacht hat. Vielleicht schafft das PICO PARK zukünftig auch.
Unser Fazit

6
Überzeugend
Meinung von Daniel Kania
Als simpel gehaltener Platformer erfindet PICO PARK 2 das Rad gewiss nicht neu. Der Koop-Mehrspielermodus für bis zu 8 Spieler lokal oder online ist jedoch ein Merkmal, das nur wenige Genrevertreter mit ihm teilen. Wenn ihr euch an der einfachen Optik und der Retro-Dudelmusik nicht stört, dann ist der Titel für alle Koop-Fans einen Blick wert. Mit seinem überschaubaren Umfang eignet es sich zudem gut, um an einem Abend durchgespielt zu werden, sofern sich eure Spielpartner nicht zu schlecht anstellen. Solo-Zocker seien gewarnt, dass es trotz Crossplay online nicht immer viele Mitspieler gibt.