Potionomics: Masterwork Edition

  • Übersicht
  • Kaufen

Test zu Potionomics: Masterwork Edition - Nintendo Switch

Ein gelungener Gameplay-Loop mit Suchtpotenzial

Das Zubereiten von Zaubertränken und anderen Tinkturen ist immer wieder Mittelpunkt in Videospielen. Was gibt es auch schöneres, als verschiedene Zutaten in den Kessel zu werfen, umzurühren und bunte Zaubertränke in verschnörkelte Phiolen zu füllen? Für viele Spielerinnen und Spieler ist das der Inbegriff der Entspannung und so können sie ganz einfach das Dasein als Hexe zelebrieren, welches in der realen Welt kaum Anklang fände. Auch das Spiel Potionomics nutzt diese Mechanik ‒ allerdings ist die Zubereitung verschiedener Tränke nur ein Teil der Gameplay-Mechanik, denn sie sollen nämlich auch profitabel verkauft werden. Wie es sich spielt und warum ausgerechnet die jeweiligen Charaktere über allem stehen, erfahrt ihr in diesem Test.


Der Laden eures verstorbenen Onkels gehört nun euch!

© Marvelous Europe

Die Ausgangslage der Geschichte ist schnell erklärt und dennoch kompliziert. Es beginnt mit einem Brief, der über Onkel Owalds Tod berichtet. Empfängerin und Protagonistin Sylvia sieht sich plötzlich in der Rolle als Besitzerin eines Zaubertrank-Geschäfts auf der Insel Rafta. Der Laden ist sehr heruntergekommen und frisch angereist muss die junge Dame zunächst herausfinden, was sie an diesem Ort konkret zu tun hat. Sie lernt die sprechende Eule kennen, die anscheinend im Dachstuhl des Hauses wohnt und bereits ihrem Onkel unter die Arme griff. Fortan ist sie als Mentor an eurer Seite und zeigt euch, wie der Laden läuft.


Im Kern ist Potionomics ein Management Spiel und eine Dating-Simulation mit eingebetteten Deckbuilder-Mechaniken. Doch der Reihe nach: Zunächst müsst ihr lernen Tränke zuzubereiten, die ihr anschließend im Laden verkaufen müsst. Die Einnahmen sind sehr wichtig, denn der Onkel hat euch einen Schuldenberg hinterlassen, den ihr nun abtragen müsst. Zu Beginn stehen euch ein Kessel samt einiger Zutaten bereit und mit der richtigen Balance braut ihr die ersten Heil- und Manatränke. Natürlich sind sie anfangs nur von geringer Qualität, weswegen Sylvia sich zunächst mit einem geringen Ertrag zufrieden geben muss. Aber Übung macht die Meisterin.


Die Kundinnen und Kunden haben zwar mehr oder weniger Kaufinteresse, allerdings nur wenig Geduld. Oft müsst ihr das Interesse für jeweilige Tränke erst noch schüren, damit sie tatsächlich gekauft werden. Hier kommen die Deckbuilding-Mechaniken zum Einsatz: Es stehen euch verschiedene Spielkarten zur Verfügung, die ihr nach und nach einsetzen könnt. Zu Beginn ist das zwar wenig spannend, jedoch erhaltet ihr im Laufe des Spiels viele weitere Karten, mit denen die Verkaufsgespräche sogar richtig spannend werden. Mit einigem Geschick könnt ihr die Ware für ein Vielfaches verkaufen und mit dem Erlös euren Laden aufwerten sowie neue Zutaten kaufen.


Braut verschiedene Tränke und verkauft sie anschließend gewinnbringend

© Marvelous Europe

Für den Nachschub von Zutaten ist Quinn verantwortlich. Sie ist eine Hexe mit einem fliegenden Shop, den ihr täglich besuchen dürft. Für das Freischalten neuer Zutaten müsst ihr Abenteurer anheuern, die losziehen und die umliegenden Wälder und Wüsten erkunden. Sie bringen euch neue Zutaten und andere Schätze, welche ihr Quinn geben könnt und sie nimmt sie in ihr Sortiment auf. Damit die Abenteurer lange durchhalten, solltet ihr ihnen Tränke geben mit denen sie sich vor Monstern schützen können.


Ein Besuch bei der Abenteurergilde lohnt sich ebenfalls, denn dort dürft ihr Geld investieren und Ausflüge unterstützen. Zudem könnt ihr dort auch wertvolle Belohnungen bekommen. Allerdings müsst ihr darauf achten, dass ihr der Umwelt nicht zu sehr schadet. Hier kommt es – ganz wie beim Brauen der Tränke – auf die Balance an. Darüber hinaus gibt es in der Stadt noch viele weitere Händlerinnen und Händler, die euer Gebäude mit neuen Räumen oder Regalen ausstatten. So wird das Geschäft immer erfolgreicher. Alle Charaktere können auch potenzielle Liebhaberinnen und Liebhaber werden und ihr dürft zu Beginn des Spiels sogar entscheiden, ob ihr die Liebe eures Lebens finden oder ob ihr mehreren Personen euer Herz schenken wollt. Den Beziehungsstatus fördert ihr, indem ihr Zeit mit den jeweiligen Charakteren verbringt und mit ihnen sprecht und ihnen helft.


Ein Manko ist die täglich begrenzte Anzahl von Zeitslots, in denen ihr beispielsweis Tränke brauen oder mit anderen Charakteren in Kontakt treten dürft. Daher müsst ihr euch schlimmstenfalls entscheiden, welche Aktionen ihr über die jeweiligen Tage hinweg erledigen wollt. Ein Vorteil ist daher, dass das Brauen der Tränke immer etwas dauert und die Zeiten taktisch schlau überbrückt werden können. Allerdings möchte man oft so viele Aufgaben wie möglich erledigen und plötzlich beginnt die Nacht. Ich hätte mir etwas mehr Flexibilität gewünscht, denn vor allem im späteren Spielverlauf gibt es immer mehr zu tun und die Tage sind nur kurz.


Stellt ganz leicht individuelle Kartendecks zusammen

© Marvelous Europe

Die Charaktere muss ich allerdings sehr positiv hervorheben. Von der Protagonistin bis hin zur kleinen Eule sind sämtliche Figuren unglaublich divers und tiefgründig, sodass jedes Gespräch Spaß macht. Sie sind sehr liebenswert und man verbringt gerne Zeit mit ihnen. In einem Spiel, in dem man sich für einen Partner oder eine Partnerin entscheiden darf, ist das unglaublich wichtig und wertvoll. Hinzu kommt eine wundervolle englische Vertonung, die den Charakteren zusätzliche Tiefe verleiht. Nicht selten sitzt man schmunzelnd vor dem Bildschirm. Eine deutsche Vertonung gibt es zwar nicht, aber zumindest sind alle Texte auf Deutsch verfügbar.


Zwar bietet Potionomics trotz kleiner Mankos einen hohen Suchtfaktor, aber leider macht die Performance auf der Switch schnell einen Strich durch die Rechnung. Die Animationen und Grafiken sind wirklich toll und schon allein die Bewegung des Schnabels der Eule beim Sprechen sorgt für eine hohe Immersion. Doch das alles wird wegen unendlich vieler Ruckler getrübt, die vor allem während des Brauens der Tränke auftreten. Zudem sind die Ladezeiten bis zum tatsächlichen Spielbeginn zu lang ‒ schon beim Laden des Spielstands vergeht einem die Lust. Irgendwann gewöhnt man sich an das Geruckel und Mechaniken wie die Verkäufe sind davon weniger betroffen. Dennoch trübt die schlechte Performance den Spielspaß.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Kerstin Steiner

Das Spiel Potionomics ging lange an mir vorbei und erst beim Launch wurde ich hellhörig. Der Trailer sieht nach irrsinnig viel Spaß aus und mit der Deckbuilder-Mechanik kommt ein neuer Twist im Vergleich zu den üblichen Spielen mit Manager- und Handel Thematik hinzu. Schnell war ich dann auch im Loop gefangen, der vor allem durch die wundervoll geschriebenen und gestalteten Charaktere begleitet wurde. Im Rahmen der verschiedenen Tätigkeiten hat man täglich etwas zu tun, ohne dass es langweilig oder eintönig wird. Einzig die Performance auf der Nintendo Switch trübt den Spielspaß und ich rate zu einer anderen Plattform, falls möglich. Abgesehen davon ist es ein gelungenes Spiel.
Mein persönliches Highlight: Die unglaublich tollen und vielfältigen Charaktere und die Animationen

Bestelle dir jetzt Potionomics: Masterwork Edition über unsere Onlineshop-Partner

Online kaufen

Communitywertung

1 User hat bereits bewertet

Auszeichnungen

Potionomics: Masterwork Edition hat von uns bisher keine Auszeichnung erhalten

Kommentare 3

Noch nicht angemeldet?

Du möchtest aktiv an unserer Community teilnehmen oder deine persönliche Spielesammlung bearbeiten? Dann melde dich bei uns an.

Jetzt anmelden

  • Mobi

    Turmheld

    Schade das mal wieder die Performance auf der Switch so schlecht ist.

    Die Switch 2 ist sehr überfällig.

    Und hoffentlich hat die dann mehr Power.

  • Ravana

    Nerdkulturler

    Das Spielprinzip erinnert mich da ein bisschen an Recettear und würde eigentlich voll einen Nerv bei mir treffen - aber wenn ich das mit den Performance-Problemen lese, dann wirds wahrscheinlich nicht einmal ein Sale-Kauf. Schade, dass die Switch ein über zwei Jahre alter Titel nicht packt aber ich denke auch, da wird seitens der Entwickler die Motivation, einen gründlichen Port abzuliefern, auch nicht die größte gewesen sein. Aber danke für den schönen Test :)

  • Tomberyx

    Minish Mage

    So oft wie selbst bei ntower von der Switch-Version abgeraten wird bin ich echt mal gespannt was sie sich für die S2 ausgedacht haben...