Test zu Animal Crossing: Pocket Camp Complete - Smart Device
Die komplette Camping-Erfahrung
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15. Dezember 2024 um 21:00 - Philipp Pöhlmann
Seit Nintendo seine Spielerfahrungen auch für Smart-Geräte umsetzt, wurden wir mit der ein oder anderen App aus dem Kosmos seiner zahlreichen Franchises beschert. Dazu gehörte die tierische Camping-Erfahrung Animal Crossing: Pocket Camp, welche euch in die Rolle eines Zeltplatz-Managers inmitten der quirligen Charaktere aus dem Animal Crossing-Universum schlüpfen ließ. Nach ganze sieben Jahren endete diesen November die Unterstützung für die kostenlose App, jedoch mussten Campingfreunde nur ein paar Tage ohne ihren virtuellen Zeltplatz auskommen, denn Nintendo veröffentlichte am 2. Dezember mit Animal Crossing: Pocket Camp Complete eine neue, überarbeitete, allerdings auch kostenpflichtige Version des Smartphone-Spiels. Was euch hier erwartet und inwiefern sich die neue Version von der vorherigen unterscheidet, erfahrt ihr in folgendem Test.
Im Laufe der Jahre ließ uns die Animal Crossing-Reihe bereits verschiedene Rollen übernehmen: Als einfacher Einwohner Freundschaften schließen, als Bürgermeister die Stadt verschönern oder in paradiesischen Gefilden eine komplette Insel designen – jeder neue Teil bringt neue Spielerfahrungen mit sich. Dabei lebt das Spielprinzip von den quirligen Charakteren, denen ihr begegnet und mit denen ihr Freundschaften schließt, sowie von den an die Tageszeit geknüpften Aktivitäten, denen ihr im Spiel nachgehen könnt. In Form einer App für Smart-Geräte wurde das Spielprinzip nun an das mobile, kurzweilige Gaming angepasst. Ihr übernehmt euren eigenen Zeltplatz, den ihr mit Gegenständen, die ihr aus verschiedensten Materialien herstellen könnt, dekoriert, um verschiedene Tiere, die ihr eurem Arsenal an Besuchern hinzufügen könnt, dort zu bespaßen. Seid ihr nicht damit beschäftigt, euren Zeltplatz, euer Wohnmobil oder die Hütte einzurichten, könnt ihr klassischen Aktivitäten wie angeln, Insekten fangen oder Obst ernten nachgehen. Mit den so verdienten Ressourcen erfüllt ihr die Wünsche eurer Besucher, um Geld und Materialien für neue Einrichtungsgegenstände und Kleidungsstücke zu verdienen. Passend zum Smart-Spielerlebnis dauert die Herstellung von Gegenständen eine gewisse Zeit, auch die Besucher an den verschiedenen Lokalitäten aktualisieren sich im Drei-Stunden-Takt. So weit, so gut das Spielprinzip der ursprünglichen App. Wenn ihr diese noch nicht kennt und mehr darüber erfahren möchtet, empfehlen wir euch unseren damaligen Test dazu.
Das neue Animal Crossing: Pocket Camp Complete hält im Wesentlichen an den Features der vorherigen App fest. Auch sämtliche Neuerungen, die im Laufe der Jahre ihren Einzug in das Smart-Spiel gefunden haben, sind natürlich mit von der Partie: der Garten, in dem ihr Blumen pflanzen und ernten könnt, die Design-Schule, in der ihr eure gesammelten Gegenstände und Kleidungsstücke zur Schau stellen könnt, oder auch die Glückskekse, welche euch mit einer Gacha-Mechanik mit exklusiven Items versorgen. Aktuell laufen sogar die regelmäßigen Events wie die Garten-Aktion oder das Angelturnier weiter und bringen neue Belohnungen mit sich. Mit Ausnahme einiger Event-Inhalte sind auch alle Gegenstände und Kleidungsstücke aus sieben Jahren mit an Bord und können nun dank der neuen Gesamt-Tickets, welche ihr bei Aktionen oder über Gullivers Schiff erhalten könnt, jederzeit nachgeordert werden, selbst wenn ihr sie verpasst habt.
Durch den Wegfall sämtlicher Online-Funktionen wurde jedoch auch so einiges geändert, in meinen Augen hauptsächlich zum Positiven. Doch fangen wir mit dem Negativen an: Die Zeltplätze von Freunden sowie der Handel von Waren mit diesen ist nicht mehr möglich. Da ich diese Funktion in den vergangenen sieben Jahren eher selten genutzt habe, ein nicht sonderlich schmerzlicher Verlust. An dessen Stelle sind Camper-Karten gerückt, die es euch erlauben, Charaktere anderer Spieler per QR-Code als Freunde hinzuzufügen, die dann an einem neuen Ort im Spiel auftauchen können: der Klanghöhe. Hier spielt K.K. regelmäßig Konzerte und ihr könnt von den Charakteren eurer Freunde Items erhalten sowie diese um Hilfe beim Betreten der Schaufelgrube helfen. Bei Letzterem wart ihr zuvor auf die echte Hilfe eurer Freunde angewiesen und musstet warten, bis fünf andere Spieler tatsächlich euren Hilferuf beantworteten.
Da die vorherige App grundsätzlich kostenlos war, gab es aber natürlich auch Mikrotransaktionen sowie diverse Abo-Systeme, welche nun ebenfalls verschwunden sind. Zwar kostet die neue Complete-App einmalig Geld, dafür könnt ihr sicher sein, dass danach keine weiteren versteckten Kosten auf euch zukommen. Die zwar im Spiel erhältlichen, jedoch hauptsächlich gegen Echtgeld vertriebenen Blattbons sind den Blattmarken gewichen. Mit diesen könnt ihr euch einige exklusive Items oder Designs für euren Zeltplatz sowie euer Wohnmobil verdienen oder zeitintensive Prozesse im Spiel beschleunigen. Im Gegensatz zu den Blattbons werden euch diese jedoch regelrecht hinterhergeworfen. Für euren persönlichen Helfer, der für euch den Zeltplatz gemanagt und euch auch bei Events unterstützt hat, musstet ihr ein Abo abschließen. Zeitweilig waren sogar zusätzliche Lagerplätze für Items hinter einem Abo-System verborgen. In der Complete-Version sind nun alle Inhalte permanent für euch zugänglich, was mir persönlich viel besser gefällt als der fade Beigeschmack, den das ganze Geld-aus-den-Taschen-zieh-System der vorherigen App im Laufe der Zeit angenommen hatte.
Zu guter Letzt natürlich noch das Beste am Wegfall der Online-Funktionen: auch der Online-Zwang ist damit Geschichte. Wie oft kam es in den vergangenen Jahren vor, dass das Spiel nicht laden konnte, weil gerade meine Internetverbindung am Smartphone schlecht war. Dann hieß es entweder: aktualisieren, aktualisieren, aktualisieren oder die App musste aufgrund des Verbindungsabbruchs gleich ganz neugestartet werden. Zum Glück ist damit nun endlich Schluss.
Unser Fazit
7
Spaßgarant