Test zu G.I. JOE: Wrath of Cobra - Nintendo Switch
Ein Retro-Side-Scrolling Beat ’em Up der alten Schule
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11. Januar 2025 um 12:00 - Niels Uphaus
Auch wenn meine Expertise eher bei Rollenspielen und Shoot ‘em Ups liegt, schaue ich mir ab und an für ntower Titel aus anderen Genres an. Dazu zählt auch G.I. JOE: Wrath of Cobra, ein Retro-Side-Scrolling Beat ’em Up basierend auf dem Kinofilm G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra, der wiederum auf der Action-Figur-Reihe G.I. JOE basiert. Ich habe mich für euch in die Schlacht gestürzt und kann euch nun sagen, ob der Indie-Titel gelungen ist oder ihr besser zu einem anderen Titel des Genres greifen solltet.
Die Welt ist geschockt: Die kriminelle Organisation Cobra hat einige der bekanntesten Wahrzeichen der Zivilisation einfach verschwinden lassen und fordert nun die Weltherrschaft ein. Das kann die bekannteste Heldentruppe G.I. JOE, die Cobra bereits einmal besiegt hat, nicht auf sich sitzen lassen. Und so schlüpft ihr in die Rolle von einem von vier Charakteren aus dem Superhelden-Universum. Diese haben unterschiedliche Werte wie Kraft und Verteidigung und spielen sich somit unterschiedlich. Das habe ich direkt gemerkt, als ich mit Scarlet startete und schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde. Als Einsteigercharakter empfiehlt sich daher auf jeden Fall Snake Eyes oder Duke.
Wie bei vielen Titeln des Side-Scrolling Beat ’em Up-Genres üblich, bewegt ihr euch von links nach rechts. Die Kamera bleibt dann stehen und es ist eure Aufgabe, alle Gegner auf dem Bildschirm auszuschalten, bevor ihr weitergehen könnt. Am Ende der im Durchschnitt zehn Minuten langen Level erwartet euch ein Boss, den es bezwingen gilt, um voranzukommen. Die Ortschaften unterscheiden sich zum Teil drastisch. Mal seid ihr in einer Stadt unterwegs, dann in einer Geheimbasis und auch in antiken Tempeln. Die Variation an Gegnern ist hingegen limitiert. Oftmals haben deren Anzüge nur andere Farben, die auf mehr Kraftpunkte hindeuten. Sie haben allerdings eine Vielzahl an verschiedenen Angriffen. Während viele mit ihren bloßen Fäusten angreifen, gibt es auch Feinde mit Schusswaffen, Handgranaten, Raketenwerfern oder Dynamit.
Während die meisten der Helden mit ihren bloßen Fäusten und Tritten kämpfen, hat der Ninja Snake Eyes ein Katana, mit dem er die Gegner niederstreckt. Eure Gegner könnt ihr entweder mit einem schnellen, aber schwachen Angriff oder aber mit einer stärken, aber langsameren Attacke bekämpfen. Diese fliegen dann durch die Luft, stehen aber, wenn sie noch KP übrighaben, wieder auf. Ihr könnt auch springen, um auszuweichen und von oben anzugreifen, was oftmals hilfreich ist, wenn sich die Soldaten von Cobra schützen. Das Gleiche könnt ihr im Übrigen auch. Mit dem richtigen Timing lässt sich dann sogar ein Konter ausführen. Neben Angriffen im Stehen gibt es andere Varianten von Attacken, wenn ihr rennt und so ganze Gegnermengen aufmischt. Sind genug Gegner bezwungen worden, habt ihr zudem die Chance, einen Spezial-Angriff auszuführen, der deutlich mehr Schaden anrichtet und alle Feinde verletzt. Ab und an trefft ihr auch auf Mini-Bosse wie Roboter, die deutlich mehr Energie haben und ihre Zeit brauchen, bis sie in die Knie gehen.
Werdet ihr zu oft genug getroffen, verliert ihr ein Leben. Sind alle aufgebraucht, wartet der Game Over-Bildschirm auf euch. Glücklicherweise könnt ihr jedes Level, das ihr einmal gelöst habt, erneut auswählen. Innerhalb der Stages findet ihr zudem Heilgegenstände, die eure KP vollständig wiederherstellen, sodass ihr zumindest auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad den Story-Modus abschließen solltet. Bei dem höchsten der vier Schwierigkeitsgrade dürften sich hingegen auch Experten die Zähne ausbeißen. In den Stages könnt ihr auch andere Gegenstände zerstören, um beispielsweise zeitweise keinen Schaden zu nehmen oder aber Waffen mit begrenzter Munition zu finden. Diese werden auch von Gegnern hinterlassen, sollten sie diese gegen euch eingesetzt haben. Diese sind zwar ganz nett, können aber durch einen einfachen Angriff von eurem Gegner auch wieder verloren gehen. Zudem müsst ihr still stehen bleiben, um sie zu verwenden und als wäre das nicht genug, ist die Munition stark begrenzt. In den meisten Fällen habe ich daher trotzdem mit meinen regulären Angriffen weitergekämpft. Besiegt ihr eure Feinde, hinterlassen diese Disketten, mit denen ihr weitere Charaktere oder aber andere Spielmodi, wie einen Arcade-Modus oder einen Boss-Ansturm-Modus, freischalten könnt. Diese sind für meinen Geschmack aber zu teuer. Ihr müsst den Titel sehr oft spielen, bis ihr euch wirklich alles kaufen könnt.
G.I. JOE: Wrath of Cobra nutzt einen Retro-Grafik-Look, der visuell sehr ansprechend ist. Meistens läuft der Titel auch recht flüssig, nur bei einem Level ist die Framerate zum Teil drastisch eingebrochen. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt, da der Titel nun wirklich nicht die volle Performance der Nintendo Switch braucht, um flüssig laufen zu können. Die Musik hat die typischen Superhelden-Themes, wie man sie aus Spielen dieser Art kennt.
Das größte Problem von G.I. JOE: Wrath of Cobra ist wohl seine Durchschnittlichkeit. Der Titel bietet nichts neues, sondern ist durch und durch ein simples Side-Scrolling Beat ’em Up, wie man es auch auf dem NES oder SNES erwarten würde. Zudem ist es eindeutig so, dass manche Charaktere deutlich besser sind als andere. Besonders Scarlet hat einige Schwächen, sodass man glauben könnte, dass die Entwickler sie hassen. Immerhin gibt es einen lokalen Mehrspielermodus mit bis zu vier Charakteren, der allerdings nicht mit einem einzelnen Joy-Con-Controller gespielt werden kann. Ach ja: Ich empfehle euch nicht, Deutsch als Sprache in den Einstellungen zu wählen. Die Übersetzung an sich ist nicht schlecht, aber das Menü-Design und gerade die Dialogfenster sind nicht für die Sprache ausgelegt.
Unser Fazit
6
Überzeugend