Test zu Symphonia - Nintendo Switch
Flüchtiger Platformer mit musikalischem Setting
Es waren einmal vier musikalische Wunderkinder, die das Reich Symphonia gründeten. Es wurde von der Kraft der Musik aufrechterhalten und als die Gründer verschwanden, verstummte die Musik und das Reich begann zu verfallen. In der Zukunft entdeckt einer der Roboter, die als einzige in der trostlosen Welt umherwandern, eine Maske. Mit ihr gelingt es ihm, einen der legendären Musiker erscheinen zu lassen. Ausgestattet mit dem Talent des Geigers Philemon ist es nun an euch, ein neues Sinfonieorchester zusammenzustellen und Symphonia seinen ursprünglichen Glanz zurückzubringen.
Spielerisch gelingt euch dies, indem ihr die Platformer-Passagen des Spiels bewältigt. Zwar sind Präzision sowie schnelle Reflexe gefragt, jedoch empfand ich die Schwierigkeit sowie deren Anstieg im Laufe des Spiels für Spielerinnen und Spieler mit ein wenig Platformer-Erfahrung als sehr angenehm und nahezu immer als fair. Philemon segnet bei jedem Kontakt mit schädlichen Objekten wie Stacheln, Klingen oder anderen Gefahren, die in der Welt von Symphonia überall auf euch lauern, sofort das Zeitliche. Die vielen Checkpoints und kaum vorhandenen Ladezeiten im Falle von Respawns lassen selbst schwierige Abschnitte mit Platforming-Einlagen à la Trial and Error nie in Frust ausarten.
Neben der bereits zu Beginn verfügbaren Fähigkeit "Springen" reihen sich nach und nach weitere Fähigkeiten in Philemons Bewegungsarsenal ein. So kann sich dieser beispielsweise mit seinem Geigenbogen vom Boden abstoßen, um noch höher zu springen. Das erinnert sehr an das Springen mit Dagobert Ducks Stock in der Videospielumsetzung von DuckTales oder an Cranky Kong in Donkey Kong Country: Tropical Freeze. Außerdem kann Philemon langsam an Wänden hinabrutschen, Wandsprünge ausführen, sich von auffällig roten Kissen in verschiedene Richtungen schleudern lassen und sogar mit einem Enterhaken bzw. -bogen an sie heranziehen. Dadurch entwickeln sich im Laufe des Spiels durchaus komplexe Abschnitte, für deren Bewältigung ihr die Fähigkeiten beinahe wie im Schlaf beherrschen müsst.
Mit jedem rekrutierten Musikanten erwarten euch Spielabschnitte, welche jeweils einem bestimmten Thema gewidmet sind. So nutzt ihr beispielsweise die Kraft der Winde, um bei der Suche nach eurem ersten Verbündeten durch ein mit stacheligen Pflanzen überwuchertes Gebiet zu gleiten. In den jeweiligen Bereichen könnt ihr außerdem Notenmünzen im Rahmen zumeist besonders kniffliger Platforming-Einlagen erhalten oder an bestimmten Stellen mit einer Geige spielen, um kleine Bereiche der verfallenen Spielwelt wiederherzustellen. Es gibt noch einige weitere Sammelgegenstände und manche belohnen euch mit besonders wertvollen Fähigkeiten wie dem Doppelsprung oder dem Ändern der Spielgeschwindigkeit in den Einstellungen.
Highlights des Spiels sind zweifelsohne die wunderschöne handgezeichnete Spielwelt und die musikalische Untermalung, welche für eine einladende Atmosphäre sorgt, ohne sich – mit Ausnahme der wenigen Zwischensequenzen – zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Allerdings ist es äußerst schade, dass euch die recht kleine Spielwelt nur rund fünf Stunden in ihren Bann ziehen kann. Obwohl ein Großteil der Handlung ohne Worte auskommt, wurden sämtliche Menütexte und die Introsequenz vollständig ins Deutsche übersetzt, was für kleinere Titel wie Symphonia keine Selbstverständlichkeit ist. Negativ aufgefallen sind hingegen kurze Ruckler, die zwar nicht ständig vorkommen, aber in einem Spiel, das Präzision und schnelle Reflexe verlangt, trotzdem lästig sind. Hin und wieder wurde ich zudem mit einem Bug konfrontiert, welcher Philemon bei Kontakt mit einem schädlichen Objekt an Ort und Stelle einfrieren lässt. Nur die Rückkehr zum Startbildschirm mit anschließendem Laden des Spielstands hilft. Weil dieser Bug bis zur Veröffentlichung des Spiels nicht ausgemerzt wurde und das Komplettieren des Spiels zu einer wahren Geduldsprobe werden lässt, ziehe ich einen Wertungspunkt ab.
Unser Fazit

6
Überzeugend