Spellcaster University

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Test zu Spellcaster University - Nintendo Switch

Hogwarts-Schüler werden zögern

Das Harry Potter-Franchise erfreut sich großer Beliebtheit. Kein Wunder: Das Konzept einer Magieschule, die sich mit den bösen Mächten anlegt, trifft einfach einen zeitlosen Nerv. Mit Hogwarts Legacy erschien in den letzten Jahren ein Spiel, welches direkt in Hogwarts spielt, durch neue Charaktere aber einen neuen Blickwinkel ermöglichte. Entwickler Sneaky Yak Studio schien ebenfalls fasziniert vom Harry Potter-Franchise zu sein und war in der Vergangenheit fleißig am Werkeln. Herausgekommen ist schließlich das Spiel Spellcaster University, welches am 2.5. seinen Weg auf die Nintendo Switch fand. Kann uns das verzaubern können oder wollen wir uns dann doch lieber der Magie fernhalten? Lasst es uns im magischen Test herausfinden!


Trotz durchwachsener Übersetzung sind die Events charmant geschrieben

© Sneaky Yak Studio / Red Art Games

Gleich vorweg: Spellcaster University verfolgt einen ganz anderen Ansatz als Hogwarts Legacy. Wir spielen keinen Schüler an einer Magieschule, sondern sind niemand Geringeres als der Dekan höchstpersönlich! Zu Beginn können wir auswählen, ob wir eine „Neue Kampagne“ oder aber „Freies Spiel“ starten wollen. Positiv hervorzuheben hierbei ist, dass wir die Länge der Kampagne beeinflussen können. Von „Normal“ bis „Sehr schnell“ ist alles dabei. Aber: Worum geht es in Spellcaster University eigentlich?


Der Plot ist schnell erzählt. Die Welt wird bedroht vom Dämonenkönig und seinen Schergen. Damit der Dämonenkönig ohne Probleme über die Welt herrschen kann, haben er und seine Armee sämtliche magischen Einrichtungen ausgelöscht. Da wir dem Bösewicht nicht so ohne Weiteres die Weltherrschaft überlassen wollen, gründen wir einfach eine neue Magie-Akademie, wo wir zukünftige Zöglinge in die arkanen Künste einweisen werden. Wir haben ein paar Schuljahre Zeit, bis der Dämonenkönig zu uns gestoßen ist. Ist er da, zerstört er unsere Einrichtung und wir fangen wieder von Neuem an. Keine Sorge, irgendwann werdet ihr die Kampagne schon noch durchgespielt haben, aber bis dahin werden ein paar Stunden vergehen. Erst einmal wählt ihr auf einer Karte aus, wo eure zukünftige Schule überhaupt gebaut werden soll. Je nach Ort winken dabei andere Boni für euch.


Nach und nach verbessert ihr eure Schule, die Grafik verbessert sich jedoch nicht

© Sneaky Yak Studio / Red Art Games

Habt ihr euch für eine Fläche entschieden, geht es auch schon los. Das Geschehen läuft in Echtzeit ab. Wenn wir genügend Geld angesammelt haben, können wir neue Karten kaufen, mit denen wir neue Einrichtungen oder andere nützliche Funktionen freischalten können. Diese Karten sind Lizenzen für die zahlreichen Funktionen im Spiel, ihr kauft also damit die Gebäude und die Einrichtungen. Hier gefällt mir, dass wir wirklich jederzeit unsere Akademie ausbauen können. Ausbauen ist auch das richtige Wort, denn das oberste Ziel ist es, dass unsere Magieschule immer größer und mächtiger wird. Daher ist es wichtig, dass wir, wie die Hogwarts-Schule aus dem Harry Potter-Franchise, immer wieder neue Häuser erschaffen.


Neue Häuser bieten nämlich auch Kapazitäten für neue Schüler und Lehrer. Das ist wichtig, da wir immer wieder mit neuen Schüler-Bewerbungen konfrontiert werden. Man kann also nicht sagen, dass keiner in diesem Land mehr Magie lernen möchte. Wir müssen bei der Bewerbung im Vorfeld aber abwägen, für welches Haus sich der zukünftige Sprössling besonders gut eignen würde. Sie alle kommen nämlich mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen daher, die sich mal mehr oder weniger mit den Häusern decken. Ihr werdet zu jeder Zeit mit zahlreichen Beschreibungen und Zahlen konfrontiert, die euch eher verwirren, als dass sie euch weiterbringen werden. Zumindest mir ging es anfangs so. Und genau das trübt den Spielspaß leider enorm.


Es dauert seine Zeit, bis man das Spiel und alle Funktionen verstanden hat


Ganz oft im Spiel werdet ihr mit Events zu tun haben. Öfter, als es dem einen oder anderen lieb ist. In diesen Events müsst ihr entscheiden, wie ihr reagieren möchtet. Nach jeder getätigten Entscheidung werdet ihr zwar belohnt, müsst aber immer einen Preis zahlen. Hier müsst ihr selbst abwägen, was euch wichtig ist. Ignoriert ihr beispielsweise Hilfegesuche örtlicher Bauern und wollt lieber effektiver Geld verdienen? Dann entscheidet euch dagegen und ihr werdet mit mehr Geld belohnt werden. Der Preis jedoch ist, dass euer Ansehen in der Umgebung sinkt, was dafür sorgen könnte, dass sich weniger Schüler bei euch bewerben werden. Das ist der Aspekt, der mir am Spiel fast schon mit am besten gefallen hat: Entscheidungen mit Konsequenzen, die wir selbst beeinflussen können. Es gibt keine Entscheidung, die nur Vorteile bringt, alles beeinflusst sich gegenseitig.


Wir dürfen sehr viel entscheiden, besonders wichtig sind dabei die Schülerbewerbungen

© Sneaky Yak Studio / Red Art Games

Verschiedene Räume kommen mit unterschiedlichen Funktionen daher. Der Speisesaal beispielsweise hebt die Moral und senkt die Hunger-Anzeige unserer Schösslinge. Das ist gut, da sie so natürlich dem Unterricht besser folgen können. Logisch, denn wer nichts im Bauch hat, der kann auch nichts leisten! Neben den Räumen schalten wir auch noch viele andere nützliche Dinge für unser zukünftiges Magieimperium frei. Mein Favorit: Die Hauskatze! Katzen werten einfach jedes Spiel auf. Auch hier sorgt die Katze dafür, dass die Moral unserer Lehrlinge dauerhaft hoch bleibt. Das Schöne ist, dass sich die Entwickler wirklich Gedanken darum gemacht haben, eine möglichst authentische Simulation zu erschaffen. So dürfen wir nach ein paar Jahren entscheiden, ob wir den zukünftigen Karrierewunsch unserer Schüler bewilligen oder nicht. Es gibt dabei keine guten oder schlechte Berufungen, jede Perspektive bietet ihre ganz eigenen Boni, die wiederum unserer Einrichtung zugutekommen.


Die zuvor genannte Moral ist nicht nur wichtig für die Ausbildung, sondern auch die Konfrontationen mit den Monstern und Dungeon-Ausflüge. Hin und wieder kommt es vor, dass wir ins Visier von Orks geraten, die unsere Schule brennen sehen wollen. Da ist es nützlich, wenn unsere Schüler motiviert genug sind, sich ihnen tapfer entgegenzustellen. Optional können wir unsere Schösslinge auch in die umliegenden Dungeons schicken, um ein bisschen Geld in die Schulkasse zu spülen. Das alles findet leider komplett automatisiert statt. Hier hätte ich mir ein direktes Eingreifen gewünscht. Das kann ich generell über das ganze Spiel sagen: Es fehlt einfach an Action, an Biss, an Magie. Schade ist auch, dass die Gefechte schneller vorbei sind, als man gucken kann. Ich weiß zwar nicht, ob es an mir lag, aber die Auseinandersetzungen waren überhaupt keine Probleme für meine Schüler. Man sollte in der Hinsicht also nicht zu viel erwarten. Ja, es gibt Ork-Action, aber in der Zeit dürft ihr auch entspannt euer Butterbier zu Ende trinken.


Wer mag, kann sich auch mit anderen Fraktionen zusammenschließen, sogar mit den verhassten Orks!

© Sneaky Yak Studio / Red Art Games

Das größte Problem von Spellcaster University ist leider, dass es so gut wie nichts erklärt.

Zu Beginn einer Kampagne könnt ihr zwar auswählen, ob ihr das Tutorial spielen wollt, aber ganz ehrlich: In den paar Textboxen werdet ihr so gut wie gar nichts vom Spiel verstehen. Wenn es hochkommt, dann werdet ihr drei Minuten Text lesen und dann direkt ins Spiel entlassen. Ihr seid also wohl oder übel dazu angehalten, euch selbst durch

das Spiel zu fuchsen. Und das ist gar nicht mal so leicht, wie man meinen mag.


Viele Funktionen und Statistiken sind in den Menüs regelrecht versteckt, nicht selten werdet ihr damit beschäftigt sein, zu schauen, wo man eine bestimmte Information nachlesen kann.

Da hilft es auch nicht, dass die Frequenz der Events sehr unregelmäßig ist und gerade, wenn ihr etwas Bestimmtes nachschauen wollt, werdet ihr ständig unterbrochen und müsst beispielsweise entscheiden, ob Sieglinde das Haus wechseln darf oder nicht. Den Dreh, wie alles genau funktioniert, werdet ihr erst nach einiger Zeit raushaben. Bis dahin wird der ein oder andere aber schon längst das Interesse verloren haben. Optisch ist Spellcaster University nicht besonders imposant. Man sieht direkt, dass es von einem kleinen Studio entwickelt wurde. Die Optik der Spielkarten gefällt mir zwar, da alles so einen märchenhaften Pen and Paper-Charme hat, aber alles, was animiert ist, kann leider überhaupt nicht überzeugen. Außer Menüs und eurem kleinen Schulgelände werdet ihr aber eh nicht viel im Spiel sehen. Auch die Hintergrundmusik empfand ich nach einigen Stunden eher störend als bereichernd.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Julian Szameitat

Spellcaster University hat ein paar echt schöne Ideen im Gepäck. Eine Magieschule zu leiten und viele Sachen zu entscheiden, macht auf jeden Fall Spaß. Bis man aber wirklich alles verinnerlicht hat, vergehen ein paar Stunden. Und das ist der Knackpunkt des Spieles: Es wirft dich direkt ins kalte Wasser und erklärt rein gar nichts. Dabei ist das Spiel auch für Neulinge sehr interessant – aber nur, wenn man so lange durchhält. Schwierig ist Spellcaster University nämlich nicht. Besonders ärgerlich finde ich, dass viele Funktionen hinter verschachtelten Menüs versteckt sind. Mir persönlich fehlt auch so ein bisschen der „Biss“, diese gewisse Magie. Wer aber auf leichte Simulations-Kost steht, sich gerne in Menüs reinfuchst und schon immer mal eine Magieschule wie Hogwarts leiten wollte, darf ganz vorsichtig einen Blick in die magischen Hallen riskieren.
Mein persönliches Highlight: Das Freischalten lustiger Objekte wie die Hauskatze oder die Kaffeemaschine

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