Test zu The Legend of Zelda: Breath of the Wild - Nintendo Switch 2 Edition - Nintendo Switch 2
Vom Launch-Titel zum Launch-Titel: Eine Legende kehrt als verbesserte Fassung zurück
Wenn ein Titel den Launch der Nintendo Switch im Jahr 2017 geprägt hat, dann The Legend of Zelda: Breath of the Wild. Das über Jahre heiß ersehnte Action-Adventure transformierte das Land Hyrule in eine offene Welt und setzte dabei neue Maßstäbe für die Serie sowie das Genre an sich. Gut acht Jahre später feiert nun der Nachfolger der erfolgreichen Hybridkonsole seine Veröffentlichung – die Nintendo Switch 2. Dabei kommt es einem bei einem bestimmten Launchtitel fast ein wenig so vor, als wäre man in der Zeit zurückgereist, denn auch der Start der neuen Konsole des japanischen Videospielgiganten wird von The Legend of Zelda: Breath of the Wild begleitet. Als Nintendo Switch 2 Edition neu aufgelegt, entführt euch der Titel erneut in das Hyrule, in dem vor 100 Jahren die Verheerung Ganon gewütet hat, diesmal jedoch mit verbesserter Grafik sowie neuen Funktionen über die Nintendo Switch-App. Im folgenden Test gehen wir lediglich auf die Neuerungen der Nintendo Switch 2 Edition ein. Wenn ihr mit dem ursprünglichen Spiel noch nicht vertraut seid, empfehlen wir euch vorab, unseren Test aus dem Jahr 2017 dazu anzusehen.
Zweifellos das Highlight des Nintendo Switch 2-Upgrades sind die Verbesserungen im Bereich Grafik und Performance. Neben einer höheren Auflösung von bis zu 4K, je nachdem, wie ihr den TV-Modus eurer Konsole einstellt, sowie einer höheren und vor allem stabilen Bildfrequenz unterstützt die Nintendo Switch 2 Edition auch HDR. Wer meine Tests kennt, weiß vermutlich, dass Grafik für mich nicht den höchsten Stellenwert besitzt, solange der Spielspaß gewährleistet ist. Im direkten Vergleich zur Originalfassung auf der Nintendo Switch bin aber selbst ich vom grafischen Upgrade auf der neuen Hardware beeindruckt. Breath of the Wild sieht in der Nintendo Switch 2 Edition so aus und läuft so, wie es von Anfang an hätte sein sollen. Damit möchte ich den einstigen Launchtitel der ersten Hybridkonsole von Nintendo nicht kleinreden, denn er gehört zu meinen liebsten Spielerfahrungen aller Zeiten. Dennoch lässt sich nicht verleugnen, dass das Spiel an gewissen Stellen mit deutlich sichtbaren Einbrüchen der Framerate zu kämpfen hatte. Davon konnte ich bei meiner Rückkehr nach Hyrule in der Nintendo Switch 2 Edition nichts mehr feststellen. Es ist durchaus beeindruckend, wir gut der Titel mit seinem wie ich finde, zeitlosen Artstyle nun aussieht und läuft.

Im direkten Vergleich sticht sofort die höhere Auflösung ins Auge. Die Bildrate können wir euch per Screenshot leider nicht demonstrieren ...
© Nintendo; Bildmontage: © ntower
Über den Bildschirm der Nintendo Switch 2 wurde bereits viel berichtet, aber dennoch muss man das Gerät in den Händen halten, um sich von dessen Qualität sowie der HDR-Unterstützung zu überzeugen. Egal ob am TV oder im Handheld-Modus, die Spielwelt wirkt schärfer, kontrastreicher und lebhafter als noch auf der originalen Nintendo Switch. Eigentlich plante ich zunächst nur eine kurze Rückkehr in die Welt von Hyrule, um einen knappen Test der neuen Features für euch vorzubereiten. Doch an der verbesserten Grafik kann man sich kaum sattsehen, weshalb ich entsetzt feststellen musste, wie schnell ich direkt wieder für mehrere Stunden in der Spielwelt versunken war. Abseits der Optik haben sich aber auch die Ladezeiten des Spiels deutlich verkürzt. Während Schnellreisen oder das Betreten von Schreinen auf der Nintendo Switch ganz schön lange dauerten, haben sich die Wartezeiten nun gefühlt mindestens halbiert. So lässt sich die gewaltige Spielwelt noch flüssiger erkunden.
Nintendo hat sich außerdem noch einem Problem angenommen, welches mich auf der Nintendo Switch gestört hatte: Eine zweite Speicherdatei wurde in der Nintendo Switch 2 Edition hinzugefügt. So könnt ihr entweder euren vorhandenen Spielstand weiterspielen oder aber das Abenteuer noch einmal ganz von vorne erleben. Zuvor war dies nur möglich, indem ihr entweder euren alten Spielstand überschreiben musstet oder das Spiel mit einem anderen Nutzerprofil startetet. Solche kleinen Details zeigen, dass Nintendo sich Gedanken darüber gemacht hat, welche Features einen echten Mehrwert in der Nintendo Switch 2 Edition bieten. Eine ganze Handvoll weiterer Features stelle ich euch im Folgenden noch näher vor. Dafür müssen wir aber das Spiel selbst verlassen ...
Neben den optischen Verbesserungen und Performance-Upgrades bringt die Nintendo Switch 2 Edition von The Legend of Zelda: Breath of the Wild auch eine ganze Ladung neuer Funktionen mit sich. Diese sind jedoch nicht vollends in das Spiel selbst integriert, sondern erfordern die Nintendo Switch-App für euer Smartphone oder Tablet. Hier findet ihr nämlich ab sofort den neuen Service „Zelda Notes“, welchen ihr nutzen könnt, wenn ihr die Nintendo Switch 2 Edition des Spiels startet und eure Konsole mit dem Internet verbunden ist. Eine aktive Nintendo Switch Online-Mitgliedschaft wird übrigens nicht benötigt. Was ein wenig an die merkwürdige Entscheidung, Features von Nintendo Switch-Spielen wie Splatoon 2 bzw. 3 oder Super Smash Bros. Ultimate auf euer Smart-Gerät auszulagern, erinnert, bringt tatsächlich so manch nützliche Funktion, für die es sich tatsächlich lohnt, ein kompatibles Gerät beim Spielen neben euch zu haben.

Die Audio-Erinnerungen bescheren euch über 100 neue Einblicke in die Gedanken von Prinzessin Zelda
© Nintendo; Bildmontage: © ntower
Highlight der App ist mit Sicherheit das sogenannte „Entdecker-Navi“, welches euch zu bestimmten Orten und Objekten in der gewaltigen Spielwelt navigieren kann – und das sogar mit Sprachausgabe. Sollten euch also beispielsweise noch ein paar Krog-Samen fehlen, um eure Taschen zu erweitern oder euch die „ultimative“ Belohnung von Maronus abzuholen, könnt ihr eure Krog-Maske in die Tonne treten und euch stattdessen bequem ans Ziel führen lassen. Außerdem wurden dem Spiel neue Erinnerungen hinzugefügt, jedoch nicht so, wie ihr es gewohnt seid. An bestimmten Orten im Spiel könnt ihr euch in Zelda Notes neue Audio-Erinnerungen von Prinzessin Zelda in ihrer bekannten Synchronstimme anhören. Dadurch erfahrt ihr noch mehr über die Welt, die ihr vielleicht bereits wie eure Westentasche kanntet, nun aber neue Details für euch bereithält.
Ein Achievement-System, wie es auf Konkurrenzplattformen seit Jahren verfügbar ist und sich viele Nintendo-Fans sehnlichst wünschen, wurde bislang auch für die Nintendo Switch 2 nicht angekündigt. Ob die neuen Medaillen, welche ihr euch unter „Mein Profil“ in den Zelda Notes verdienen könnt, über das Fehlen von Achievements auf der Konsole selbst hinwegtäuschen können, muss jeder selbst entscheiden. Ich persönlich sehe mich schon fleißig alle Medaillen sammeln, bevor ich meine Rückkehr nach Hyrule zu Ende bringe. Eure Spieldaten könnt ihr immerhin auch mit Spielern weltweit vergleichen. Auch zur Verwendung von amiibo-Figuren sammelt Zelda Notes Daten. Nutzt ihr eine Figur fünfmal, dürft ihr die übliche Begrenzung von einer Nutzung pro Tag umgehen und die Figur ein zweites Mal einscannen, was den Erhalt bestimmter Belohnungen vereinfachen kann.

Mit der QR-Item-Box könnt ihr Items in Zelda Notes verstauen, herausnehmen, versenden und empfangen
© Nintendo; Bildmontage: © ntower
Apropos Belohnungen: Nutzt ihr die Zelda Notes regelmäßig, könnt ihr euch einen Tagesbonus verdienen. Dieser wählt zufällig aus einer Liste bestimmter Effekte aus, die eurem Item-Menü im Spiel hinzugefügt werden. Darunter sind Boni, welche ihr auch durch den Verzehr von Gerichten erhalten könnt, aber auch neue, nützliche Effekte, wie die Wiederherstellung der Haltbarkeit eurer Ausrüstung. Interessant ist auch die Nutzung von QR-Codes zum Teilen von Spielinhalten. Mit der „QR-Item-Box“ könnt ihr bis zu zehn unterschiedliche Items pro Tag verpacken und in die App hochladen. Diese könnt ihr dann nach Belieben wieder herausnehmen oder auch per QR-Code mit anderen Spielern teilen, die diese Items, darunter Verbrauchsgegenstände, aber auch Ausrüstung dann in ihr Spiel laden können. Zu guter Letzt gibt es noch das „Bilder-Studio“, mit dem ihr Screenshots aus eurem Abenteuer in Hyrule zuschneiden und verzieren könnt. Außerdem könnt ihr sie mit den zuvor erwähnten QR-Codes versehen, um diese ansprechender mit anderen Nutzern zu teilen.
Wie praktisch es nun ist, für diese ganzen neuen Features eine App für Smart-Geräte nutzen zu müssen, ist Ansichtssache. Dass sich Nintendo über acht Jahre nach dem ursprünglichen Release des Spiels aber so viel Mühe gibt, dem Titel neues Leben in Form neuer Inhalte und Features einzuhauchen, ist definitiv sehr löblich. Somit kauft ihr euch mit der Nintendo Switch 2 Edition also nicht nur ein simples optisches Upgrade, sondern gewinnt eine ganze Menge Mehrwert, den die neue, überlegenere Fassung von The Legend of Zelda: Breath of the Wild mit sich bringt. Wer das Spiel bereits auf der Nintendo Switch besitzt, hat außerdem die Möglichkeit, kostengünstig auf die neue Version zu upgraden. Abonnenten von Nintendo Switch Online + Erweiterungspaket dürfen sich sogar umsonst über das Upgrade freuen, da dieses auf der Nintendo Switch 2 im erweiterten Abo inkludiert ist. Worauf wartet ihr also noch? Auf (zurück) nach Hyrule!
Unser Fazit

10
Meisterwerk