Test zu The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom - Nintendo Switch 2 Edition - Nintendo Switch 2
Upgrade zum Launch der Nintendo Switch 2: Das legendäre Sequel von Breath of the Wild erhält einen Neuanstrich
Aus acht Jahren Nintendo Switch sind so einige Titel fest in meinem Gedächtnis zurückgeblieben, da sie für mich zu den absoluten Highlights auf Nintendos erster Hybridkonsole zählen. Dazu gehören die beiden großen 3D-Ableger der The Legend of Zelda-Reihe. Während Breath of the Wild das Launch-Jahr prägte wie kein anderer Titel, erhielten wir 2023 mit Tears of the Kingdom einen direkten Nachfolger zum einstigen Meisterwerk, welchen viele sogar noch besser als den Vorgänger finden. Das über Jahre heiß ersehnte Sequel erweiterte die Welt von Hyrule um zwei weitere Ebenen: die Himmelsinseln sowie den düsteren Untergrund. Kaum zu glauben, dass es schon wieder fast zwei Jahre her ist, als ich mich das letzte Mal in diese Version von Hyrule begab. Daher ist es umso erfreulicher, dass mit dem Launch von Nintendos neuester Konsole auch The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom eine Nintendo Switch 2 Version erhält. In dieser entführt euch das Action-Adventure erneut in das Hyrule, welches vom mächtigen Dämonenkönig ins Chaos gestürzt wurde, diesmal jedoch mit verbesserter Grafik sowie neuen Funktionen über die Nintendo Switch-App. Im folgenden Test gehen wir lediglich auf die Neuerungen der Nintendo Switch 2 Edition ein. Wenn ihr mit dem ursprünglichen Spiel noch nicht vertraut seid, empfehlen wir euch vorab, unseren Test aus dem Jahr 2023 dazu anzusehen.
Zweifellos das Highlight des Nintendo Switch 2-Upgrades sind die Verbesserungen im Bereich Grafik und Performance. Neben einer höheren Auflösung von bis zu 4K, je nachdem, wie ihr den TV-Modus eurer Konsole einstellt, sowie einer höheren und vor allem stabilen Bildfrequenz unterstützt die Nintendo Switch 2 Edition auch HDR. Wer meine Tests kennt, weiß vermutlich, dass Grafik für mich nicht den höchsten Stellenwert besitzt, solange der Spielspaß gewährleistet ist. Im direkten Vergleich zur Originalfassung auf der Nintendo Switch bin aber selbst ich vom grafischen Upgrade auf der neuen Hardware beeindruckt. Tears of the Kingdom sieht in der Nintendo Switch 2 Edition noch einmal besser aus und läuft flüssiger als es auf der betagten Nintendo Switch der Fall war. Zwar hatte Nintendo bei der Erstveröffentlichung exzellente Arbeit geleistet, um mit dem Sequel alles aus der zu diesem Zeitpunkt über sechs Jahre alten Konsole herauszuholen, aber an gewissen Stellen ließ sich dann doch nicht über deutlich sichtbare Einbrüche der Framerate hinwegtäuschen. Davon konnte ich bei meiner Rückkehr nach Hyrule in der Nintendo Switch 2 Edition nichts mehr feststellen. Es ist sehr erfreulich, den Titel nun so zu sehen, wie ich mir ihn von Anfang an gewünscht hätte.

Im direkten Vergleich sticht sofort die höhere Auflösung ins Auge. Die Bildrate können wir euch per Screenshot leider nicht demonstrieren ...
© Nintendo; Bildmontage: © ntower
Über den Bildschirm der Nintendo Switch 2 wurde bereits viel berichtet, aber dennoch muss man das Gerät in den Händen halten, um sich von dessen Qualität sowie der HDR-Unterstützung zu überzeugen. Egal ob am TV oder im Handheld-Modus, die Spielwelt wirkt schärfer, kontrastreicher und lebhafter als noch auf der originalen Nintendo Switch. Eigentlich plante ich zunächst nur eine kurze Rückkehr in die Welt von Hyrule, um einen knappen Test der neuen Features für euch vorzubereiten. Doch an der verbesserten Grafik kann man sich kaum sattsehen, weshalb ich entsetzt feststellen musste, wie schnell ich direkt wieder für mehrere Stunden in der Spielwelt versunken war. Abseits der Optik haben sich aber auch die Ladezeiten des Spiels deutlich verkürzt. Während Schnellreisen oder das Betreten von Schreinen auf der Nintendo Switch ganz schön lange dauerten, haben sich die Wartezeiten nun gefühlt mindestens halbiert. So lässt sich die gewaltige Spielwelt noch flüssiger erkunden.
Nintendo hat sich außerdem noch einem Problem angenommen, welches mich auf der Nintendo Switch gestört hatte: Eine zweite Speicherdatei wurde in der Nintendo Switch 2 Edition hinzugefügt. So könnt ihr entweder euren vorhandenen Spielstand weiterspielen oder aber das Abenteuer noch einmal ganz von vorne erleben. Zuvor war dies nur möglich, indem ihr entweder euren alten Spielstand überschreiben musstet oder das Spiel mit einem anderen Nutzerprofil startetet. Solche kleinen Details zeigen, dass Nintendo sich Gedanken darüber gemacht hat, welche Features einen echten Mehrwert in der Nintendo Switch 2 Edition bieten. Eine ganze Handvoll weiterer Features stelle ich euch im Folgenden noch näher vor. Dafür müssen wir aber das Spiel selbst verlassen ...
Neben den optischen Verbesserungen und Performance-Upgrades bringt die Nintendo Switch 2 Edition von The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom auch eine ganze Ladung neuer Funktionen mit sich. Diese sind jedoch nicht vollends in das Spiel selbst integriert, sondern erfordern die Nintendo Switch-App für euer Smartphone oder Tablet. Hier findet ihr nämlich ab sofort den neuen Service „Zelda Notes“, welchen ihr nutzen könnt, wenn ihr die Nintendo Switch 2 Edition des Spiels startet und eure Konsole mit dem Internet verbunden ist. Eine aktive Nintendo Switch Online-Mitgliedschaft wird übrigens nicht benötigt. Was ein wenig an die merkwürdige Entscheidung, Features von Nintendo Switch-Spielen wie Splatoon 2 bzw. 3 oder Super Smash Bros. Ultimate auf euer Smart-Gerät auszulagern, erinnert, bringt tatsächlich so manch nützliche Funktion, für die es sich tatsächlich lohnt, ein kompatibles Gerät beim Spielen neben euch zu haben.

Die KI-Stimme kann euch zu einer Vielzahl verschiedener Ziele und Sammelobjekte in Hyrule lotsen
© Nintendo; Bildmontage: © ntower
Highlight der App ist mit Sicherheit das sogenannte „Entdecker-Navi“, welches euch zu bestimmten Orten und Objekten in der gewaltigen Spielwelt navigieren kann – und das sogar mit Sprachausgabe. Sollten euch also beispielsweise noch ein paar Krog-Samen fehlen, um eure Taschen zu erweitern oder euch die „ultimative“ Belohnung von Maronus abzuholen, könnt ihr eure Krog-Maske in die Tonne treten und euch stattdessen bequem ans Ziel führen lassen. Außerdem wurden dem Spiel neue Erinnerungen hinzugefügt, jedoch nicht so, wie ihr es gewohnt seid. An bestimmten Orten im Spiel könnt ihr euch in Zelda Notes neue Audio-Erinnerungen von Prinzessin Zelda und anderen Charakteren in ihren bekannten Synchronstimmen anhören. Dadurch erfahrt ihr noch mehr über die Welt, die ihr vielleicht bereits wie eure Westentasche kanntet, nun aber neue Details für euch bereithält.
Ein Achievement-System, wie es auf Konkurrenzplattformen seit Jahren verfügbar ist und sich viele Nintendo-Fans sehnlichst wünschen, wurde bislang auch für die Nintendo Switch 2 nicht angekündigt. Ob die neuen Medaillen, welche ihr euch unter „Mein Profil“ in den Zelda Notes verdienen könnt, über das Fehlen von Achievements auf der Konsole selbst hinwegtäuschen können, muss jeder selbst entscheiden. Ich persönlich sehe mich schon fleißig alle Medaillen sammeln, bevor ich meine Rückkehr nach Hyrule zu Ende bringe. Eure Spieldaten könnt ihr immerhin auch mit Spielern weltweit vergleichen. Auch zur Verwendung von amiibo-Figuren sammelt Zelda Notes Daten. Nutzt ihr eine Figur fünfmal, dürft ihr die übliche Begrenzung von einer Nutzung pro Tag umgehen und die Figur ein zweites Mal einscannen, was den Erhalt bestimmter Belohnungen vereinfachen kann.

Mit der QR-Bautomatik könnt ihr Kreationen wie dieses Hover Bike mit anderen teilen, einscannen und an euer Spiel senden
© Nintendo; Bildmontage: © ntower
Apropos Belohnungen: Nutzt ihr die Zelda Notes regelmäßig, könnt ihr euch einen Tagesbonus verdienen. Dieser wählt zufällig aus einer Liste bestimmter Effekte aus, die eurem Item-Menü im Spiel hinzugefügt werden. Darunter sind Boni, welche ihr auch durch den Verzehr von Gerichten erhalten könnt, aber auch neue, nützliche Effekte, wie die Wiederherstellung der Haltbarkeit eurer Ausrüstung. Interessant ist auch die Nutzung von QR-Codes zum Teilen von Spielinhalten. Sicherlich habt ihr die zahlreichen Kreationen, welche Spieler mit der Ultra-Hand und Bautomatik geschaffen haben, in den sozialen Medien bewundert und – je nachdem, wie gut deren Entstehungsprozess zu sehen war – nachgebaut. Die neue Funktion „QR-Bautomatik“ lässt euch eure Kreationen per QR-Code mit anderen Spielern auf der ganzen Welt teilen. Bis zu 60 Stück davon könnt ihr in Zelda Notes speichern und an euren Spielstand senden. Mit der „QR-Item-Box“ könnt ihr außerdem bis zu zehn unterschiedliche Items pro Tag verpacken und in die App hochladen. Diese könnt ihr dann nach Belieben wieder herausnehmen oder auch per QR-Code mit anderen Spielern teilen, die diese Items, darunter Verbrauchsgegenstände, aber auch Ausrüstung dann in ihr Spiel laden können. Zu guter Letzt gibt es noch das „Bilder-Studio“, mit dem ihr Screenshots aus eurem Abenteuer in Hyrule zuschneiden und verzieren könnt. Außerdem könnt ihr sie mit den zuvor erwähnten QR-Codes versehen, um diese ansprechender mit anderen Nutzern zu teilen.
Wie praktisch es nun ist, für diese ganzen neuen Features eine App für Smart-Geräte nutzen zu müssen, ist Ansichtssache. Dass sich Nintendo nach dem ursprünglichen Release des Spiels aber so viel Mühe gibt, dem Titel neues Leben in Form neuer Inhalte und Features einzuhauchen, ist definitiv sehr löblich. Somit kauft ihr euch mit der Nintendo Switch 2 Edition also nicht nur ein simples optisches Upgrade, sondern gewinnt eine ganze Menge Mehrwert, den die neue, überlegenere Fassung von The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom mit sich bringt. Wer das Spiel bereits auf der Nintendo Switch besitzt, hat außerdem die Möglichkeit, kostengünstig auf die neue Version zu upgraden. Abonnenten von Nintendo Switch Online + Erweiterungspaket dürfen sich sogar umsonst über das Upgrade freuen, da dieses auf der Nintendo Switch 2 im erweiterten Abo inkludiert ist. Worauf wartet ihr also noch? Auf (zurück) nach Hyrule!
Unser Fazit

10
Meisterwerk