Test zu NBA Bounce - Nintendo Switch

Basketball-Spaß für die ganze Familie?

Basketball-Spiele gibt es im Prinzip schon fast seit Stunde null der Videospiel-Geschichte und auch Titel mit einer NBA-Lizenz muss man nicht lange suchen. Bei NBA Bounce richten sich die Entwickler allerdings nun bewusst an eine etwas jüngere Zielgruppe und stellen folgende Prämisse auf: Basketball trifft auf Arcade-Spaß. In diesem Spiel soll gedribbelt, gedunkt und gelacht werden – ohne lange Einarbeitungsphase. Doch ob der bunte Sporttitel auf der Nintendo Switch 2 auch wirklich drei Punkte wirft oder doch daneben zielt, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Grafik ist simpel, aber charmant

„Keine Story, nur Action“ könnte das Motto dieses Spiels lauten. Direkt nach dem Startbildschirm geht es zur Sache: Du wählst dein Lieblingsteam, bekommst gleich eine deutsche Sprachausgabe („Willkommen bei …“) – was tatsächlich ideal für Kinder ist, die noch nicht lesen können – und schon bist du im Spiel. Für deinen Familienabend mit dem Sohn im Kindergarten-Alter und der kleinen Schwester heißt das: keine langen Einführungen, kein Warten, sondern einfach loslegen.

Und genau das ist auch einer der zentralen Ansätze von NBA Bounce – ein familienfreundliches Arcade-Basketball-Erlebnis mit offizieller Lizenz, das sich bewusst nicht mit harten Simulationen wie etwa einer NBA 2K26 messen will. Für sehr junge Kinder geht das Ganze dann aber doch etwas zu schnell und der Einstieg mit der Sprachausgabe ist zwar nett, aber leider bei weitem nicht ausreichend. Die Hilfe eines Erwachsenen ist hier also unverzichtbar.

Der Einstieg ins Geschehen gelingt schnell: Ein kurzes Tutorial erklärt die Steuerung, danach geht es sofort los. Die deutsche Sprachausgabe ist auch bei der Teamwahl wieder vorhanden, aber im relativ textlastigen Menü mit großer Auswahl für einen Arcade-Titel ist leider nichts vertont. Die Design-Entscheidungen für die gewollte Zielgruppe ist also leider nicht immer konsequent umgesetzt.

Die Steuerung ist wiederum bewusst einfach gehalten – also natürlich perfekt für Einsteiger und Kinder: Dribbeln, Passen, Werfen, Dunken – das war es auch schon. Man braucht nur ein paar wenige Tasten und auch keine Kombinationen müssen ausgeführt werden. Alles reagiert schnell und unmittelbar, so wie es sich für einen Arcade-Titel eben gehört. Allerdings treten bei dieser starken Reduzierung des Gameplays auch Nachteile auf: Es fehlt Tiefe. Obwohl ein fortgeschrittener Modus angeboten wird, bleibt die Steuerung insgesamt immer sehr simpel und reduziert. Das kann vor allem für Jugendliche und Erwachsene ziemlich schnell etwas langweilig werden.

Wir können unsere eigenen Spieler gestaltet. Allzu sehr dürfen wir uns aber auch hier nicht ausleben

Das Spieltempo hingegen ist sehr hoch, was durchaus wieder zu einer Überforderung führen kann. Auch hier ist das Spiel leider nicht konsequent und wirkt durch die erforderlichen schnellen Reaktionen oft frustrierend. Vor allem, wenn die Computergegner wieder einmal zu schnell und stark spielen, kann das für jüngere Zocker und Zockerinnen sehr demotivierend sein.

Auch gibt es gerade durch die Einfachheit der Steuerung einige Fallstricke, die das Dribbeln in der Praxis zusätzlich erschweren: Wird beispielsweise der Steal-Button zu oft gedrückt und gelingt der Steal, wirft der Spieler mitunter ungewollt direkt auf den Korb – weil die Tastenbelegung identisch ist und im Moment des Ballbesitzes sofort von „Steal“ zu „Werfen“ wechselt. Das sorgt nicht nur bei Kindern für Frust-Momente, denn gerade der Knopf für das Abnehmen des Balles wird im Eifer des Gefechts gerne einmal malträtiert, bis der Korb wackelt.

Nach jedem Match gibt es zufällige Belohnungen wie Trikots – motivierend, wenn auch nicht super tiefgründig und viele der Belohnungen sind leider banal oder machen optisch kaum einen Unterschied. Am meisten können hier wohl die Herausforderungen punkten, an denen wir uns versuchen können und die ebenfalls mit einer Belohnung winken, mit denen wir dann zum Beispiel eigene Spieler personalisieren und so ganze Teams nach unseren Wünschen designen können. Eine nette Spielerei, die allerdings weder besonders inspiriert umgesetzt noch innovativ ist. Im Gegenteil – bei den meisten Sportspielen gehört das eigentlich zum Standard-Repertoire. Wenn auch hier die kleine Besonderheit ist, dass wir nicht nur realistische Elemente zur Auswahl bekommen, sondern auch „lustige“ Hüte, Spuren und so weiter.

Die Effekte im Party-Modus sind ganz nett, aber sehen aufregender aus als sie in der Praxis sind

Modi gibt es wie bereits erwähnt einige: Der Party-Modus beispielsweise glänzt auf dem ersten Blick mit kreativen Ideen wie „Elektroball“, in dem der Spieler mit dem Ball immer mal wieder einen Elektroschock erhält, wenn er den Basketball nicht rechtzeitig abgibt. Ein anderes Beispiel wäre ein Modus mit Wurfzonen, bei dem man Bonuspunkte für einen Treffer erhält – das sorgt für Überraschungen und einen zusätzlichen Spaßfaktor, besonders in einer Mehrspieler-Runde – ist aber unterm Strich auch keine große Revolution und bringt erstaunlich wenig Abwechslung, dafür dass die Namen der Modi ziemlich spektakulär klingen.

Visuell präsentiert sich NBA Bounce verspielt und comichaft – keine fotorealistische Simulation, sondern bunte, fröhliche Farben und für ein Sportspiel übertriebene Animationen. Eine besondere Grafikpracht darf hier aber natürlich niemand erwarten. Die Arenen und die Spieler sehen trotz der charmanten Grafik alle sehr ähnlich aus und so gibt es visuell leider weniger Abwechslung als man bei einem Basketball-Partyspiel erwarten würde. Die Performance auf der Nintendo Switch 2 ist aber glücklicherweise flüssig und erstaunlich hochauflösend, obwohl es sich um ein Nintendo Switch 1-Spiel handelt. Auch Bugs haben wir keine angetroffen.

Die Soundkulisse ist genau so wie man es erwarten würde: Simple Beats und lässige Jazz-Bläser transportieren den Basketball-Spirit auf eine passende Art und Weise. Diese wirken zwar hochwertig, aber einen großen Anspruch darf man hier natürlich abermals nicht haben – weder bei den Musikstücken an sich noch bei deren Vielfalt. Das ist bei einem netten Arcade-Titel aber auch nicht weiter schlimm. Die Soundeffekte unterstützen das Spielgeschehen ebenso passend und werden sicherlich niemandem störend auffallen.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Benjamin Greim

NBA Bounce ist in vielerlei Hinsicht ein Spiel voller guter Ansätze – aber ebenso voller vertaner Chancen. Auf den ersten Blick wirkt alles solide: charmante Comicgrafik, flüssige Performance, saubere Technik und einfache Steuerung. Doch schon nach kurzer Zeit zeigt sich, dass hier vor allem Abwechslung, Spieltiefe und Content fehlen. Auch wenn ein paar Ideen neue Würze bringen, ändert das nichts daran, dass man bald das Gefühl bekommt, alles gesehen zu haben. Hinzu kommen einige fragwürdige Designentscheidungen: Das Spiel richtet sich zwar augenscheinlich an eine jüngere Zielgruppe, überfordert Kinder aber gleichzeitig mit seinem hohen Tempo und anderen Motivationskillern. Für Erwachsene wiederum ist der Titel schlicht zu seicht und repetitiv. Man fragt sich zwangsläufig, für wen NBA Bounce nun eigentlich funktionieren kann und ob die Entwickler sich auf halber Strecke vielleicht einfach nicht mehr getraut haben, noch etwas deutlicher von der herkömmlichen Basketball-Formel abzuweichen. Schade, denn das hätte dem Spiel sicherlich gut getan und dessen eigentliche Prämisse besser umgesetzt. Wer spaßige Sportspiele mit Party-Charakter sucht, ist deshalb weiterhin bei den bekannten Nintendo-Reihen wie Mario Tennis besser aufgehoben. NBA Bounce ist ein netter Versuch, den Klempner vom Thron zu stoßen, doch diesem Spiel müssen wir leider einen Korb geben.

Communitywertung

1 User hat bereits bewertet

Auszeichnungen

NBA Bounce hat von uns bisher keine Auszeichnung erhalten

Kommentare 7

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  • spgt.TREEZ

    Arachnophobiker 30. Oktober 2025 um 09:06

    Bei solchen Games steigt bei mir immer der Wunsch nach einem NBA Street. Man, habe ich das damals geliebt. Das hier werde ich mir allein schon kaufen, weil's kaum Alternativen gibt.

  • Reinsch

    Die kritische Stimme 30. Oktober 2025 um 09:33

    Die alten Basketball Games auf der Nintendo 64 waren so was von episch!

    Das sieht mir zu glattpoliert aus.

  • de Bopa

    Turmheld 30. Oktober 2025 um 09:38

    Arcadige Basketballspiele sind eigentlich super spaßig und ich vermisse sie.

    Egal ob NBA Jam / Hangtime / Playgrounds mit ihrem einfachen Gameplay oder NBA Street mit dem tiefgründigeren Gameplay.

  • VegetaBln

    Dad, Gaming, Martial Arts 30. Oktober 2025 um 09:43

    Na ich bin mal gespannt, wie mir das Spiel demnächst so gefallen wird. :)

  • spgt.TREEZ

    Arachnophobiker 30. Oktober 2025 um 09:54

    Reinsch

    Ich weiß noch wie ich mir damals NBA Jam 99 fürs N64 für 12 DM!! geholt habe. Das war son runter gekommener Laden. Weiß bis heute nicht, ob der Laden nicht irgendwelche krumen Geschäfte am laufen hatte:D


    VegetaBln

    So sieht ein glücklicher Gewinner aus.;)


  • VegetaBln

    Dad, Gaming, Martial Arts 30. Oktober 2025 um 10:01

    Reinsch

    Ich weiß noch wie ich mir damals NBA Jam 99 fürs N64 für 12 DM!! geholt habe. Das war son runter gekommener Laden. Weiß bis heute nicht, ob der Laden nicht irgendwelche krumen Geschäfte am laufen hatte:D


    VegetaBln

    So sieht ein glücklicher Gewinner aus.;)


    Ja absolut. Gekauft hätte ich mir das nicht, aber so sage ich definitiv nicht nein. NBA Hangtime auf N64 habe ich damals richtig gerne gespielt, generell so Arcade Sports sind immer ganz interessant. Aber auch so bin ich bei Sport Spielen nicht abgeneigt. Für XBox habe ich auch das aktuelle WWE und PGA Tour von 2K. Gefallen mir beide auch sehr gut.

  • sladee

    Turmheld 30. Oktober 2025 um 15:33

    Wenn da Ding mal um die 5€ kostet bin ich dabei ;)

    sicherlich ganz spaßig für Zwischendurch

    man kann ja schon froh sein wenn es einen halbwegs vernünftigen Ansatz gibt