Test zu Scribblenauts - Nintendo DS
Unser Test zum Spiel: Scribblenauts
Auf der Gamescom 2009 bekamen wir erstmals direkt beim Publisher Warner Bros das frische DS-Spiel Scribblenauts von einem Entwickler aus dem Team von 5th Cell vorgestellt. Gleich vom ersten Moment an begeisterte die Präsentation durch das genial einfache und dennoch innovative Gameplay. In Scribblenauts kann man angeblich alles auf den Bildschirm zaubern. Wirklich alles?
Das Wort Scribble bedeutet wörtlich übersetzt „Kritzelei“, „Schmiererei“ oder „unsauber Geschriebenes“. Und darum geht es auch in diesem Spiel: Ihr seid der Autor dieser interaktiven Welt. Was ihr auf eurem Screen niederschreibt, wird in dieser Welt erscheinen. Im Mittelpunkt steht der kleine rotmützige Held Maxwell, der in dieser Welt die zahlreichen Geheimnisse und Rätsel lösen möchte, um an die begehrten Starites zu gelangen. Das genial einfache Spielprinzip besteht aus dem Niederschreiben jedes beliebigen Objekts. Holt die Katze vom Dach, indem ihr einen Feuerwehrmann zeichnet oder besiegt den Drachen, indem ihr einen Drachentöter herbeiruft. Die Vorstellungskraft ist die Grenze des Gameplays, auch wenn die Möglichkeiten natürlich irgendwo eingeschränkt sind. Einen Darth Vader oder einen Pornofilm könnt ihr natürlich aus moralischer Sicht und Urheberrechtlichen Dingen nicht herbei zaubern. Auch im religiösen Bereich ist das Spiel eingegrenzt. Doch ein Teufel versus Gott-Fight ist natürlich möglich.
Die Steuerung ist einfach und innovativ, aber leider auch gleichzeitig der elementare Schwachpunkt dieses Spiels. Das Spiel wird komplett via Touchpen auf dem Touchscreen eures DS gesteuert. Nachdem man ein Objekt auf dem Notizblock geschrieben hat, erscheint es und hängt über Maxwells Kopf. Daraufhin zieht man es einfach an eine beliebige Stelle und platziert es dort. Jederzeit ist das Bewegen, Kombinieren oder Ausführen der Objekte möglich. Allerdings reagieren die Objekte auch von selbst. Ein Kammerjäger wird die Biene einfach töten oder ein Hai einen Wal auffressen. Doch das Manko an der Steuerung ist zum einen die manchmal ungenaue Schreiberkennung im Notizblock sowie das hakelige Platzieren der Gegenstände. Oftmals verrutschen die Objekte oder Maxwell rennt über den ganzen Bildschirm und euer erwünschtes Ziel rückt in die Ferne und endet im Feuer der Frustration.
Im Startbildschirm könnt ihr im so genannten Spielplatz eigentlich ohne jegliche Einführung direkt anfangen. Hier ist Maxwell unverwundbar und es steht jedes beliebige Objekt zur Verfügung. Man kann perfekt mit den verschiedenen Dingen herum experimentieren und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Neben dem Spielplatz findet ihr im Hauptmenü noch den primären Herausforderungs-Modus. An dieser Stelle findet ihr ca. 200 Rätsel, die ihr nacheinander knacken müsst. Nach einem ausführlichen, wenn auch etwas langwierigen Tutorial, geht es dann endlich zur Sache. Die ersten Level sind zum eingewöhnen natürlich sehr leicht, doch der Schwierigkeitsgrad steigt schnell und fordert eure Kreativität heraus. Dennoch kann man natürlich nicht unendlich viele Objekte auf den kleinen DS-Bildschirm zaubern. Denn auf dem oberen Bildschirm gibt es eine Anzeige, die die Anzahl der Gegenstände einschränkt. Jeder Level hat dazu noch zwei Varianten parat: Die Rätselvariante und die Aktionsvariante. Im Rätsel bekommt man eine realistische Ausgangssituation mit einem entscheidenden Hinweis, um den Knackpunkt zu lösen. Im Aktionsmodus sieht man den Starite, doch muss Objekte auf den Bildschirm pflanzen, um an den Starite zu kommen. Bei jedem erfolgreichen Abschluss eines Levels bekommt man verschiedene Verdienste, abhängig davon, welche Worte man schreibt und nicht schreibt. Durch die Verdienste erhaltet ihr keine Dollars, sondern Ollars. Mit den Ollars könnt ihr neue Level und Welten erwerben, sowie einige Avatare und Musikstücke im Ollar-Laden ergattern.
Ein weiterer großer Bestandteil des Spiels ist der Level-Editor. Ihr schnappt euch ein bereits frei gespieltes Level und könnt es nach Belieben verändern und abspeichern. Der Clou bei der Sache ist, dass ihr eure Level mit einem Freund via Wi-Fi Connection oder einer direkten drahtlosen Verbindung austauschen könnt. Auch wenn der Level-Editor nicht besonders spektakulär monströs ist, wird durch die unendliche Vielfalt der Wörter einiges an Langzeitmotivation geboten. Besonders, wenn euer Freund über euer skurriles Rätsel grübeln muss.
Mehr als 35 süße Ohrwürmer tummeln sich auf dem Modul und wollen irgendwann nicht mehr aus dem Gehör flüchten. Dazu passen sie sehr gut zu den jeweiligen Settings Dann gibt es auch noch die lustigen, einfallsreichen Sounds für die zahlreichen Objekte. Hier schreit ein T-Rex oder da summen kleine Ufos, die mit Aliens besetzt sind. Zwar wiederholen sich die Soundeffekte des öfteren, doch besitzt die gesamte musikalische Untermalung einen eigenen Stil, den man nicht mehr so schnell vergessen wird.
Der Papier-Look passt perfekt zum Spielgeschehen und besitzt einen gewaltigen Wiedererkennungswert. Unseren kleinen Helden mit der roten Mütze muss man einfach lieb haben, egal, ob er eine Atombombe zündet oder ein Pflänzchen gießt. Das Spiel gewinnt natürlich keinen Preis für gewaltige 3D-Orgien, aber ist auch gar nicht nötig. Die eigenwillige und wunderschöne Präsentation ist einzigartig gelungen und verdient dadurch einige Style-Punkte. Eine bunte, abwechslungsreiche und handgezeichnete Welt, die sich mit den unendlich vielen Begriffen messen kann.
Unser Fazit

8
Ein Spiele-Hit