Test zu Call of Duty: MW3 - Wii
Unser Test zum Spiel: Call of Duty: Modern Warfare 3
Schon bei den letzten Call of Dutys für die Wii wurde deutlich, dass sich Activision anscheinend viel Mühe gibt, der weißen Heimkonsole einen guten Shooter zu servieren. Nicht nur spielerisch kann die Serie überzeugen, auch mit der Pointer-Steuerung spielt sich die Call of Duty-Serie um Welten besser als mit einem normalen Controller. Nach Call of Duty: Black Ops wurde dieses Jahr wieder ein neues CoD für die Wii veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um Modern Warfare 3. Doch wie kam es eigentlich dazu, dass der Titel diesmal gleichzeitig mit den HD-Versionen auf den Markt kam?
Bevor ich genauer auf das Spiel an sich eingehe, möchte ich kurz näher ausführen, was sich bei den beiden Entwickler-Teams getan hat. Treue Fans wissen, dass sich die zwei Entwickler-Teams Infinity Ward (Modern Warfare-Reihe) und Treyarch (Black Ops und zuständig für die Wii-Titel) nennen und jedes Jahr für neuen Shooter-Stoff auf unseren Konsolen sorgen. Leider musste sich Activision nach einem Streit im letzten Jahr von einigen Mitarbeitern von Infinity Ward trennen und so hatte man ein neues Entwickler-Team namens Sledgehammer Games dazu geholt. Im Endeffekt haben sich alle drei Studios an Call of Duty: Modern Warfare 3 beteiligt, um ein gutes Spiel abzuliefern. Aus diesem Grund ist auch dieses Jahr wieder der neue Call of Duty-Teil für die Wii erschienen, da Treyarch sich perfekt mit der Technik auskennt. Jedoch finde ich das ein bisschen sinnlos, da der zweite Teil niemals für die Wii erschienen ist. Kann das Spiel so überhaupt an die alten Erfolge anknüpfen? Mit genau diesem Thema habe ich mich auseinandergesetzt.
Wie ihr bereits seit dem DS-Test wisst, spielt sich dieses Kriegs-Szenario in der „Jetzt-Zeit“ (na gut, im Jahr 2016) und nicht in der fernen Zukunft ab. Die USA und Russland sind wieder die größten Erzfeinde geworden und bekriegen sich bis auf den letzten Soldaten. Wer bereits Teil 2 gespielt hat, wird auf alte Bekannte wie zum Beispiel Captain Price oder MacTavish treffen, die die Terroristen (Makarov) verfolgen. Viele von euch kennen sicherlich noch die Skandal-Mission, in der man unschuldige Menschen umbringen musste. Am Ende wurde die Schuld den eingeschleusten amerikanischen Agenten in die Schuhe geschoben. Mit solchen von den Terroristen provozierten Aktionen wurde der Konflikt zwischen den beiden Parteien ordentlich angeheizt. Die Story nimmt in diesem Teil mehr Fahrt auf, denn Makarov schreckt auch nicht davor zurück, mit Nuklearwaffen zu hantieren, um sich eine stärkere Position zu sichern. Der Zugang zu den Raketen muss also behindert werden, um einen Atomkrieg zu verhindern. Die USA sind währenddessen ziemlich in der Zwickmühle und versuchen, gegen die russischen Soldaten anzukommen und Makarov aufzuspüren.
Insgesamt nimmt die Story ganz viel Spannung auf und so verspricht das Spiel selbst viele actionreiche Missionen, die die Welt von ganz anderen Seiten zeigen. So kommt ihr um einen Trip nach London, Paris oder auch Berlin und Hamburg nicht herum. Allein schon der Einstieg ins Spiel verspricht einiges für den weiteren Ablauf, was dann auch gehalten wird. Ich kam irgendwie kaum dazu, die Story nicht verfolgen zu wollen; dafür haben die Autoren der Geschichte zu gute Arbeit geleistet. Am Anfang schlüpfe ich in die Rolle von Westbrook des Delta Force-Teams. Das Ziel ist es, die Russen aus New York zu vertreiben und die Radarstation zu zerstören. Dafür muss ich erst einmal die Börse stürmen, um die feindlichen Gruppen zu beseitigen und näher an mein Ziel zu kommen. Auf dem Weg zum Empfang gibt es viele Möglichkeiten, die Feinde aus dem Weg zu räumen: Entweder mit der ganz normalen oder der sekundären Waffe, aber auch mit Granaten, von denen ihr jedoch nicht allzu viele tragen könnt. Spielerisch gesehen spielt sich das Spiel mit der Wii-Remote wieder einmal verdammt gut. Auch die klassische Variante mit dem Classic Controller ist nicht schlecht umgesetzt. Insgesamt musste ich mich während der actionreichen Phasen, die eigentlich durchgängig stattfinden, nie auf die Steuerung konzentrieren, weil sie einfach funktioniert. Das Abenteuer besteht aber nicht nur aus spannenden Ballersequenzen, auch Tauchmissionen und Schleichpassagen sind an der Tagesordnung und verschaffen dem Spiel einiges an Abwechslung.
Leider gibt es aber auch große Schattenseiten in Modern Warfare 3. So gut die Steuerung und auch die Geschichte sein mögen, leider hat Activision bei der restlichen Technik etwas geschlampt. Am Anfang läuft das Spiel noch mit konstanten 60 Bildern pro Sekunde, jedoch ändert sich die Situation im Spiel und so gibt es leichte Ruckler, die verdeutlichen, dass MW3 nur noch auf 30 FPS läuft. Das ist recht seltsam, da die Grafik an sich meistens nicht sehr detailreich ist. Selbst für Wii-Verhältnisse sehen die Gegenstände sehr schlecht aus – nur der Unschärfe-Effekt, wenn ihr von einer Kugel getroffen werdet, kann einigermaßen überzeugen. Ganz selten schaut die Grafik aber auch wieder echt gut aus, ich könnte dann fast schon Vergleiche zur HD-Version ziehen. Doch leider wird diese Vorstellung schnell zerstört, wenn ihr die Umgebung näher betrachtet und euch in ihr bewegt. Nichtsdestotrotz muss ich Treyarch loben, dass es keine Bugs gibt, die die Wii zum Abstürzen bringen.
Insgesamt seid ihr zehn Stunden im Story-Modus unterwegs. Klar, für einen Story-Modus ist das keine lange Zeit, jedoch gibt es einen neuen Modus, der euch noch länger an das Spiel klammern wird. Zum ersten Mal wird euch die Chance gegeben, im Spezialeinheits-Modus mit einem Freund oder jemand Fremdes aus dem Internet eine kooperative Mission zu erledigen. In knackigen 16 Levels versucht ihr hier, mit eurem Partner eine gute Wertung zu erzielen. Das besondere hierbei ist, dass ihr noch mehr Einblick in die Story erhaltet und diese auch aus einer anderen Sicht erlebt. Hier wurde klasse weitergedacht. Natürlich darf auch der sehr gelungene Online-Modus nicht fehlen, der immer wieder Tausende Call of Duty-Spieler begeistert. Insgesamt bekriegen sich wieder zehn Spieler in verschiedenen Modi wie zum Beispiel Team-Deathmatch, Frei für Alle (normales Deathmatch), Herrschaft (3 Flaggen erobern) und viele mehr. Die meisten Modi schaltet ihr erst nach einem gewissen Rang frei. Rang? Ja, Modern Warfare 3 besitzt wie auch die Vorgänger in den letzten Jahren ein Rangsystem. Dieses System kommt immer noch sehr gut an und motiviert stets dazu, online zu spielen. Die zusätzliche, teils kostenpflichtige „Elite“-Software wird auf der Wii übrigens nicht eingesetzt. Sonst ist alles beim Alten geblieben und es hat sich kaum etwas verändert.
Unser Fazit

8
Ein Spiele-Hit