Unser Test zum Spiel: Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr
Bereits 2005 erschien die Romanumsetzung ‘Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr’ für den PC. Wie beim PC sind The Adventure Games und AWE Games auch für die Wii Version zuständig. JoWood wird das Point&Click Adventure am 25.01.2008 in den Handel bringen. Nach Zack&Wiki ist es ein weiterer Genre-Vertreter, dass in den 90igern dank LucasArts seinen Höhepunkt hatte.
In 'Agatha Christie: Und dann gabs keines mehr’ werden 10 Gäste auf Shipwreck Island eingeladen. Ihr Gastgeber zeigt sich nicht, sondern beschuldigt die Anwesenden via Tonbandaufnahme des Mordes. In der Spielefassung kommt mit Bootsmann Patrick Narracott ein elfter Charakter hinzu, der genau wie die Gäste nach der Überfahrt auf Shipwreck Island festsitzt. Der Spieler taucht in Agatha Christies berühmtes Meisterwerk ein, und versucht das Rätsel zu lösen.
Das Gameplay zeigt sich, wie erwartet, sehr klassisch. Mit der Pointerfunktion der Wii-Mote steuert Ihr Patrick durch die Gegend. Der Mauszeiger wechselt entsprechend dem Objekt und bietet die Möglichkeit Objekte anzusehen, mitzunehmen oder Personen anzusprechen. Perspektivische Änderungsmöglichkeiten gibt es durch die vorgerenderten Hintergründe nicht. Allerdings hat man auch nur selten das Gefühl von Kamerafahrten Gebrauch machen zu müssen. Denn hier und da gibt es kleinere Stellen, die ein wenig unlogisch vom Laufweg sind. So steht ihr vor dem Kamin, und da die Couch im Weg steht, kommt der Charakter nicht an ihr vorbei. Dann liegt es an euch, ihn mit mehreren Versuchen zum eigentlichen Ziel zu führen. Da euer Akteur relativ langsam durch die Gegend watschelt, kann man das ganze durch die B-Taste beschleunigen. Eine Wii-Version braucht natürlich auch eine Bewegungssteuerung. So kann man z.B. die Wiimote drehen um Türen zu öffnen, oder sie schütteln um einen Drink zu mixen. Die zahlreichen Gegenstände und Objekte brauchen natürlich ein entsprechendes Inventar. Dort könnt Ihr alle eure Fundstücke sammeln, ansehen, benutzen und sogar kombinieren. Um wichtige Ereignisse zu notieren, habt ihr natürlich auch noch ein Notizbuch, in dem wichtige Sprüche, Reime und Informationen automatisch abgespeichert werden. Um an des Rätsels Lösung zu gelangen, muss man zahlreiche Gespräche führen, Dinge lösen und Objekte sammeln. Teilweise wirken die Rätsel ein wenig unlogisch und kommen ein wenig deplaziert daher. Dazu sei gesagt, dass man auch nicht alles lösen muss, um an das Ende zu kommen. Dadurch wirkt das Gameplay auch nicht so streng liniar und lässt ein wenig kreativen Freiraum. Die Spieldauer liegt insgesamt bei ca. 20 Std., was einiges für Dauermotivation sorgt.
Strömender Regen und dichter Nebel sorgen außerhalb für ein tolles und intensives Szenario. Doch der ankommende Sturm und das zerstörte Boot drängen euch schnell in das Haus. Leider verfliegt da auch wieder einiges an Atmosphäre. Die vorgerenderten Hintergründe wirken teilweise ziemlich steril. Besondere Lichteffekte sucht man hier vergebens. Auch die Polygon-Charaktere sind unterstes PS2-Niveau. Teilweise katastrophal animiert, sieht man überall Vektor-Schnittkanten der Gliedmaßen. Besonders durch die vorgerenderten Hintergründe hätte man einiges an Grafikpower in die jeweiligen Akteure stecken können. Besonderer Knackpunkt des Spieles ist auch, dass es keinen 16:9 Modus unterstützt, dass dem Spielfluss zwar keinen Abbruch bringt, allerdings heutzutage einfach nicht mehr „State of the Art“ ist.
Zuerst fällt die besonders gelungene und komplett in Deutsch übersetzte Sprachausgabe auf. Jeder Charakter hat eine gute Synchronisation und wurde liebevoll und detailreich gesprochen. Anfangs gefällt der gelungene Soundtrack, der aber durch die wenige Abwechslung schnell nervig werden kann. Die Sound-Effekte sind allesamt guter Standard. Was allerdings kein technischer Standard ist, ist dass kein „Dolby Pro Logic 2“ unterstützt wird.
Unser Fazit

7
Spaßgarant