Test zu Soulcalibur Legends - Wii
Unser Test zum Spiel: Soulcalibur Legends
Erstmals koppelt sich die Beat’em’Up Reihe Soul Calibur von ihren Wurzeln ab. Anstatt dass die Wii den vierten Teil zu Gesicht bekommt, spendieren die Entwickler der Wii ein völlig neues Haudrauf-Adventure im Soul Calibur Universum. Die Jungs von Namco haben das Spiel über den Publisher Ubisoft hier in Deutschland am 28.08.2008 veröffentlicht. Mal sehen, was uns da erwartet...
Das Spiel folgt den Legenden von Soul Calibur aus dem 16. Jahrhundert. Als Hauptcharakter steht Siegfried im Mittelpunkt. Er versucht, die ultimative Macht in Form eines Schwertes zu retten und zu kontrollieren. Doch das Soul Edge Schwert ist zugleich Fluch und Segen, denn die Macht ist schwer zu beherrschen und wird von vielen, auch bösen Gegnern, begehrt. Ihr macht euch auf die Suche nach den Bruchstücken, um das Schwert zu vervollständigen.
Im Hauptmenü gibt es zwei wesentliche Bestandteile. Zum Einen könnt ihr allein auf die Schlachtfelder hüpfen oder auch zu zweit zocken. Im Gruppen-Modus gibt es noch die Unterteilung in CO-OP, Wettkampf und GEGEN. Im CO-OP kämpft man gemeinsam mit einem Freund gegen die Gegner. Die Spieler können sich mit ihren Angriffen nicht gegenseitig treffen. Im Wettkampf-Modus spielen 2 Spieler eine Quest, allerdings stehen sie in Konkurrenz in Hinsicht auf Punkte, Zeit und weitere Faktoren. Im GEGEN-Modus messen sich die beiden Zocker miteinander, bis eine der beiden Lebensanzeigen leer ist. Wird ein Spieler von den Hindernissen in diesem Abschnitt erledigt, verliert er das Spiel.
Doch zurück zum Hauptbestandteil des Abenteuers, dem Quest-Modus. In einem Prolog wird man mit dem Charakter Siegfried in das Abenteuer eingeführt. Zu Beginn fängt man alleine an, und nach Erfüllen einiger Missionen treten immer mehr Charaktere eurem Team bei. Zu Beginn jeder Mission kann man dann zwei aus dem Pool der freigespielten Fighter und eine dazugehörige Waffe auswählen. Während der jeweiligen Mission hat man dann die Möglichkeit, zwischen den beiden hin und her zu wechseln. Besonders wenn mal die Lebensenergie des einen Kämpfers zu Ende geht, ist diese Option sehr hilfreich.
Kommen wir aber zu den Missionen. Diese sind zwar mit mehr oder weniger plausiblen Zielen bestückt, doch sind sie fast alle identisch. Im Endeffekt geht es nur darum, alle Gegner platt zu machen, und das ist auf Dauer sehr langweilig. BAM BAM, und dann gibt es hier und da simple Minirätsel, die keine Herausforderung darstellen. Auch der gesamte Schwierigkeitsgrad ist eher im unteren Sektor angesiedelt, was zwar etwas motivierend wirkt, aber auch oftmals einfach zu leicht ist. So wurden im Spiel gezielt Items platziert, die immer rechtzeitig eure Lebensenergie auffüllen. Die Gegner sind allesamt keine Intelligenzbolzen. Im Prinzip laufen sie immer nur auf euch zu. Man befindet sich in einem Raum, muss 5 Gegner besiegen, wodurch sich eine Tür öffnet, dann kommt ein simples Rätsel, und schwups ist man im nächsten Raum mit 5 Gegnern. So sieht der doch recht öde Alltag eines Soul Calibur Kämpfers aus.
Die Steuerung ist insgesamt recht gut gelöst und nur minimal überladen. Wie meist üblich, bewegt man seinen Abenteurer per Nunchuk durch die Katakomben. Mit der Wii-Remote führt man die nicht enden wollenden Schläge aus. Während des gesamten Spiels ist man nur am Schlagen, Hauen, Schupsen und Kloppen. Ein schmerzender Arm ist hier vorprogrammiert. Das nenne ich ungewollten Realismus. Während der Kämpfe könnt ihr Kombos ausführen, ausweichen, springen und verschiedene Angriffe ausüben. Wer etwas mehr Power braucht, schaltet einfach sein Mana ein, dA dann für kurze Zeit gepimpte Kampfeinlagen zulässt. Wie eure Lebensanzeige wird euer Mana über Items, die überall herumliegen, aufgefüllt.
Die Kamera ist immer vollautomatisch, nur das Fixieren hinter dem Charakter ist möglich. Bei engeren Gassen verliert man dann leider oftmals die Sicht, was um die Ecke so ansteht.
Hat meine seine meist zu kurz geratene Mission erfolgreich erfüllt, kommt ein Ergebnis-Bildschirm. Dieser zeigt Kombos, Schäden, Erfahrungspunkte, Waffenfertigkeiten und die sich daraus summierte Quest-Bewertung an. Danach wird dann immer einmal abgespeichert.
Ansonsten gibt es noch ein kleines Optionsmenü, das eine nutzlose Minderung des Schwierigkeitsgrades und weitere Sound- und Controllereinstellungen ermöglicht.
Man merkt Soul Calibur Legends an der Grafik sofort an, dass die Entwickler hauptsächlich das Charakterdesign in den Vordergrund geschoben haben. So erscheinen alle Charaktere des Soul Calibur Universums mit sehr hohem Detailgrad und tollen Effekten. Auch ist die Framerate des Spiels sehr hoch, dadurch wirkt das Spiel sehr flüssig und hat nie Slowdowns. Bei der Umgebungsgrafik wurde allerdings geschludert. Besonders auf den Oberwelten wirkt alles zu plump und ohne Details, nur in den Dungeons wird durch gestochen scharfe Texturen gepunktet. Das Gegner-Design ist auch eher ein Negativpunkt, nur die teilweise super gemachten Endgegner wirken da wieder sehr gut gestaltet. Licht- und Wettereffekte gibt es zwar auch, sind aber eher sehr rar gesät. An den Zwischensequenzen wurde auch gespart, simpler 2D-Nippon Look ohne jegliche Animationen wirkt nicht mehr zeitgemäß. Sonst kann man dem Spiel optisch nichts anhängen. Auch ein perfekt umgesetzter EDTV/HDTV 16:9 Modus ist inklusive.
Das gesamte Action-Adventure wird von einem orchestralen Soundtrack untermalt. Dieser wirkt überall passend, besticht aber nicht gerade durch Abwechslung. Die Soundeffekte stammen alle 1:1 aus der Beat’em’up Version und sind typisch japanisch. Eine Sprachausgabe sucht man vergebens, nur selten gibt es kleinere Sequenzen, in denen dann englisch gesprochen wird. Die sonstigen 2D-Dialoge besitzen allesamt keine Sprache, aber immerhin komplett eingedeutschten Text. Für die Kinofreaks gibt es zudem einen Dolby Pro Logic 2 Modus.
Unser Fazit
4
Erträglich