Pokémon Ultrasonne und Ultramond: Ein ultrastarkes Abenteuer?
Alola, Freunde der Sonne! Oder eher des Mondes? Ich heiße euch willkommen auf einer paradiesischen Inselgruppe, eine Region, die sich Alola nennt. Vielleicht habt ihr letztes Jahr bereits eine sogenannte Inselwanderschaft absolviert, aber warum sollte man es denn nicht noch einmal tun? GAME FREAKs Pokémon Ultrasonne und Ultramond sind alternative, spezielle Versionen von Sonne und Mond, die letztes Jahr erschienen sind. Neue Funktionen, Extras und ein alternativer Handlungsstrang sollen dafür sorgen, dass Alola nicht die Region bleibt, die wir zu kennen glauben.
Neu in Pokémon? Dann stellt euch auf folgendes ein: Wir leben in einer (post-)modernen Welt voller wundersamer Kreaturen. Die meisten von ihnen ähneln den Tieren und einige auch den Gegenständen, die wir aus dem Alltag kennen. Dazu kommen auch sonderbare Geschöpfe wie Dinosaurier oder sogar Drachen! Diese Wesen werden Pokémon genannt. Die Pokémon sind in den unterschiedlichsten Habitaten heimisch, je nachdem sogar abseits unserer Welt. Für die Menschen sind sie für gewöhnlich gleichwertige Partner, die in Co-Existenz miteinander leben und sich gegenseitig aushelfen. In den Editionen der Pokémon-Reihe schlüpft ihr in die Rolle eines Pokémon-Trainers, das heißt, ihr fangt Pokémon, trainiert sie und tretet mit ihnen in (freundschaftlichen) Kämpfen gegen andere Trainer an. Für eine solche Karriere wurden bereits offizielle Events ins Leben gerufen. Das wohl bekannteste von ihnen ist die Pokémon-Liga! Es gibt aber noch diverse andere Bereiche, in denen Pokémon-Trainer auf ihr Team zählen.
Pokémon-Kämpfe laufen rundenbasiert ab. Den in Kämpfen teilnehmenden Pokémon werden Befehle erteilt, die sie anschließend ausführen. Im Gameplay gibt es verschiedene Faktoren, die den Kampf beeinflussen. Es gibt Parameter wie Angriff und Verteidigung, welche je nach Pokémon unterschiedlich gewichtet werden. Das Wichtigste ist aber das Prinzip der Wechselwirkungen. Jedes Pokémon gehört bis zu zwei Typen an, die den Typen von Attacken ihrer Gegner gegenüber Resistenzen oder Schwächen aufweisen. Das bekannteste Beispiel: Pflanze besiegt Wasser, Wasser besiegt Feuer und Feuer besiegt Pflanze. Die Attacken, verschiedene Items und besondere Fähigkeiten bringen dabei eine ungeahnte Tiefe in dieses System. Alternativ könnt ihr auch versuchen, euch mit konkreter Stärke durchzuarbeiten. Jedes Pokémon besitzt einen Level, der bis auf 100 ansteigen kann. Und nicht nur Zahlen verdeutlichen das Wachstum eurer Gefährten: Erreichen eure Pokémon ein bestimmtes Level oder erfüllen andere Voraussetzungen, habt ihr das Glück, Zeugen eines Naturschauspiels zu werden. Die meisten Pokémon sind in der Lage, eine Entwicklung durchzuführen, vergleichbar mit einer Metamorphose. Durch die Entwicklung werden Pokémon in der Regel größer und zugleich deutlich stärker. Mittlerweile gibt es auch eine weitere Form der Entwicklung, die für die Dauer eines Kampfes anhält, nämlich die Mega-Entwicklung. Auch in Pokémon Ultrasonne und Ultramond ist sie wieder dabei, doch bis dahin liegt noch ein sehr weiter Weg vor euch.
Aber das Kämpfen ist nur ein Aspekt im Leben eines Trainers. Mit dazu kommen das Sammeln und Tauschen. Wer von der Sammelleidenschaft gepackt wird, wird sich mit ziemlicher Sicherheit das Ziel setzen, den sogenannten Pokédex zu komplettieren. Ein Index, der visuelle und biografische Daten von Pokémon speichert, denen ihr im Laufe eures Abenteuers begegnet seid. Um diesen zu vervollständigen, müssen Spieler mit verschiedenen Versionen einige Pokémon untereinander tauschen, um auch alle Pokémon erlangen zu können. Einige von ihnen sind nämlich nur in einer bestimmten Edition anzutreffen. Das ist seit über 20 Jahren bereits das Grundprinzip der verschiedenen Editionen. Das Kämpfen und Tauschen sind auch die vorrangigen Aktivitäten im Online-Spiel, was für viele Spieler ein unverzichtbares Feature darstellt.
Da wären wir also: Alola! Eure elfjährige Person stammt aus der Region Kanto. Gemeinsam mit eurer Mutter zieht ihr in das alolanische Inselparadies. Ihr habt eurer erstes Gespräch mit Professor Kukui, der sich der Erforschung von Pokémon-Attacken widmet, bereits geführt und er wartet schon gespannt auf eure Ankunft. In Alola angekommen, laufen euch schon nach kurzer Zeit die Starter-Pokémon Flamiau, Bauz und Robball über den Weg. Wie praktisch, denn der Professor wollte euch ohnehin euer erstes eigenes Pokémon anvertrauen. Mit elf Jahren erreicht man gerade das passende Alter für die Inselwanderschaft. Eine ideale Gelegenheit, die neue Heimat besser kennenzulernen. Nicht nur ihr, sondern auch euer neuer Freund und Rivale Tali, dessen gute Laune absolut unaufhaltbar ist, werdn bei der Inselwanderschaft mit von der Partie sein. Bei dieser Wanderschaft müsst ihr Insel für Insel bereisen und dort die jeweiligen Prüfungen der Captains absolvieren, sowie es im Anschluss in einem Kampf mit dem entsprechenden Inselkönig aufzunehmen. Die Prüfungen bestehen nicht einfach nur aus Kämpfen, sondern vielmehr sind es unterschiedliche Aufgaben, die ihr bewältigen müsst. Zum Schluss bekommt ihr es mit dem sogenannten Herrscher-Pokémon im Kampf zu tun. Diese Pokémon sind ihren gewöhnlichen Artgenossen in vielerlei Hinsicht überlegen. In früheren Regionen der Pokémon-Reihe war es üblich, in Arenen um Orden für die Pokémon-Liga zu kämpfen, aber von diesen Anlagen werdet ihr hier nichts zu sehen bekommen.
In Alola werdet ihr an vielen abwechslungsreichen Orten Station machen. Etwa alle 200 Meter stoßt ihr auf ein Pokémon-Center. In diesen Gebäuden könnt ihr euer Team heilen, euren Item-Vorrat an Pokébällen oder Tränken aufstocken oder euch einfach eine kleine Pause gönnen. Besonders die Städte im Spiel haben einiges zu bieten. In einem Friseur-Salon oder einer Boutique könnt ihr eurem eigenen Aussehen einen neuen Anstrich verleihen. Die Bewohner Alolas haben euch eine Menge zu erzählen, oder werden euch darum bitten, sie bei ihren Problemen zu unterstützen. So könnt ihr euch neben der Inselwanderschaft noch mit vielen anderen Aufgaben beschäftigen.
Wie schon in Pokémon Sonne und Mond versucht eure Umgebung eine möglichst lebhafte Atmosphäre zu schaffen. Die Pokémon sind längst nicht nur im hohen Gras und somit im Kampf anzutreffen, auch an Stränden, auf Wiesen oder als Begleiter anderer Personen gibt es welche zu finden. In Pokémon Ultrasonne und Ultramond stoßt ihr gelegentlich auch auf verweilende Exemplare, mit denen ihr spielerisch interagieren könnt. Einen Nutzen hat man davon nicht, aber niedlich anzusehen ist es auf jeden Fall. Die Hilfe von Pokémon benötigt ihr auch während eurer Tour durch Alola: Mit dem PokéMobil ruft ihr Unterstützer, mit denen ihr sonst nicht passierbares Terrain überschreiten oder den Weg von Hindernissen befreien könnt. PokéMobil ersetzt somit den allgemeinen Nutzen früherer VM-Attacken.
Wollt ihr einmal eine Pause einlegen, dann macht daraus doch eine PokéPause. Hier könnt ihr eure Pokémon pflegen. Indem ihr sie streichelt oder mit Pokébohnen, einer Spezialität in der Alola-Region, füttert, gewinnt ihr nach und nach an Zuneigung zu euren Pokémon. Dadurch werden sie sich mit euch verbundener fühlen. Ist ihr Vertrauen zu euch besonders hoch, können sie leichter Attacken ausweichen, Volltreffer landen oder sogar aus eigener Kraft Statuseffekte wie Vergiftungen oder eine Paralyse neutralisieren und das alles nur, um euch, den Trainer, nicht zu enttäuschen. Sollte ein Pokémon von einem Statuseffekt betroffen sein, könnt ihr diese auch nach dem Kampf über die PokéPause von Hand kurieren, ohne ein Heilitem zu benutzen oder ein Pokémon-Center aufzusuchen.
Eure gefangenen und in den Boxen verweilenden Pokémon sind übrigens gar nicht so inaktiv, wie mancher Trainer vielleicht glauben würde. Dank des Pokémon-Resorts wird ihnen ein idyllisches Zuhause geboten, wenn sie schon nicht in eurem Team verweilen. Gegründet und beaufsichtigt wird dieses Resort von einem freundlichen Mann namens Mohn. Anfangs steht euch nur die Wohlfühl-Insel auf Stufe 1 zur Verfügung. Diese Insel dient als beste Quelle für Pokébohnen. Mohn braucht eure Hilfe, beziehungsweise die eurer Pokémon. Habt ihr genügend Pokémon in den Boxen gelagert und von eurem Vorrat an Pokébohnen übrig, könnt ihr diese Insel ausbauen oder neue anlegen. Neben der Wohlfühl-Insel gibt es dann vier weitere Inseln, mit denen eure Pokémon folgendes anstellen können: Beeren anpflanzen, die ihr später ernten könnt – trainieren, um ihre Werte oder ihren Level zu erhöhen – in einem Bad entsprannen, wodurch ihre Freundschaft zu euch steigt oder auf ein Höhlenabenteuer gehen, bei dem sie viele nützliche Items finden können. Das Leben eines Pokémon in einer vermeintlichen Box ist also alles andere als langweilig!
Wer sich noch nicht mit der aktuellen Generation beschäftigte, bekommt einige Neuerungen in den Kämpfen zu sehen. Wilde Pokémon können im Kampf nach Hilfe rufen, wodurch ein zweites Pokémon auftaucht, das ebenfalls besiegt werden muss. Die größte Neuheit in Sachen Kämpfe für die siebte Generation sind die Z-Attacken. Dank einem Z-Kraftring des Protagonisten und verschiedenen Z-Kristallen, die ihr im Laufe eures Abenteuers finden werdet, können eure Pokémon eine besonders mächtige Version ihrer Attacken ausführen. Welche benutzt werden kann, ist vom Z-Kristall und dem gebundenen Typ der Attacke abhängig. Z-Attacken gelten als derart mächtig, das sie nur einmal pro Kampf ausgeführt werden können. Eine Hilfestellung gibt es bei bereits entdeckten Pokémon. Zu den Attacken eurer Pokémon seht ihr beistehend, wie effektiv diese ausfallen wird.
Was machen Pokémon Ultrasonne und Ultramond nun anders, neu oder besser? Für Kenner scheint sich zunächst alles beim Alten zu bewegen, doch bereits beim Aufbruch zum diesjährigen Fest in Lili'i stößt ihr auf seltsame Gestalten, die irgendetwas in der Umgebung zu untersuchen scheinen. Hier haben wir bereits die ersten Hinweise auf die alternative Handlung. Kennt ihr bereits die Geschichte von Sonne und Mond, könnt ihr euch hier zwar auf die selbe Ausgangssituation einstellen, jedoch schlagen die kommenden Ereignisse ab der Mitte der Story verstärkt einen anderen Verlauf ein. Ingesamt finde ich, dass die Beweggründe des Protagonisten diesmal sinnvoller erscheinen, als es noch in Sonne und Mond der Fall war. Außerdem werdet ihr während des Geschehens besser über die Sachlage aufgeklärt. Schön anzusehen ist das neue User Interface des Spiels. In Sonne und Mond war es ein exotischer Anstrich, um die ursprüngliche Inspiration Hawaii zu verdeutlichen. Jetzt haben wir ein schlichtes, digitales Design, dass sich mitunter auch mit dem ursprünglichen Aussehen mischt.
Wie schon in Sonne und Mond tretet ihr auch hier die Inselwanderschaft an. Ein paar Änderungen und Neuheiten kommen hier aber vor. Während eurer Reise findet ihr Herrscher-Sticker, von denen ihr bis zu 100 Stück sammelt. Mit ihnen könnt ihr bestimmte Pokémon in Herrscher-Größe bekommen. Auch einige der späteren Prüfungen wurden umgestaltet. Für die Handlung sind diese Änderungen zwar irrelevant, aber dafür bekommen Spieler der Vorgänger eine neue Erfahrung, wenn einige Dinge nun einmal nicht so kommen, wie sie es erwartet haben. Dieser Satz gilt übrigens auch für viele Aspekte im Storyverlauf. Das Spiel wird euch gerne mal auf den Arm nehmen, insbesondere Kenner von Sonne und Mond.
Hauholi City wurde um ein neues Gebäude erweitert und eröffnet den Alola-Fotoclub. Der Fotoclub kann ungefähr mit der Trainer-Promo aus Pokémon X und Y verglichen werden. Dort können Trainer mit einem ihrer Pokémon posieren und Erinnerungsfotos aufnehmen. Nach oder während der Auswahl der Posen könnt ihr die Kameraposition und den Zoom einstellen. Schwenken könnt ihr sie leider nicht, weshalb die Fotos nur von einem vorderem Winkel aufgenommen werden können. Im erweiterten Modus könnt ihr auch die Kulisse modifizieren.
In Pokémon Sonne und Mond wurde mit dem Battle Royal bereits eine neue Kampfart eingeführt und auch die Ultra-Versionen haben sich noch etwas einfallen lassen. Vielleicht kennt ihr bereits den Festival-Plaza, der Online-Treffpunkt schlechthin. Ein Ort, an dem sich Trainer über die Kommunikationsfunktionen treffen und miteinander interagieren können, beispielsweise Pokémon-Kämpfe austragen oder Pokémon tauschen. Dieser bleibt in Ultrasonne und Ultramond weitestgehend unverändert, doch eine neue Kampfart wird hier eingeführt: Die Kampfagentur. Bestreitet Kämpfe gegen andere Trainer, mit dem Unterschied, dass euer Team ausschließlich aus drei geliehenen Pokémon besteht. Eines steht euch aus einer Auswahl frei, die anderen beiden stammen von anderen Trainern, die ihr für euer Team einladet.
Abgesehen von einer neuen Nebeninsel bei Mele-Mele wurde diese Teilregion mitsamt Akala um einen neuen Strand erweitert. Ebenso wurde jeweils ein Strand von Ula-Ula und Pony brauchbar gemacht. Alle vier zu dem Zweck, dem Mantax-Surfen zu dienen. Das Mantax-Surfen ist eine wahre Urlaubsattraktion. Sobald ihr im späteren Verlauf damit vertraut gemacht werdet, könnt ihr auf eine stylische Art zwischen den Inseln surfen. Dabei geht es darum, in der Welle Tempo aufzubauen, abzuspringen, eine Reihe von Kunststücken hinzulegen und dabei nicht kopfüber ins Wasser zu fallen. Je nach gewähltem Kurs gibt es unterschiedlich viele Hindernisse, die euch ausbremsen. Somit sind auch Ausweichkünste gefragt. Für das Mantax-Surfen lernt ihr verschiedene Kombos, die besonders viele Punkte geben, darunter der "Lanturn 360". Es ist allerdings auch die Rede von einem längst vergessenem Kunststück. Nach eurer Surfrunde bekommt ihr für den Durchlauf eine Punktebewertung und könnt dafür Gewinnpunkte (GP), hier auch gerne Gischtpunkte genannt, abkassieren. Mit euren GP könnt ihr an bestimmten Verkaufsständen seltene Items erwerben oder euren Pokémon neue Attacken beibringen lassen. An den Stränden lassen sich Punktetafeln finden. Auf ihnen findet ihr die Highscores, die ihr knacken dürft.
Rotom, das in eurem Pokédex haust, war bis dato eigentlich nur ein Kommentator eures Abenteuers. In Pokémon Ultrasonne und Ultramond werdet ihr häufiger mit ihm interagieren und es wird sich noch als nützlich erweisen. So wird es euch nach längerer Zeit daran erinnern, mal wieder das Spiel zu speichern oder fragt bei geringer KP eines Team-Pokémons nach, ob ihr nach einem Heilitem im Inventar nachschauen wollt. In beiden Fällen werden die jeweiligen Menüs geöffnet. Es wird euch zum Spielstart auch mal an euer aktuelles Ziel erinnern. Auch so wird Rotom gelegentlich beantwortbare Fragen stellen, wodurch ihr eure Freundschaft stärkt. Alsbald wird es euch dann mit dem Rotomat vertraut machen, dessen Belohnungen, die Rotom-Kräfte, die früheren O-Kräfte ersetzen. Lediglich seine Flut an Tipps und Tricks könnten sich zum Schluss zu einer Geduldsprobe entwickeln, wenn es euch alle zwei Minuten etwas zu sagen hat. In einem Kampf kann Rotom nun eine entscheidende Rolle spielen. Nach dem Einsatz einer Z-Attacke könnte es eventuell mit einer Kraft bewirken, dass der Einsatz von Z-Attacken wiederholt werden darf.
Auch wenn das Spiel euch schon früh mit dem Rotomat oder dem Alola-Fotoclub vertraut macht, bis sich die neuen Versionen für Besitzer von Pokémon Sonne und Mond wirklich auszahlen, vergehen jedoch einige Spielstunden. Denn die größten Neuerungen offenbaren sich erst zum Höhepunkt der gesamten Handlung oder nach dem Abspann, also nach dem regulären Durchspielen. Der restliche und folgende Absatz erweist sich je nach Gemüt vielleicht als Spoiler, lest also bitte mit Bedacht. Wie schon bekannt war, gibt es in Pokémon Ultrasonne und Ultramond wieder die Ultrapforten. Anders als in Sonne und Mond werdet ihr diese Pforten nun aktiv durchschreiten und den zu überbrückenden Weg zum Ziel miterleben. Dies tut ihr auf dem Rücken von Lunala beziehungsweise Solgaleo, den Legendären Pokémon Alolas, die in der Lage sind, die Ultradimension zu betreten. Über diese Art Wurmloch könnt ihr Orte erreichen, die tausende Lichtjahre von der Heimat entfernt sind. Für die Handlung unabdingbar, um die Fährte einer neuen Bedrohung aufzunehmen.
Seid ihr unterwegs, müsst ihr mit eurem Legendären Pokémon orangefarbene Sphären durchfliegen, die die benötigte Energie zum Durchqueren liefern. Blaue Schocksphären hingegen bremsen euch aus. Geht eure Energie zu Neige, steuern Lunala bzw. Solgaleo automatisch den nächsten Ausgang an. Die möglichen Zielorte sind Pforten in verschiedenen Farben und Größen, die im Spiel als Auffälligkeitsstufen beschrieben werden. Jede Farbe steht für eine Umgebung, in der ihr ausgesetzt werdet. Dort könnt ihr Pokémon fangen, die in Alola sonst nicht zu haben wären. Die Wahrscheinlichkeit in der Ultradimension an "Schillernde Pokémon" (andersfarbige Exemplare, die als äußerst selten gelten) zu gelangen, ist stark erhöht. So traf ich bereits auf ein schillerndes Schwalboss und Groink. Dank den Ultrapforten könnt ihr auch eine Vielzahl Legendärer Pokémon treffen. Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Begegnung steigt mit der zurückgelegten Entfernung und der Auffälligkeit einer Pforte. Zusammen mit der jeweilgen Gegenedition könnt ihr sogar mit nur zwei Spielen sämtliche bisherigen Legendären Pokémon fangen. Da diese Möglichkeit noch vor Abschluss der Hauptgeschichte zur Verfügung gestellt wird, könnt ihr das Team also nach eigenem Ermessen für das Finale stärken. Euren Ritt durch die Ultradimension steuert ihr ausschließlich mit den Bewegungssensoren, eine Alternative gibt es nicht. Da die Wahrnehmung leicht verfälscht, könnt ihr per Knopfdruck zur Mitte zurückkehren und so das System neu kalibrieren. Die Steuerung fällt aufgrund der vielen Elemente, der Perspektive und der Bewegungsteuerung mühselig aus (ihr werdet des Öfteren versehentlich eine falsche Endstation nehmen). Da müsst ihr euch schon etwas einarbeiten.
Zu guter letzt ist euer Abenteuer auch nach dem Abspann noch nicht vorbei. Wie in Omega Rubin und Alpha Saphir wird das Postgame um eine Extraepisode erneuert, die mehr oder weniger die Nachspiel-Kampagne aus Sonne und Mond ersetzt. Da habt ihr es endlich geschafft, diesem voll krassen Team Skull den Garaus zu machen, yo, und schon wird irgendwo im schönen Inselparadies wieder Stress geschoben. So oder so: Pokémon-Trainer, es wartet Arbeit auf euch! Vielleicht habt ihr ja auch schon vergessen, dass es einen Pokédex zu komplettieren gilt. Apropos Pokédex, einen kleinen Wermutstropfen gibt es leider: Von dem schon in Pokémon Sonne und Mond vermissten Nationaldex fehlt auch hier jede Spur. Sammler mit über 20 Boxen sollten es sich vielleicht zweimal überlegen, bevor sie sämtliche gefangenen Pokémon auf die neuen Editionen transferieren.
Zum Schluss möchte ich noch etwas auf die Technik der neuen Editionen eingehen. Habt ihr bereits Sonne und Mond gespielt, dürft ihr euch in Sachen Optik und Leistung auf die gleiche Erfahrung einstellen. Der 3D-Effekt ist abgesehen von der Pokémon-Sucher-Funktion vollständig deaktiviert. Die eigentlich solide Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde stürzt bei vielen Pokémon auf dem Bildschirm in den Keller. Auch der Pokémon-Sucher läuft langsamer. Der Detailgrad unterscheidet sich von Sonne und Mond nicht. Zumindest nicht merklich.
Unser Fazit
9
Geniales Spiel