Test zu Super Street Fighter II - Super Nintendo, Wii, Wii U, New Nintendo 3DS

Und wieder grüßt das Fighter-Murmeltier. Street Fighter II: The World Warrior und Street Fighter II: Turbo Hyper Fighting können als Spiele an sich durchaus überzeugen, doch es fehlt beiden Titeln der nötige Umfang, um es zum Hitstempel zu bringen. Und bei beiden Spielen merkte ich an, man solle auf die bessere Version warten. Bei Super Street Fighter II: The New Challengers stellt sich dieselbe Frage: Lohnt sich diese Version? Na gut, ihr habt es sicherlich schon am Hitstempel herausgefunden, doch wo bleibt der Spaß, wenn wir uns das Spiel nicht näher anschauen?


Dagegen sieht Pippas Po alt aus.

Erneut geht es darum, der weltbeste Street Fighter zu werden. Ihr spielt also um Macht, Ruhm und Rache, wie man es aus den vorherigen Spielen kennt. Neu hinzugekommen sind vier brandneue Charaktere: Cammy, DeeJay, Fei Long und T.Hawk. Damit erweitert sich die Riege auf 16 Charaktere. Alle vier Neuen kommen mit ihrer eigenen Hintergrundgeschichte daher. So wurde Cammy von Shadaloo einer Gehirnwäsche unterzogen und T.Hawk möchte sich an Shadaloo rächen, da die Organisation seinen Indianer-Stamm vertrieben hat. Und Fei Long und Deejay? Die sind zum Spaß da und um ihre Kampfkunst zu demonstrieren. Fei Long kämpft mit TV-Martial Arts und DeeJay mit Rhythmus. Alle vier Kämpfer fügen sich sehr gut ins Roster ein und sind sogar etwas mehr auf das Kombo-System ausgelegt, als es bei den Veteranen der Fall ist.

Wenn wir schon vom Gameplay sprechen, kann ich euch verraten, dass sich nichts Grundlegendes getan hat. Nach wie vor müsst ihr die Lebensleiste eures Gegners auf Null bringen, bevor er das bei euch schafft. Wie gehabt könnt ihr euren Gegner mit schwachen, mittelstarken und starken Schlägen und Tritten auf die Matte bringen. Je stärker der Schlag, desto langsamer wird er ausgeführt. Schwache Schläge hingegen bringen den Vorteil, dass sie schnell ausgeführt werden können. Außerdem sind sie besonders geeignet für Kombos.

Wenn ihr schnell und nacheinander einen Angriff nach dem anderen ausführt, seid ihr in einer Kombo und gebt eurem Gegner dadurch weniger Möglichkeiten, selber anzugreifen. Übrigens wurde im Gegensatz zu den vorherigen Street Fighter II-Versionen ein Kombo-Counter hinzugefügt, der euch kurz die Anzahl der Kombos einblendet. Und falls euch der Gegner zu sehr in die Enge treibt, könnt ihr blocken, indem ihr euren Kämpfer einfach entgegen seiner Blickrichtung bewegt. Aber warum blocken, wenn Angriff die beste Verteidigung ist? Also benutzt lieber einen der Special Moves. Jeder Kämpfer hat seinen eigenen, individuellen Special Move, der durch eine bestimmte Tastenkombination ausgeführt wird. Damit könnt ihr eurem Gegner besonders viel von der Lebensleiste abziehen.

Bei den Modi hat sich endlich etwas getan. Da hätten wir den Super Battle und den Super Versus. Beide funktionieren wie in den anderen Versionen: In Super Battle kämpft ihr der Reihe nach gegen alle verfügbaren Kämpfer wie im Arcade-Vorbild. Diesmal hat jeder Kämpfer aber gleich zwei verschiedene Enden parat. Das steigert enorm den Wiederspielwert. In Super Versus könnt ihr euch mit einem zweiten Spieler gegenseitig die Köpfe weich prügeln. Also alles wie gehabt. Doch jetzt kommen weitere Modi hinzu! In Group Battle könnt ihr euch eine bis zu acht Mann/Frau starke Mannschaft zusammenstellen und gegen euren Kumpel antreten, der sich ebenfalls ein Kämpfer-Team zusammenstellt.

Stellt ihr „Match“ ein, gewinnt das Team, welches die meisten Siege einfährt. Bei „Elimination“ gewinnt das Team, welches noch Kämpfer übrig hat. Ein an sich simpler Modus, der durch die neuen Regeln aber interessante Wendungen reinbringt. Doch was ist, wenn ihr mehr als zwei Menschen im Raum habt, die nach Street Fighter hecheln? Dann kommt der Tournament Battle-Modus in Spiel. Bis zu acht Spieler können sich darin einen Kämpfer aussuchen und das Spiel erstellt eine Turnier-Timeline. Also quasi eine Hilfe für alle, die sich nicht die mühsame Arbeit antun wollen, selbst ein Turnier zu organisieren.

Zuletzt hätten wir da noch die Time Challenge. Sie ist nichts anderes als „Besiege den Gegner so schnell wie möglich“. Ihr sucht euch also einen beliebigen Kämpfer aus und auch den Gegner. Dann gehts los und ihr müsst versuchen, euren Kontrahenten so schnell wie möglich zu schlagen. Zwar gibt es nur das Ehrgefühl als Belohnung, doch Profispieler dürften die Capcom-Zeiten durchaus motivieren. Zusammengefasst wird euch mehr geboten als in den anderen Versionen, und das für den gleichen Preis.

Zwar vermisse ich nach wie vor einen Trainingsmodus, aber die anderen Modi wissen zu überzeugen. Die Wii Virtual Console-Version von Super Street Fighter II: The New Challengers (Mega Drive) bietet übrigens zusätzlich einen Online-Modus. Es wäre also schön gewesen, wenn sich Capcom und Nintendo daran ein Vorbild genommen und auch der SNES-Fassung für den Release in der Wii U Virtual Console nachträglich so einen Modus spendiert hätten.

Grafisch wurden die Kämpfer geringfügig verbessert, es gibt zusätzliche Effekte und satte acht Alternativfarben für jeden Kämpfer. Die neuen Charaktere sind schön anzusehen (Cammy) und auch die neuen Stages wissen mit ihrer Atmosphäre zu gefallen. In der Sound-Sparte gibt es allerdings deutlich größere Unterschiede zu den Vorgängern, denn die Musik wurde neu arrangiert und klingt anders. Vom Klang her erinnert sie jetzt mehr an Mega Man X. Ob sich die Songs damit besser anhören, darf jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich finde einige nicht ganz so gut, während andere Tracks deutlich besser klingen in meinen Ohren. Leider leiden die Soundsamples diesmal unter einer besonders schlechten Qualität.


Ganze 16 Kämpfer stehen zur Wahl.