Unser Test zum Spiel: The Legend of The Mystical Ninja

Mit der Einführung der Virtual Console ermöglicht es Nintendo, diverse Spieleklassiker nachzuholen, die ihr früher womöglich noch nicht gespielt habt. So kommen gerade die jüngeren Fans in den Genuss vieler Spieleperlen und entdecken so die Ursprünge von Mario, Link und den anderen NIntendo-Charakteren. Ich bekam in den vergangenen Tagen erstmalig die Gelegenheit, The Legend of the Mystical Ninja zu testen. Das Spiel erschien damals für das Super Nintendo und ist zur damaligen Zeit ehrlicherweise vollkommen an mir vorbeigegangen. Nun war es also allerhöchste Zeit es nachzuholen!


Selbst in den Städten seid ihr vor aggressiven Feinden nicht sicher. Verpasst ihnen nach dem Shoppen eine mit der Pfeife!

In The Legend of the Mystical Ninja übernehmt ihr die Rolle des jungen Ninja Yin und durchstreift eine Vielzahl von Tempeln und andere Areale im feudalen Japan. Die Geschichte des Spiels ist ziemlich vernachlässigbar, wobei euch im Laufe der Story immer wieder recht unterhaltsame Dialoge erwarten, die nicht selten an Animes erinnern. Generell lässt sich festhalten, dass ihr im Laufe eures Abenteuers diverse Gebiete in etlichen Teilen der Erde erkundet, um eine verschleppte Prinzessin und die Stadt Horo-Horo von einem bösen Fluch zu befreien.

Der Spielablauf lässt sich dabei grob in drei Phasen gliedern, die alle auf ihre eigene Art und Weise überzeugen können. Oftmals bewegt ihr euch mit Yin durch 2,5-dimensionale Areale, befragt Charaktere und bekämpft aufkreuzende Gegner. Dabei findet ihr euch zu Beginn (und auch später immer wieder) in eurer Heimatstadt wieder, in der sich viele Häuser und Charaktere befinden. Im Laden könnt ihr euch beispielsweise mit neuen Items ausstatten, während ihr einen Wahrsager hinsichtlich eures Schicksals befragen könnt. Im Reisebüro könnt ihr zudem an neue Orte reisen, die ebenfalls mit Abenteuern auf euch warten.

Besonders cool finde ich es zudem, dass ihr immer wieder Häuser findet, in denen ihr kleine Minispiele absolvieren könnt. Ob eine vereinfachte Art von Block Breaker, Wettwürfeln oder Zeichnen – viele Minispiele konnten mich für eine überraschend lange Zeit motivieren und bieten erfrischende Abwechslung neben dem eigentlichen Spiel. Auch sonst ist es ziemlich motivierend, alle möglichen Charaktere anzusprechen, da diese immer wieder mit lustigen Dialogen oder Hinweisen zu überraschen wissen. Die deutsche Übersetzung, die zur damaligen Zeit ja nun noch keine Selbstverständlichkeit war, macht dabei einen überzeugenden Eindruck.

Darüber hinaus betretet ihr in The Legend of the Mystical Ninja immer wieder zweidimensionale Abschnitte, die an klassische 2D-Plattformer erinnern. Gegner aller Herkunft und Optik könnt ihr dann besiegen, indem ihr mit eurem Ninjastab auf sie einschlagt. Ich muss zugeben, dass ich es nach einiger Zeit etwas ermüdend finde, jeden Gegner immer auf dieselbe Art und Weise zu besiegen. Die Sprungpassagen sind dafür aber wesentlich fordernder und verlangen gerade in späteren Gebieten einiges an Geduld ab.

Eure Energieleiste, die sich schon nach wenigen Treffern ziemlich stark dem Nullpunkt nähert, könnt ihr mit bestimmten Items auffüllen. Seht ihr trotzdem einmal den Game Over-Bildschirm, kann es aber auch mal vorkommen, dass ihr etwa eine halbe Stunde erneut spielen müsst. Da freut man sich doch gleich doppelt, dass man in der Virtual Console-Version einen manuellen Speicherpunkt erstellen kann!

Im Laufe eures Abenteuers erwarten euch übrigens immer wieder Endgegner, die sich ebenfalls als ziemlich knifflig herausgestellt haben. Sie haben eine eigene Energieleiste und besitzen (überraschenderweise) eine Schwachstelle, die ihr erst einmal ausfindig machen müsst. Mir haben die Endgegner daher mit am besten gefallen, da sie zwar ziemlich anspruchsvoll sind, aber trotzdem (nur sehr) selten frustrieren. Hier wird eine typische Lernkurve ersichtlich, wie man es vielleicht auch schon bei alten Mega Man-Ablegern erlebt hat. Während ich also zu Beginn der Kämpfe keine wirkliche Chance hatte, konnte ich die Gegner nach einigen Versuchen fast mit verbundenen Augen besiegen. Gut, das ist vielleicht etwas übertrieben. Aber ihr wisst ja, wie ich das meine!

Aus technischer Sicht macht The Legend of the Mystical Ninja für damalige Verhältnisse einen wirklich überzeugenden Eindruck. Die einzelnen Welten und Charaktere sind ziemlich abwechslungsreich und farbenfroh gestaltet und sehen auch heute noch wirklich ansehnlich aus. Selten gibt es kleine Animationen, welche die Geschehnisse rund um Yin weitererzählen. Auch die Melodien, die euch während eures Abenteuers begleiten, wirken sehr passend und erinnerten mich ebenfalls immer wieder an alte Anime-Serien.

Ihr könnt die Ninja-Reise übrigens auch zu zweit mit einem Freund spielen. Der zweite Spieler übernimmt dabei die Rolle von Dr. Yang (Yin und Yang, witzig, oder?!) und kann mehr oder weniger alle Aktionen ausführen, die der erste Spieler auch ausführen kann. Der Mehrspielermodus funktionierte in meinem Praxistest ziemlich gut und bringt ebenfalls viel Spaß, sofern ihr einen geeigneten Mitspieler neben euch habt. Die Virtual Console-Version ist übrigens die europäische Version, die bereits damals in Sachen Geschwindigkeit und Gameplay an die US-Version angepasst wurde.


Oftmals werdet ihr auch solche 2D-Level durchstreifen müssen. Natürlich warten auch hier wieder Gegner auf den Ninja Yin

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Kevin Maßmann

Ich muss zugeben, dass mir The Legend of the Mystical Ninja wesentlich besser gefallen hat, als ich es zunächst vermutet hatte. Die große Spielwelt bietet viele unterhaltsame Charaktere, herausfordernde Kämpfe und motivierende Nebenaufgaben, die euch für viele Stunden an die Konsole fesseln werden. Ich persönlich bin froh, dass ich das Spiel jetzt nachholen konnte. Der Anime-Flair rund um Yin und Dr. Yang konnte sogar so gut vermittelt werden, dass ich wieder Lust auf die alten Dragonball-Folgen bekommen habe. Also, ich bin dann jetzt mal weg hier!

Awards

Spiele-Hit

Die durchschnittliche Leserwertung

3 User haben bereits bewertet

Kommentare 1

  • Roman Dichter

    Redaktion

    Nach dem Review hab ich auch Lust auf das Spiel bekommen. Ich hatte es damals nicht, fand aber Goemons N64-Spiele super! :)


    Schau mer mal, vielleicht wird's gekauft.