Endlich wirbelt Crash auf die Nintendo Switch
Wer kennt ihn nicht, den sympathischen Beuteldachs von Nebenan, der seinen Ursprung in den 90er Jahren auf der PlayStation hatte? Groß geworden durch die Spiele von Naughty Dog, entwickelte sich Crash Bandicoot schnell zu einem Maskottchen für das neue Konsolensystem von Sony. Mit den Jahren stattete der Wirbelwind auch den anderen Systemen einen Besuch ab und war schon häufig auch auf Nintendo-Konsolen und Handhelds zu finden. Doch in den letzten Jahren war es um den Beuteldachs ruhig geworden, mal abgesehen von einem Kurzbesuch bei den Skylanders.
Das änderte sich erst im Jahr 2017, als Vicarious Visions im Auftrag von Activision die drei ersten Crash Bandicoot-Spiele auf die PlayStation 4 brachten. Liebevoll mit moderner Optik ausgestattet, wirbelte und sprang Crash nun auch in HD durch die zahlreichen Level und machte sich auf, mit der N. Sane Trilogy auch eine neue Generation von Spielern zu begeistern. Nun wurde diese Sammlung auch auf die Nintendo Switch portiert. Wollen wir uns den Wirbelwind doch mal etwas näher ansehen und schauen, ob und was sich im Gegensatz zur PlayStation 4-Fassung oder auch zu den Originalspielen getan hat. Im Hauptmenü angekommen habt ihr zunächst die Wahl, mit welchem der drei Spiele ihr beginnen möchtet. Wer die Spiele kennt und sich nur dafür interessiert, wie die Trilogy auf der Nintendo Switch abschneidet, kann bis zum Abschnitt "Sane oder N. Sane – Das ist hier die Frage" runterscrollen, allen anderen stelle ich die 3 Spiele nun etwas ausführlicher vor.
Die Geschichte von Crash Bandicoot ist schnell erzählt und bedient sich eher klassischer Storyelemente. In einem abgelegenen Labor absolviert Dr. Neo Cortex Experimente an Tieren und bestrahlt diese mit einer Kanone, die sie zu Mutanten machen soll. Der Beuteldachs wurde dabei zum Anführer der Mutanten-Armee auserkoren, doch natürlich geht etwas schief. Crash kann aus den Fängen von Cortex fliehen und macht sich nun auf den Weg, auch um seine Freundin Tawna zu befreien, die er bei Cortex und seinen Gehilfen zurücklassen musste.
Im ersten Teil spielt ihr die Level in einer vorgegebenen Reihenfolge und gelangt so über verschiedene Inseln.
Am Strand wacht ihr auf und steuert den Beuteldachs fortan durch die unterschiedlichen Levels. Dabei stehen euch neben dem Laufen auch der charakteristische Wirbelangriff und eure Sprungkraft zur Verfügung. Auf dem Weg liegen immer wieder Kisten herum, die ihr zerstören solltet, enthalten diese doch leckere Wumpa-Früchte (ähnlich einer Mango). 100 eingesammelte Früchte bescheren euch ein Extraleben. Dabei begegnen euch schnell einige unterschiedliche Variationen der Kisten, doch dazu später mehr. Crash beginnt nun sein erstes Abenteuer und läuft einen schmalen Dschungelpfad entlang in eine ungewisse Zukunft.
Die Level in Crash Bandicoot können, neben den Boss-Leveln, in drei Kategorien eingeteilt werden. So gibt es Level, in denen ihr Crash von hinten seht, dann gibt es Level, wo er auf euch zu rennt (meist vor einem Tier oder einer großen Steinkugel davon) – Indiana Jones lässt grüßen – und zu guter Letzt die Level aus einer seitlichen Perspektive. Im Verlauf des Spiels ergibt sich damit eine ausgewogene Mischung, wobei insbesondere die Sidescrolling-Level meist einen knackigen Schwierigkeitsgrad aufweisen. Legendär ist hier das Level „Slippery Climb“, welches unter Fans als eines der schwierigsten Level im ersten Spiel gilt, weil Checkpoints hier Mangelware sind und Fehler nicht verziehen werden.
Insgesamt erwarten euch über 30 Levels auf drei verschiedenen Inseln verteilt. Optisch werdet ihr im ersten Spiel der Reihe hauptsächlich im Dschungel oder in Tempelruinen unterwegs sein, lediglich zum Schluss gibt es in dieser Hinsicht mit dem Hauptquartier und Labor von Dr. Cortex ein wenig Abwechslung vom Ambiente.
Zerstört zuerst die Kisten neben euch, dann versucht ihr die fleischfressende Pflanze zu überwinden.
Das erste Spiel kommt insgesamt auch ohne viel Ballast aus, eure Bewegungsmöglichkeiten sind auf die Basisbewegungen wie Springen, Laufen und Wirbeln begrenzt und die Level sehr linear. Nichtsdestotrotz kann es in vielen Abschnitten von Vorteil sein, mit Geduld vorzugehen und sich die Bewegungsmuster der Gegenstände oder Gegner anzusehen. Ein Sprinten durch die Levels würde ich nicht empfehlen, auch wenn ihr nach dem ersten Durchlauf die jeweiligen Level nochmals besuchen könnt. Beim zweiten Mal könnt ihr das Level auch auf Zeit spielen und somit ein besonderes Relikt erhalten. Dies war im Ursprungsspiel nicht vorhanden, sondern wurde erst im dritten Teil Crash Bandicoot: Warped eingeführt. Für die N. Sane Trilogy wurde dieser Modus auch für die ersten beiden Titel miteingefügt. Ebenso wurde die Möglichkeit ergänzt, das Spiel mit Coco, der Schwester von Crash, zu bestreiten. Hier haben sich die Entwickler einen kleinen Kniff erlaubt, so taucht Coco ziemlich zu Beginn der ersten Insel auf einmal auf der Karte auf. Sie hat sich mit der Zeitmaschine aus Teil 3 nun in das erste Spiel transportiert und kann nachfolgend für die nächsten Level ausgewählt werden. Sie spielt sich nicht anders als Crash, hier ist lediglich die Optik unterschiedlich.
Im Lauf der Level sollt ihr nicht nur alle Kisten zerstören, sondern könnt auch noch jede Menge anderer Dinge sammeln. So erhaltet ihr für 100 Wumpa Früchte wie bereits erwähnt ein Extra-Leben. Ebenso sind Crash-Symbole in den Leveln platziert, die euch ebenfalls ein weiteres Leben spendieren. Weiterhin könnt ihr Tawna-Symbole finden, von denen euch 3 in einem Level einen Bonus-Abschnitt freischalten. In diesen kurzen Bonus-Abschnitten findet ihr weitere Kisten, Früchte und auch Extraleben. Ihr könnt diese Bonus-Abschnitte so oft wiederholen wie ihr mögt, bis ihr den Abschnitt geschafft habt. Dies war im Original nicht so, habt ihr dort den Abschnitt nicht erfolgreich abgeschlossen, musstet ihr im normalen Level weiter fortfahren.
Zerstört ihr alle Kisten, erhaltet ihr einen Edelstein am Ende des Levels. Insbesondere im ersten Durchlauf eines Levels solltet ihr nicht erwarten, direkt alle Kisten zerstören zu können. Es ist beileibe nicht unüblich die Level mehrere Male zu besuchen und absolvieren, um alle Kisten – manche sind auch versteckt oder erst nach mindestens einem Durchlauf erreichbar – zu zerstören. Dabei werden im ersten Spiel bereits jede Menge unterschiedlicher Kisten eingeführt. So existieren neben den Basis-Kisten noch Kisten mit einem Pfeil darauf, die als Trampolin fungieren und euch höher springen lassen. In einigen Kisten findet ihr noch Extraleben, manche enthalten eine Aku Aku-Maske, die euch dann schützt und wiederum andere sind aus Metall und können nicht zerstört werden. Abschließend sollten noch zwei wichtige Kisten erwähnt werden, zum einen die mit TNT gefüllten Objekte, die nach Berührung erst nach 3 Sekunden explodieren und zu guter Letzt, aber nicht minder wichtig, die Checkpoint-Kisten, die euren Fortschritt im Level speichern, solange ihr noch Leben übrig habt.
Insgesamt ist der erste Eintrag in der Crash Bandicoot-Serie am meisten gealtert. Schon damals wurden die schlauchartigen Level kritisiert und über die nicht vorhandene „echte“ 3D-Umgebung die Nase gerümpft. Rückblickend bietet das Spiel nicht so viel Potential für eine so langlebige Serie. Zur selben Zeit wurde Super Mario 64 auf dem N64 veröffentlicht, was Crash Bandicoot in Bezug auf Bewegungsfreiheit schon damals in den Schatten stellte. Dennoch konnte sich der Beuteldachs als Maskottchen auf der PlayStation etablieren und trotz des hohen Schwierigkeitsgrades die Fans begeistern. Für die Neuauflage wurden wie bereits erwähnt in der Steuerung einige Anpassungen vorgenommen, weitere Änderungen wie Coco als spielbaren Charakter habe ich ebenso angesprochen. Hier nun alle Änderungen gegenüber dem Original-Spiel aufzuzählen macht keinen Sinn und sprengt den Rahmen.
Die Bosse begegnen euch in separaten Minispielen. Diese sind in der Regel sehr einfach zu erledigen, wenn ihr erst einmal das Bewegungsmuster verstanden habt.
Crash Bandicoot fordert euch auch heute in der Neuauflage noch heraus. Einige Level haben nichts von ihrer Faszination – oder auch Frustration – verloren, und machen auch 2018 noch Spaß. Jedoch schlagen die eingeschränkte Bewegungsfreiheit und das minimale Repertoire an „Moves“ des Beuteldachses negativ ins Gewicht. So schwer manche Level auch sind, die Bossgegner sind auch heute noch im Vergleich harmlos und schnell besiegt. Auch wenn bei der Neuauflage hier dem einen oder anderen Widersacher mehr Hitpoints verpasst wurden, richtig anspruchsvoll waren diese kurzen Kämpfe weder damals, noch sind sie es heute.
Das Spiel bietet euch nicht nur durch den „Zeitkampf-Modus“ einen enormen Wiederspielwert. Etliche Level müssen mehrmals besucht und gespielt werden, um alle Kisten zu finden und auch zu erreichen. Das mag den einen oder anderen Spieler durchaus frustrieren, dennoch gibt es auch einige Level, die sich für schnelles Auffüllen von Leben hervorragend eignen. Ist der Ehrgeiz gepackt und die Herausforderung angenommen, belohnt euch das Spiel auch mit einem alternativen Ende. Der Nachfolger schließt jedoch unmittelbar an das Ende an, welches die meisten Spieler sehen werden, denn, ihr ahnt es sicher bereits…
Im zweiten Teil wurde das Bewegungsrepertoire von Crash erheblich erweitert und so könnt ihr euch nun auch ducken, einen Bauchplatscher machen oder schnell in eine Richtung rutschen. Die Geschichteist noch abgedrehter, die Settings in den Levels sind noch abwechslungsreicher und das Bewegungsrepertoire wurde stark erweitert. Für den Nachfolger haben sich die Entwickler bei Naughty Dog ordentlich ins Zeug gelegt und das Vermächtnis von Crash Bandicoot begonnen zu zementieren.
Intros und Zwischensequenzen gibt es in allen 3 Spielen nur wenige. Diese sind aber sehr hübsch animiert und auch deutsch vertont.
Nach einem kurzen Intro seht ihr, ihr habt es erraten, Dr. Neo Cortex ist zurück – was angesichts des Untertitels des Spieles auch kein Wunder ist. Nun möchte er die Erde retten und dort Frieden verbreiten. Alles, was er dazu benötigt, sind 25 Kristalle aus unterschiedlichen Umgebungen. Doch, anstatt sie sich selbst zu besorgen, schickt er den Beuteldachs erneut auf Mission, um für ihn diese Kristalle zu finden. So streift ihr also durch das erste Level und denkt euch nichts Schlimmes, da werdet ihr auch schon in einen geheimen Warpraum teleportiert und von Dr. Neo Cortex via Hologramm begrüßt. Er stattet euch mit der oben erwähnten Mission aus. Dieses Mal gestaltet sich der Aufbau der Level allerdings ein wenig anders. Während ihr im ersten Teil noch nach und nach die Inseln abgelaufen seid, könnt ihr hier nun aus einem von 5 zur Verfügung stehenden Levels frei die Reihenfolge wählen.
So finden sich in den einzelnen Warpräumen dann auch unterschiedliche Settings. Vom ersten Warpraum aus könnt ihr Level mit den Umgebungen Dschungel, Schnee, Fluss und Verfolgung erreichen, abschließend steht euch der Zugang zum ersten Boss zur Verfügung. In den Levels stoßt ihr neuerdings auch auf alternative Routen, die sich durch spezielle Markierungen ergeben. Folgt ihr ihnen, könnt ihr weitere Kisten und Wumpa-Früchte einsammeln. Aber auch die Bonus-Abschnitte sind zurück und garantieren euch ebenfalls Früchte und Kisten, die ihr für das ein oder andere Extraleben gut gebrauchen könnt, auch in Crash Bandicoot 2 werdet ihr jede Menge Leben verbrauchen. Dennoch behaltet ihr nach einem Bildschirmtod eure Wumpa-Früchte bei euch, sodass ihr euch an entsprechenden Stellen auch mit 100 Früchten wieder eindecken könnt und somit auch wieder neue Leben dazugewinnt.
Kisten sind in Crash Bandicoot 2 natürlich wie bereits erwähnt ebenfalls zurück. Ergänzend zu den TNT-Kisten finden sich nun auch grüne Nitro-Kisten auf dem Weg. Der Unterschied zu den roten TNT-Kisten besteht darin, dass es bei den Nitro-Kisten bei Berührung sofort zu einer Explosion kommt und damit zu einem Bildschirmtod, solltet ihr keine Aku Aku-Maske haben, die euch davor schützt.
Der zweite Teil bringt einige neue Levelumgebungen in die Serie mit ein und erweitert euer Bewegungsrepertoire.
Mit dem zweiten Teil werden auch erstmals neue Gameplay-Elemente in die Serie eingeführt, die im dritten Ableger auch fortgeführt wurden. So findet ihr in einigen Levels Abschnitte, in denen sich Crash an einem Gitter an der Decke festhält und sich an diesem entlang hangelt. In den Schnee-Leveln gibt es Eisflächen, auf denen Crash nun nicht mehr normal laufen kann, sondern sich darauf wie ein Schlittschuhläufer bewegen muss, um die Passagen zu meistern. In Verbindung mit einem anschließenden Sprung über einen Abgrund führen diese Eisflächen durchaus zu manchem ungewollten Ableben. Die bekannten Fluss-Level aus dem ersten Teil kehren wie gesagt zurück, werden hier aber mit Abschnitten kombiniert, in denen Crash mit einem Jet-Ski über den Fluss fahren muss. Selbstverständlich befinden sich dort auch Nitro-Kisten in eurem Weg, ihr habt doch nicht gedacht es wäre eine Spazierfahrt, oder?
Spätere Level bringen euch noch weitere Abwechslung in die Platformer-Abschnitte. So kann sich Crash in „Diggin´It“ in die Erde eingraben und dort weiter fortbewegen, um Bienen auszuweichen, die ihn ansonsten verletzen würden. Auch ein Jet-Pack schnallt sich der Beuteldachs in zwei Levels um den Bauch und fliegt damit durch teilweise recht enge Abschnitte. Abschließend müsst ihr euch auch im dunklen Dschungel zurechtfinden. Wie? Na mit einem Glühwürmchen, das euch begleitet. Doch das Glühwürmchen wartet nicht immer auf euch, hier gilt es schon mit der fliegenden Lichtquelle mitzuhalten, sonst steht ihr im Dunkeln da und müsst auf gut Glück durch das Level kommen.
Mit den eben erwähnten Gimmicks wie Jet-Ski oder Jet-Pack erhält das Spiel frischen Wind in den bekannten Gameplay-Mechanismen. Dies mag Jump & Run-Puristen abschrecken, steuert sich aber ganz ordentlich und ist auch gut schaffbar. Diese Level und Abschnitte brechen das Plattformer-Konzept auf, bereichern dieses aber meiner Meinung nach gekonnt. Selbst hier befindet ihr euch noch immer im abgesteckten Rahmen und bewegt euch nicht in einer offenen Umgebung. Diese Konzepte wurden aber im Lauf der weiteren Crash Bandicoot-Spiele weiter ausgebaut, wie wir weiter unten in Crash Bandicoot 3: Warped noch sehen werden.
Was wohl passiert, wenn ihr in diesem Warpraum mehrmals auf den niedlichen kleinen Eisbären springt? Probiert es doch mal aus!
Der zweite Teil von Crash Bandicoot bringt mit den Warpräumen mehr Abwechslung ins Spiel. Dadurch, dass ihr die Reihenfolge der Level selbst bestimmen und diese Level auch immer wieder besuchen könnt, gestaltet ihr euch das Spiel ein wenig mehr nach eurem Geschmack. Waren die Level im ersten Teil noch strikt nach Reihenfolge und somit auch mal eine Sackgasse, solltet ihr feststecken, könnt ihr euch hier flexibler die Level aussuchen, die ihr besuchen wollt. Dabei werden viele Umgebungen aus dem ersten Teil recycelt, aber dort dann mit neuen Inhalten, Gegnern oder Gameplay-Mechaniken aufgefrischt und somit interessant gehalten. Optisch und akustisch konnte man sich hier nochmals steigern, auch wenn das schönste Spiel noch immer der dritte Teil bleibt. Der Schwierigkeitsgrad ist beim zweiten Teil auch ein wenig ausgewogener, wobei es auch hier Abschnitte oder Level gibt, bei denen der geneigte Spieler Gefahr läuft, die Joy-Con aus Frust in die Ecke zu schmeißen. Ihr habt noch nicht genug? Ihr wollt sehen, wie Coco es geschafft hat, sich ungefragt in das erste Spiel zu schmuggeln? Dann bleibt euch wohl nichts anderes übrig, als euch auch noch den dritten Teil vorzunehmen.
Mit dem dritten Teil erhaltet ihr eine Essenz aus den beiden vorherigen Einträgen der Crash Bandicoot-Reihe. Zum einen gibt es klassische Jump & Run- und Platformer-Erfahrungen, zum anderen werden auch vermehrt Fahrzeuglevel angeboten. Im Kern bleibt das Spielziel aber wie gehabt, ihr sammelt Kristalle und Edelsteine, versucht möglichst schnell die Zeitkämpfe zu erledigen und alle Bosse zu besiegen.
Die Unterwasser-Level sind nicht immer einfach, hier im Bild könnt ihr euch aber mit Feuerkraft behelfen und auch verborgene Kisten erreichen.
Die Geschichte schließt wiederum nahtlos an Teil 2 an, bei der die Weltraumstation von Cortex abgeschossen wurde und auf der Erde einschlägt. Dort stürzt sie in ein altes Bauwerk und setzt eine bösartige Entität frei, die sich als böser Zwilling von Aku Aku entpuppt und als Uka Uka mit Dr. Neo Cortex gemeinsame Sache macht. Was bleibt euch also anderes übrig, als wieder einmal alle Kristalle und Edelsteine zu sammeln, sei es auf der Erde, in der Luft oder auch unter Wasser. Ja, dieses Mal gibt es auch Unterwasser-Level. Von vielen Menschen gefürchtet und verhasst, steuern sich diese Level aber meines Erachtens ganz ordentlich und fügen ein weiteres Element zu den Umgebungen und Settings hinzu.
Ähnlich wie in Teil 2 erlangt ihr dieses Mal über den „Zeitstrudel“ Zugang zu den einzelnen Levels. Der Zeitstrudel ist ein „Hub-Bereich“ von dem aus ihr die einzelnen Level erreichen könnt. Der Clou diesmal: Die Level sind nicht an eine bestimmte Zeit oder einen bestimmten Ort gebunden. Dabei stehen euch wie in „Cortex Strikes Back“ auch 5 Level zur Auswahl, welche ihr in beliebiger Reihenfolge angehen könnt. Habt ihr alle Kristalle aus den 5 Leveln gefunden, öffnet sich der Zugang zu einem 6. Level, in dem der Boss zu finden und zu besiegen ist. Besiegt ihr diesen Boss, erhaltet ihr eine neue Fähigkeit, die ihr fortan einsetzen könnt, und der Zugang zu einem neuen Bereich mit weiteren Levels öffnet sich.
Ihr reist also durch Zeit und Raum und gelangt dadurch auch in fantasievolle neue Umgebungen. Als Beispiel seien die Level im Mittelalter-Setting, ein Besuch bei den Dinosauriern, die euch durch prähistorische Umgebungen jagen, sowie der Ritt mit einem Tiger auf der Chinesischen Mauer genannt. Neu hinzu kommen Level mit Jet-Ski-Einlagen, die anders als in Teil 2 nicht nur als Abschnitt im Level fungieren, sondern als eigenständige Level dargeboten werden. Ebenso gibt es Level und Bosskämpfe mit Shoot 'em up-Gameplay, die sich dadurch vom Einheitsbrei der Platformer absetzen. Aber auch Level, in denen ihr Rennen fahren bzw. fliegen müsst, um den Kristall zu erhalten, haben in Teil 3 ihren Platz und lockern das Geschehen auf. Insgesamt wird dem Zeitkampf-Modus auch eine erhöhte Aufmerksamkeit zuteil, finden sich dort dann auch die Reliquien wieder, wenn ihr die entsprechend vorgegebene Zeit unterbietet.
Eigene Level mit Jet-Ski hier mit Coco oder mit Crash auf einem Motorrad, ergänzen das Spektrum der Reihe.
Crash Bandicoot 3: Warped stellt den Abschluss der ursprünglichen Platformer-Spiele auf der PlayStation 1 dar. Danach entwickelte Naughty Dog nur noch einen Kart-Ableger, der allerdings keine Platformer-Einlagen bot. Im Verlauf der Spiele sank der Schwierigkeitsgrad von Teil 1 zu Teil 3 immer weiter ab und entwickelte sich von einem stringenten Jump & Run-Spiel zu einem Genre-Mix mit dem Schwerpunkt auf Platforming-Einlagen. Für viele Spieler stellt Teil 2 den Höhepunkt der Trilogie dar, ich schwanke immer wieder zwischen dem zweiten und dritten Teil. Immerhin wurde in Warped die Frucht-Bazooka eingeführt, mit der ihr aus der Ferne auch nicht erreichbare Kisten und Schalter aktivieren könnt – für mich bis heute immer noch ein Highlight. Optisch fährt der dritte Teil auch die größte Varianz auf und begeistert mit Lichteffekten und fantasievoll designten Umgebungen in den Levels. Die neuen Bewegungsmöglichkeiten von Crash und Coco fügen sich nahtlos in das Spielgeschehen ein und lassen euch immer Herr über die Lage sein. Wenn ihr ein Leben verliert, dann ist es in den meisten Fällen eure eigene Schuld und nicht dem Spiel zuzuschreiben.
Nach dem ganzen Vorgeplänkel kommen wir nun zu der alles entscheidenden Frage: Wie spielt sich die Trilogy auf der Nintendo Switch? Die Antwort wird viele Spieler nicht überraschen: Es spielt sich genauso gut, wie auf der PlayStation 4. Niemand hat erwartet, dass dieser Port exakt so aussieht, wie auf der PlayStation, dazu ist die Nintendo Switch natürlich nicht in der Lage. Dennoch muss sich diese Version nicht verstecken, birgt sie doch auch den Vorteil, das Spiel immer und überall spielen zu können. Sicher, man konnte die Originale auch auf der PlayStation Portable spielen, der Handheld-Aspekt ist damit nicht neu, aber die komplette Serie der ersten Spiele in einem Paket ist hiermit zum ersten Mal verfügbar. Insgesamt scheint die Nintendo Switch-Fassung im direkten Vergleich eigenartig dunkel daherzukommen, während die PlayStation-Fassung heller und kräftiger in den Farben scheint. Dies ist allerdings auch nur im direkten Videovergleich via YouTube oder beim Umschalten im TV-Modus zwischen PS4 und Nintendo Switch sichtbar. Habt ihr diesen Vergleich nicht, stört euch dieser Aspekt natürlich auch nicht und kann von euch vernachlässigt werden.
Ebenso finden sich die beiden „neuen“ Level „Stormy Ascent“ und „Future Tense“ auch in der Switch-Version wieder. Bei Stormy Ascent handelt es sich um ein verworfenes Level aus dem ersten Crash Bandicoot – und ist dementsprechend auch dort zu finden –, was sich in Sachen Schwierigkeitsgrad und Setting an „Slippery Climb“ orientiert. Wenn ihr also neue Bissspuren in eurem Controller rechtfertigen wollt, sind diese beiden Level wie für euch gemacht. Bei „Future Tense“ handelt es sich um ein komplett neues Level in Crash Bandicoot 3: Warped, welches am Releasetag der Nintendo Switch-Fassung auch via Update für die PlayStation 4-Version verfügbar gemacht wurde. In der N.Sane Trilogy der Nintendo Switch ist das Level direkt mit enthalten. Dieses Level nimmt sich das Zukunfts-Szenario von Warped zur Vorlage und schickt euch über einen Parcours in luftige Höhe. Zu finden ist es direkt beim Start des Spieles, erfordert also keinen Fortschritt im Spiel.
Positiv hervorheben möchte ich auf jeden Fall die Bildwiederholrate, die sich zwar nicht mit grandiosen Werten schmücken kann, aber immer flüssiges Gameplay garantiert. In den Zwischensequenzen kommt es hier und dort zu Einbrüchen, wichtig erscheint mir aber das Gameplay zu sein. Hier gibt sich das Spiel keine Blöße, alle Passagen in den Levels sind flüssig und ohne Einschränkung spielbar. Wenn ich ein Leben aufgrund von Aussetzern verloren hätte, wäre ich der Erste, der hier aufschreien würde. Sowohl im TV- als auch im Handheld-Modus erreicht das Spiel eine Auflösung von 720p, dennoch fallen bei beiden Modi in einigen Bereichen matschige Texturen auf, die ich nicht erklären kann. Hauptsächlich in der Levelauswahl von Teil 3, wenn ihr vor den Zugängen zu den einzelnen Leveln steht, legt sich eine Unschärfe über das Bild, die das Ganze aussehen lässt, als ob ihr es durch einen separaten Bildschirm betrachtet. Weiterhin wechselt die grafische Pracht von Level zu Level, was sich selbstverständlich nur in geringerer Auflösung, aber nie auf das Gameplay auswirkt. Insgesamt ist der Handheld-Modus also auch vollkommen in Ordnung und kann durch den sanften Einsatz der Vibration der Joy-Con in den entsprechenden Momenten glänzen. Seien wir ehrlich, wer die volle Auflösung mit 4K und HDR möchte, der kauft sich nicht die Nintendo Switch-Fassung. Wer aber denselben Spielspaß auch mit Option für Unterwegs möchte greift bedenkenlos zum Hybriden von Nintendo.
Unser Fazit
8
Ein Spiele-Hit