Smash mit Knarren

Super Smash Bros. für das Nintendo 64 war nicht nur die Geburt einer sehr beliebten Spielserie, sondern auch gleichzeitig ein völlig neues Spielkonzept im Genre. Auch für die Nintendo Switch wurde bereits ein neues Super Smash Bros. angekündigt und auch gibt es bereits den einen oder anderen Brawler für die Konsole. Allerdings gibt es bisher kaum neue Ideen für diese Art Spiel, dabei könnte man mehrere Genres eigentlich perfekt kombinieren.


Jetzt geht die Action los! Bitte aufpassen, es könnte krachen!

Doch nun kommt Super Rocket Shootout und versucht etwas frischen Wind in das Ganze zu bringen. Denn hier prügelt man eher weniger, hier ballert man mehr! So ballern sich zwei bis vier Spieler gegeneinander oder im Team auf einer Map ab, bis die Lebensanzeige leer ist. Die Map sollte auch nie verlassen werden, ansonsten ist man raus. Der letzte Überlebende gewinnt die Runde. Doch natürlich gibt es auch noch Items auf einer Map, versteckt in Kisten. Entweder bekommt ihr dadurch Granaten, TNT-Stangen und Minen, oder ihr erhaltet die Möglichkeit eure Lebensanzeige wieder etwas aufzuladen. Richtig lustig wird es, wenn die Items dank umgekehrter Steuerung den Kampf verändern oder sich alles sehr schnell abspielt.


Jeder Kämpfer ist mit einem Jetpack ausgestattet, was ihr unbegrenzt verwenden könnt. Mit der B-Taste könnt ihr springen, und haltet ihr diese gedrückt, fliegt ihr nach oben. Wenn ihr zweimal ganz schnell diese Taste drückt, fliegt ihr etwas schneller. Wie bei Super Smash Bros. gibt es auch die Möglichkeit, dass ihr durch eine Plattform nach unten gelangt. Hier müsst ihr nicht nur mit dem Stick nach unten drücken, sondern ebenfalls die B-Taste drücken. Mit der Y-Taste könnt ihr schießen. Gleich vorweg: Ihr könnt nicht zielen. Ihr feuert entweder nach links oder nach rechts. Alle Charaktere haben die gleiche Waffe und feuern mit einer Schrotflinte, die etwas Streumunition verteilt. Sobald ihr diese abfeuert müsst ihr immer sofort nachladen, hörbar durch ein Klickgeräusch, allerdings werdet ihr das später im Blut haben. Steht ihr allerdings in der Nähe des Gegners, dann ballert ihr nicht mehr, sondern schlagt wild auf ihn ein. Mit der X-Taste könnt ihr ansonsten noch Granaten werfen.


Kopf einziehen, jetzt kommt der Tunnel.

Jetzt kommen wir aber zu einem echten Problem. Mit der A-Taste könnt ihr den Schild aktivieren. Sobald das einmal getroffen wurde, verschwindet er sofort, und ihr müsst wieder etwas warten, bis ihr ihn nutzen könnt. Die Tastenbelegung ist absolut ungewohnt, da dies eigentlich immer auf eine Schultertaste gelegt wird. Selbst wenn man sich etwas an diese Tastenbelegung gewöhnt, so wird man immer wieder ausversehen eine Schultertaste drücken, damit ihr den Schild aktivieren könnt und merkt zu spät, dass dafür die falsche Taste vorgesehen wurde. Auch zum Schießen hätte man eine der vier Schultertasten nehmen können, aber kommen wir zurück zum Schild. Habt ihr die Attacke des Gegners nicht nur abgeblockt, sondern kurz vor dem Einschlag erst den Schild aktiviert, dann gibt es eine Konterattacke und gleichzeitig einen Punkt für euren Spezialangriff. Habt ihr nämlich vier blaue Punkte gesammelt durch diverse Aktionen, dann könnt ihr einen Spezialangriff starten. Die Punkte ladet ihr entweder damit auf, dass ihr zum Beispiel die Kisten zerstört oder zwei Gegner gleichzeitig trefft.


Der Spezialangriff ist auch gleichzeitig die einzige Aktion, die bei jedem Charakter unterschiedlich ist. Ansonsten haben die einzelnen Charaktere nur unterschiedliche Attribute. So kann der eine etwas mehr einstecken, ist dafür aber auch etwas langsamer. Insgesamt spielen sich die Charaktere ziemlich gleich. Der Spezialangriff dagegen kann sehr entscheidend sein und sollte auch passend zu jedem Kampfstil, den man persönlich verfolgt, ausgewählt werden. Der eine lässt Dynamit hageln und der andere lässt Zombies und Fledermäuse los. Allerdings sind diese Attacken nicht wirklich ausgeglichen, und da es ja sonst keine großen Unterschiede gibt, sind manche Charaktere stark im Vorteil. So hat ein maskierter Franzose zum Beispiel die Möglichkeit, wenn der Spieler trifft, einen Gegner sofort zur Strecke zu bringen. Damit ihr die Schultertasten überhaupt nutzt, aktiviert ihr die Spezialattacke, indem ihr L und R gleichzeitig drückt.


De Spezialattacken werden mit einer kleinen Animation angekündigt.

Die Stages sind dabei auch nicht unwichtig und das eigentliche Highlight im Spiel – egal ob ein Labor, wo immer wieder Stromstrahlen auftauchen, oder ein Zug, wo ihr auf Tunnel aufpassen solltet. Auch wenn die Anzahl der Stages (wie auch im Übrigen die Anzahl der Charaktere) überschaubar ist und damit der Umfang eher gering, so sind diese wenigstens unterschiedlich designt und spielen sich auch sehr abwechslungsreich. Dies hat das Spiel auch nötig, da das einfache Gameplay und das fehlende Moveset für jeden Charakter ansonsten ziemlich langweilig werden würde. Die Stages wie auch weitere Charaktere schaltet ihr über den Storymodus frei. Hier wird eine ganz kleine Geschichte über 4 Bankräuber erzählt, die auf der Flucht auf einige Hindernisse treffen. Dieser Modus ist sehr kurz und schnell durchgespielt, ist allerdings auch nicht so einfach, an manchen Stellen sogar etwas unfair. Leider bietet dieser Modus auch keinen Wiederspielwert und nach nur einem Durchgang ist bereits alles freigeschaltet. Der wahre Spaß ist natürlich im Multiplayer zu finden. Hier macht das Spiel auch wirklich Laune und das Chaos ist vorprogrammiert. Leider gibt es keinen Online-Modus, was dem Spiel gutgetan hätte. Die eher fragwürdige Tastenbelegung hat zudem einen Vorteil. Dadurch kann man ganz einfach mit nur einem Joy-Con starten, ohne diverse Einschränkungen zu merken. Das ist wirklich auch cool, wenn man unterwegs etwas zu zweit zocken will. Dennoch wäre es wünschenswert gewesen, wenn man die Tastenbelegung selbst festlegen könnte.


Das Ganze präsentiert sich in einer Pixel-Grafik, die aber sehr liebevoll und mit vielen Effekten versehen ist. Besonders wenn es zu den Spezialattacken kommt und es an jeder Ecke explodiert, dann kracht es richtig, und dabei läuft es dennoch flüssig, auch im Handheldmodus. Wie bereits erwähnt sind die Stages auch sehr abwechslungsreich gestaltet, aber eben auch detailliert. Dies können wir auch zu den kleineren Animationen der Charaktere erzählen, die manchmal sehr putzig aussehen. Der Soundtrack ist dagegen nicht wirklich einprägsam. Im Storymodus wird die Geschichte mit eher langweiligen Bildern vorangetrieben.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Dirk Apitz

Das Spiel hat keinen großen Umfang und ist für Solisten eher nicht der Rede wert, dafür ein großer Spaß im Mehrspieler, auch wenn die Tastenbelegung etwas fragwürdig ist. Spaß ist garantiert. Da das Spiel keinen Online-Multiplayer liefert, muss man auch nicht das Spiel rauf und runter spielen, es reicht für eine kleine Partie auf der Couch. Etwas mehr Umfang und auch mehr Möglichkeiten bei den einzelnen Aktionen und wir hätten hier einen Überraschungshit!
Mein persönliches Highlight: Die gelungenen Stages

Awards

Multiplayer-Hit

Die durchschnittliche Leserwertung

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