Klassische Farbschlacht

Im Getümmel der vielen Spiele, welche auf Nintendos erfolgreicher Hybridkonsole landen, lässt sich auch das von Petite Games entwickelte und von Ratalaika Games vertriebene 2D-Action-Spiel InkSplosion finden. Der Titel erschien erst vor wenigen Tagen für die Nintendo Switch und sollte trotzdem einigen durch seine auffallend knalligen Farben im Nintendo eShop aufgefallen sein. Ganz wie in Nintendos Splatoon-Spielen ist bunte Tinte im Fokus des Spielgeschehens. Anstatt aber elementarer Spielbestandteil zu sein, dienen die bunten Farben eher der Optik. Was InkSplosion sonst noch auf dem Kasten hat, möchte ich mit euch in unserem Test herausfinden.


Auf dem Bildschirm ist immer jede Menge los.

Bei InkSplosion handelt es sich um einen äußerst traditionellen Twin-Stick-Shooter, welcher auf etablierte Elemente des Genres setzt. Mit dem linken Stick bewegt ihr euch, mit dem rechten Stick zielt ihr in eine Richtung. Zur besseren Orientierung in der Top-Down-2D-Perspektive des Spiels seht ihr ein Fadenkreuz in der Richtung, in die ihr zielt. Geschossen wird mit einer der rechten Schultertasten. Beim Spielen werden euch verschiedene Schusswaffen zur Verfügung gestellt, die mit jeweils anderen Schussweisen oder Projektilen aufwarten. Während die "Normale Pistole" die simpelste aller Waffen ist und einzelne Kugeln in einer geraden Linie verschießt, brauchen die Raketen des "Raketenwerfers" einen kurzen Moment, bis sie richtig durchstarten. Äußerst effektiv – und einer meiner Favoriten – ist die Laserpistole, welche einen Laserstrahl schnurstracks in eure gewünschte Richtung feuert. Dieser kann sogar durch Gegner hindurch gelangen und damit mehrere Ziele auf einmal treffen. Auch wenn das Spiel nur fünf verschiedene Waffen bietet, sorgen diese oftmals für eine befriedigende Abwechslung. Über mehr hätte sich aber sicherlich niemand beschwert.


Euer Ziel ist es, egal welchen der drei Hauptmodi ihr spielt, die auf dem Bildschirm zu sehenden Gegner auszuschalten. Mit einer großen Vielfalt an Gegnern darf dabei nicht gerechnet werden. Ihr werdet auf eine Handvoll verschiedener Gegner treffen, welche alle aber relativ ähnlich aussehen und tatsächlich auch relativ ähnlich agieren. Ihre Projektile unterscheiden sich durchaus in Größe, Länge und Form, nichtsdestotrotz steuern sie meistens eure Spielfigur an und können recht einfach ausgewichen werden. Bei den Angriffsmustern der Gegner gibt es definitiv ungenutztes Potenzial – gerne hätte man sich hier von anderen Twin-Stick-Shootern inspirieren lassen können. Manche Gegner zeigen sich hartnäckiger als andere, brauchen also etwa drei statt zwei Treffer, um besiegt zu werden. Das ist ein guter Ansatz, um zwischen den Gegnern differenzieren zu können, wird euch aber meist nur einen Augenblick länger kosten, um dem entsprechenden Gegner den Garaus zu machen.


Die Laserpistole schießt über den ganzen Bildschirm. So könnt ihr mehrere Gegner erwischen.

Einen Twist hat InkSplosion in seinem Spielprinzip noch zu bieten. Mithilfe einer der linken Schultertasten könnt ihr die Zeit verlangsamen und die berühmten Slow-Motion-Szenen aus Matrix als 2D-Neo nachstellen. Das könnte zumindest die Inspiration dahinter gewesen sein, sicher sein kann ich mir dabei aber nicht. Während ihr die Zeit verlangsamt, leert sich langsam eure Lebensleiste am oberen Bildschirmrand. Ist diese gänzlich geleert, heißt es "Game Over". Natürlich ist dies nicht die einzige Art, auf die sich eure Lebensleiste leeren kann. Gegnerische Treffer und Kontakt mit Hindernissen ziehen gleich ein gutes Stück der Leiste ab, im schweren Modus sogar gut 75 % eurer Lebensleiste. Eure Energie könnt ihr durch das Besiegen von Gegnern wiederherstellen. Der Kreislauf von Zeit verlangsamen, getroffen werden und Gegner besiegen funktioniert außerordentlich gut und stellt ein sinnvolles und motivierendes Spielprinzip dar, was euch immer wieder für schnelle Runden begeistern kann.


Für Langzeitmotivation sollen die verschiedenen Spielmodi und die im Spiel verfügbaren Achievements sorgen, was aber nur bedingt funktioniert. Neben dem "Klassischen Modus", bei dem ihr euch Level für Level, Ebene für Ebene durchboxt und immer schwierigeren Umgebungen ausgesetzt werdet, könnt ihr euch auch am "Arena-Modus" versuchen, bei dem ihr endlos gegen Gegner ankämpft und versucht einen möglichst hohen Highscore aufzubauen. Um Highscores geht es in InkSplosion eigentlich auch hauptsächlich, denn das Arcade-lastige Gameplay wird durch keinerlei Geschichte oder andere Spielziele ergänzt. Zu guter Letzt dürft ihr euch im "Schwierigen Modus" austoben, welcher eine kniffligere Version des Klassischen Modus darstellt. Die Unterschiede zwischen den Modi sind also nur geringfügig, dennoch werden einzelne Spieler wohl einen Modus den anderen bevorzugen. Die freischaltbaren Achievements sind leider auch kaum nennenswert, so habe ich schon alle der Errungenschaften in weniger als 30 Minuten meistern können. Wie lange ihr das Spiel spielen werdet, hängt von eurer eigenen Vorliebe für diese Art von Spiel ab.


Optisch kann InkSplosion natürlich durch die namensgebende Tinte etwas her machen. Jeder Schuss auf dem Bildschirm wird von einer Spur an bunter Tinte begleitet, sodass nach einem aufregenden Gefecht so ziemlich der ganze Bildschirm in den verschiedenen Farben erstrahlt. Besonders im Arena-Modus kommt das gut zur Geltung. Spielerischen Mehrwert bietet die Farbe jedoch kaum. Anhand der Farbe könnt ihr zwar die Art des Geschosses erkennen, aber das kann genauso gut anhand der Form des Projektils abgelesen werden. Die Tinte ist im Endeffekt also dekorativ. Vom Sound her darf man sich auf ein paar nette Melodien einstellen, welche die schnelllebige Action des Spiels gut unterstreichen. Technisch gibt es soweit nichts zu bemängeln, allerdings kann das Bewegen beziehungsweise Zielen mit den Sticks der Joy-Con manchmal etwas anstrengend sein, da man mit diesen nicht den gewünschten festen Halt hat. Meine präferierte Steuerungsart war der Nintendo Switch Pro Controller.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Daniel Kania

Wer Twin-Stick-Shooter liebt, kann bei InkSplosion sicher nichts falsch machen. Der geringe Umfang wird manchen Spielern aber sicherlich ein Dorn im Auge sein. Für Langzeitmotivation wurde nur dürftig gesorgt, ergo bekommen Spieler, welche sich schnell am Spiel sattgespielt haben, keinerlei Ansporn, um weiterzuspielen. Das Spiel eignet sich demnach vor allem für Highscore-Jäger und solche, die ein Spiel für zwischendurch suchen, was sie für einige Male unterhalten, nicht aber allzu lange fesseln kann.
Mein persönliches Highlight: Das Besiegen von mehreren Gegnern durch die Laserpistole.

Die durchschnittliche Leserwertung

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Kommentare 1

  • Skerpla

    任天堂

    Diese Wetukg hilft mir beim Kauf nicht wirklich weiter. Aber schlimmer als Clors Bombs auf der WiiU kann es wohl nicht werden. Wird mit Goldpunkten bezahlt.