Endlich im Urlaub! Willkommen auf der Kawawii-Insel.
Bereits ganze sieben Jahre ist es nun her, seit Nintendo, in Zusammenarbeit mit Bandai Namco Entertainment, das Party-Spiel Go Vacation für die Wii veröffentlichte. Während das Original in den tristen Wintermonaten veröffentlicht wurde, können sich Liebhaber von Freizeitaktivitäten und Hobby-Urlauber schon jetzt, bei angenehmen 30 Grad (und mehr), den Urlaub, zumindest auf der Nintendo Switch, in die eigenen vier Wände holen. Ob Go Vacation einem entspannten Tag am Strand gleicht oder sich Bandai Namco Entertainment und Nintendo an diesem Port verbrannt haben, lest ihr in den folgenden Zeilen.
Schon wenige Sekunden nachdem ich das Spiel gestartet hatte, kam bei mir erstes Urlaubsfeeling auf. Bevor ich in das Hauptmenü von Go Vacation gelangte, wurde mir in einem kurzen Gameplay-Trailer das Spiel und einige der Freizeitaktivitäten noch einmal gezeigt. Nun musste ich mich entscheiden, mit wie vielen Personen ich spielen, und wie ich das Spiel steuern möchte. Neben dem üblichen Einzelspieler-Modus gab es die Möglichkeit, zwischen zwei Mehrspieler-Modis auszuwählen, welche sich aber nur in der Steuerung voneinander unterschieden. Ich entschied mich vorerst für meinen vertrauten Nintendo Switch Pro Controller und musste anschließend ein Spielerprofil anlegen. In der Spielerregistrierung gab es nun verschiedene Entscheidungen zu treffen. Mii oder Avatar? Junge oder Mädchen? Vater, Mutter, Opa oder Oma? Groß oder klein? Hier sind kaum Grenzen gesetzt. Nun ging es direkt in das Seeresort, einem von vier verschiedenen Orten auf der Kawawii-Insel. Dort wurde ich von Lily, der Reiseleiterin und Ansprechpartnerin vor Ort, begrüßt. Direkt und ohne langes Gequatsche durfte ich mir die erste Aktivität des Tages anschauen: Ein paar Runden am Strand auf einem Jetboot fahren. Natürlich würde die Spannung fehlen, wenn ich nur alleine fahren würde. So musste ich gegen KI-gesteuerte Gegner antreten. Der Schwierigkeitsgrad mag dabei anfangs, aufgrund der Steuerung, etwas höher sein. Aber spätestens nach der ersten Runde lässt man die meisten Gegner hinter sich.
Das Seeresort sticht besonders durch das viele Wasser, die weißen Strände und der schönen Landschaft ins Auge. Mit den verschiedenen Fortbewegungsmitteln, wie einem Jetboot oder Quad, ist man schnell von A nach B gefahren und findet unterwegs noch die eine oder andere geheime Ecke und Schätze...
Mit einem flotten Spruch vom Leiter der Aktivität und einer (imaginären) Gold-Medaille ging es zurück zu Lily. Von Lily bekam ich auch eine Stempelkarte. Nach und nach schlug Lily einem verschiedene Aktivitäten vor, welche man ausprobieren musste. Für jedes erfolgreiche Meistern einer Aktivität gab es einen Stempel. Bei einer bestimmten Anzahl bekam man dabei verschiedene Preise oder schaltete das nächste Resort frei. Nun konnte ich mich frei im Seeresort bewegen und nach Lust und Laune die Umgebung erkunden oder die vielen verschiedenen Aktivitäten ausprobieren. Als nächstes stand Fallschirmspringen auf der Stempelkarte. Neben einer atemberaubenden Aussicht in luftiger Höhe musste man mit den Mitfliegern bestimmte Formationen zeigen. Dort kam auch die Bewegungssteuerung ins Spiel. In den ersten Formationen war es noch etwas wackelig und ich schaffte es nur mit Mühe und Not in der vorgegebenen Zeit meine Spielfigur in die richtige Position zu bringen. Um den Angstschweiß trocknen zu lassen, stand als nächstes Beachvolleyball auf dem Programm.
In der Wii-Version sorgte die Steuerung mit der Wii-Remote und dem Nunchuk-Controller für Knoten in den Fingern. Dies wurde nun zwar um einiges einfacher gemacht, allerdings kommt man auch hier schnell ins Schwitzen. Nachdem ich die ersten drei Aktivitäten erfolgreich absolviert und hinter mir gelassen hatte, kam Lily wieder einmal ins Bild gehuscht. Jetzt bekam ich eine Einweisung für das Informationszentrum, welches in der Mitte des Seeresorts liegt. Dort kann man unter anderem seine Kleidung wechseln, die Schule/Kurs besuchen, in der einem die einzelnen Aktivitäten noch einmal genauer erklärt werden oder ein anderes Resort auswählen. Abschließend erzählte mir Lily, dass ich über das Menü und die Karte direkt zum Informationszentrum reisen kann, ganz egal in welcher Ecke der Insel ich mich gerade herumtreibe. Zusätzlich bekam ich den Zugang zum City-Resort und konnte dies ab sofort besuchen und erkunden. Vorerst blieb ich allerdings im Seeresort und machte mich auf die Suche nach den verschiedenen Schätzen und besuchte so einige, interessante Gebiete. Im späteren Spielverlauf stehen neben dem See- und Cityresort, auch das Schnee- und Bergresort zur Verfügung. Neben Aktivitäten wie Bergsteigen und Bungee-Jumping gesellen sich dann außerdem verschiedene Wintersportarten dazu. Bis dahin gibt es allerdings so vieles zu entdecken, dass die eine oder andere Stunde wie im Fluge vergeht.
In den über fünfzig(!) verschiedenen Minispielen müsst ihr euch aber nicht nur allein ins Getümmel stürzen. Mit bis zu vier Spielern, im lokalen Multiplayer-Modus an einer oder mehreren Nintendo Switch-Geräten, könnt ihr gemeinsam die Insel erkunden, auf Schatzsuche gehen oder die zahlreichen Minispiele bestreiten. Für jeden Mitspieler muss vorher ein Profil mit einem Mii/Avatar angelegt werden. Gespielt wird dabei an einer Konsole oder einem Fernseher im klassischen Splitscreen-Modus, wie man ihn aus dem Mario Kart-Franchise kennt. Natürlich ist es auch möglich, dass alle Spieler ihren eigenen Weg gehen und die Insel eigenständig erkunden. Sobald ein Spieler an einer Aktivität teilnehmen möchte, zählt ein 5-sekündiger Countdown runter und die anderen Spieler finden sich gemeinsam in der Lobby ein. Ein früheres Problem war, dass das Spiel sehr unter dem Mehrspieler-Modus gelitten hat. Oft hat sich das Spiel aufgehangen oder es gab Ruckler, die den Spielspaß merklich dämpften.
Auch im Multiplayer-Modus macht Go Vacation eine gute Figur. Zwar ist die Steuerung manchmal etwas gewöhnungsbedürftig aber nach ein paar Minuten hat man diese schnell verinnerlicht.
Obwohl die Auflösung, je nach Spielerzahl, augenscheinlich etwas herunterskaliert wird, wurde anscheinend ein wenig an der Stabilität der Framerate gearbeitet. Ruckler gehören damit, zu großen Teilen, der Vergangenheit an. Bei manchen Minispielen kann man sowohl mit-, als auch gegeneinander antreten. So kann man zum Beispiel zu viert mit Jetbooten um die Wette heizen, beim Fallschirmspringen versuchen die gezeigten Formationen zu schaffen oder im Beachvolleyball in Zweierteams gegeneinander antreten. Viele Minispiele sind je nach Spieleranzahl manchmal etwas hektisch und chaotisch, sorgen aber für eine Menge Spaß und Abwechslung. Die Grafik wurde im Vergleich zum Original etwas aufpoliert. Obwohl es im Multiplayer-Modus noch ein paar Einbußen gibt, macht die Grafik schon einiges her. Damit die Insel und die verschiedenen Orte nicht leer aussehen, sorgen andere Besucher für etwas mehr Leben. Wie im Original hätte man sich allerdings gewünscht, dass man mit den anderen Besuchern mehr interagieren kann.
Hin und wieder kann man diese zwar per Zufall einladen und mit ihnen die Minispiele gemeinsam spielen, allerdings sind deren Aktionen meistens nicht gerade hilfreich, um diverse Minispiele problemlos meistern zu können. Sollte man mal alleine auf der Insel unterwegs sein und möchte ein Spiel spielen, was nur zu zweit spielbar ist, sich jedoch kein KI-Mitspieler in der Nähe befindet, so wird einem per Zufallsprinzip ein Mitspieler zur Verfügung gestellt. Schon bei unserem damaligen Test wurde ein „richtiger“ Multiplayer-Modus schmerzlich vermisst. Schade, dass man sich nicht dazu entschieden hat, diesen hinzuzufügen. Mit Online-Mitspielern und Ranglisten würde das Spiel um einiges aufgewertet werden. Die Steuerung ist unkompliziert und leicht verständlich. In den meisten Fällen braucht man nur zwei, maximal drei verschiedene Tasten, um sich fortzubewegen oder um die Minispiele zu absolvieren. Leider lässt sich die Kamera nicht frei bewegen, was die Bewegungsfreiheit ein wenig einschränkt. Besonders bei Jump & Run-Passagen kann das teilweise ziemlich nervtötend sein. Der Soundtrack dagegen ist meistens ziemlich friedlich und entspannend. Erst in bestimmten Abschnitten oder bei adrenalinreichen Aktivitäten kommt die Musik ordentlich in Fahrt.
Unser Fazit
7
Spaßgarant