Unser Test zum Spiel: Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: London 2012
London gehört nicht nur zu den teuersten Städten auf der Welt, sondern ist auch eine der größten und kulturreichsten Städte Großbritanniens. Dieses Jahr finden in London die Olympischen Spiele statt und das ganze Volk ist auf die Werbekampagne sowie die Aufmachung gespannt. Als ich letztes Jahr Urlaub mit meiner Freundin in London machte, fingen die Engländer bereits an, wichtige Vorbereitungen für das Event zu treffen. Doch neben dem weltweit bekannten sportlichen Wettbewerb stellen die Sehenswürdigkeiten für London eines der wichtigsten Merkmale dar. Von der Tower Bridge bis zu St. Paul’s Cathedral (lohnt sich!) gibt es vieles zu bestaunen. Nun kommen Mario und Sonic hinzu. Bereits Ende 2011 kam die Wii-Version von Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: London 2012 heraus und konnte einen sehr soliden Eindruck hinterlassen. Nun hat SEGA auch die 3DS-Version parat und diese noch nachgereicht. Ich habe das 3DS-Modul sofort in meinen Handheld geschoben und so einiges an Spielzeit mit dem Spiel verbracht.
Die Handheld-Varianten der Mario & Sonic-Spiele haben sich immer etwas vom großen Bruder, also der Wii-Version, abgehoben. So besitzen die Nintendo DS-Spiele einen Story-Modus, den es auf Wii leider nie gegeben hat. So schmiedeten Bowser und Dr. Eggman im letzten Handheld-Mario & Sonic (bei den Olympischen Winterspielen) einen gemeinen Plan: Und zwar klauten sie einfach den Schnee von den Pisten und so konnten die Olympischen Winterspiele nicht stattfinden. Da ist es nur konsequent, dass sie im neuesten Ableger erst gar nicht zu den Spielen eingeladen werden. Da brauchen sich Bowser und Dr. Eggman auch nicht zu wundern, wenn sie dauernd so gemein zu den anderen sind. Aus Rache verstecken sie daher London vor dem Start der Sommerolympiade in einem dicken Nebel. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um den typischen englischen Nebel, sondern um einen sehr gefährlichen, der Feinde, auch Schwindler genannt, hervorruft. Diese Schwindler tragen meistens die Form der Hauptcharaktere des Spiels und können anhand des Abschneidens der einzelnen Disziplinen bekämpft werden. Jetzt ist es natürlich die Aufgabe von Mario & Sonic + Friends, dem Nebel auf die Spur zu kommen und die Olympischen Sommerspiele zu retten.
Insgesamt erzählt der Story-Modus eine spannende Geschichte, die sich mit der Quelle sowie der Bekämpfung des Nebels beschäftigt und pro Story-Phase gibt es verschiedene Episoden. Wenn ihr in diesen Episoden die Disziplinen bewältigt habt, gibt es neue Episoden zur Auswahl, die alle eine weiterführende Geschichte mit sich bringen. Doch kommen wir zu den Disziplinen, die in allen Modi verfügbar sind. Die 3DS-Version bietet mit über 50 Wettbewerben eine breite und spannende Auswahl. Von Reiten, Badminton und Laufen über Schwimmen, Fußball und Hockey bis hin zu Volleyball ist wirklich alles vertreten. Spielen tun sich die unterschiedlichen Sportarten mehr wie Minispiele und sie haben leider auch keinen besonderen Tiefgang. Bereits der Vorgänger auf dem Nintendo DS war so konzipiert, doch ist die Steuerung dieses Mal vielfältiger ausgefallen. So müsst ihr beim Laufen zum Beispiel ganz schnell und Old-School auf verschiedene Knöpfe drücken, um als Erster über die Ziellinie zu rennen. Während des Balancierens wird der Gyrossensor verwendet, mit dem ihr das Gleichgewicht halten müsst. Beim Segeln finden das Mikrofon und das Schiebepad Verwendung. Mit der eigenen Luft müsst ihr in das Mikrofon pusten, um euer Boot voranzutreiben. Das Schiebepad dient zur Lenkung. Klar, das ist nicht sehr realistisch gehalten, aber hier geht es auch um einen Mario & Sonic-Titel, die nie etwas mit Realismus zu tun hatten.
Der Grafikstil steht dem in nichts nach und ist natürlich wieder sehr Mario & Sonic-typisch gehalten, kommt aber mit einer eher schlichteren Präsentation daher. Der Nintendo 3DS bietet hierbei die Wii-Grafik mit einem sehr gut gelösten 3D-Effekt, der mich zufrieden stellen konnte. Neben den gelungenen und sehr abwechslungsreichen Disziplinen störte mich aber eines am Story-Modus erheblich: Zwischen den Kämpfen gibt es sehr lange Dialoge, die gewaltig nerven können. Zum Glück können diese Sequenzen übersprungen werden. Leider geht dabei aber natürlich das Storytelling flöten. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er darauf Wert legt. Neben dem Story-Modus gibt es auch für Solospieler andere Modi-Varianten. Ein großes Augenmerk liegt auf den Medleys, die aus verschiedenen Disziplinen bestehen. So bekommt ihr entweder vorgegebene Disziplinen serviert oder erstellt euch eure eigene Reihenfolge. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass ihr nur fünf Charaktere auswählen könnt, die jeweils in fünf verschiedenen Kategorien eingeteilt sind. So kann Mario unter anderem nicht gegen Sonic antreten, da sich beide in der Helden-Kategorie befinden und ihr nicht zwei aus derselben wählen dürft. Im Story-Modus als auch in den anderen Modi gibt es bei erfolgreichem Spielen sogenannte Tickets. Diese Tickets könnt ihr gegen Pins einlösen. Ein Pin stellt ein Bild dar, mit dem ihr euer Profil nach Lust und Laune gestalten könnt.
Besonders wichtig in Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: London 2012 ist, mit welcher Haltung ihr an dieses Spiel herangeht. Im Multiplayermodus macht die Minispiel-Sammlung verständlicherweise viel mehr Spaß, dagegen kann es allein schon etwas langweilig werden. Außer ihr setzt euch selbst Herausforderungen. Leider hat man die Traumdisziplinen aus der Wii-Version nicht übernommen – sehr schade. Ebenso negativ ist, dass es SEGA immer noch nicht geschafft hat, einen gescheiten Online-Modus zu integrieren. Mario & Sonic wäre perfekt für Online-Partien geeignet. So tröstet uns der Sonic-Konzern wieder einmal nur mit Ranglisten.
Unser Fazit
7
Spaßgarant