Test zu Mario Kart DS - Wii U, Nintendo DS

Dass Mario ein großes Allround-Talent ist, müsste inzwischen jedem klar sein. In kaum einer Sportart hat der pummelige Klempner noch nicht sein bemerkenswertes Können unter Beweis gestellt. Sei es Fußball, Tennis, Basketball oder auch Golf, Mario und seine Freunde scheinen überall den Besten aus ihren Reihen zu suchen. So steigen die Bewohner des Pilzkönigreichs seit 1992 auch regelmäßig in PS-starke Karts, um herauszufinden, wer der beste Rennfahrer unter ihnen ist. Ganz fair geht es auf den fantasievollen Rennstrecken jedoch nie zu, denn Mario, Yoshi, Toad und Co. haben allerlei fiese Hilfsmittel, um ihren Kontrahenten das Rennfahrerleben schwer zu machen.
Mittlerweile sind bereits sechs Teile des Urvaters des Fun Racer Franchises erschienen, wobei der im Jahre 2005 veröffentlichte DS-Ableger den fünften Teil in der Chronologie markiert.

In Mario Kart DS geht es im Gegensatz zum Vorgänger Mario Kart Double Dash!! wieder traditionell in Einsitzer Karts auf die insgesamt 32 fantasievoll gestalteten Strecken, wovon aber nur die Hälfte neu entworfen wurde, die andere Hälfte der Strecken stammt bunt zusammen gewürfelt aus den früheren Mario Kart Episoden. Wie gewohnt tretet ihr in den verschiedenen Cups, welche in 3 verschiedene Geschwindigkeitsklassen und später sogar gespiegelt ausgewählt werden können, an, um mit erfolgreichem Bestehen zahlreiche Boni wie neue Fahrer, Karts und Wettbewerbe freizuschalten.
Die Fahrerwahl hat dabei für die Rennen eine große Bedeutung, denn während Leichtgewichte wie Toad oder Yoshi mit einer tollen Beschleunigung, aber nur mäßiger Endgeschwindigkeit daherkommen, glänzen die Schwergewichte Bowser und Donkey Kong mit einer hohen Geschwindigkeit, besitzen im Gegenzug aber nur ein träges Fahrverhalten. Mario und Luigi hingegen sind echte Allrounder und bestechen durch ein ausgeglichenes Fahrverhalten. Diesmal bestimmt allerdings nicht nur euer Charakter das Fahrverhalten auf den Pisten, auch eure Kartauswahl kann sich auf Geschwindig- und Wendigkeit auf der Strecke auswirken. Die Rennen selbst laufen wie eh und je ab. Ihr startet in einem achtköpfigen Teilnehmerfeld und versucht, euch innerhalb von drei Rennrunden an die Spitze des Feldes zu kämpfen, um den Sieg einzuheimsen. Dabei stehen euch allerhand nützliche Gemeinheiten, die sich in den bunten Itemboxen rund um die Strecke verstecken, zur Verfügung, um eure Gegner aus dem Weg zu räumen. Neben den traditionellen Items wie Bananenschalen, Panzern und Turbopilzen gesellen sich in Mario Kart DS auch ein Kugelwillie (der euch automatisch durch das Gegnerfeld nach vorne pflügt) und Blooper (verschmiert euren Gegnern mit Tinte die Sicht) dazu.
Das besondere an Mario Kart ist wie immer, dass es jeder spielen kann, egal ob blutiger Anfänger oder alteingesessener Spielerhase. Ganz nach der Devise: leicht zu erlernen, aber schwer zu meistern. Mehr als umfangreich ist das Gesamtpaket, welches Nintendo mit Mario Kart DS geschnürt hat, denn neben dem obligatorischen Grand Prix Modus erwarten euch viele neue Spielmodi wie der neue Missionsmodus, in dem ihr viele kleine Aufgaben auf den Pisten erledigen müsst, ein Zeitfahrmodus mit der Möglichkeit, Bestzeiten herunterzuladen, Einzelrennen und ein Mario Kart typischer riesengroßer Multiplayer-Modus.

Auch die Steuerung läuft wie eh und je ab, so verzichtet Nintendo auf Touchscreen-Minispielchen während der Rennen, so dass ihr euch auf das wesentliche konzentrieren könnt. Lediglich im Mehrspieler-Battlemodus kommt das Mikrofon des Nintendo DS zum Einsatz, mit dem ihr eure Ballons aufblasen müsst. Wieder dabei sind die Sprünge, die ihr mit Hilfe der rechten Schultertaste auslöst und damit das Kart für einen Drift ausrichtet, was gar nicht allzu leicht ist, euch aber mit einem kurzen Geschwindigkeitsschub belohnt.

Eine weitere Besonderheit der DS-Version ist die auf dem unteren Bildschirm in zwei Zoom-Stufen regulierbare Streckenkarte mit allerhand nützlicher Details wie Angaben zu den Platzierungen und welcher Fahrer gerade welches Item in der Hinterhand hat.

Kernstück eines jeden Mario Karts ist der Mehrspieler-Modus, welcher erneut sehr gelungen daherkommt. So könnt ihr viele verschiedene Parameter wie Bots, Streckenreihenfolge etc. für eure Mehrspieler-Sessions festlegen und im lokalen Mehrspieler-Modus mit acht Teilnehmern um die Wette düsen, euch in den heißen Arenen die Panzer um die Ohren knallen oder auf Insignien-Jagd gehen. Ein wenig abgespeckt hingegen ist da der Onlinemodus, in dem nur vier Kontrahenten um den Sieg kämpfen; auch sind nicht alle Strecken online anwählbar. Ein weiterer Wermutstropfen ist das Fehlen des Battlemodus’ in der Onlinerubrik. Dennoch laufen die Onlinerennen zumeist sehr flüssig und auch noch heute sind viele Gegner weltweit in Mario Kart DS unterwegs.

Grafisch macht Mario Kart DS einen überaus ordentlichen Eindruck. Angefangen bei den toll animierten Charakteren, die zwar zum Teil etwas kantig wirken, bis hin zu den liebevoll gestalteten Strecken, welche mit vielen tollen Details aufwarten, stellt Mario Kart DS einen Großteil der restlichen Nintendo DS Spiele in den Schatten. Besondere Schmankerl sind wohl die Strecken wie Waluigis Pinballmaschine oder der Piazzale Delfino. Die Rennen laufen super flüssig ab und euch wird ein toller Gamespeed geliefert, der auf dem DS seinesgleichen sucht. Lediglich die Umgebungsgrafik bei den recycelten Strecken aus dem SNES- und GBA-Ableger kann man Nintendo als Mängel ankreiden, welche so gut wie gar nicht verbessert wurden und arg trist daherkommen.

Der Sound überzeugt wie gewohnt mit fröhlicher Hintergrundmusik mit Ohrwurmgarantie und zuckersüßen Sprachsamples der knuffigen Charaktere, die ihre Freude oder ihren Frust kundtun. Die tollen Hintergrundmelodien passen wie immer wie die Faust aufs Auge zur Strecke und lassen vor allem auf den Retro-Strecken Nostalgiker in Erinnerungen schwelgen. Keine kratzigen Soundfiles werden euch in Mario Kart DS belästigen, alles wirkt sehr harmonisch.