Unser Test zum Spiel: Tiger Woods PGA Tour 09 All-Play
Nachdem Daniel sich über den vor allem in den USA beliebten ruppigen Football-Rasen begeben hat, durfte ich es bei meinem Grün-Sport ruhiger angehen lassen. In Tiger Woods PGA Tour 09 All Play habe ich mich mit dem Namensgeber des Spiels und weltweit bekannten Tiger Woods angelegt. Wie ich mich gegen ihn geschlagen habe, erfahrt ihr im Review.
Hauptziel im Golf ist es, die 18 Kurse mit möglichst wenig Schlägen zu absolvieren. Dabei muss man nicht nur mit den verschiedenen Schlägertypen umgehen können, eine gute Abschätzung des Windes und umfassende Kurskenntnisse sind dabei ebenso erforderlich. Um auch Laien Erfolgserlebnisse zu bescheren, haben sich die Mannen bei EA nicht lumpen lassen: Durch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade und etlichen Einstellungsmöglichkeiten könnt ihr das Spiel euren Wünschen anpassen. Soll es etwa jederzeit windstill sein? Wollt ihr eure Schläge üben, um so vor dem eigentlich Schlag sehen zu können, wo der Ball landen wird? A propos Schlag ausführen: Ihr steuert das gesamte Spiel lediglich mit der Fernbedienung. In den übersichtlichen und mit großen Icons versehenen Menüs klickt ihr euch entweder per Pointer-Funktion oder Steuerkreuz bis zum Spielstart. Auf den Kursen wird dann innovativ gespielt: Wie auch bei Wii Sports Golf schwingt ihr die Wiimote wie einen echten Golfschläger. Haltet sie gen Boden gerichtet, den B Knopf gedrückt, dann mit der Remote ausgeholt und zugeschlagen. Je nachdem, wie hoch ihr den Schläger haltet und wie stark ihr die Schwungbewegung nach vorne ausführt, fliegt der Ball entsprechend weit. Die Genauigkeit ist fantastisch und kommt einer 1:1 Umsetzung sehr nahe. Per A Knopf legt ihr einen ungefähren Zielkreis fest, in dem der Golfball landen soll. Feinheiten wie Draws und Fades, wie angeschnittene Bälle im Fachjargon genannt werden, sind natürlich ebenso möglich. Die Steuerung funktioniert wirklich intuitiv, aber leider ist es schwer, die wirkliche Weite und den Punkt des Aufpralls des Balls einzuschätzen. Also eigentlich genau so wie im echten Sport, dort gibt es ja auch keine Hilfslinien oder ähnliches.
Kommen wir auf die Modi zu sprechen: Hier haben die Entwickler ein richtiges Umfangsmonster geschaffen. Neben dem obligatorischen Freien Spiel, in dem ihr einfach loslegen könnt, kann vor allem der Karriere-Modus begeistern. Startet ihr diesen zum ersten Mal, wird zuallererst der Charakter-Editor geladen. In diesem erstellt ihr euch nun einen eigenen Golfer, der mit Hilfe unzähliger Schieberegler komplett euren Wünschen entsprechen wird. Im Modus selbst könnt ihr dann eine komplette PGA Tour Season absolvieren, den FedExCup bestreiten oder diverse Challenges gegen verschiedene Größen des Sports ausfechten. Um dem Status eines Neulings gerecht zu werden, startet euer eigener Golfer mit ziemlich niedrigen Werten in zum Beispiel Schlagkraft, Genauigkeit oder Spin. Im Laufe eurer Karriere werdet ihr diese Werte stetig verbessern, um immer besser zu werden. Wollt ihr euch richtig auf das Spiel einlassen, könnt ihr sogar eure Schläger tunen. Hat euer Golfer einen leichten Linksdrall, könnt ihr diesen im Club Tuner beheben.
Habt ihr genug von der ernsten Seite des Rasensports, könnt ihr mit bis zu drei weiteren Mitspielern verschiedene andere Modi ausprobieren. So könnt ihr unterem den Golfball durch Ringe fliegen lassen, Zielscheiben treffen, einen Putting-Contest starten, eine Art Capture the Flag spielen oder ein eigentlich normales Golfspiel mit zusätzlichen lustigen Regeln abhalten. Für Multiplayer-Freunde wird hier wahrlich eine Menge geboten.
Habt ihr gerade keine Freunde zur Hand, könnt ihr euch dem Online-Modus zuwenden. Dieser funktioniert wie alle EA Spiele über einen EA-Account, den ihr erst einmal erstellen müsst. Diesen könnt ihr nun für jedes Electronic Arts Game verwenden. Seid ihr erst einmal im Menü, könnt ihr euch entweder zufällig einen Gegner heraussuchen lassen, oder ihr stattet der Lobby einen Besuch ab, in der ihr eigene Spiele eröffnen oder anderen beitreten könnt. Leider herrschte zu Testzeiten noch gähnende Leere in der Lobby, über die Funktion „Play with Anyone“ wurde jedoch jederzeit ein Gegner gefunden. Dank des neuen Simultanous Play spielen alle Spieler gleichzeitig, eine Partie ist somit deutlich schneller vorbei, als sie bei abwechselndem Spielen möglich wäre.
Leider hat es EA versäumt, das Spiel zu übersetzen. So sind sowohl Menü, als auch Tipps und Erklärungen nur auf englisch vorhanden. Sehr schade.
Erleben die Sportspiele auf den beiden Konkurrenzsystemen jedes Jahr eine grafische Aufpolierung, scheint Tiger Woods auf der Wii in der alten Generation stecken geblieben zu sein. Höchstens gutes PS2-Material wird hier geboten. Die Golfer gehen in Ordnung, die Rasentexturen speziell des hohen Grases sind jedoch nicht wirklich das Wahre. Golfkurse sind zwar auch im realen Leben nicht gerade spannend anzuschauen, ein wenig Abwechslung wäre trotzdem ganz nett gewesen.
Startet ihr euer erstes Golfspiel, werdet ihr euch wundern, wo die lizenzierte Musik aus dem Menü hin ist. Denn erst wenn ihr die Musikwiedergabe eingeschaltet habt, bekommt ihr diese in den Turnieren etc. zu hören. Viel zu umständlich. Die Musik kann jedoch trotzdem überzeugen, bekannte Bands wie Jimmy Eat World als auch unbekanntere Interpreten haben Songs beigesteuert, die allesamt in die ruhige Kategorie einzuordnen sind. Somit passen sie sehr gut zum eher ruhigen Sport. Ansonsten gibt es ein nur wenig Vogelgezwitscher, Wasserrauschen oder Geklatsche vom unsichtbaren Publikum auf den Kursen zu hören. Positiv hervorzuheben ist die Sprachausgabe des Trainers, der im Trainingsmodus jeden Handgriff detailliert erklärt.
Unser Fazit
8
Ein Spiele-Hit