Unser Test zum Spiel: The House of the Dead: Overkill [Import]

Sega bringt nach dem Remake des ursprünglichen Arcadeklassikers einen neuen exklusiven Teil für unsere Nintendo Heimkonsole heraus. Ausschließlich für die Wii optimiert, soll der Rail-Shooter mehr Langzeitmotivation als die Arcadeklassiker bieten. Ob Sega zusammen mit den Jungs von Headstrong einen positiven Beitrag zum noch dünn besiedelten Wii-Coresektor einbringen können, erfahrt ihr in unserem Spieletest zu The House of the Dead: Overkill.

Als frisch gebackener, megacooler, braun gebrannter, geschmeidiger und muskulöser Spezialagent der AMS-Akademie bekommt ihr euren ersten Auftrag erteilt. Eure Aufgabe führt euch in das unheimliche Bayou City, in dem sich die Ermittlung auf eine Person mit dem Namen "Papa Caesar" fokussiert. Vor Ort trefft ihr auf euren abgedroschenen Partner und Exekutivbeamten. Doch der Auftrag nimmt ungewöhnliche Züge an und mutiert sprichwörtlich zu einem skurril abgedrehten Blutbad.

Nachdem man sich im Hauptmenü sein Profil erstellt hat, beginnt man im ersten Kapitel der Story. Insgesamt gibt es davon 7 Stück, die mit coolen Film-Titeln wie Papa's Palace of Pain oder Ballistic Trauma und passenden trashigen Plakaten gepflastert sind. Außerdem hat man die Wahl, die ausgewählten Kapitel im Extra-Mutanten-Modus zu spielen oder die Akimbo-Funktion (sofern man sie freigeschaltet hat), welche das Schießen mit zwei Waffen erlaubt, zu aktivieren. Bevor wir aber zum eigentlichen Spielgeschehen kommen, findet man im Menü noch die Memorabilia Extras. Dieser Bereich enthält Filme, Musik, Illustrationen und Modelle des Spiels, die man während des Spielablaufs freischalten kann. Dann gibt es noch ein Waffenmenü und den Waffenladen, der vor jedem Kapitel erscheint. Im Waffenmenü selektiert man seine Erst- und Zweitwaffe und kann gegebenenfalls den zweiten Mitspieler für eine Partie Mutantenjagd dazuschalten. Im Waffenladen dagegen kann man sich mit dem erspielten Geld neu aufrüsten und Waffen tunen. Insgesamt hat jede Waffe, egal ob Pumpgun, Maschinengewehr oder Pistole, fünf Faktoren, die man dreistufig pimpen kann. Wenn man dann richtig abgehen will, kann man den "Dual Wield"-Modus aktivieren und beidhändig mit zwei Wii-Remotes herumballern. Ich sag's euch! Das ist unheimlich anstrengend, macht aber einen Heidenspaß!

Doch kommen wir zum eigentlichen Spielprinzip. Wer die kultige Reihe noch nicht kennt: Es handelt sich um einen sehr arcadelastigen Rail-Shooter. Rail-Shooter bedeutet, dass man automatisch eine vorgegebene Bahn abläuft und alle möglichen Gegner und Gegenstände möglichst präzise abballert. Gesteuert wird per Wii-Fernbedienung und der eingebauten Pointer-Funktion. Mit B feuert man, mit A oder einem Ruck nach oben lädt man nach. Fast so einfach wie ein Casualgame. Wer ein paar Prozente Realismus drauflegen will, zockt mit dem Wii-Zapper. Aber ich persönlich fand diesen für das Spiel zu behäbig. Mit der Wii-Remote fuchtelt man einfach schneller und lädt auch schneller nach. Wer seine Waffe wechseln will, drückt einfach die 1 Taste. Sollte aber ein Zombie zu nah an euch herantreten, kann es passieren, dass er euch packt. Dann ist schnelles abschütteln angesagt.

Wie es sich für einen ordentlichen Rail-Shooter gehört, steht natürlich der Highscore im Mittelpunkt. Ob Head-Shot, Arm ab oder das Abtrennen der Beine, alles bringt unterschiedliche Punkte. Sollte man einmal unterwegs sterben, sinkt der Highscore entsprechend in den Keller. Die Level sind aber immer ähnlich aufgebaut. Zwar sind die Settings genial abwechslungsreich, doch das Spielprinzip ist sehr monoton. Man ballert sich durch die Gegend, muss Zivilisten schützen und trifft in jedem Kapitel letztendlich auf einen ekelhaften Endgegner. Auch die Endgegner sind zwar sehr cool inszeniert, bieten aber wenig Abwechslung in den Mechanismen. Unterwegs gibt es noch zahlreiche Items, die eure Lebensenergie auffüllen, den Spielablauf kurze Zeit verlangsamen oder einfach nur extra Punkte bringen. Auch kraftvolle Handgranaten findet man hier und da. Von der Gesamtspielzeit her braucht man für die 7 Kapitel inklusive Story-Sequenzen ca. 4-5 Stunden. Hat man alles durchgespielt, erscheint ein Director´s Cut Modus, den ich allerdings an dieser Stelle nicht zu sehr spoilern möchte.

Fernab vom abgedrehten Storymodus hat Sega dem Spiel, wie so oft auf der Wii, drei Minispiele gegönnt. Mit dabei ist ein Überlebenstraining, das Schützen von Zivilisten oder Schützentraining am Schießstand. Diese kurzweiligen Games könnt ihr übrigens auch zu viert spielen.

Der Gesamtschwierigkeitsgrad des Spiels hält sich in Grenzen, kann aber durch die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten wie das Entfernen des Steuerkreuzes oder der Extraportion Mutanten bis ins Unendliche getrieben werden. Für zusätzliche Dauermotivation sorgt natürlich der Kampf auf der Highscoreliste, das Sammeln von Gegenständen und der Director´s Cut Modus, der zum nochmaligen Spielen einlädt.

Der Look von The House of the Dead: Overkill ist einfach perfekt inszeniert. Filme wie Death Proof oder Planet Terror aus dem Grindhouse Doublefeature dienen hier als 1:1 Vorlage. Sämtliche optischen Elemente wurden aus den Filmen gekonnt in die Zombie- ...eh ich meine Mutantenjagd adaptiert. Die stellenweise vorgerenderten Hintergründe, die perfekten Animationen der angreifenden Gegner, die extrem brutalen Splatterszenen und die tollen Effekte überzeugen von der ersten Sekunde an. Erhebliche Schwächen gibt es nur in den Zwischensequenzen. Da fallen die stellenweise hölzernen Animationen der menschlichen Charaktere und Schnittpunkte an den Gliedmaßen auf. Auch wiederholt sich hier und da innerhalb eines Levels relativ oft das Aussehen der Mutanten. Atmosphärisch ist das Spiel allerdings perfekt in Szene gesetzt. Und natürlich ist auch ein EDTV/HDTV 16:9 Modus mit an Bord.

Wie die Optik so auch der Sound! Genial trashiger Rock a là Pulp Fiction & Co braust aus den Boxen. Der Titelsong ist ein wahrer Ohrwurm, der mich auch noch abseits des Spiels begleitet hat. Die Soundeffekte sind auch sehr authentisch und unterstützen das Gesamtbild perfekt. Die Sprachausgabe in den Dialogen ist auch super gesprochen, allerdings nur auf Englisch vorhanden. Auch hat Sega den sonst üblichen Dolby-Modus vergessen.

Unser Fazit

9

Geniales Spiel

Meinung von Holger Wettstein

Endlich kommt der Spielebereich für Erwachsene Zocker in Schwung. Sega wagt sich mutig und gekonnt in den nicht familienfreundlichen Sektor und bringt eine äußerst brutale Mutantenschlacht auf unsere kleine weiße Konsole. Mehr Arcade, mehr Fun, mehr Blut, mehr Sex und mehr Rock´n´Roll gehen einfach nicht. Tolle Optik, toller Sound, toller Mehrspieler-Fun und morbider Humor, was will man mehr? Nur Leute, die keine Rodriguez- oder Tarantino-Filme sowie Rail-Shooter mögen sollten das Spiel lieber im Regal stehen lassen. Man kann nur hoffen, dass sich die deutschen Behörden überwinden können und eine Fassung für unseren Markt zulassen. Wenn es aber kommt, wird es laut Sega zu 100  % Uncut sein.

Meinung von Dennis Meppiel

Mit House of the Dead: Overkill will SEGA einen sehr guten Rail-Shooter veröffentlichen. Nachdem House of the Dead Return 2 & 3 vom Umfang her nicht ganz so protzen konnte, hat man dem neueren Teil, der sich übrigens selbst auf die Schippe nimmt, viel mehr Umfang hinzugefügt. Besonders die Shooter-Szenen sind sehr gut inszeniert und die Grafik passt wie perfekt in das Spielgeschehen. Schließlich gibt der Sound der Atmosphäre den Rest und punktet besonders durch coole und gruselige Musik im oberen Bereich der Wertung. Durch das geniale und leicht perverse Spielgeschehen ist man immer motiviert, diesen Titel weiter zu spielen. Allen House of the Dead Anhängern würde ich raten, diesen Titel in den Warenkorb zu legen und zur Kasse zu gehen. Damit macht ihr keinen Fehlkauf!

Bestelle dir jetzt The House of the Dead: Overkill über unsere Onlineshop-Partner

Online kaufen

Awards

Spiele-Hit

Die durchschnittliche Leserwertung

19 User haben bereits bewertet