Unser Test zum Spiel: Hatsune Miku: Project Mirai DX

Wer von euch kennt Hatsune Miku? Die japanophilen User heben wahrscheinlich gerade begeistert die Hand und hüpfen aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. Allerdings sehe ich auch einige von euch mit großen Augen und einem Fragezeichen über dem Kopf vor dem Bildschirm sitzen. Ein paar Infos für euch: Hatsune Miku ist ein Star unter den J-Pop-Sängerinnen. Sie ist allerdings ein Wesen, das nur in der digitalen Welt existiert. Nicht nur ihr äußeres Erscheinen stammt aus dem Computer, auch ihre Stimme wurde mit dem Synthesizer Vocaloid künstlich erschaffen. Trotzdem ist sie berühmt und erfolgreich, hat bereits eigene Konzerte gegeben und dabei nicht wenige Fans gewonnen. In Hatsune Miku: Project Mirai DX können wir viele ihrer Songs verpackt in einem Rhythmusspiel kennenlernen.


Sängerinnen im Chibi-Look begleiten euch beim Drücken der richtigen Tasten.

Das Rhythmusspiel ist das Herz des Titels. Darin wird auf dem 3D-Screen ein Musikvideo abgespielt, in dem die virtuelle Sängerin oder eine ihrer Freundinnen einen Song zum Besten gibt. Zurücklehnen und genießen gibt es in diesem Modus aber nicht (das ist allerdings in einer Videogalerie möglich), vielmehr ist höchste Konzentration und präzises Timing gefragt. Im Vordergrund schlängelt sich nämlich eine Linie über den Bildschirm, an der ein Kreis entlangwandert. Verschiedene Symbole entlang der Linie zeigen euch an, dass eine bestimmte Aktion ausgeführt werden muss. Natürlich versucht ihr dabei, genau den Zeitpunkt zu erwischen, an dem der wandernde Kreis das Symbol passiert. Die Symbole sind so angeordnet, dass eure Aktionen zum Rhythmus der Musik passen. Das fühlt sich nicht nur gut an (fast, als würdet ihr das Lied am Schlagzeug begleiten), sondern hilft euch auch dabei, ein Gefühl für das richtige Timing zu entwickeln.

Bevor der Song startet, könnt ihr zwischen dem „Tap Mode“ und dem „Button Mode“ wählen. Bei Letzterem ist es eure Aufgabe, zur richtigen Zeit die richtigen Knöpfe zu drücken. Im Tap Mode werden die Eingaben über den Touchscreen getätigt. Letztlich ist es Geschmackssache, welchen Modus ihr bevorzugt. Mir ging das Tippen auf dem Touchscreen etwas leichter von der Hand. Ebenfalls ausgewählt wird der Schwierigkeitsgrad eines Songs. Das macht sich beispielsweise im Tap Mode bemerkbar, in dem man auf der leichtesten Stufe einfach nur den Touchscreen antippt, bei mittlerer Schwierigkeit aber zwischen der linken und der rechten Seite des Bildschirms unterscheiden muss. Jede Seite wird einer Farbe zugeordnet und die Aktions-Symbole weisen die entsprechenden Farben auf, die euch nicht mehr nur anzeigen, wann mit dem Stylus getippt werden muss, sondern auch wo. Wird es noch schwieriger, kommt eine dritte Farbfläche hinzu. Entsprechend werden auch die Herausforderungen im Button Mode bei steigender Schwierigkeit komplexer.

Neben dem reinen Knopfdrücken bzw. Antippen müsst ihr den Stylus an manchen Stellen für eine bestimmte Zeit halten, ihn in eine angezeigte Richtung bewegen oder eine gleichzeitige Kombination aus Knopf und Steuerkreuz meistern. Jede Eingabe wird bezüglich des richtigen Timings mit cool, fine, safe, bad, worst oder miss bewertet. Zahlreiche gelungene Eingaben führen zu Kombos und füllen die eingeblendete Lebensanzeige auf. Patzer haben den gegenteiligen Effekt. Ist die Anzeige komplett geleert, heißt es Game Over. Am Ende gibt es eine Gesamtauswertung, die auch gespeichert wird. Ihr könnt also immer sehen, welches Lied ihr in welchem Eingabemodus auf welchen Schwierigkeitsstufen und mit welcher Punktzahl gemeistert habt. Erfolgreiches Spielen schaltet neue Lieder und Schwierigkeitsgrade frei. Insgesamt ist das Rhythmusspiel sehr gut gelungen. Es bietet eine große Songauswahl, Herausforderungen auf verschiedenen Niveaustufen und fordert dazu heraus, sich selbst weiter zu verbessern. Wer zudem noch von der Hauptdarstellerin und dem japanischen Musikstil begeistert ist, wird Hatsune Miku: Project Mirai DX lieben.

Das Wichtigste ist gesagt – und doch gibt es noch sehr viel mehr zu entdecken! So könnt ihr neben Hatsune Miku noch fünf weitere Charaktere auswählen. Für diese darf ein Zimmer in verschiedenen Stilen ausgesucht und mit Gegenständen eingerichtet werden. Im Einkaufszentrum kauft ihr unterschiedliche Waren wie Kleidung, die ihr den jungen Damen anziehen dürft. Wenn ihr eine Speise oder ein erfrischendes Getränk mit nach Hause nehmt, dann kann dieses dort auch gemütlich verputzt werden. Es gibt noch weitere, im Grunde belanglose Dinge zu erledigen: stellt einen Wecker und schickt die Sängerin ins Bett, dann dürft ihr sie beim Schlafen in aller Ruhe beobachten oder auch fotografieren. Für mich persönlich sind solche Inhalte zwar überflüssig, aber spätestens seit Die Sims wissen wir ja, dass auch das seine Fans hat. Zudem handelt es sich nicht um Pflichtaufgaben.

Auch zwei Minispiele lassen sich in Hatsune Miku: Project Mirai DX entdecken: Mikuversi ist ein Brettspiel, bei dem taktisch geschickt Steine auf dem Spielfeld platziert werden müssen. Ihr spielt gegen eine der Sängerinnen, die wiederum Steine in einer anderen Farbe ablegt. Unter bestimmten Umständen färben sich gegnerische Steine um, sodass mehr Steine der eigenen Farbe auf dem Brett zu finden sind. Wenn alle Steine abgelegt wurden, gewinnt der Spieler, dessen Farbe am häufigsten auf dem Brett vertreten ist. Ebenfalls sehr unterhaltsam und auch leichter zu verstehen ist Puyo Puyo 39! Dabei handelt es sich um ein Tetris-artiges Puzzlespiel, das sogar im lokalen Spiel zu zweit gegeneinander absolviert werden kann. Im Wesentlichen geht es darum, Blöcke mit derselben Farbe beieinander zu platzieren, damit sie sich auflösen. Das ist nicht sonderlich neu, aber durchaus unterhaltsam und eine Bereicherung des Gesamtpakets.

Aber kommen wir zurück zum Thema Musik: Auf einem virtuellen Keyboard könnt ihr verschiedene Instrumente auswählen und eigene Melodien komponieren. Diese Stücke können beispielsweise als Klingelton für den oben erwähnten Wecker genutzt werden. Im Tanzstudio choreografiert ihr zudem zu verschiedenen Liedern eigene Tänze. Wählt dazu einfach zwischen verschiedenen Tanzstilen, die euer Charakter in den unterschiedlichen Abschnitten eines Songs ausführen soll. Wer Freude daran hat, kann die Tänze in Ruhe austüfteln, sie sich anschauen und genau wie eine selbsterstellte Melodie an eine sogenannte Profilkarte anhängen. Diese wird weiterhin mit einer Pose des ausgewählten Charakters, einer persönlichen Nachricht und einem individuellen Design an den eigenen Geschmack angepasst. Via StreetPass oder SpotPass werden die Profilkarten mit anderen Spielern ausgetauscht.

Zuletzt möchte ich auf die AR-Station hinweisen: Es gibt spezielle Augmented Reality-Karten, die mit der Kamera des Nintendo 3DS verwendet werden. Wer die Originalkarten nicht besitzt, kann sie sich in Form von PDF-Dokumenten herunterladen und selbst ausdrucken. Einen Verweis zur entsprechenden Homepage findet ihr in der elektronischen Bedienungsanleitung des Spiels. Es ist hierbei zu unterscheiden zwischen Charakterkarten und Livekarten. Erstere erwecken die verschiedenen Charaktere des Spiels bei euch zu Hause zum Leben. Ihr könnt sie betrachten, ihre Größe ändern und Fotos davon aufnehmen. Livekarten sorgen dafür, dass Hatsune Miku & Co. nicht nur auf dem Wohnzimmertisch erscheinen, sondern eine komplette Live-Performance mit Gesang und Tanz abliefern! Nicht viele Fans können behaupten, dass ihr Idol schon im eigenen Heim aufgetreten ist.


Als netten Zeitvertreib könnt ihr ganze Choreografien erstellen.

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Roman Dichter

Hatsune Miku: Project Mirai DX ist ein bestens unterhaltendes Rhythmusspiel mit Unmengen an zusätzlichen Inhalten. Am Rhythmus-Teil gibt es nichts zu meckern: Uns werden eine große Songauswahl, verschiedene Schwierigkeitsstufen, alternative Eingabemethoden und zu brechende Highscores geboten. Das Spielprinzip ist sicherlich nicht neu, aber tadellos umgesetzt. Besonders interessant ist es natürlich für Fans von Hatsune Miku oder allgemein J-Pop-Musik. Wer diesen sehr japanischen Stil nicht ertragen kann, sollte dagegen einen Bogen um diesen Titel machen. Um das Hauptspiel herum gibt es zahllose zusätzliche Aufgaben, die man bestreiten kann, aber nicht muss: Von Minispielen über Augmented-Reality-Features bis hin zu banalen Dingen wie dem Einkleiden der Charaktere werden euch unterschiedliche Nebentätigkeiten angeboten. Sicherlich kann nicht jedes dieser Features begeistern, aber auch wer sich nur auf den Kern des Spiels fokussiert, wird seinen Spaß daran haben. Sicher ist jedenfalls, dass Hatsune Miku, der japanische virtuelle Superstar, durch dieses Spiel auch im Westen einige neue Fans gewinnen wird.

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Spiele-Hit

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5 User haben bereits bewertet

Kommentare 3

  • Alex15

    Turmfürst

    Sieht sehr interessant aus, bin jetzt nicht der größte hatsune miku fan aber eventuell hole ich es mir ;)

  • WII-KINGer

    Turmheld

    Wenn ich schon eine Stunde an einem Demo sitze will das was heißen. Ich hols mir ;)

  • DarkStar6687

    Schöner Test, dem ich nur zustimmen kann.


    Das Spiel gefällt mir richtig gut, mehr sogar als die DIVA Serie auf der Playstation. ;)