Unser Test zum Spiel: Chasing Dead

Wenn man sich das Angebot im Wii U eShop anschaut, dann stellt man fest, dass es wirklich sehr wenige Spiele für Erwachsene gibt. Da ist natürlich die Zielgruppe für die Entwickler sehr attraktiv, um besonders dieses Segment mit Spielen zu füllen. Neben ZombiU, Resident Evil 4/Revelations, How to Survive und ein paar anderen Titeln hat sich nun auch Chasing Dead darunter gesellt. Das Spiel von 2020Venture ist aber nicht nur für die Wii U erhältlich, auch für PS4 und PC ist das Spiel zu haben. Ob die Wii U-Version dem Entwickler-Studio geglückt ist oder man lieber das Spiel wieder aus dem Wii U eShop löschen sollte, erfahrt ihr in diesem Test.


Das Spiel fängt zwar interessant an, aber hier erwartet euch unter anderem eine teuflische Steuerung.

Das eigentliche Spiel lässt sich bereits in ein paar wenigen Sätzen erklären: Allgemein handelt es sich hierbei um einen Sci-Fi/Horror-First-Person-Action-Shooter, der ebenfalls eine simple Geschichte mit sich bringt. Der Protagonist nennt sich Jake und ist ein 29 Jahre alter Söldner, der als DEA-Agent und Soldat gearbeitet hat. Eines Tages taucht wie aus dem Nichts eine parallele Welt auf, die nun untersucht werden muss. Aus diesem Grund schickt die Regierung Jake zu einer geheimen Mission. Doch bereits bei der Anreise passieren verrückte Dinge: Euer Raumschiff geriet in Turbulenzen und hier fängt schon der größte Alptraum eines Menschen an. Jake muss sich bis ins Cockpit innerhalb einer Zeitvorgabe vorkämpfen und hierbei unerwartet Mutanten bekämpfen.

So rüstet ihr euch bereits am Anfang mit Pistolen, einem Messer und einer Taschenlampe aus und versucht euch mit Mutanten anzulegen und das Levelende zu erreichen. Hierbei bestreitet ihr eure Missionen in verschiedenen Gebieten, wie zum Beispiel in Pripjat (eine Stadt in der Nähe von Tschernobyl), Afghanistan, Ukraine und noch einmal Tschernobyl. Ihr habt stets eine lineare Vorgabe, an welche Orten ihr gehen müsst und was eure Aufgaben sind. So müsst ihr nicht nur manchmal eine bestimmte Anzahl an Mutanten töten, auch gewisse Zeit-Herausforderungen lassen euren Stress-Level stets steigen. Das klingt zwar im bisherigen Text ganz nett und sicherlich erinnert das einige an Dead Island oder Dying Light, aber ich kann euch sagen: Bitte lasst die Finger weg von Chasing Dead.

Die Hitboxen der Mutanten sind ein Witz: Ihr schießt auf den Kopf oder mitten auf den Körper und trotzdem schießt ihr daneben oder der Treffer landet an einer anderen Stelle. Doch bevor ihr Schießen müsst, solltet ihr das Fadenkreuz erstmal auf die Körperstelle hinbewegen können. Das Ganze spielt sich so unglaublich schlecht, dass ihr verkrampft und vor Panik versucht, die Mutanten überhaupt zu töten. Das ist extrem nervig, besonders in großen Stress-Situationen. Auch das Treten oder das Einsetzen von Messern oder Nagelschlägern gelingt einfach nicht so wie gewünscht. Ihr schlagt zwar zu und trefft zu 100%, aber die Gegner wollen einfach nicht umfallen. Und wenn ihr zufällig nach dem zehnten Schlag trefft, sterben diese sofort. Ebenfalls ist es richtig bescheiden gelöst, dass manche Gegner, von der gleichen Sorte wohlbemerkt, mehr oder weniger Schaden kassieren können. Im gesamten Verlauf der Spielzeit hatte ich das Gefühl, dass die Entwickler das extra gemacht haben, damit man auch mal stirbt und wieder beim letzten Checkpoint anfangen muss. So ist es wirklich lächerlich, dass mutierte Soldaten 100 Kugeln einstecken können und immer noch nicht umfallen.

Apropos Checkpoints, es gibt Phasen im Spiel, in denen ihr zwar weit gekommen seid, aber noch keinerlei Checkpoint in Sicht war. Sobald ihr sterbt, müsst ihr genau diese 5-10 Minuten wieder aufholen. Zwar mag das für manche Spieler grad so motivierend sein, aber für mich war das ein Alptraum, da die Steuerung und das restliche Geschehen drumherum sowieso nicht ohne Probleme klappte. Eigentlich sollten Videospiele so aufgebaut sein, dass diese Spaß machen und keinerlei Motivation entziehen. Chasing Dead hat es innerhalb der Hälfte des Spiels geschafft, dass ich Kopfschmerzen bekommen habe, da ich stets versuchte, die Steuerung unter Kontrolle zu bekommen, obwohl ich viel Erfahrung mit Shootern habe. Im Spiel gibt es ebenfalls die Möglichkeit den Infektionsmeter auffüllen zu lassen. Hierbei muss man Herzen von getöteten Zombies einsammeln, bis sich dieser Meter komplett gefüllt hat. Bei einem gefüllten Zustand seid ihr im Berserker Zustand und habt keinerlei Chancen überhaupt etwas zu treffen. Viele würden denken, dass man in dieser Zeit unsterblich sein müsste und alles vernichten könnte. Ganz im Gegenteil: Alles verläuft in Zeitlupe, auch euer Munitionswechsel. Nur die Gegner können sich ganz normal bewegen und euch in dieser Zwischenzeit angreifen. Ich meine - was zur Hölle?


Nicht nur die Schauspieler machen ihren Job nicht gut, auch die Übersetzung ist sehr... naja. Lest selbst.

Nachdem ich über die Hälfte des Spiels schon sehr frustriert war, hatte ich etwas Hoffnung. Im Afghanistan-Level hatte man die Möglichkeit mit einem Soldaten-Truck durch die Wüste zu düsen. Und hier ist er gekommen: der absolute Tiefpunkt der Tiefpunkte. Das Auto hat sich nicht gescheit steuern lassen und schwankte stets von links nach rechts und kippte dauerhaft um. Die Physik ist einfach unglaublich schlecht entwickelt. Kurz vor dem Ende des Spiels musste ich einfach aufgeben. Meine Wii U-Konsole ist wiederholt abgestürzt und ich musste die Level von vorne beginnen. Aber nicht nur im Gameplay und aus technischer Sicht gibt es viele Fehler. In der deutschen Übersetzung von Chasing Dead fehlen die wichtigen Buchstaben, wie zum Beispiel ä, ö, ü und viele Wörter fehlen komplett und meistens ergeben die Sätze auch somit keinerlei Sinn mehr.

Ihr wisst ja sicherlich, dass der Titel Chasing Dead im Deutschen Jagende Tote heißt und auch so im Wii U eShop angeboten wird. Über dem Logo im Spiel hatte man ganz frech „Jagd tot“ geschrieben. Google Translator for the win. Die Grafik sieht zwar ganz nett auf der Wii U aus, aber selbst hier sinkt die Framerate auf ein unterirdisches Niveau. So etwas will man lieber wieder vergessen. Und wenn wir schon so negativ über das Spiel reden: Der Sound und selbst die Soundeffekte wurden aus anderen Videospiel-Titeln recycelt. Bekannte Sound-Effekte, die bereits in den Portal-Teilen zu hören waren, wurden hier eingesetzt. Auch der Rest der Audio-Kulisse ist eher altbacken als zeitgemäß. Wasserplatscher und Schussgeräusche aus alten Spiele-Titeln aus den 90er Jahren waren ebenfalls mit an Bord.

Gibt es im Spiel einen Lichtpunkt? Eher nicht. So hinterfrage ich dauerhaft die Story, warum bereits gestrandete Menschen auf der zweiten Erde bei den Bildübertragungen so perfekt und geschminkt aussehen. Die hätten dreckig, krank und verzweifelt aussehen sollen. Selbst die schauspielerische Leistung dieser Charaktere ist eher mau statt befriedigend. So konnte mir Jake wirklich leidtun, dass er den Auftrag der Regierung unbedingt ausführen muss, um in dieses grauenhafte Abenteuer gestürzt zu werden.


Beim Level-Design hat sich 2020Venture ebenfalls keine Mühe gegeben.

Unser Fazit

3

Eher nicht überzeugend

Meinung von Dennis Meppiel

Schade, der Trailer zum Spiel hat wirklich sehr viel Lust auf mehr gemacht. Doch leider muss man sagen, dass 2020Venture mit dem Blender-Trailer wohl versuchte, die Konsumenten auf ein Produkt hinzuweisen, welches es nicht in der gezeigten Qualität im Wii U eShop gibt. Im Endeffekt ist die Idee ja cool und genau so einen Titel würde die Wii U auch benötigen, auch wenn es nur ein eShop-Titel ist, aber die Umsetzung war einfach nur schlecht. Das Kämpfen, das Schießen, das Level-Design, die Missionsabläufe, die Frustrationsgrenze während der Levels und die Präsentation an sich sind ein Griff ins Klo gewesen. Holt euch diesen Titel nur, wenn ihr auf Trash oder schlechte Spiele steht und lasst sonst eure Finger davon weg! Nach dem Spiel habe ich wieder eine Runde ZombiU gespielt und musste feststellen, wie gut das Spiel eigentlich ist. Wo bleibt da eigentlich ein zweiter Teil?

Die durchschnittliche Leserwertung

5 User haben bereits bewertet

Kommentare 6

  • BANJOKONG

    Jrpg's Hunter!

    Oh man, ich hätte es fast gekauft gehabt:-)
    Schade eigentlich auf so ein Shooter hätte ich schon Lust....

  • GuyinJapan

    Random Guy in Japan

    Blöde Frage, aber wieso gebt ihr dem Spiel eine 3 wenn ich im Test nur negative Punkte lese?


    Nicht einen einzigen positiven Punk habt ihr beschrieben.
    Also besser gefragt: wieso gibst du eine 3 statt eine 1?


    Ich hatte auf jeden Fall echt mehr vom Spiel erwartet. Naja, ist wohl nix zu machen. Der Preis ist eh VERDAMMT hoch

  • TheBC97

    Turmfürst

    Es ist also Trash.

  • Dennis Meppiel

    Administration

    Blöde Frage, aber wieso gebt ihr dem Spiel eine 3 wenn ich im Test nur negative Punkte lese?


    Nicht einen einzigen positiven Punk habt ihr beschrieben.
    Also besser gefragt: wieso gibst du eine 3 statt eine 1?


    Ich hatte auf jeden Fall echt mehr vom Spiel erwartet. Naja, ist wohl nix zu machen. Der Preis ist eh VERDAMMT hoch


    Vielleicht hilft dir unser Bewertungsschema? :)

  • DaRon

    Zitat

    Schade, der Trailer zum Spiel hat wirklich sehr viel Lust auf mehr gemacht.


    Nicht wirklich. Man konnte schone erahnen, dass das ne Nullnummer ist.

  • GuyinJapan

    Random Guy in Japan

    Vielleicht hilft dir unser Bewertungsschema? :)


    Achso okay danke :)


    Stimme dem zu, dass die Idee des Spiels eigentlich recht gut ist, es jedoch verdammt schlecht umgesetzt wurde :)
    Der erste Trailer sah mMn vielversprechend aus. War wohl aber leider nix