Kirby's Adventure Wii - Endlich Zuhause!

!UPDATE!: Um ein wenig mehr Würze in die Tests zu bringen, möchte ich in Zukunft immer ein zusätzliches Fazit eines anderen Users hinzufügen. Dabei steht die Meinung des Users in keinerlei Verbindung zu meinem Text oder der Bewertung. Außerdem ist es dem ausgewählten User selbst überlassen eine Bewertung abzugeben. An dieser Stelle vielen Dank an @Masters1984 für das Bereitstellen seiner Meinung!


Als Kirby’s Dream Land Wii 2011 erschien, war es nach über 10 Jahren endlich wieder soweit - Nintendo veröffentlicht ein klassisches Kirby-Abenteuer auf einer Heimkonsole. Mit neuen Fähigkeiten, einem Multiplayer mit bis zu vier Personen und ordentlich Inhalt wollte man sicherstellen, dass das Comeback glückt. Im Hinblick auf das demnächst erscheinende Star Allies wollte ich nochmal sehen, ob Adventure Wii eine gute Vorbereitung ist oder gegen den Zahn der Zeit verlor. Das und noch vieles mehr, erfahrt ihr in meinem Test zu Kirby’s Adventure Wii!

Helft Magolor sein Schiff zu reparieren!


Vier Spieler gleichzeitig dürfen gemeinsam das Abenteuer bestreiten! Jeder Charakter hat verschiedene Vor- und Nachteile.

An einem fröhlichen Nachmittag gehen die Bewohner Dream Lands ihrem Alltag nach. Während Meta-Knight gemütlich ein Buch liest, jagt König Dedede mit seinem Schergen Bandana Dee Kirby hinterher, welcher mit einem Stück Torte flüchtet. Damit die Prämisse aber nicht ganz so langweilig ist, erscheint am Horizont wie aus einer anderen Dimension ein abstürzendes Schiff. Interessiert begeben sich Kirby, Dedede, Bandana Dee und Meta-Knight ins Schiffinnere, um dort das kleine Alien Magolor anzutreffen. Dieser musste flüchten und verlor auf dem Weg fünf Schiffsteile auf Kirbys Heimatplanet. Zuvorkommend wie unser Held ist, entscheidet er sich mit seinen „Freunden“ dem Alien zu helfen und die Teile zurückzubringen. Wie es zum Absturz kam und warum Magolor auf Planet Pop landete, will ich an dieser Stelle nicht verraten.
Die Zwischensequenzen werden in hübschen CGI-Filmen präsentiert und machen einiges her.


Kommen wir zum Gameplay. Da man zu den Wurzeln zurückkehrte, kann Kirby so ziemlich genau das gleiche wie immer. Springen, fliegen, ducken und schützen gehören zu seinem Standardrepertoire. Auch das ikonische Einsaugen will nicht vermisst werden, allerdings ist es dieses Mal möglich mithilfe von Schütteln der Wii-Fernbedienung die Saugkraft zu erhöhen. Selbst große Gegner oder schwere, graue Blöcke lassen sich damit einsaugen. Kirbys Lauftempo an sich kommt mir aber noch immer etwas lahm vor, ein schnelleres Tempo hätte ich als angenehmer empfunden. Auch bin ich dafür, dass man nicht unbegrenzt fliegen darf, was den Schwierigkeitsgrad etwas anheben würde. Wie ich bereits erwähnte, können drei weitere Spieler euch auf dem Abenteuer begleiten. Dedede, Meta-Knight und Bandana Dee spielen sich alle komplett unterschiedlich und zeigen verschiedene, nicht wechselbare Kräfte. Bandana Dee entspricht der (damals noch neuen) Speer-Fähigkeit, König Dedede der Hammer-Kraft und Meta-Knight ist eine Kombination von der Flügel- und Schwert-Fähigkeit. Falls jemand ebenfalls Kirby spielen möchte, kann er einfach ein anders farbiges Ebenbild auswählen. Sehr schön, dass die Entwickler daran dachten. Weniger schön hingegen ist aber die Tatsache, dass der Schwierigkeitsgrad sich nicht der Spieleranzahl anpasst. So kann ein Boss mit vier Mitspielern ganz schnell platt sein. Besser wäre es gewesen, wenn sich die Kraftanzeige oder die Energie der Gegner an die Spielerzahl anpasst.


Außerhalb Europas trägt das Spiel den Titel "Kirby's Return to Dream Land", was die Rückkehr zu den Wurzeln wesentlich besser verdeutlicht.


Selbst augenscheinlich simple Fähigkeiten wie "Stachel" bekamen ein neues Moveset! Ob es mehr drauf hat als Stacheln auszufahren?

Kirby selbst kann selbstverständlich wieder die verschiedensten Fähigkeiten kopieren. Mit über 25 Kopien steht euch eine stattliche Anzahl an interessanten Kräften zur Verfügung. Ich gehe so weit und sage, dass das Gameplay mit den Fähigkeiten in diesem Spiel perfektioniert wurde. Jede besitzt ein ausgearbeitetes Moveset, macht Spaß und ist abwechslungsreich. Allerdings bin ich deutlich dagegen, wenn eine Kraft zu viel Power besitzt. Mit einer ist es möglich sich praktisch unverwundbar zu machen, was das ohnehin schon leichte Spiel noch einfacher macht. Neu hingegen sind aber die Super-Fähigkeiten, wesentlich kraftvollere Versionen bereits bekannter Kopien. In den Leveln trifft ihr auf besonders leuchtende Gegner, die euch solche Kräfte geben. Beispielsweise gibt es das Ultraschwert, welches jedes Material ohne Probleme zerschneidet. Nach jeder Ausführung ändert sich auch Kirbys Waffe, nettes Detail!
Oder aber der Schneeball, eine Eiskugel, die jeden auf dem Weg aufnimmt und erfrieren lässt. Meistens befinden sich solche Super-Fähigkeiten am Ende eines Levels und erfüllen nur einen bestimmten Zweck, wodurch sie etwas an Potenzial liegen lassen. Dazu später mehr.


Scheinbar fünf Welten warten darauf erkundet zu werden. Aufgrund von Spoilern möchte ich nicht verraten ob das schon alles ist, allerdings kann ich versichern, dass das Spiel mehr als genug Inhalt bietet. Abseits der regulären Welten könnt ihr auch Magolors Schiff besuchen und mit ihm ein wenig plaudern. Im Raumschiff warten außerdem verschieden Minispiele und Herausforderungen darauf bewältigt zu werden. Diese geben euch eine Fähigkeit vor, mit der ihr dann ein Hindernisparcour absolviert, unter Zeitdruck. Um den Highscore zu erhöhen ist es empfehlenswert alle Münzen im Parcour einzusammeln. Die Herausforderungen stellen ganz gut die Facetten einiger Kopien da und sind teilweise angenehm fordernd. Falls man aber doch nur Lust auf entspannte Minispiele hat, findet man im Untergeschoss des Schiffs zwei nette Zeitvertreibe, die die Bewegungssteuerung eine wenig in den Fokus stellen. Wer sich doch nochmal eine Fähigkeit genauer anschauen will, findet neben den ganzen Minispielen außerdem noch einen Trainings-Raum, zum herumprobieren. Magolors Schiff stellt eine nette Abwechslung zum Hauptabenteuer da. Es lohnt sich nach jeder abgeschlossenen Welt einmal mit ihm zu quatschen, da man so ein wenig von ihm erfährt.


Super-Fähigkeiten wirken imposant, doch tragen sie wirklich etwas zum Gameplay bei?


In anderen Dimensionen geht es gegen die Zeit! Glücklicherweise hindern sich die Charaktere nicht gegenseitig, wodurch der Mehrspieler stets frustfrei bleibt.

Die Welten an sich präsentieren gewohnte Ambiente, wie Wald, Wüste oder Wasser. Sie besitzen eine ausreichende Anzahl an Leveln, die nicht gerade kurz sind und einiges zum Entdecken bieten. In jedem Level lassen sich kleinere Schiffsteile finden, mit denen ihr beispielsweise die Herausforderungen freischaltet. Hin und wieder kommen Knobelaufgaben und Rätsel auf, die nicht wirklich schwierig sind, dafür aber Abwechslung und Dynamik reinbringen. Wie vorhin erwähnt erscheinen in manchen Kursen am Ende Super-Fähigkeiten. Ihre Exzistenzberechtigung ist aber nicht das bloße Zerstören der Feinde, viel mehr dienen sie einem bestimmten Zweck. Es ist wichtig diese starken Kräfte bis zum Ende zu behalten, da ihr nur mit ihnen am Ende oftmals ein kleines Rätsel lösen müsst. Ist dies getan, erscheint ein Portal, in welchem ihr vor einer dunklen Wand in einem Side-Scrolling Level flüchten müsst. Kleiner Tipp, es ist möglich diese Wand mit ausgespuckten Gegnern zurückzuschleudern (Fähigkeiten sind in diesen Kursen nicht erlaubt). Beim Spielen ist mir aber das System hinter der dunklen Wand aufgefallen, welches man schnell bemerkt. Egal wie viel Vorsprung man aufbaut, bleibt der Spieler kurz stehen, erscheint die Wand automatisch am jeweiligen Bildschirmrand. Außerdem wird sie langsamer je näher sie euch kommt. Dieses System kann Druck aufbauen und passen, nachdem ich es aber durchschaute, würde die dunkle Wand wesentlich weniger bedrohlich.


Habt ihr die Sequenz geschafft, erwartet euch noch ein kleiner Boss-Kampf, der nur geringfügig schwieriger wird. Die Belohnung ist erneut ein Raumschiffteil, welches, sofern genug gesammelt worden sind, ein extra Level freischalten. Damit kommen wir auch zu meinem Problem der Super-Kräfte. Ihr wirklich einziger Zweck ist es, das Portal am Ende freizuschalten. Es gibt noch ein- bis zwei andere Momente in denen sie ganz cool inszeniert werden, allerdings mehr auch nicht. Ich hätte mir gewünscht, dass sie wesentlich mehr ins Gameplay integriert werden - sich die Umgebung, die Gegner oder sonstige Elemente an sie anpassen. So wird es nach dem fünften Mal spätestens etwas eintönig. Die Side-Scrolling Level hingegen gefallen mir extrem gut und bringen etwas Herausforderung ins Spiel, da sie oftmals recht kreativ umgesetzt werden. Wenn wir schon beim Thema Schwierigkeit sind, dieser ist wie so oft ziemlich gering. Die letzten zwei Welten können knackig sein, ein etwas schleichenderer Schwierigkeitsgrad wäre allerdings sehr viel angenehmer gewesen. Nach dem Durchspielen schaltet man zwar einen neuen Modus frei, bei dem ihr das Abenteuer erneut unter härteren Umständen durchspielen könnt, trotzdem entschuldigt das nicht den etwas zu leichten ersten Durchgang. Nicht viele werden Lust haben das Spiel nochmal durchzuspielen, auch wenn der Hard-Mode einige Überraschungen bietet (vor allem bei den Bossen). Wieso nicht einfach gleich aussuchen, wie man spielen möchte? Ansonsten erhaltet ihr neben dem neuen Modus auch die bekannte Arena, in welcher ihr die Boss nochmal alle hintereinander besiegt. Gab es in vergangenen Spielen nicht noch die wahre Arena? Ist das auch hier der Fall? Wer weiß, findet es heraus. Apropo Bosse, diese sind wieder herrlich verrückt und wunderbar inszeniert.
Die Grafik zeigt sich von ihrer bunten Seite. Die Farben sind knallig und super hübsch, die Level atmen regelrecht. Man hat das beste aus der Wii geholt, was möglich war. Der Soundtrack klingt erstklassig, teilweise erinnert er mich stark an Kirby 64, was ein besonderes Kompliment ist. Die Stücke wiederholen sich nicht all zu oft, passen stets zur Situation und bringen gute Stimmung - die gewohnt starke musikalische Qualität der Reihe.


Kurze, optionale Gespräche mit Magolor verraten etwas über ihn und woher er kommt!


Masters1984's Fazit zum Spiel!


Kirby's Adventure ist ein Familienspiel, welches sich in erster Linie an Einsteiger richtet. Die ersten drei Welten sind noch recht einfach gestaltet und sollten problemlos bewältigt werden können. Der Schwierigkeitsgrad zieht ab der vierten Welt merklich an, vorallem wenn man die 100% inklusiver aller sammelbaren Zahnräder anstrebt, denn einige der Räume sich echt sehr knifflige Kopfnüsse. Der Soundtrack des Spiels pendelt mal zwischen wunderbaren Ohrwürmern zu eher nicht so gelungenen Stücken. Die Minibosse in jeder Welt sind alle recht einfach zu besiegen, aber die großen Endbosse jeder Welt stellen manches mal eine echte Herausforderung dar und manche davon könnten in der Tat direkt aus Dark Souls abstammen. Die Steuerung geht dank quer gehaltener Wii-Fernbedienung wunderbar von der Hand und ist sehr schnell erlernt. Der Nunshuk wird dabei nicht benötigt. Jeder kann mitmachen und jederzeit ein- oder aussteigen, wenn er möchte. Man kann entweder alleine durch die insgesamt 5 Welten ziehen oder sich bis zu drei Freunde einladen um mitzumachen, um die Welten anschließend zu viert zu erkunden. Das ist eine Mordsgaudi obwohl stellenweise mal die Übersicht verloren geht, weil einer der Spieler mal einen anderen Weg ausprobieren möchte. Die drei freischaltbaren Minispiele lassen sich ebenfalls zu viert angehen und machen richtig viel Spaß. Leider lässt sich dieses Spiel ziemlich schnell durchspielen, zwei oder drei Welten mehr wären sehr wünschenswert gewesen. Dieses Spiel orientiert sich wieder sehr an die klassischen Kirby-Spiele vergangener Tage, selbst die Verwandlungen sind wieder mit dabei, der simultane Mehrspielermodus ist aber neu und der große Pluspunkt, der das Spiel enorm aufwertet und obwohl ich persönlich den Style und das Gameplay von Kirby Epic Yarn bevorzuge vergebe ich diesem Spiel solide 8 von 10 Punkte.

Mein Fazit

9

Geniales Spiel

Meinung von eatfrishkirby

Kirby’s Adventure Wii legt mit seinem klassischen Comeback auf Heimkonsolen eine Punktlandung hin. Auch wenn das Gameplay etwas langsam ist, fühlt sich alles unheimlich eingängig an. Zahlreiche Fähigkeiten, verschiedene Charaktere im Mehrspieler, Super-Fähigkeiten und Herausforderungen abseits des Abenteuers bringen eine fantastische Abwechslung ins Erlebnis. Die Grafik ist treffend, die Musik wohlklingend und der Inhalt weiß absolut zu überzeugen. Ein viel zu leichter Schwierigkeitsgrad, overpowerte Fähigkeiten und etwas zu langweilig werdende Super-Fähigkeiten drücken etwas auf die Wertung. Man merkt, dass die Entwickler erstmal auf Nummer sicher gingen und nur wenig innovatives ausprobierten. Allerdings ist das nichts Schlechtes. Der Gedanke auf alte Stärken zu setzen und diese zu erweitern und perfektionieren, geht heutzutage viel zu schnell verloren. Somit erwartet einen mit Kirby’s Adventure Wii zwar kein neuartiges Jump and Run, dafür aber ein erstklassiges Kirby-Spiel, welches seine Stärken stolz zur Schau stellt und zu den besten in der Reihe gehört. Ob Star Allies das topen kann?
Mein persönliches Highlight: Die Ereignisse nach der fünften Welt! Das Spiel hat so einige Überraschungen parat.

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