State of Mind

Man soll es ob der immerwährenden Flut an Videospielen in unserer Zeit nicht glauben, aber es kam ein Tag im Monat August des Jahres 2018, da saß ich vor meinem schwarzen TV Bildschirm, an dem 4 Konsolen angeschlossen sind, und dachte mir: Und jetzt?
Ich hatte nichts zu spielen!


Schieben wir es auf das Sommerloch, oder vielleicht auf meinen Urlaub… eventuell war auch meine triefende Sehnsucht nach einem frischen, narrativen Spiel die Ursache… auf jeden Fall fand ich nichts für mich passendes in meiner umfangreichen Spielebibliothek.
Und dann viel mir ein: Detroit – Become Human! Das Ding hatte ich mir doch aufgehoben, weil ich zum Release eben keine Zeit hatte. Kurz die diversen Shops gecheckt und diese Idee mit gerümpfter Nase direkt wieder verworfen. Eine normale Version (ohne Special Super Duper Gedöns) gab es nicht zu einem humanen Preis.


Aber was war das denn? Was schoss mir denn da im Switch-Shop ins Auge? State of Mind? Nie gehört. Sieht aber auch nach Sci-Fi aus.
Kurz Google bemüht und gelernt: State of Mind ist das neueste Werk von der Hamburger Spieleschmiede Daedalic, welche in der Vergangenheit durch Point & Click Spiele wie Deponia, Edna bricht aus oder zuletzt die Umsetzung vom Roman Die Säulen der Erde auf sich aufmerksam machte.


Richtig viel davon hatte ich zwar nicht gespielt, einzig Die Säulen der Erde liegt auf meiner Festplatte. Was man allerdings so liest, sind das durchweg gute Spiele. Daedalic steht also schon mal für Qualität und ein deutsches Spiel ist doch auch mal wieder nett.
Nach einigen ersten Reviews die ich mir anschaute ergab sich für mich folgendes Bild:


State of Minds Thematik liegt irgendwo zwischen Asimov und Blade Runner, der Grafikstil ist sehr abstrakt und eher simple, die Geschichte stark, wenn auch eventuell mit etwas Anlaufzeit und leider keine großen Rätsel, wie in Daedalics sonstigen Games. Ach ja, und Erscheinungsdatum in zwei Tagen.


Damit war die Entscheidung gefallen! Die Thematik versprach das, auf was ich mich mit Detroit ja sowieso eingestellt und gefreut hatte, die Grafik sprach mich an, die etwaige Anlaufzeit für die Story nahm ich in Kauf (hatte ja sowieso gerade nichts zu tun) und das mit den Rätseln, nun, die nerven mich ehrlich gesagt sowieso immer, dafür bin ich einfach nicht der Spielertyp.
In den nächsten zwei Tagen kam dann richtig Vorfreude auf und ich hatte sogar etwas Angst, mit einer zu hoher Messlatte an das Spiel heran zu gehen.


Kurz gesagt: Die Sorge war unbegründet! Es stimmt, die ersten 2, 3 Stunden braucht das Spiel und führt den Spieler sehr gemächlich an das Spiel heran. Die Geschichte entwickelt sich hier sehr gemächlich, doch alles drum herum war wie erwartet und absolut fantastisch.
Bevor ich mich an der tollen Welt und dem, für mich großartigem, Stil satt gesehen hatte zog die Narrative dann auch so richtig an. Hauptfigur Richard Nolan ist nach einem Unfall auf der Suche nach seiner Familie und stolpert dabei über einige Irrungen und Wirrungen.
In den letzten paar Stunden kam es sogar einige Male dazu, dass ich mich schon im Finale wähnte, aber die nächste Wendung und eine weitere tolle Location mich eines besseren belehrten.


Nach dem Abspann war ich schließlich sogar richtig traurig, dass es vorbei war und ich Abschied vom dystopischen Berlin nehmen musste, insbesondere vom heimlichen Star des Spiels: Androide Simon, der ein ganz besonderer seiner Zunft ist und sich mehrmals im Spiel an seiner rechten Schulter zu schaffen machte. Ich weiß zwar bis heute nicht warum er das tat, aber das sich mein Namensvetter offensichtlich ebenfalls mit Schulterproblemen rumplagt machte ihn natürlich zur Identifikationsfigur Nummer 1 für mich!

Mein Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von SmileyKirby

Als abschließendes Fazit kann ich nur sagen: Ich freue mich noch immer auf Detroit- um am Ende des Jahres bei mir allerdings vor State of Mind zu landen, muss es schon einiges bieten.
Mein persönliches Highlight: Die Story!

Kommentare 2

  • Alle Kritikpunkte stimmen. Nur sind die zwingend was Negatives? In unserer Zeit, in der alles größer, weiter, offener sein will, freue ich mich sehr über lineare Spiele die eine Geschichte am Stück erzählen, ohne Firlefanz :D Die Grafik (bzw. den Stil) finde ich dagegen grandios.

  • Das passiert wenn man auf "Spieleempfehlungen" hört .... das Game besteht aus einer total linearen Geschichte in der ich fast ausschliesslich nur gehe, renne und lese .... DAS IST KEIN SPIEL ... und wenns dann nur so ist, was soll diese Grafik dann? KEIN KINOEFFEKT !