Oxenfree

Bereits im Januar des Jahres 2016 wurde Night School Studio’s Oxenfree veröffentlicht. Inzwischen ist es für Steam, Playstation 4, die Xbox One, Mac und Linux, sowie die Nintendo Switch erschienen. Diese Vielfalt an Plattformen ist für Indie-Games keine Seltenheit. Ebenfalls keine Seltenheit ist aber leider, dass Indie-Spieleperlen in der Masse an Videospielen unter meinem Radar fliegen und ich sie schlichtweg verpasse.
Dieses schwere Schicksal erlitt auch Oxenfree bei mir. Irgendwann hatte ich mal von dem „Mystery 2,5D-Adventure“ gelesen, doch dann nie wieder etwas davon mitbekommen. Und ich muss ehrlicher Weise sagen: ich habe auch nie wieder daran gedacht.


Das änderte sich am vergangenen Wochenende, als ich meine Nintendo Switch zur Hand nahm und nach etwas ruhigem suchte um etwas Entspannung zu finden, nachdem mich Dark Souls III auf der Playstation 4 erneut in die Verzweiflung getrieben hatte.
Doch irgendwie lachte mich nicht wirklich etwas an, also wurden die aktuellen Rabatte des Online-Angebotes der Switch durchforstet und siehe da… Oxenfree! Da war doch mal was.


Hatte ich beim Trailer des Spiels noch so meine Zweifel ob die 2,5D Ansicht es wirklich zulässt, dass ich mich so richtig auf das Spiel einlassen kann, wurde ich dann doch schneller in seinen Bann gezogen als ich es für möglich gehalten hatte.
Bereits im Prolog, der einen relativ direkt ins Geschehen wirft, konnte mich das Spiel komplett für sich gewinnen.


Wir beginnen die Reise mit drei Freunden die sich auf einer Fähre in Richtung einer verlassenen Insel begeben um sich mit dem Rest ihrer Truppe zusammenzuschließen. Während das Schiffchen so vor sich hin tuckert unterhalten sich die drei, flachsen rum und es werden ein wenig ihre Hintergründe erklärt.
Und das langt bereits! Diese sachte Herangehensweise, untermalt mit stimmungsvoller Musik von SCNTFC, die dezenten Farben und angedeuteten, einfachen Hintergründe, die lockeren Dialoge… all das erinnerte mich direkt an Life is Strange. Und DAS ist ja wirklich mal ein gutes Zeichen!


Stimmung, Charaktere und Geschichte entfalten sich gleichermaßen auch in den weiteren 4-5 Stunden des Spiels. Es entspinnt sich eine Mystery-Geschichte, zu der ich inhaltlich an dieser Stelle nicht viel sagen möchte, nur so viel: Sie ist spannend, interessant und stellenweise auch ganz schön gruselig- und das obwohl ich das Spiel fast nur im Handheld-Mode der Switch gespielt habe. Die Geschichte ist packend genug, dass ich das Ding beinahe in einem Rutsch durchgespielt habe. Einzig meine begrenzte verfügbare Zeit hat mich daran gehindert . Als ich Oxenfree dann aber am zweiten Abend beendet habe und eines der vielen möglichen Enden über den Monitor flimmern sah, die unabhängig von den getroffenen Entscheidungen des Spielers unterschiedlich ausfallen, hatte ich sofort das Bedürfnis erneut anzufangen.


Denn hier punktet Oxenfree noch einmal so richtig! Einen „New Game +“-Modus, in dem man im zweiten Durchgang Daten des ersten Anlauf übernimmt, sind heute keine Seltenheit mehr. Was Oxenfree macht ist aber frisch und innovativ: Im Verlaufe des Spiels hängt Protagonistin Alex ab und an in Zeitschleifen fest. Ganz „Und täglich grüßt das Murmeltier“ wiederholen sich hier Ereignisse ein ums andere Mal. Im „New Game +“ beginnt dann das Spiel zwar von vorne, allerdings erinnert sich Alex an den ersten Durchlauf. „Hast du das nicht schon mal gesagt?“ „Hier war ich doch schon mal!“ „Erinnert ihr euch nicht?“. Alex ist sich also bewusst, in einer Zeitschleife zu sein. Durch diesen kleinen, einfachen Kniff hat man als Spieler nicht das Gefühl „neu“ anzufangen, sondern das Spiel wirklich fortzusetzen. Klasse!

Mein Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von SmileyKirby

Oxenfree ist ein fantastisches Spiel, kurz aber intensiv. Und das gerne auch zwei Mal hintereinander. Wer auf stimmungsvolle und charaktergetriebene Erzählungen wie das bereits erwähnte Life is Strange steht, kommt hier garantiert auf seine Kosten.
Mein persönliches Highlight: Das New Game Plus. Selten war ein zweiter Durchgang so gut und sinnvoll in die Geschichte eingebettet.

Kommentare 2

  • Habe es für 5 Euro im Angebot geschossen und bin ohne Erwartungshaltung ran. Dafür war es der Knaller!

  • Ich habe mir auch Anfang des Jahres Oxenfree geholt und fand es auch wundervoll. Ich habe es zwar bisher noch nicht durchgespielt ( = best Ending), aber ich werde es auf jeden Fall irgend wann mal wieder versuchen. Auch wenn ich sagen muss, dass die 20€ einen abschrecken könnten, ist es gut investiertes Geld, wenn man auch mal entschleunigende Spiele spielen möchte