Ein Eintauchen in die japanische Kultur

Ōkami HD ist ein Action-Adventure, das ursprünglich für die Wii erschienen ist. Da ich diesen Klassiker, der mir schon so oft ans Herz gelegt worden ist, jedoch nie gespielt habe, habe ich nun mit dem Remake und Port für die Switch endlich die Möglichkeit ergriffen, mir dieses Kunstwerk doch einmal anzusehen.
Insgesamt habe ich gut 35 Stunden mit dem Spiel verbracht und möchte aufgrunddessen nun auf einige Aspekte des Spiels eingehen!


Story (8/10)


In der Welt von Ōkami HD schlüpft man in die Rolle der Sonnengöttin Amaterasu in der Form eines Wolfes.
Der Hintergrund der Geschichte erzählt von einer Legende, in der ein achtköpfiger Dämon vor 100 Jahren das Dorf Kamiki in Nippon (Japan) terrorisierte. Jährlich verlangte er nach einem Jungfrauenopfer. Jedoch gelang es dem Helden Nagi mithilfe der Wölfin Shiranui und eines speziellen Sakes, Orochi zu besiegen. Nagis Schwert Tsukuyomi versiegelte den Dämon in der Mondhöhle nahe des Dorfes.
Nun, 100 Jahre später, ist jenes Schwert jedoch entwendet worden und Orochi ist befreit. Amaterasu trifft auf ein kleines Wesen namens Issun und macht sich auf den Weg, die 13 heiligen Pinseltechniken zu lernen, um Orochi damit aufzuhalten.
Insgesamt bietet sich hier also eine solide Grundlage für ein Action-Adventure. Das Ziel ist klar und treibt den Spieler dazu, immer weiter zu spielen. Abgerundet wird dies mit einer Vielzahl Charaktere, die man in den verschiedenen Orten in Nippon trifft, und einer Situationskomik, die immer wieder aufkommt, wenn ein Wolf mit einem kleinen, sprechenden Wesen auf die Menschen trifft und ganz verschiedene Reaktionen erntet, wie zum Beispiel von Susano, Nagis Nachfahren, den man häufig antrifft! An dieser Stelle störte mich persönlich nur Issun, der in meinen Augen oft einfach nur unangebrachte Sprüche an den Tag legte, aber diese Kultur ist aus Animes auch schon bekannt. Auch fand ich die Geschichte letztendlich sehr offensichtlich, wo sie versuchte, clever zu sein und Twists einzubauen, aber ich möchte hier nicht zu viel vorwegnehmen.


Gameplay (7/10)

Zunächst möchte ich auf die Pinseltechniken eingehen, weil sie eine einzigartige Mechanik kennzeichnen. Um eine dieser Techniken zu aktivieren, geht man in den Pinsel-Modus, hält quasi die Zeit an und malt entsprechend, was man tun möchte, solange man entsprechend genügend Tinte dafür hat. Egal, ob man es per Bewegungssteuerung gestikuliert, im Handheldmodus auf den Bildschirm zeichnet oder mit dem Controller seine Linien zieht, es funktioniert alles, solange man die richtigen Positionen dafür wählt. Sonst passiert es doch schnell, dass der Versuch fehlschlägt oder etwas ganz anderes passiert.
Das habe ich in keinem Spiel so erlebt und daher ist dieses Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben!


Amaterasu erhält im Verlauf des Spiels verschiedene Waffenarten: Schilde, Ketten und Schwerter. Sie stellen die primäre Kampfmechanik in Ōkami HD dar. Die Gegner des Spiel sind in Form von verfluchten Schriftrollen offen auf der Overworld einzusehen. Lässt man sich auf einen Kampf ein, so gilt es die Gegner in einer Art Bannkreis zu vermöbeln oder eben Löcher in den Kreis zu schlagen und zu fliehen. Der Angriff erfolgt durch einfachen Tastendruck, es gibt kleinere Kombo-Mix-Ups mit Sprüngen oder Timings, aber nichts zu kompliziertes. Insgesamt hält es sich hier simpel und auf Dauer dadurch auch recht repetitiv.
Hinzu kommen im weiteren Verlauf die Pinseltechniken, die auf verschiedene Arten und Weisen den Gegnern schaden können. Oft ist es so, dass sie gegen bestimmte Techniken schwach sind und so in einen benommenen Zustand geraten, sodass man auf sie einprügeln kann.
Weiterhin werden die Techniken auch für Rätsel benutzt, so muss z.B. an manchen Stellen eine Brücke gebaut, etwas durchschnitten oder verschiedene Elemente eingesetzt werden, um zum Ziel zu gelangen. Diese Rätsel machten mir persönlich am meisten Spaß, weil sie doch recht abwechslungsreich waren, obwohl die Bewegungen doch sehr ähnlich sind. Es sei denn Issun nimmt es vorweg und verrät direkt die Lösung. Wer Navi aus Ocarina of Time schon nervig fand, wird mit Issun seinen Spaß finden. Bei manchen Rätseln sagt er euch allerdings auch, wie offensichtlich die Lösung doch sei. Also, hilfreich ist anders, lieber Issun. Backseatgamer brauche ich persönlich nicht. Leider ist das Texttempo auch sehr langsam und lässt sich nur bei unwichtigen Dialogen beschleunigen, was Issuns Gefasel für mich nurnoch nerviger macht. Aber insgesamt gefiel mir das Design hier wirklich gut.
Je mehr Pinseltechniken man im Laufe des Spiels erhält, desto mehr Gebiete und Geheimnisse eröffnen sich, sodass die Welt doch immer interessant zu erkunden bleibt. Backtracking lohnt sich oft, denn hinter zuvor unerreichbaren Kisten verbergen sich oft Schätze, die verkauft werden können für bessere Items, oder auch sogenanntes "Glück", mit dem man Amaterasu aufleveln kann, sodass sie mehr Treffer einstecken oder mehr malen kann.



Atmosphäre (10/10)


Zuletzt möchte ich auf die Atmosphäre des Spiels eingehen, die hier für mich einige Ärgernisse doch wieder wettmachen.
Grafisch ist das Spiel wunderschön anzuschauen. Der Grafikstil ist einzigartig und schafft für den Spieler eine Immersion, als würde er in ein altes Japan eintauchen und das Leben dort selbst ergreifen können. Unterstützt wird das Ganze mit einem Soundtrack, der mir stellenweise Gänsehaut bereitete, gerade in traurigen Szenen oder Szenen des Umbruchs. Es ist wirklich toll gemacht. Hier habe ich nichts auszusetzen.
Nachdem das Spiel durchgespielt ist, schaltet sich auch eine Galerie frei, die Artworks und Musikstücke enthält. Ein Blick lohnt sich hier auf jeden Fall!

Mein Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Firemg93

Ōkami HD ist wirklich ein sehr schönes Spiel, das man besser selbst spielt, als es sich im Let's Play anzusehen. So gelingt es viel besser die Atmosphäre des Spiels aufzunehmen und zu genießen. Wer "zelda-like" Games mag, wird hiermit auch mit den Schwächen im Gameplay seinen Spaß finden, solange man das japanische Setting auch wertschätzen kann!
Mein persönliches Highlight: Das erste Befreien eines Gebietes war ein magischer Moment für mich. Gänsehaut pur!

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