Streets of Rage 4, oder: Wie man eine Fortsetzung richtig macht.

Streets of Rage ist eine der bekanntesten Sega-Serien. Ähnlich hohen Bekanntheitsgrad dürften nur Sonic und Golden Axe gehabt haben, als der Mega Drive die aktuelle Konsole war. Zwar gab es mit Phantasy Star, Shinobi und Diversen One-Shots weitere bekannte Serien und Spiele, aber keine hatte einen solchen Impact wie die Erstgenannten. Streets of Rage und der direkte Nachfolger setzten dabei Maßstäbe für Sidescroll-Actionspiele, die bis dahin eher reine Arcade-Kloppereien waren, was man zum Beispiel dem Mega Drive-Launchtitel Altered Beast noch deutlich anmerkte.


Streets of Rage verband aber durchaus (für das Genre) vielseitiges Gameplay mit guter Musik und einer für jeden Charakter vorhandenen Hintergrund-Story. Kurzum: Die Serie war in der ersten Hälfte der 90er ein Hit-Garant und gehört neben Golden Axe uns den Sonic-Spielen zu den best verkauften Mega Drive-Spielen. Sega hatte sicher auch Pläne für Fortsetzungen, von einer gibt es ein sehr kurzes Video: Streets of Rage sollte auf der Dreamcast sein Comeback feiern, doch daraus wurde nichts. Stattdessen fristete die Serie ihr Dasein auf diversen Re-Releases und Compilations, ein Schiksal, das sie mit anderen ehemals bekannten Sega-Topsellern wie Shinobi, Golden Axe und Alex Kidd teilte.


Fan-Remakes und gänzlich neue Entwicklungen gab es, zu nennen sei hier das einzigartige Beats of Rage.


Nach diesem Exkurs in die Historie des Spiels nun also zum neuesten Teil: Streets of Rage 4. Eine Sache sticht gleich positiv hervor: Die Grafik. Unpassend fand ich die nicht, erinnerte sie mich doch öfter mal an den kreativen aber Bock-Schweren Mega Drive-Titel Comix-Zone. Alles schreit nach 90er Revival, oft sind auch Anspielungen an Sega-Klassiker versteckt, zum beispiel als Graffiti an einer Wand oder als Schatten unter Bar-Besuchern. Die Liebe zum Detail springt einem förmlich ins Auge. Zwar können auch die Pixel-Ichs der ProtagonistInnen freigespielt werden, deren Aussehen passt jedoch weniger zum neuen Stil.


Spielerisch hat sich einiges getan. bestand in SOR 1 das Gameplay aus Faustschlägen, Kicks und der Spezial-Attacke, sind nun sehr umfangreiche Combos möglich, teilweise in wahnwitzigen Konstellationen. Dabei ruckelt das Spiel nie, sondern gleitet flüssig dahin. Dass Gegner als Wurfgeschoss gegen andere Böse Bube und Mädels genutzt werden können, gab es schon 1990, dass man dies nun auch mehrfach und gleichzeitig kann, nicht.


Der Schwierigkeitsgrad ist auswählbar und auf Einfach kam ich noch ganz gut durch, allerdings gibt es auch Normal, Hard und Mania. Bei letzterem verzweifelte ich bereits an der ersten Stage. So ist vom Anfänger bis zum Ass für jeden der richtige Schwierigkeitsgrad dabei. Unfair wird es nie, aber manchmal kommt man sich dann doch vor, wie zum Launch der nächsten Sony-Konsole, wenn alle auf einen Punkt (die Spielfigur) stürmen und loskloppen.


Musikalisch passt alles gut, auch der Komponist der Original-Trilogie, Yuzo Koshiro ist wieder mit an Bord. Die Stücke klingen alle etwas wie von einer 90er Underground-Dance / Techno / wasweisich Platte. Ich fand die Stücke motivierend und irgendwie spornte der treibende Beat mich an, weiter zu spielen.


Der Umfang ist, genau wie bei den Klassikern, begrenzt. Neben dem Story-Modus gibt es noch den Arcade-Modus, den Kampf gegen andere Spieler und den Boss-Ansturm, bei dem man nacheinander gegen alle Bosse des Spiels antritt.
Freispielbar sind die alten Pixel-Ichs.

Mein Fazit

9

Geniales Spiel

Meinung von megasega2

Streets of Rage 4 ist ein würdiger Nachfolger der Original-Trilogie, der vieles richtig und Stellenweise besser macht. Der Soundtrack passt zum Gameplay und der Grafikstil erinnert an Action-Comics der späten 80er und 90er Jahre.
Mein persönliches Highlight: Der Enbosskampf, die Eastereggs und wie flüssig dieses Spiel läuft.

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