Gute Ideen rausgestrichen, gute Ideen hinzugefügt
SEGA ist dafür bekannt eigene Fun-Racer zu veröffentlichen, die mit eigenen Ideen aufgepeppt wurden. So erschien 2010 Sonic & SEGA All-Stars Racing, welches damals von Sumo Digital entwickelt wurde. Eine große Weiterentwicklung war Sonic & All-Stars Racing Transformed, welches die Rennen auch aufs Wasser und in die Luft verlagert hatte. Schließlich erscheint zum Ende dieses Jahres Team Sonic Racing, welches aber auf Wasser- und Luftpassagen verzichtet, weshalb es mich bei der Ankündigung sehr skeptisch gemacht hat, denn ich mochte diesen nahtlosen Übergang zwischen den unterschiedlichen Transformationen. Auch hier ist Sumo Digital als Entwickler tätig, welche bereits die vorherigen Sonic-Spiele entwickelt haben.
In den Messehallen gab es nur die Version für PlayStation 4 anzuspielen. Von einer Nintendo Switch-Version fehlte jede Spur, deshalb werde ich in diesem Bericht weniger auf die Grafik und die Performance eingehen.
Der Unterschied von Team Sonic Racing im Vergleich zu den Vorgängern ist neben dem Fehlen der Transformationen auch die Abwesenheit von Charakteren aus dem sonstigen SEGA-Universum abseits der Sonic-Spiele. Zum Start des Spiels werden 15 Charaktere aus dem Sonic-Universum dabei sein, darunter natürlich Veteranen wie Sonic, Tails, Dr. Eggman und mehr. Mit Charakteren wie Amigo, Aiai, Nights, Alex Kidd oder anderen kann man aber leider nicht rechnen.
Das Wort Team im Titel des Spiels kommt nicht nur davon, dass das Sonic Team an den Sonic-Spielen rumwerkelt, sondern wohl eher von der neuen Team-Mechanik. In einem Rennen treten zwölf Charaktere an, welche insgesamt in vier Teams eingeteilt werden. Diese können sich gegenseitig unterstützen und nicht nur einen Booststreifen hinter sich legen, über den die hinten liegenden Fahrer aufholen können, sondern bei Bedarf können auch Items geteilt werden. Ist man bereit ein Item zu teilen, drückt man auf die entsprechende Taste, womit beide Teamspieler kontaktiert werden. Nimmt einer das Item an, erscheint dieses bei ihnen. Gleiches gilt auch umgekehrt: Braucht man ein Item, muss man dieses mit einem Tastendruck anfordern. Die Teammitglieder können dann per Tastendruck auf diese Bitte eingehen oder sie einfach ignorieren.
Eine Spezialboostanzeige wird übrigens innerhalb der Partie aufgeladen, die bei Aktivierung allen Teammitgliedern gleichzeitig einen sehr starken Boost verschafft. Besonders interessant ist die Tatsache, dass es bei diesem Modus nicht so wichtig ist, erster zu werden, denn die einzelnen Platzierungen werden im Ergebnisbildschirm zusammengezählt und das Team mit der besten Gesamtplatzierung gewinnt das Rennen. Sicherlich macht dieser Modus mit Computerspielern nicht viel Sinn, doch ich hoffe, dass die Vollversion die Möglichkeit anbietet mit zwei weiteren Freunden online in einem Team zu spielen. Mit viel Absprache könnte der Modus sehr tiefgreifend werden.
Die Steuerung ist so ziemlich gleich im Vergleich zu den anderen SEGA-Arcade-Racern. Ihr könnt immer noch mit der Schultertaste Gas geben. Drückt ihr in einer Kurve gleichzeitig auf die Bremse, driftet ihr und könnt wie bei Mario Kart bis zu drei Boost-Stufen bekommen. Kommt eine Rampe, könnt ihr auch hier mit dem rechten Stick Tricks vollführen, die euch bei Landung einen kleinen Boost verschaffen. Dennoch muss ich hinzufügen, dass sich das Spiel sehr simpel anfühlt. Stößt man gegen die anderen Fahrer, wirken die eher wie Pappaufsteller als andere Fahrzeuge, denn ihr prallt von diesen nur leicht ab und kriegt keine Geschwindigkeitseinbußen. Die Strecken wirken aufgrund von der fehlenden Transformierungsfähigkeit sehr eintönig und konnten mich zwar vom Design, aber nicht vom Streckenaufbau überzeugen. Dem Spiel fehlt etwas, womit es sich auszeichnen kann, und dafür reicht leider kein Teammodus. Die Vollversion, welche noch 2018 erscheinen soll, muss zeigen, wie abwechslungsreich der Umfang ist und in wie weit sich das Spiel von anderen Arcade-Racern absetzen kann.